Gitarren kaufen früher und heute

  • Ersteller oliveramberg
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Grundsatzfrage: Möchte man wirklich von ganzem Herzen Gitarre spielen? Ja? Dann nimmt man eine erschwingliche und beschaffbare Gitarre, auch wenn es nicht das Traummodell ist.
Ich ziehe viel Freude aus schönen Gitarren aber nochmals deutlich mehr daraus, durch Üben mein Spiel zu verbessern und für mich coole Sachen spielen zu können, die ich vorher nicht konnte. Aber back to topic...
 
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Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass es die nicht mehr gibt.
Okay, also das letzte was ich jetzt zu dem Thema schreibe ist, gehts dir hier wirklich um eine Gitarre oder um etwas anderes? Ich meine mal nebenher gelesen zu haben, dass es dir psychisch auch nicht so gut geht. Das tut mir wirklich leid! Und ich glaube nicht, dass es keine Lösung gibt. Aber hier ist wirklich die falsche Anlaufstelle dafür. Nimm es bitte nicht persönlich.

Alles Gute
Ponti

BTT!
 
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Du bist der geborene Jever Trinker 😉
Gute Vorlage, als solcher äußere ich mich auch noch mal:
Für die zahlenmäßig große und oft auch zahlungskräftige und -bereite Gruppe der Boomer (auch ich) hat sich das Kaufen sicherlich dadurch verändert, dass frühere Ikonen als Originale vom Markt verschwunden sind, jedenfalls in normalen Preisregionen. Und der Handel hat sich verändert, durch die Online-Händler und die hohe "Exoten-Verfügbarkeit" dank Internet. Das coole Stück, das hinten im Laden hängt, gibt es selten. Dadurch ändert sich auch das "Gitarre-Kaufen" (Thema des Trööts). Man drückt sich nicht mehr im Laden die Nase nach der neuen Gibder Paulacaster platt. Sondern hat schon eine oder braucht sie nicht. Zahnwälte-Instrumente mal außen vor. Und manche, die einem emotional wichtig sind, bekommt man nicht mehr (erschwinglich). Bleibt noch das Abscannen von irgendwelchen "Neuigkeiten" (auch wenn es oft nur andere Farben oder PUs sind). Jetzt kommt das gallische Dorf ins Spiel: Möchte ich Gitarre spielen - oder ein besonderes Instrument haben?
Bei mir verlagert sich der Kauf auf Instrumente, von denen ich vor Jahren gar nicht mal so richtig wusste, dass es die gibt (irgendwelche Folk-Instrumente); das sind meist günstige Exoten. Für die "Hauptbereiche" bin ich nach 50 Jahren Gitarrespielen ausreichend sortiert. Da sucht man noch mal nach irgendwelchen "irgendwie spannenden" Dingen, aber steht nicht unter Kaufzwang.
 
Dann nimmt man eine erschwingliche und beschaffbare Gitarre, auch wenn es nicht das Traummodell ist.
Alle Gitarren, die ich mochte, waren genau das.

Ja, es gibt noch erschwingliche, aber ich mag sie einfach nicht.

aber nochmals deutlich mehr daraus, durch Üben mein Spiel zu verbessern und für mich coole Sachen spielen zu können, die ich vorher nicht konnte.
Der Punkt scheiterte halt auch ziemlich böse.
 
Leute, jetzt ist es aber wirklich gut mit diesem Einzelfall, der -wenn auch sicher unbeabsichtigt- den Thread gekapert hat!
Es geht hier generell um "Gitarren kaufen früher und heute" und nicht um Diskussionen über den Geschmack eines Einzelnen.

Weitere Kommunikation zu dem Einzelfall wird ab jetzt konsequent und vollständig als OT gelöscht!

Gern wieder weiter zum eigentlichen Thema.
 
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Ich kann Dich leider gerade nicht bekeksen, lieber @DirkS, aber Tausend Dank!
 
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Man drückt sich nicht mehr im Laden die Nase nach der neuen Gibder Paulacaster platt.
Das Schaufenster wurde durch das Display ersetzt.
Das coole Stück, das hinten im Laden hängt, gibt es selten
Daran erinnere ich mich auch noch.


Heute kann man halt durch Internet und Onlinehandel viel gezielter das finden und kaufen was man sich vorstellt. Damals war vieles viel mehr von Zufällen abhängig. So war/ist das jedenfalls bei mir.
Vielleicht sind einige Gitarristen so pingelig mit ihren neu gekauften Gitarren, weil heutzutage alles so berechenbar geworden ist?
 
Kurzfassung.
Gitarrenkauf früher: Die Gitarre sieht toll aus. Sind die Pickups gut ? Ja, die machen ordentlich was her. Okay, die Gitarre wurde gekauft, ab in den Proberaum (irgendein Kellerraum), und es wurde losgerockt.

