In jungen Jahren fand ich das alles schon deutlich aufregender. Da war eine Gitarre, oder gar eine neue, „bessere“ für mich schon etwas ganz Besonderes. Meine erste schrottige Akustikgitarre (Nylon) von Hertie, mit meinem mühsam zusammen gesparten Taschengeld zu kaufen, war aufregender als spätere akustischen Gitarren, die ich mir früher niemals hätte kaufen können.
Damals wusste ich gar nicht, dass es überhaupt solche, bzw. so hochpreisige, akustische Gitarren gab. ;-)
Lowden, Taylor, Gibson, Martin, Santa Cruz, Collings, etc., oder irgendwelchen edlen Dinger von diversen Gitarrenbauern.
Vieles kannte man ja eher aus dem TV und von den musikalischen Helden seiner Jugend.
Das hat sicher auch viel mit all den Gesamterlebnissen in früheren Zeiten zu tun.
Musik entdecken, Mädels, Band, cool sein wollen, Protest, usw..
Teure und neu gekaufte Gitarren zum Anfang hatten in meinem Umfeld eigentlich nur zwei Jungs. Beide hatten recht gut verdienenden Väter.
Heute können sich doch die meisten Schüler von ihrem Taschengeld relativ leicht eine neue Harley Benton, oder ähnliches kaufen. Und die Dinger sind doch heute durchaus brauchbar. Gebraucht bekommt man das Zeug doch heute für einen Klicker und einen Knopf.
Heute gibt es natürlich auch heute immer mal wieder Gitarren, die ich besonders mag und/oder zu schätzen weiß, aber das ist nicht mehr das gleiche Feeling. Klar, ich habe auch heute mit einer neuen Gitarre Spaß, aber heute ist das schon alles ein bisschen abgeklärter. Auch wenn ich mich immer noch sehr freuen kann. Zuletzt aber z.B. auch über eine erstaunlich günstigen Gitarre.
Davon abgesehen, hat sich meine gesamte Einstellung zu einigen Gitarrenthemen, oder vielleicht auch "Mythen" geändert. Ich gehe ja auch mit einem ganz anderen Blickwinkel einkaufen.
Gitarren kaufen, früher und heute, das hat wahrscheinlich schon auch viel mit unseren eigenen Veränderungen zu tun. Zumindest bei einigen der älteren Säcke hier. ;-)
Das Angebot heute, ist doch aber kaum noch zu toppen.