ML-Factory Gitarren-Bausätze – Selbstbau

Da fällt mir ein, vor einiger Zeit hatte ich den Strat-Bausatz der ML-Factory mit Esche-Body. Da ich mich zu der Zeit in eine Select Strat verguckt hatte habe ich versucht, den Bausatz per Riegelahorn-Furnier in diese Richtung zu pimpen. Der Bau an sich ging schnell und problemlos, aber Furnier, Burst und Lack haben mich einiges an Zeit und Nerven gekostet und mehr Geld als der Bausatz an sich. OK - die Bünde waren OK, habe ich aber dennoch nochmal abgerichtet und poliert. Die Kopfplatte ziert ein Fender-Logo - bei 'ner Kopie fast 'n bissl peinlich :redface:
Die Farben kommen auf den Bildern etwas verfälscht rüber, in Natura kommt es ziemlich gut Richtung Ice tea burst der Fender Select.

ML-Strat 1.JPG
ML-Strat 2.JPG
ML-Strat 3.jpg


Abweichend vom Standard hatte ich noch Locking-Mechaniken und ein 2Punkt-Tremolo von ML bestellt. Alles funktioniert hervorragend und überrascht mich immer wieder. Preis-Leistung: Gigantisch.
Ich liebe die einfachen Singlecoils, der Sound ist für mein Empfinden Hammer (Bin ansonsten eher mit SD SH4 und SH2N unterwegs). Ich habe noch einen zusätzlichen Middle-PU bestellt und den mit dem Bridge-PU zu einem Humbucker schaltbar erweitert. Ebenfalls Klasse. Ach ja - der Tone-Poti 1 ist jetzt C-Switch, Tone-Poti 2 regelt den Lastwiderstand und damit die Ausprägung der Pickip-Resonanz. Den 8fach-C-Switch mit dem Chickenhead-Knopf muss ich nch etwas leichtgängiger tunen, dann kommt wieder der originale Knopf drauf. Ach ja - die rückseitigen Abdeckungen habe ich nch versenkt und die Halsplatte gegen 4 Pitten ausgetauscht - beides der Optik wegen.

Wie gesagt: Sound und Bespielbarkeit finde ich Hammermäßig. Der Hals ist sehr unanfällig bei Temperatur- oder Feuchteänderungen, das Tremolo ebenfalls erstaunlich stimmstabil (schwebend eingestellt). Die Singlecoils klingen drahtig aber warm und so, wie ich mir eine gute Strat vorstelle. Mit dem 4. Pickup (an der Bridge), den Schaltmöglichkeiten und dem C-Switch ist die Variabilität der Geige enorm. Ich spiele sie immer wieder gerne und ziehe sie soundmäßig meist Instrumenten vor, die das 10fache kosten. Besonders Lob an die Pickups: 2,90/Stück, habe noch keine besseren gehört. Solide aufgebaut, gewachst, microfoniefrei - was will man mehr?

Unterm Strick: Viel Instrument für sehr wenig Geld.
 
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Respekt, Respekt das ist ja eine super schöne Lackierung.
 
Danke :)
Die Fotos sind natürlich so gemacht, dass die weniger schönen Stellen nicht so auffallen ;) Retuschiert/bearbeitet ist aber nix.

Das Burst besteht aus einer Mischung aus Beizen und getöntem Lack. Das Beizen hatte nicht wie gewünscht funktioniert, daher der Lack. Die erste Dose war allerdings viel zu schwach getönt - Alles in Allem ein ziemliches Desaster, in dessen Verlauf das 0,5 mm Furnier auf Tapetenstärke runtergeschliffen wurde. Teilweise sieht man sogar die Maserung der darunterliegenden Esche - wenn man ganz genau hinschaut. Ein Wunder, dass es sich nicht zumindest an den Rändern abgelöst hat. Der Übergang Furnier/Body wird ganz gut vom dunklen Rand des Burts verdeckt - vielleicht war das auch der ursprüngliche Grund für die Erfindung des Bursts? :D:gruebel:
Grundierung und Lackaufbau passierten nach alter Väter Sitte mit Nitro (Clou Schnellschliffgrund, Zweihorn getönter Nitrolack, Clou Matt- und Glanz-Nitrolack), ca. 12 Schichten mit diversen Zwischenschliffen. Alles per Spraydose im Keller. Abschließend dann Feinschliff und Politur. Mittlerweile habe ich die Illusion aufgegeben, nur per Spraydose ein annehmbares Finish hinzubekommen. "Schleifen und polieren" heisst die Zauberformel.