Kauf Heute: Ja, die Gitarre ist hübsch. Wie ist denn die Saitenlage ? Ist der Hals gerade, und gut eingestellt ? Sind die Potis leicht - oder schwergängig ? Was sind denn da für Saiten drauf ? Ohje, hier ein kleiner Lackfehler. Die Bünde sind hier und da etwas scharfkantig. Mimi-Mimi....

Fazit: Im Laufe der Zeit sind wir doch, mich selbst eingeschlossen, beim Kauf pinkeliger geworden. Es werden auf Einzelheiten geachtet, die einst für uns völlig belanglos waren.
Ist das jetzt besser oder schlechter ?
Egal, ich habe weiterhin Freude am Musik machen, mit diesen Gitarren, die ich so mein Eigen nenne.
 
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Ist das jetzt besser oder schlechter ?
Egal, ich habe weiterhin Freude am Musik machen
Das Kauferlebnis ist halt einfach ein anderes. Weder besser noch schlechter. Am Unboxing meiner neusten Errungenschaften die per Versand kommen habe ich auch meinen Spaß. :)
 
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Hier würde ich aber ganz klar differenzieren, ob es sich um einen Anfänger handelt oder um jemanden, der schon ein gewisses Maß an Erfahrung hat.

Wenn wir früher unsere vielleicht erste Gitarre gekauft haben, hatten wir einfach absolut keine Ahnung. Die Gelbe da oben an der Wand sollte es sein und ob die jetzt richtig eingestellt war oder nicht, wussten wir einfach nicht.

Mit Erfahrung jedoch achtet man auf solche Dinge, oder man hat sie sich in den Jahren einfach angeeignet und stellt dann daheim alles passend ein.

Solche Erfahrungen werden dann in Foren niedergeschrieben und wieder von absoluten Anfängern gelesen. Die schnappen dann auch Dinge wie Saitenlage, Halskrümmung etc auf und finden wichtig, dass das dann passt. Was auch immer dann passend bedeutet, man hat ja keine Ahnung und bisher nur über Gitarren gelesen anstatt welche zu spielen.

Und der Markt ist auch einfach, bei Rechtshändern, so prall gefüllt, dass man es sich wahrscheinlich erlauben kann, mit dem Elektronenmikroskop den Lack zu überprüfen, ob denn alles in Ordnung ist. Vermutlich ist der Schmerz dann auch groß, wenn man für die erste eigene Macke selber verantwortlich ist.

Früher gab's einen Zehner als Rabatt oder einen Satz Saiten dazu und wir waren glücklich.

Ich erlebe ähnliches jedoch auch im Werkzeug Bereich. Da kaufen sich die Leute für 300€ ne billige Tischkreissäge/Baukreissäge und fangen mit Messgeräten im 10tel Bereich an, das Teil zu vermessen. Und wehe da passt was nicht, dann geht's aber los!
 
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Alles richtig, aber mit den Erfahrungen die man gesammelt hat, was ja gut ist, verändert sich aber auch das Kauferlebnis.
Dieses unsagbare Glücksgefühl tritt irgendwie in den Hintergrund, was ich schade finde. So auch bei mir.
Man geht halt nicht mehr so unbefangen damit um.
Erfahrungen, Wissen und Achtsamkeit treten mehr in den Vordergrund.
 
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Ja, noch einmal jungfräulich in einen Shop mit einer gewissen Auswahl gehen, das wär's! Man spielt dann dummerweise auch jungfräulich, was dann wieder kontraproduktiv ist.

Früher hatte ich das nicht. Meinen ersten Bass musste ich bestellen, gab ja nix.

Mein erstes Gitarrenerlebnis war auch nicht in einem Shop, sondern im Nachschubkeller der Bundeswehr in Köln Wahn. Da stand, in einem einfachen Gigbag, ne lila farbige Ibanez (irgendwas mit EX Series oder so??) mit HSS Bestückung und Floyd Rose Special vor einem Marshall Valvestate 8080. Der Besitzer war schon ein paar Jahre auf der Flucht und der ganze Spaß war ziemlich eingestaubt. Also hab ich 300 DM an die Truppenkasse gespendet und den Kram mit nach Hause genommen. Die Ibanez wurde auf links gespannt und das FR mit einer Wäscheklammer aus Holz und zusätzlichen Federn stillgelegt. Den Sound vom Marshall finde ich weiterhin gut (auch wenn ich ihn nicht mehr besitze) und auch die Ibanez habe ich nicht mehr. Damals hab ich noch einen Seymour Duncan Distortion Humbucker einbauen lassen und damit sechs Jahre in einer Metalband gespielt.

Jetzt, wo ich wieder Unterricht nehme, steht in der Musikschule derselbe Amp und ich habe jede Woche die Möglichkeit, in der Vergangenheit zu weilen. Klar, die Dinger bekommt man ja heute nachgeschmissen, aber ich habe jetzt andere Sachen hier.
 
