RfC schrieb:
Hi,
ja, es ging ja nicht um besser oder schlechter, sondern schlicht darum, dass die 4x12 einfach kein lineares Abstrahverhalten haben, d.h. der Sound verändert sich stark je nachdem wo du stehtst. Daher das häufige Phänomen dass das publikum schon platt gemacht wird und der Gitarrist noch da steht und sich net hört. Dann lauter zu machen ist leider die falsche Wahl, auch wenn es ständig so gemacht wird.
Das ist bei offenen 1x12 unproblematischer.
Gruß Chris
Das ist nicht richtig so...
das ist mit einer offenen 1x12"er nicht richtig vergleichbar. Es gibt auch einen haufen 4x12er die man als Cabinet "öffnen" kann. Viele sogar mit Schnappverschluß wie Racks. Dann hat man den gleichen Effekt der Reflexion an der Wand.
Es ist wahr wenn Du sagst, daß lautermachen falsch ist, wenn der Gitarrist nicht im Schallfeld steht.
Damit das Klangfeld gleichmäßig im raum wird sollte der Schall so diffus wie möglich im Raum verteilt sein. Das hat nichts mit den Interferenzen zu tun, die zwei Lautsprecher zueinander produzieren. Das sind nämlich Frequenzabhängige Kammfilter-effekte (Phasing) die man zwar wenn man sich anstrengt hören kann, die aber nichts mit der Energieverteilung im Raum zu tun haben. So werden manche Frequenzen untereinander beinahe ausgelöscht, andere jedoch wieder verstärkt. Das wäre so als würde man 2 Gitarristen mit Verstärker in unterschiedlichen Entfernungen im Raum aufstellen und sagen es wäre unterschiedlich Laut, je nachdem wo sie stehen. Sie resonieren zueinander unterschiedlich und das ist es was die Grafik zeigen will. Das kommt davon, daß wenn der gleiche (sinus)Ton aus zwei verschidenen Quellen kommt, er an einem Punkt im raum von der einen früher ankommt und sich dadurch eine Phasenverschiebung ergiebt. Da jedoch das Klangbild einer E-Gitarre nicht im geringsten aus Sinustönen besteht ist das einzige was man devon merkt, Phasing (und das nur mit geschultem Ohr oder Messgeräten).
Man kann dem Effekt entggengehen mit Diffusionslinsen (schauen aus wie Lüftungsgitter) die man vor die Speaker baut (wurde früher oft bei HiFi-Boxen gemacht) um damit das Schallfeld noch diffuser zu machen. dadurch bekommt man noch mehr zufällige Interferenzen aber ein besser verteiltes Klangbild. Jedoch hilft das nur in den Hochtönen, weil Bässe sich nicht so einfach von Gegenständen ablenken lassen. Erst wenn die Gegenstände verhältnismäßig größer als die Wellenlänge sind geht das.
Es gibt auch andere Ansätze dem entgegen zu gehen:
Im PA-bereich gibt es Clustersysteme zu Beschallung die so gebaut sind, daß das sogenannte Zentrum des Schalls durch Reflexion in der Box hinter den Lautsprecher gelegt wird und die Lautsprecher so aneinandergereiht werden, daß alle Speaker das gleiche Zentrum haben (Wavesource Reflexion). somit erzeugt man ein nahezu homogenes Klangfeld ohne Interferenzen.
Die Idee das auf den Gitarrenlautsprecherbau umzudröseln ist nicht schlecht aber echt aufwendig und teuer. Außerdem sehen die Dinger dann nicht mehr aus wie ne Ampwand sondern eher Kugelrund.
Ich ab da von einer guten Firma eine Quelle für Informationen in die Richtung gefunden.
Ab Seite 9 wird das erklärt und graphisch dargestellt von dem ich rede und vorher euer Problem mit den Interferenzen erklärt.
NEXO Wavesource-Reflexionstechnologie