ML-Factory Gitarren-Bausätze – Selbstbau

Meiner Bastler- Erfahrung nach sind an Stimmungsprobleme in den seltesten Fällen die Mechaniken und/oder das Tremolo schuld, sondern schlecht aufgezogene Saiten oder ein schlecht gefeilter Sattel *. Selbst die billigsten 5,--Mechaniken tun bei mir ihren Dienst. Die Probleme bei diesen sind nur etwas Spiel in der Schnecke, aber da kann man sich leicht behelfen: immer von unten nach oben stimmen, damit der Zug der Saiten dem Spiel im Gewindegang entgegenwirkt. Also: Ist die Stimmung zu tief: hochstimmen (logisch!) / Ist die Stimmung zu hoch: runterstimmen und dann wieder hoch stimmen. ;)

*ggf schlecht montierte Hardware wäre auch möchlich
 
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Wobei ich eine Gitarre habe, die definitiv von Locking-Tunern profitiert hat bezüglich Tremoloeinsatz, obwohl ich die stock-Mechaniken für grundsolide halte. (PRS SE) Solange aber kein Wechsel von normalen auf locking-Tuner stattfindet, denke ich aber auch, dass die eher "unproblematisch" sind. Auch die no-name Dinger auf meiner Yamaha-Pacifica halten wunderbar die Stimmung
 
Also ich möchte mit dem Ding spielen. Ob das jetzt nach 100€ klingt ist mir egal, hauptsache ich kann am Ende des Tages sagen: " Cool, hast was gebaut was man benutzen kann und macht auch Töne :evil:".

Ja, wenn das so ist, dann würde ich doch diesen Bausatz empfehlen:
http://www.gitarre-bestellen.de/pro...ze/E-Gitarren-Bausatz-Guitar-Kit-Style-I.html
Bei 135,- Euronen kann man da nicht viel falsch machen, wenn Du es richtig zusammenbaust kommen mit Sicherheit auch Töne ´raus - und Erfahrungen sammelst Du auf alle Fälle.
Meine Empfehlung: Mach´ es und viel Spaß :great:
 
Hi,

ich fürchte meine Frage zum Sattel am "PR-Style IV mit Tremolo Bausatz" von der letzten Seite ist durch die Diskussion über Sinn und Unsinn eines ML-Bausatzes etwas "unter die Räder" gekommen. Deshalb erlaube ich mir, sie noch einmal zu stellen und mich selbst zu zitieren:

[...]
Außerdem habe ich den Sattel mal ausgemessen, weil ich diesen gegen einen neuen tauschen möchte. Dabei komme ich auf einen Wert beim Abstand E bis e-Saite von 33,5 mm.
Bei Graph Tech gibt es sowas aber leider nicht als fertig gekerbt. Das nächste wäre ein für Epiphone passender Sattel mit 34,7 mm Abstand.
Hat bei dem Model schon jemand von euch den Sattel gewechselt und wenn ja, mit welchem Tauschsattel?

Meint ihr, es geht auch der mit 34,7mm oder ist dann die Gefahr zu groß, dass die Saiten zu dicht an die Außenränder vom Hals kommen?
Selber einen Rohling einkerben möchte ich mangels Werkzeug eigentlich nicht.:(

Für Input wäre ich wirklich dankbar :)

Gruß
Plaudy
 
Ja hab einen von Graph Tech genommen und das überstehende an den Saiten einfach Bündig gefeilt
 
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Hallo,
jetzt möchte ich mal kurz meine Erfahrungen mit dem Ml Bausatz hier in die Runde werfen.
Ich habe vor 5 Monaten eine Esche Strat geordert. Erst habe ich mir mal viel Zeit gelassen beim Lackieren. Dann immer wieder ganz langsam Schritt für Schritt das Ding zusammengebaut und auch manchmal wieder auseinander.....
Als ich alles zusammen hatte, war ich schon mal sehr zufrieden und habe gemerkt das Ding hat Potenzial. Daraufhin habe ich Bridge, PU's, Elektronik und Sattel gegen hochwertigere Teile ausgetauscht.
Rausgekommen ist eine Strat die meine MIM Strat links stehen lässt....
Ich bin sehr zufrieden, aber man kann das Ding nicht einfach an einem Nachmittag zusammenschrauben. Da braucht man echt Zeit und Geduld....
Geld spart man am Ende nicht, aber man gewinnt wirklich an Erfahrung.
Gruss Nolo68
 
