Will doch hier dann auch einmal mein Machwerk präsentieren, das im Laufe der letzten Wochen aus einem Tele Bausatz aus der ML-Factory entstanden ist.
Nachdem ich eine ganze Zeit lang um diese Kits herumgeschlichen bin, wollte ich auch einmal mein Glück probieren. Viele Tutorialvideos und Forumrecherchen später kam dann das hier dabei raus:
(die Gitarre, nicht die Schildkröte)
Einen genauen Baubericht spare ich mir, da man sowohl hier als auch im Internet einen Riesenschatz an nützlichen Informationen und Tutorials findet. Aber um kurz zu umreißen, was wir hier vor uns haben:
Es handelt sich um das Tele Kit mit Erlebody und Esche Burl (Furnier-)Top. Statt des Necks mit Palisandergriffbrett habe ich einen mit Ahorngriffbrett gewählt. Das Pickguard ist eines von Harley Benton, da das beiliegende leider einem gescheiterten Experiment zum Opfer gefallen ist (Es gilt wie immer: Zweimal messen, einmal schneiden
). Den Plastiksattel habe ich durch einen von Graph-Tech ersetzt. Die restliche Hardware ist komplett die, die im Kit dabei war.
Farblich kann man es wohl ein Burned-Finish nennen. Das Top wurde zunächst mit Schwarz gefärbt, dann teilweise abgeschliffen und dann noch einmal mit Braun nachgefärbt. Seiten und Rückseite sind hauptsächlich Braun mit ein wenig Amber. Den Neck habe ich mit Amber gefärbt, welches ich ca. 50/50 verdünnt habe und in mehreren Schichten langsam aufgetragen habe, bis mir der Farbton gefiel. Zum Schluss kamen dann noch einige Lagen Finishing-Oil drauf.
Farben und Finishing-Oil habe ich von Crimson Custom Guitars und nach Herstellerangaben verwendet.
Zum Kit selber muss ich sagen, dass ich für den Preis schon zufrieden sein kann, allerdings sieht man schon, dass es alles nicht wirklich hochwertig ist. So ist das Binding teilweise nicht wirklich schön ausgeführt und auch die Bohrungen waren eher grob an den richtigen Stellen. Einige Löcher musste ich verschließen und neu bohren, damit auch alles richtig passte. Da wäre doch mein Vorschlag, sich die Bohrungen eher zu sparen und das den Kunden machen zu lassen. Bietet dann auch noch mehr Flexibilität beim Design. Die Halstasche und der Hals bedurften noch einiger Nacharbeit, biss alles so passte, wie ich mir das vorstellte, aber darauf wurde im Shop ja auch hingewiesen. Das Furnier fürs Top ist doch arg dünn. Da hatte ich beim Schleifen schon diverse Male Angst, zu viel wegzunehmen. Auch die Bünde mussten noch einmal abgerichtet werden, bevor ich eine Saitenlage hinbekam, die mir gefiel.
Aber alles in allem war ich in der Lage, ein spielbares Instrument zu produzieren, welches mir auch optisch gut gefällt. Und für das wenige Geld habe ich herausgefunden, dass ich echt Spaß am Gitarren bauen habe und an welchen Techniken ich noch arbeiten muss, um beim nächsten Mal etwas besseres zu produzieren, was ja letztendlich auch das Ziel war.
Werde ich bei dieser noch nachträglich die Hardware austauschen? Wohl eher nicht. Spielen lässt sie sich auch so und ich mag den Klang auch. Gerade der Stegpickup in Verbindung mit Overdrive klingt richtig schön dreckig. Kann ihn mir gut für ein paar punkige Sachen vorstellen. Und bei aller Liebe bleibt es doch ein Billig-Bausatz mit einigen Mängeln. Sowohl herstellerseitig als auch in meiner fehlenden Erfahrung im Gitarrenbau begründet. Deshalb lieber Vollgas beim nächsten oder übernächsten Mal
Hier noch ein paar weitere Impressionen: