Gitarrenlehrer nehmen, der auf einen anderen Musikstil spezialisiert ist?

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Hi Leute!

Mich beschäftigt zurzeit etwas.. und zwar habe ich aufgegeben, nach einem E-Gitarrenlehrer im Metal Bereich zu suchen, da es leider in meiner Nähe keine gibt.

Ich spiele schon seit mehreren Jahren (5+), aber ohne Lehrer.
Nun würde ich aber trotzdem gerne einen haben!

Lohnt es sich eurer Meinung nach, in einen Klassik- oder Jazz-Gitarrenlehrer zu investieren (100-120€ im Monat )?
Ob Blues, Jazz oder Metal..
- die Theorie bleibt "gleich",
- die beiden Hände gewinnen an Kraft, Ausdauer, Präzision und Geschwindigkeit,
- das Rhytmusgefühl wird gestärkt.

Da macht es eigentlich keinen Unterschied, ob es ein Klassik- oder Metal-Lehrer ist, oder liege ich da falsch?

Techniken (z.B. Speed-Picking und Sweeping) kann man sich nur selber beibringen; der Lehrer kann ja nur Übungen zeigen, die man auch im Internet findet, wie seht ihr das?

Was möchte ich erreichen?
Soli spielen wie man es von den Metal Bands kennt (z.B. Kalmah, CoB..),
komplexe Riffs spielen und selber schreiben,
die Theorie kennenlernen, damit ich improvisieren kann und verstehe, was ich da auf dem Griffbrett überhaupt mache.
Der Gitarrenlehrer soll auf meine Hände schauen und sagen, was ich besser machen soll.

Ich bin zurzeit eher am Sparen, weshalb ich mir die Sache 2x überlege.

LG!
 
Eigenschaft
 
Ich denke, wenn Du schon so lange spielst und sich die Stile so massiv unterscheiden, die er beherrscht und die Du spielen willst, wird er Dir nicht viel beibringen können. Es sei denn, Du möchtest mal über den Tellerrand schauen oder eben ein paar "Basics" nacharbeiten, dann könnte sich das vielleicht trotzdem lohnen. Die Frage ist halt, ob er bei einer Metal-Technik einen technischen Fehler als solchen erkennt oder Dir etwas, das gut funktioniert, abgewöhnen wollen würde, wenn er davon einfach gar keine Ahnung hat. Kann ich mir zwar ab einer gewissen Qualität der Lehrkraft kaum vorstellen, aber es sind eben nicht alle in allem fit.

der Lehrer kann ja nur Übungen zeigen, die man auch im Internet findet, wie seht ihr das?

Den Satz verstehe ich nicht. Ein Lehrer kann Dir alles zeigen, was er beherrscht oder wo er zumindest weiss wie es geht, auch wenn er selber vielleicht nicht perfekt darin ist.
 
der Lehrer kann ja nur Übungen zeigen, die man auch im Internet findet, wie seht ihr das?

korrekt. allerdings kann dich das internet nicht drauf hinweisen, wenn du was falsch machst und dir ggf einen hinweis geben, wie du es besser/leichter machen kannst.
 
Vielen Dank für deinen Beitrag, das gibt mir zu Denken!
:great:

Zu deinem letzten Absatz( kypdurron):
Nehmen wir mal z.B. Sweeping.
Ich weiß, wie das funktioniert; alles, was er mir noch zeigen kann, sind Sweeping-Übungen, oder?
Und diese Übungen finde ich ja auch im Internet.
Ich weiß net, ob das so ist, hatte halt noch nie Unterricht..
 
Jazzunterricht schadet definitiv nie, egal welche Musik man hinterher machen möchte. Es ist einfach, und das sage ich jetzt schön polemisch von der Leber weg, die Königsdisziplin, insbesondere auf diesem Instrument. Natürlich würdest du um stilistisches Arbeiten zu Hause nicht drum rum kommen, weil Metal einfach eine andere Ästhetik pflegt, aber in Hinblick auf Handwerkszeug wie Pickingtechnik, Orientierung auf dem Griffbrett, Improvisation, viele viele viele Voicings, Rhythmik, Timing, Odd Metres und det janze wird dir ein studierter Jazzmusiker defintiv mehr erzählen können als der hausgemachte Wald-und-Wiesen-Metaller.
Das ist jetzt schon ziemlich pauschal, entspricht aber schon ungefähr der Wahrheit.
 
