Witzig finde ich ja den Aufschrei "die Beatles wird man in 200 Jahren noch kennen"
Welche Beatles? Die Beatles mit den Pilzköpfen die immer "Yeah Yeah Yeah" sangen
oder die Beatles die lange Haare und Vollbärte hatten, Gitarren rückwärts aufnahmen
und indische Sitar in die Songs einbauten?
Jede wette, die Antwort wird jetzt lauten: "Natürlich beide Beatles!" (obwohl der der Antwortet
garantiert nur "All you need is love" im CD Player hat)
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Ihr werdet es nicht schaffen, eine allgemeingültige Definition für "Guitarhero" aufzustellen
Ist doch eigentlich ziemlich einfach.
Ist es auch, wenn man eigene Vorlieben ausblendet und sich Neutralität bewahrt kann
man tatsächlich Guitarheroes auflisten, auch wenn die persönlichen dann kaum drin vorkommen.
Ich fang mal an (ohne Anspruch auf Volständigkeit, ich hab noch anderes zu tun als zu tippen
)
Ein Guitarheroe ist, wer den Herdentrieb weckt, Leute dazu bringt eine Gitarre (oder erstmal
eine Luftgitarre) überhaupt erst in die Hand zu nehmen, Gitarristen inspiriert den Staffelstab
aufzunehmen es ihm gleich zu tun um dann was neues zu erschaffen. Quasi wie ein Stammbaum,
bei manchen Gitarristen endet dann der Zweig, bei anderen geht der Zweig weiter zur
nächsten Generation.
Wes Montgomery - sein Oktavspiel lässt sich sogar auf Steve Vais PAW wiederfinden ("Sisters")
Ohne ihn wäre mache Nachkommen undekbar gewesen (George Benson) ->
Guitarhero
Jimi Page - eigentlich DER Erfinder des modernen Overdrive, sein Sound wird als maßgebliche
Inspiration u.a. von Eddie Van Halen, aber auch von Paul Gilbert angegeben ->
Guitarheroe
Eric Clapton - egal ob mit Yardbirds oder Solo, "Clapton is God" stand in unzähligen Toiletten
an der Wand geschrieben, Eddie Van Halens Lieblingsgitarrist ->
Guitarheroe
Jeff Beck - sein melodiöser Einsatz des Whammybars, mit künstlichen Obertönen (artificial Hamonics)
lässt sich bis ihn die heutige Zeit nachverfolgen ->
Guitarheroe
Jimi Hendrix - seine psychedelische Art, die Gitarre unkontrolliert schreien zu lassen, maßgeblicher
Einfluss von u.a. Joe Satriani und Steve Vai ->
Guitarheroe
Ritchie Blackmore - erschuf DEN Leadsound schlechthin, den Solosound der er auf "Made in Japan"
hatte, dieser kontrolliert singende Ton, man findet ihn heute gebrauchsfertig in allen modernen
Highgain Amps (Engl/Diezel/Fryette....) maßgeblicher Haupeinfluss von Yngwie Malmsteen ->
Guitarheroe
Michael Schenker - die sustainreichen Leads, der charakteristische Sound eines Wah Pedals
das in seiner Position feststand, seine Triolenläufe die man später bei Randy Rhoads hörte,
die leicht neoklassischen Anleihen ("Into the Arena") ->
Guitarheroe
Ace Frehley - Der Kiss Gitarrist mit dem Space Make-Up inspierierte tausende Gitarristen
das Make-Up des Außerirdischen aufzutragen und sich Gitarrespielend vor den Spiegel
zu stellen, er schafte das auch bei Leuten die später als Weltklasse Schlagzeuger von sich reden
machten wie Mike Portnoy der beinahe wegen Frehley Gitarrist geworden wäre, ansonsten immer
gerne erwähnt als "First Step" Gitarrist, also als Einstiegsdroge von u.a. Paul Gilbert ->
Guitarheroe
Eddie Van Halen - der Sound des Marshalls der im sterben liegt, eine weiterentwicklung des
Jimi Page Sounds, dazu seine Schöpferkraft für neue Ideen, bei "Cathedral" z.B. erstmals ein
Delay dessen wiederholungen sich rhythmisch einfügen, einen Geigenähnlichen Sound den die
Gitarre eigenlich gar nicht haben dürfte, später u.a. wiederzufinden bei John Petrucci, dann der
Erfinder der "Heavy Strat" , die Fusion eines Les Pauligen Sounds in einer Strat (gab es vorher
nicht, entweder das eine oder das andere), tausende fingen durch Eddie mit dem herumschrauben
an ihren Instrumenten an ->
Guitarheroe
Yngwie Malmsteen - Mitte der Achtziger zwang er ganze Gitarreninstitute ihre Ausbildung
umzustellen, von eher Jazz orientiert zu Neoclassical Rock, was vorher bei manchen Gitarristen
eher zufällig passierte, einen Sweep zwischen drei oder vier Tönen machte er zu seinem
Spielkonzept, wichtiger Einfluss für Paul Gilbert/John Petrucci u.v.m. ->
Guitarheroe
Steve Vai - Er perfektionierte ein weiteres mal den Einsatz des Vibratoarms an der Gitarre,
ließ sie wie ein Pferd
wiehern oder wie ein Löwe grollen, sein Ton lässt sich auch
für einen wenig geübten Laien schnell raushören, außerdem der Erfinder des versenkten
Floyd Rose Vibratos, zehn Jahre gab es das System schon, aber kein Gitarrenbauer kam
auf die Idee es versenkt einzubauen um einen höheren Spielkompfort zu bieten und außerdem
Töne wie "Mousesqeels" nach oben zu ziehen, das war Steves Idee ->
Guitarheroe
Wer sind denn alles keine Guitarheroes? Na ich zum Beispiel, der psywaltz und alle die hier im Thread
zu finden sind
Weiterhin Gitarristen die eher eine Nische bedienen und keine der oben genannten
Anforderungen erfüllen (Herdentrieb etc), bei ihnen endet der Zweig des Stammbaums und führt nicht
zur nächsten Generation.
Chet Atkins -> No Guitarheroe
Paul Kossof ->
No Guitarheroe
Paul Gilbert, auch wenns mir persönlich wehtut da er neben Jake E. Lee seit 1986
mein Haupteinfluss ist, ->
No Guitarheroe
Frank Gambale - er hat die Sweep-Picking Technik absolut perfektioniert, aber
erfüllt ebenfalls nicht die Anforderungen -> ->
No Guitarheroe
Brian Setzer - Nischengitarrist ->
No Guitarheroe
Al di Meola ->
No Guitarheroe
Könnte man noch weiter fortführen, aber sorry, keine Zeit