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In jungen Jahren fand ich das alles schon deutlich aufregender. Da war eine Gitarre, oder gar eine neue, „bessere“ für mich schon etwas ganz Besonderes. Meine erste schrottige Akustikgitarre (Nylon) von Hertie, mit meinem mühsam zusammen gesparten Taschengeld zu kaufen, war aufregender als spätere akustischen Gitarren, die ich mir früher niemals hätte kaufen können.

Damals wusste ich gar nicht, dass es überhaupt solche, bzw. so hochpreisige, akustische Gitarren gab. ;-)
Lowden, Taylor, Gibson, Martin, Santa Cruz, Collings, etc., oder irgendwelchen edlen Dinger von diversen Gitarrenbauern.

Vieles kannte man ja eher aus dem TV und von den musikalischen Helden seiner Jugend.

Das hat sicher auch viel mit all den Gesamterlebnissen in früheren Zeiten zu tun.
Musik entdecken, Mädels, Band, cool sein wollen, Protest, usw..
Teure und neu gekaufte Gitarren zum Anfang hatten in meinem Umfeld eigentlich nur zwei Jungs. Beide hatten recht gut verdienenden Väter.

Heute können sich doch die meisten Schüler von ihrem Taschengeld relativ leicht eine neue Harley Benton, oder ähnliches kaufen. Und die Dinger sind doch heute durchaus brauchbar. Gebraucht bekommt man das Zeug doch heute für einen Klicker und einen Knopf.

Heute gibt es natürlich auch heute immer mal wieder Gitarren, die ich besonders mag und/oder zu schätzen weiß, aber das ist nicht mehr das gleiche Feeling. Klar, ich habe auch heute mit einer neuen Gitarre Spaß, aber heute ist das schon alles ein bisschen abgeklärter. Auch wenn ich mich immer noch sehr freuen kann. Zuletzt aber z.B. auch über eine erstaunlich günstigen Gitarre.

Davon abgesehen, hat sich meine gesamte Einstellung zu einigen Gitarrenthemen, oder vielleicht auch "Mythen" geändert. Ich gehe ja auch mit einem ganz anderen Blickwinkel einkaufen.

Gitarren kaufen, früher und heute, das hat wahrscheinlich schon auch viel mit unseren eigenen Veränderungen zu tun. Zumindest bei einigen der älteren Säcke hier. ;-)

Das Angebot heute, ist doch aber kaum noch zu toppen.
 
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und wenn gar nichts passt hat man immer noch die Möglichkeit dementsprechend umzubauen, selbst zu bauen oder bauen zu lassen. Auch hier hat man ein umfangreiches Angebot
 
Ich bin zu Schulzeiten öfter einen kleinen Umweg beim örtlichen Musikgeschäft vorbeigegangen.
Da stand eine Zeit lang eine Gibson SG Special im Schaufenster, die ich immer ganz toll fand. Preislich war die Gitarre allerdings weit außerhalb meines (Schüler-) Budgets und es hat dann auch noch einige Jahre gedauert, bis ich mir meine erste Gibson zulegen konnte.
Den Laden gibt es schon lange nicht mehr aber das Bild von der Gitarre im Schaufenster habe ich heute noch vor Augen - hat im Rückblick irgendwie fast schon etwas Nostalgisches :D:opa:
 
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das Bild von der Gitarre im Schaufenster habe ich heute noch vor Augen
Das kann ich nachfühlen. Als ich vor 40 Jahren angefangen habe - auf einer ollen "geerbten" Hopf, der ich erst einen Halsbruch aus Dummheit verpasst und anschießend mittels Tesa-Reparatur wieder geheilt - habe ich mir ein Lehrbuch in der örtlichen Stadtteilbücherei besorgt. An das Buch selbst habe ich keine Erinnerung, aber auf dem Titel war das Foto einer Gibson Les Paul Custom, eine wunderschöne Black Beauty (und ich hatte natürlich zu der Zeit keine Ahnung, was ich da konkret sah). Gold-Hardware, glänzend, tiefschwarzes Ebony Board, ... Selbst als ich meine erste "echte" Gibson Les Paul mein eigen nannte (Standard in Heritage Cherry Sunburst) gin die Blackie mir nicht aus dem Kopf und als die ersten Fenix eintrafen und ich die auspackte, um sie verkaufsbereit zu machen, war da so eine Blackie dabei. Und die war noch am selben Tag mir. Werde ich nie vergessen.

Die olle Hopf-Klassikbürste hat übrigens den Wechsel von Nylon auf Phosphor-Bronze in Stärke .013 ganz klaglos verkraftet. Sowohl am Steg, als am Kopf. Habe ich ein gutes Jahr gespielt, bevor die erste e-Gitarre bezahlbar gewesen ist.
 
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Upps hat sich erledigt
 

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