Klassik würde ich nicht nehmen, das hat meist zu wenig mit E-Gitarre und dazugehöriger Technik zu tun (auch akustische Bluesgitarre hat nix mit klassischer Akustikgitarre zu tun!). Jazz ist immer ok. Bringt viel, bessere technik, mehr Einfallsreichtum, überhaupt lernst du, dich auch auf andere musikalische Situationen einzustellen, und bei Jazz lernst du meist viel Theorie, was auch manchmal ganz hilfreich is :rolleyes:
 
Dazu noch:

Vielen Dank für deinen Beitrag, das gibt mir zu Denken!
:great:

Zu deinem letzten Absatz( kypdurron):
Nehmen wir mal z.B. Sweeping.
Ich weiß, wie das funktioniert; alles, was er mir noch zeigen kann, sind Sweeping-Übungen, oder?
Und diese Übungen finde ich ja auch im Internet.
Ich weiß net, ob das so ist, hatte halt noch nie Unterricht..

Naja, ein Lehrer kann dich korrigieren, wenn du anfängst, heimliche Fehler einzubauen - bevor du diese total verinnerlichst!
Das internet kann halt nicht diene Handhaltung korrigieren oder dir ein poaar Kniffe zeigen...
 
Ich stimme obigen Beiträgen absolut zu:
Jazzgitarre ist die Königsdisziplin und somit ist Unterricht darin eine sehr gute Idee. Egal, welchen Rockstil du spielst, Jazz ist immer hilfreich und sinnvoll.
Klassik hingegen ist nicht wirklich nötig, tatsächlich kann eine klassische Gitarrenausbildung dir sogar schaden, finde ich. Klassikgitarristen können oftmals weder swingen noch grooven, Rhythmik ist bei klassischer Gitarre völlig nebensächlich, nichts aus der klassischen Spielweise kannst du für irgendwas anderes benutzen.
Jazz hingegen ist, naja, eben die Königsdisziplin.
Also - nimm ruhig Unterricht in Jazzgitarre. Zudem, ab und zu mal so ein toller Bossa, das hat doch was!
Macht sich auch in Gitarrenläden gut. Wenn du eine Klampfe in die Hand nimmst und mal fix nen coolen Bossa hinlegst, schließt dir das den Zugang zu den teuersten Gitarren auf :)
 
Ich stimme obigen Beiträgen absolut zu:
Jazzgitarre ist die Königsdisziplin und somit ist Unterricht darin eine sehr gute Idee. Egal, welchen Rockstil du spielst, Jazz ist immer hilfreich und sinnvoll.
Klassik hingegen ist nicht wirklich nötig, tatsächlich kann eine klassische Gitarrenausbildung dir sogar schaden, finde ich. Klassikgitarristen können oftmals weder swingen noch grooven, Rhythmik ist bei klassischer Gitarre völlig nebensächlich, nichts aus der klassischen Spielweise kannst du für irgendwas anderes benutzen.
Jazz hingegen ist, naja, eben die Königsdisziplin.
Also - nimm ruhig Unterricht in Jazzgitarre. Zudem, ab und zu mal so ein toller Bossa, das hat doch was!
Macht sich auch in Gitarrenläden gut. Wenn du eine Klampfe in die Hand nimmst und mal fix nen coolen Bossa hinlegst, schließt dir das den Zugang zu den teuersten Gitarren auf :)

Sorry, aber dass Klassische Gitarre nichts mit Rythmik zu tun hat und dass Klassische Gitarristen weder swingen noch grooven können, ist vollkommener Bullshit.
 
Ich schrieb: "Klassikgitarristen können oftmals weder swingen noch grooven".
Bisher habe ich noch kein swingendes oder groovendes Klassikkonzert gehört.
Swing ist nun mal nicht Teil der "klassischen" Musik.
Mag sein, dass es Gitarristen gibt, die u.a. auch Klassik spielen, die durchaus swingen können. Das liegt dann jedoch nicht an deren Klassikausbildung, sondern daran, dass sie auch andere Musikstile spielen.
Ansonsten wünsche ich dir noch viel Spaß mit deiner Ausdrucksweise und Argumentationsstärle. :)
 
Ich stimme obigen Beiträgen absolut zu:
Jazzgitarre ist die Königsdisziplin und somit ist Unterricht darin eine sehr gute Idee. Egal, welchen Rockstil du spielst, Jazz ist immer hilfreich und sinnvoll.,

diese aussage, ohne streiten zu wollen, halte ich für arrogant und auch nicht richtig. es gibt keine königsdisziplin... aber um das mal auf den punkt zu bringen, haben metalgitarristen in den letzten 30 jahren die technik vorangetrieben und weniger die jazzer. für mich spielt das keine rolle, ich mag beides und auch die FUSION aus beiden stilistiken.

ich bereue auf keinen fall die 4 jahre klassikunterricht, in erster linie in bezug auf theorybildung, tonentafaltung und die beschäftigung mit einem rein akustischen instrument. eine konzertgitarre spielt sich eben ganz anders wie eine e-gitarre und daher finde ich es schon interessant und empfelenswert, sich damit zu beschäftigen -> über den tellerrand würde ich auf alle fälle hinausschauen wollen, aber ob sich da die jazzgitarre zu eignet, kann ich leider nicht beurteilen, aber es schadet bestimmt nicht.
 