Heute würde ich Nitro sicher nicht mehr verwenden. Ist zwar schnell angetrocknet, braucht aber ewig zum durchtrocknen bis zur Polierbarkeit. Und dann sackt der Mist gerne noch nach Jahren doch wieder in die Poren ab, wie ich bei meinem ersten Eigenbau von 2001 heute schön sehen kann. Mittlerweile würde ich zumindest zuerst mit Epoxi füllern, um das zu verhindern.
 
Inzwischen musst bei groben Holz nicht mehr mit Epoxies filler. Da gibt's inzwischen annehmbare Produkte auf Wasserlösliche Basis. Die auch Nitro geeignet sind soweit ich weiss
 
So Leute, ich habe aufgegeben. Aber nur was die Idee einer tiefschwarzen und glänzenden Holzoberfläche betrifft. Da war ich wohl etwas übermotivert, ich wollte es so hinbekommen wie die Leute bei meiner Dean Tyrant X.:bang:

Nach 3x Wässern/Schleifen/Trocknen und ca. 10 mal Beizen mit Tütenclou (+ Schleifen/Trocknen) in Schwarz und Blau war heute die erste Nass in Nass- Hartölung angesagt und ich finde es sieht verdammt gut aus, nicht tiefschwarz aber doch irgendwie sehr okay.

Hier ein paar schlechte Handybilder:

20180416_181517.jpg 20180416_181621.jpg 20180416_182637.jpg

Und nun heißt es warten bis morgen, zur 2ten Ölung.

Um die Wartezeit zu überbrücken ist jetzt das designen und aufpimpen der Hardware angesagt, also quasi die Bestellung beim T-Sponsor.

Ein paar Dinge stehen schon fest auf der Einkaufsliste:

1. Graph Tech - Sattel, wegen guter Erfahrungen.

2. Eine andere Brücke muss her, bei der mitgelieferten wackeln die Reiter schon vom Angucken. Wäre die hier okay?
https://www.thomann.de/de/gotoh_ge103bc.htm

3. Die Mechaniken.
Auf meinen letzten 3 Gitarren waren Grovermechaniken montiert, ähnlich stimmstabil sollten die auf der V auch sein. Aber günstiger. :)
Kluson 3/3?

4. Last but not least, die große TA-Frage: Was taugen die Tonabnehmer bei euren ML-Bausätzen?
(Die V soll meine e-standart/d-standart - Metall/Grindcore Klampfe werden)

Flenslocks habe ich schon da.

Ps.: Das Abrunden der Bundkanten habe ich auch schon hinter mich gebracht, das war eine relativ zeitaufwendige Arbeit, vA. das Abkleben des zwischen den Bünden und am Binding.
 
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moin abolesco,

Zur Bridge kann ich leider nix beitragen - TOMs sind nicht so mein Ding.
Auf meinem 15 Jahre alten Erstlingswerk habe ich die Kluson locking drauf - und bin bish heute sehr zufrieden. Sind auch relativ leicht und kommen ohne das klobige Rändelrad aus.
Die Pickups meiner ML-Strat waren/sind absolut astrein, was leider keine Rückschlüsse auf andere PUs in anderen Bausätzen zulässt. Ich würde sie erst mal probieren und gegebenenfalls mit anderen Poti-Werten experimentieren (Höhere Werte = prägnanterer Resonanz-Buckel). Vorab wird sich das sonst kaum einschätzen lassen da wohl auch niemand genau sagen kann, ob das, was letztes Jahr in einem Bausatz war, heute noch genau so ist. Generell denke ich: Billigere ist hier nicht zwangsläufig schlechter.
 
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Danke, ich denke auch ich werde erst mal die ML-Humbucker einbauen und dann sehen. Wo du grade von Poti-Werten sprichst, ...
Die Löterei wird für mich das letzte und höchste Level. Der Endgegner quasi ---> :)


Rot = blau, und plus=minus, oder? :confused:

Naja, wenn es soweit ist schicke ich euch Bilder, damit ihr mal wieder was zu lachen habt.
Und verchromte TA-Deckel muss ich ja auch noch beschaffen, dann sieht es wenigstens gut aus. Mein "Meisterwerk".
 
Rot = blau, und plus=minus, oder? :confused:
Oder so ... :confused:, ist ja aber auch völlig egal, solange beide PUs farbmäßig gleich angeschlossen sind :D
Das wird schon, und im schlimmsten Notfall findet sich hier bestimmt jemand, der noch einen Tip geben kann.
 
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tiefschwarzen und glänzenden Holzoberfläche

Ich glaube, da ist Beizen auch nicht das Richtige. Da müsstest du schon Lackieren.

Last but not least, die große TA-Frage: Was taugen die Tonabnehmer bei euren ML-Bausätzen?

Meine (von einem PRS Bausatz) habe ich ausgetauscht, die haben mir überhaupt nicht gefallen.

Rot = blau, und plus=minus, oder?

Hä? Nein, rot ist nicht gleich blau... :gruebel:
Am besten schick mal ein Foto von den Anschlüssen...
 
Heute würde ich Nitro sicher nicht mehr verwenden. Ist zwar schnell angetrocknet, braucht aber ewig zum durchtrocknen bis zur Polierbarkeit. Und dann sackt der Mist gerne noch nach Jahren doch wieder in die Poren ab, wie ich bei meinem ersten Eigenbau von 2001 heute schön sehen kann. Mittlerweile würde ich zumindest zuerst mit Epoxi füllern, um das zu verhindern.

Mal in die Runde gefragt: wie füllt ihr die Poren?

Ich habe vor auch eine Strat von ML zu bauen. Es soll eine schwarze "vintage-heavy" Strat werden. Der Lack darf zwar gerne empfindlich sein (daher Nitro), aber ich würde gerne verhindern dass er absackt, also schön glatt bleibt. Als Grundierung nehme ich Clou Schnellschleifgrund und dann den Nitrolack vom Gitarrenbastler. Der Korpus wird Esche sein, wie würdet ihr da vorgehen?

Und habt ihr Erfahrungen mit dem Klarlack vom Gitarrenbastler, der schnell Risse bilden soll?
 
Mal in die Runde gefragt: wie füllt ihr die Poren?

Ich habe vor auch eine Strat von ML zu bauen. Es soll eine schwarze "vintage-heavy" Strat werden. Der Lack darf zwar gerne empfindlich sein (daher Nitro), aber ich würde gerne verhindern dass er absackt, also schön glatt bleibt. Als Grundierung nehme ich Clou Schnellschleifgrund und dann den Nitrolack vom Gitarrenbastler. Der Korpus wird Esche sein, wie würdet ihr da vorgehen?

Und habt ihr Erfahrungen mit dem Klarlack vom Gitarrenbastler, der schnell Risse bilden soll?


ich persönlich kaufe nie wieder den Zweihorn Lack.... Der Lack ist gut, sackt aber eigentlich immer nach. Auch nach ein paar Monaten und selbst bei quasi "unporigem Ahorn". Wahrscheinlich mache ich irgendwas falsch, wie mir diverse Klugscheißer auf Facebook an den Kopf geworfen haben :eek::D

Reißen tut der Lack zwar, aber eher gibt es Risse als dass es Crackles gibt (und Finger weg vom Weather-Checking-Lack) :ugly: 
Porfenfüllen und Esche: herzliches Beileid :D 

Bisher habe ich immer Clou Holzpaste genommen, später dann dieses Aqua-Zeug vom Gitarrenbastler. Beides ist eine höllen Arbeit und sackt ewig nach. Schellack oder SSG plus Bimsmehl ist auch eine extrem langwierige Sache ohne Garantie, dass die Poren zu bleiben.  