Letzlich ist es eine Frage der "Chemie". Wenn Lehrer und Schüler sich sympathisch sind, die gleiche Sprache sprechen und eine ähnliche Haltung zur Musik haben, geht alles. Idealerweise ist sogar der Lehrer bereit, das eine oder andere von seinem Schüler zu lernen.

Wenn das nicht passt, wird's schwer - das ist dann keine Frage des Musikgenres.
 
Ich will da wegen mangelnder Bildung im Vergleich mit den anderen Postern jetzt nicht mehr sagen als: Breitbandig fahren ist immer gut! :great:
 
Da muss jetzt aber noch ein büschen Senf dazu:

@ psywaltz

Obwohl ich weder Jazzer noch Metaller bin, kann ich mich notfalls doch in beiden Stilistiken ziemlich sicher bewegen bzw. spielen. Metal mag für die Technik schon ganz interessant sein, allerdings nur unter dem Aspekt des Solospiels und da insbesondere des Tempos, weil die anderen Tricks (?) doch aus anderen Stilistiken kommen.

Und wenn man sich mal so manche Techniken des "Gypsy-Swing" oder "Manouche" ansieht, da waren Arpeggios und Sweeping und 3-Noten-auf-einer-Saite-Skalen schon ein alter Hut, bevor die meisten Metaller geboren wurden. Und was Harmonielehre angeht, ist ja Metal wirklich nicht der Stil, der hier besonders große Kenntnisse verlangt. Bei den Akkorden sieht es genauso aus, weil da eigentlich nur Powerchords, und die möglichst noch mit Grundton unten verlangt werden.

Das sieht bei Jazz und den verwandten Stilen doch etwas anders aus, und eigentlich ist es doch das Wissen um und die Beherrschung der Akkorde und der (Jazz-)Harmonielehre das, was einem die Chance gibt, aus dem üblichen Einheitsbrei herauszukommen. Das es nebenbei auch noch Rockabilly, Country und den Blues, sowie die ganzen Stilistiken aus der Akustik-Ecke gibt, deren typischen Spieltechniken man auch noch kennen sollte, muss wohl nicht extra erwähnt werden, oder?

Ich habe die einzelnen Sachen in den Jahren meiner Laufbahn eigentlich ziemlich gut durchgekaut, um jetzt auf meine alten Tage beim "Manouche" gelandet zu sein, obwohl ich Django Reinhardt früher ziemlich doof fand, mittlerweile habe ich angefangen, da noch einiges zu entdecken, was man auch bei anderer Musik wieder ganz gut verwenden kann.
Will heissen: Es gibt in jedem Stil gute Leute und interessante Dinge zu entdecken, aber Metal würde ich nicht als die Stilistik bezeichnen, die große Innovationen hervorgebracht hat. Und Eddie, Joe und Steve lassen wir mal aus vor, die zählen ja eigentlich auch mehr zur Heavy-Schiene, oder?

Deswegen: lieber einen Jazzer, oder einen Alt-Rocker als Lehrer, als einen reinen Klassiker!

So, und nun bin ich mal gespannt, was hier noch kommt! Bis die Tage!!;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da muss jetzt aber noch ein büschen Senf dazu:

@ psywaltz

Obwohl ich weder Jazzer noch Metaller bin, kann ich mich notfalls doch in beiden Stilistiken ziemlich sicher bewegen bzw. spielen. Metal mag für die Technik schon ganz interessant sein, allerdings nur unter dem Aspekt des Solospiels und da insbesondere des Tempos, weil die anderen Tricks (?) doch aus anderen Stilistiken kommen.

nichts anderes habe ich gesagt -> für einen persönlich kann ein stilübergreifendes spiel nur gut, weil variantenreicher sein.

Und wenn man sich mal so manche Techniken des "Gypsy-Swing" oder "Manouche" ansieht, da waren Arpeggios und Sweeping und 3-Noten-auf-einer-Saite-Skalen schon ein alter Hut, bevor die meisten Metaller geboren wurden. Und was Harmonielehre angeht, ist ja Metal wirklich nicht der Stil, der hier besonders große Kenntnisse verlangt. Bei den Akkorden sieht es genauso aus, weil da eigentlich nur Powerchords, und die möglichst noch mit Grundton unten verlangt werden.

was soll denn das??? schon mal dream theater, psychotic waltz, andromeda, necrophagist.... gehört. die aussage ist ähnlcih eingeschränkt, wie dass jazzmusiker disharmonische soli spielen und keinem gemeinsamen konsens unterliegen.

Das sieht bei Jazz und den verwandten Stilen doch etwas anders aus, und eigentlich ist es doch das Wissen um und die Beherrschung der Akkorde und der (Jazz-)Harmonielehre das, was einem die Chance gibt, aus dem üblichen Einheitsbrei herauszukommen. Das es nebenbei auch noch Rockabilly, Country und den Blues, sowie die ganzen Stilistiken aus der Akustik-Ecke gibt, deren typischen Spieltechniken man auch noch kennen sollte, muss wohl nicht extra erwähnt werden, oder?

du hast leider einen sehr voreingenommenen ansatz was rock/metal musik betrifft. es gibt unglaublich viele facetten des metals, die nichts mit ACDC, Iron maiden oder priest zu tun haben (man würde auch diesen bands nicht gerecht werden, sie auf powerchords und pentatonikgenudel zu reduzieren). schon mal CYNIC gehört???

nochmal... nur weil einer metal machen mag, ist er deswegen nicht ebschränkt, weil du das im umkehrschluss behauptest und die kazzmusik in all ihren facetten auf die oberste stufe der musikalischen schöpfung setzt. es geht auch darum, wer was populär gemacht hat. die breite masse wusste vor einem blackmore nichts von sweeps oder vor einem van halen vontappings (obwohl bewiesen ist, dass das der gute maclaughlin war, der diese technik anwendbar gemacht hat, auch klassikgitarristen benutzetn diese technik )

und ich wiederhole mich gerne nochmals, es kann NIE schaden, über den tellerrand hinausschauen zu wollen, aber sicher lernt ein junger gitarrist her in den bereichen, in denen er sich wohl fühlt und darum geht es letzenendlich rein didaktisch gesehen. ich beschäftige mich erst mit jazz, seit ich weiß, dass es mir gut tut, dass es auch mein spiel verbessert und variantenreicher macht.

also bitte, öffnet euren kopf für andere denkweisen und andere ansätze -> kein stil ist besser als der andere.
 
Besten Dank für alle Antworten!

Na klar will ich auch über den Tellerrand schauen; habe mich letztens mit einem Freund getroffen, der ein paar Blues-Licks ausgepackt hat.. mir blieb die Spucke weg.

Allerdings würde ich gerne erst mal das, was ich spielen will einigermaßen beherrschen.

psywaltz
Muss ihm ganz zustimmen. Der Mann hat wirklich Ahnung :great:

---

War eine ganz nette Probestunde.
Er kann mir die Theorie beibringen und ist bereit, "meine" Tracks zu analysieren und mir dann zu zeigen, was da gespielt wird.
Spieltechnisch habe ich keine Ahnung.. das Ding ist, dass ich "Metal Riffs und Soli" schneller spielen kann als er.
Ob ich Tipps von ihm annehmen sollte (z.B. wie ich picken sollte)? :gruebel:
Jedenfalls ist er der Meinung, dass ich bei der Greifhand den Daumen "weiter nach unten strecken" sollte.
Mein Daumen schaut nämlich immer über das Griffbrett raus. Damit komme ich aber sehr gut klar!
Daumen "nach unten" geht bei mir nämlich gar nicht..

Falls mich der Unterricht nicht weiterbringen sollte werde ich über mein Geld trauern :redface:
 
Ja, auch wenn es so schon gesagt wurde:
Es gibt KEINE Königsdisziplin, es gibt vielleicht persönliche Präferenzen,
allerdings sollte man die nicht als allgemeingültig darstellen wie hier zweimal bereits.
Vielleicht gefällt einem Jazz besser, einem anderem Rock und dem nächsten Metal.
Leute die da von eier Königsdisziplin sprechen, haben entweder einen extrem eingeschränkten
musikalischen Horizont oder eben nicht die Fähigkeit Fantum und Realität koexistieren zu lassen.

Zum Thema:

Mach doch lieber mit ihm aus, dass du nur einmal im Monat kommst , zur Kontrolle wie beim Zahnarzt :D
 

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