Nächstesmal packe ich die dicke Keule aus und teste Leimschlämme oder Epoxydharz-Füllung. Allerdings habe ich inzwischen schon gar keine Lust mehr auf Esche, obwohl ich hübsche Blanks hier hätte... :rolleyes:
 
Kannst du das nochmal näher beschreiben? Auf den Weather-Checking-Lack wollte ich hinaus :ugly:
Hatte das neulich schon mal angehängt. Das Ergebnis bei einer Strat war fast gleich. Dort habe ich den Risslack nur ganz minimal zum Klarlack zugemischt und auch erst bei den letzten Durchgängen. Trotzdem kam das so raus. Auch hier: Keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe, aber der Rest wanderte in den Müll.


[...] Hier ein paar Bilder vom Checking:
(Seit ich dunkle Schuhcreme in die Risse geschmiert habe, find ich´s nimmer ganz so schlimm....)
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Shiiiet. Dann mal hoffen dass hier jemand nen passenden Tip parat hat. :D
ich auch :D
 
Hier ein paar Bilder vom Checking:
(Seit ich dunkle Schuhcreme in die Risse geschmiert habe, find ich´s nimmer ganz so schlimm....)

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Gott bewahre... :govampire:
Brauchst nichts weiter zu sagen, ich nehme normalen Lack. :D
 
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So für die Flying V ist jetzt ein Päckchen mit Kluson-Mechaniken, einer Gotoh-Brücke, einem Graphtech-Sattel und dem Abschirmlack eingetroffen.

Und, last but not least, ein Seymour Duncan Nazgul- Humbucker. Es war nach ein paar uTube-Videos auf einmal dieses Willichhabengefühl da, dem ich nicht widerstehen konnte.

Zur Verdrahtung habe ich mich ein wenig schlau gemacht und wollte Euch mal fragen ob ich richtig liege.
Wäre wirklich toll, wenn sich das mal jmd mir Verlötungserfahrung ansieht, eh ich den ganzen Kram falsch zusammenschuster.

Als Halshumbucker bleibt der von ML (2-adrig) erst mal drinne, der Nazgul an der Brücke hat aber 5 Käbelchen (schwarz, weis, rot, grün und ein abisoliertes).

1. Vom roten und weisen Kabel muss ich die Enden zusammenlöten und tapen?
2. Das grüne und das abisolierte Kabel werden auf der Rückseite eines Tonpotis verlötet (Masse)?
3. Das schwarze wird am ganz rechten Kontakt des rechten Tonpotis verlötet?
4. Das weiße Kabel von ML-Hals-Humbucker wird an dem rechten Kontakt des mittleren Tonpotis verlötet, das abisolierte kommt wiederum auf dessen Rückseite?

20180422_224749.jpg


5. Den Rest kann ich so verdrahten wie auf diesem Bild aus dem Pdf für die Flying V, mit beiden Kondensatoren usw?

Fliegen-Nein-Danke-Stick.jpg
 
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Ich hab es jetzt nicht im Detail überprüft, aber wenn du das zusammenlötest, bitte die Beine von den Kondensatoren kürzen und die Masseverbindungen richtig machen. So wie in der Anleitung ist es... unschön.
 
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Die Löterei habe ich fertig, den Rat die Beine der beiden Kondensatoren zu kürzen habe ich befolgt. Ein paar mal habe ich mich auch verlötet, anfangs kam nur Ton bei einer Switsch-Stellung und die beiden Tonpotis zeigten keine Wirkung.
Nun haut aber alles hin. :spicy:
Das Griffbrett brauchte 2 Olivenölbehandlungen, das war echt furztrocken, habe ich so noch nie bei einer neuen Gitarre erlebt. Naja kein Beinbruch.

Jetzt werden erst mal richtige Saiten aufgezogen und der Hals und die Saitenlage eingestellt.
 
Olivenöl wird aber mit der Zeit ranzig, Zitronen-,Organgen-(was i.d.R. empfohlen wird), und Mineralöl jedoch nicht. Ich find auch Olivenöl hinterlässt ein stumpfes Finish
 
ich finde, dass Olivenöl eine schön "speckige" Oberfläche macht. Ist wohl mal wieder Geschmacksache.

Propos Geschmack:
Ranzig wird da übrigens nichts. Du lässt das ja nicht drauf stehen, sondern der Rest, der nicht eingezogen ist, wird wieder weggewischt.
 

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