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Wie gesagt die höherpreisigen Bausätze von ML sind echt ok für den Preis und wenn mann sauber arbeitet hat man ein Instrument was in der 500er bis 600 Euro Preisklasse mithalten kann. Vorausgesetzt mann bringt andere Hardware mit ein
 
Ja hab einen von Graph Tech genommen und das überstehende an den Saiten einfach Bündig gefeilt
Danke Austin für deine Antwort.
Da muss ich aber noch genau nachfragen, wie du das gemacht hast mit dem bündig feilen: Bei den gekerbten Sätteln ist der Abstand zwischen der hohen und tiefen E-Saite doch fest vorgegeben?! Wie kann man den durch feilen verkleinern? Oder meinst du was anderes?
 
Ich glaube Austin meinte den Fall, wenn der Sattel sozusagen breiter als der Hals ist. Im Zweifel koenntest dus aber auch einfach versuchen, ob das dann hinhaut. Sattel kost ja nur 'n 10er und laesst sich im Zweifel wieder ja abnehmen, kannst ja fuer einen ersten Test auch erstmal komplett auf Verklebung des Sattels verzichten. Zum testen sollte der Druck der Saiten den fest genug halten und richtig "festkleben" tut man son Sattel ja eig eh nicht.
 
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Ich glaube Austin meinte den Fall, wenn der Sattel sozusagen breiter als der Hals ist. Im Zweifel koenntest dus aber auch einfach versuchen, ob das dann hinhaut. Sattel kost ja nur 'n 10er und laesst sich im Zweifel wieder ja abnehmen, kannst ja fuer einen ersten Test auch erstmal komplett auf Verklebung des Sattels verzichten. Zum testen sollte der Druck der Saiten den fest genug halten und richtig "festkleben" tut man son Sattel ja eig eh nicht.

Genau quasi das überstehende. Ich setze auch erst den Sattel immer ohne kleben an schaue ob alles passt und erst dann fixiere ich mit 2 Tropfen Sekunden bzw. Industriekleber
 
Genau quasi das überstehende. Ich setze auch erst den Sattel immer ohne kleben an schaue ob alles passt und erst dann fixiere ich mit 2 Tropfen Sekunden bzw. Industriekleber


Das geht aber auch nur bedingt... Je mehr Du an den Seiten abfeilst, um so dichter laufen die Saiten an den Bundenden...Wobei ich nicht begreife, warum Graphtech da keine unterschiedlichen anbietet. Gott sei Dank sind die von mir angefertigten Hälse genau passend, und ich verwende die sehr gerne mit gutem Ergebnis.
 
Ja ein passender ist Optimal. Aber ganz ehrlich wenn die Breite 33,7 beträgt und der Graphtech 34, 5 hat is das nochmal ein Milimeter das is ein Pups den mann links und rechts abfeilt.

Wenn mann es richtig machen will und das wissen wir beide als Gitarrenbauer @Murle
Ist den Sattel selber aus Knochen anzufertigen oder Ebenholz oder oder gibt etliche Möglichkeiten. Nur hat nicht jeder das Know How die Möglichkeiten etc. und greift daher auf fertige Parts zurück

Lg

Marcel
 
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Vielen Dank euch allen. Dann werde ich das tatsächlich einfach mal ausprobieren, wie ihr es beschrieben habt. Danke!
 
Da ich vor einiger Zeit auch eine ML Factory Gitarre gebaut habe, wollte ich meine Erfahrungen damit auch mal in die Runde werfen. Es handelt sich dabei um eine PRS Style mit Ahorndecke (na wohl eher Furnier, ziemlich dünn...). Kurz zusammengefasst: es war deutlich mehr Arbeit als ich erwartet hätte. Man muss schon mit einiges an handwerklichem Geschick mitbringen und darf nicht erwarten, dass es in 5 Minuten gemacht ist. Auch darf man für den Preis keine Wunder erwarten - bei PRS kriegt man dafür wahrscheinlich nicht mal einen Hals oder Body. Die Substanz ist aber gut und mittlerweile bin ich auch mit dem Ergebnis zufrieden. Leider habe ich keine Bilder beim Bau gemacht, daran habe ich damals nicht gedacht. Aber ich möchte kurz beschreiben, was alles zu tun war.

Zunächst habe ich die Decke blau und die Rückseite braun mit Clou gebeizt (das "Mahagoni" war doch sehr hell) und dann lackiert. Da trat schon das erste Problem auf: Leimspuren auf der Decke, die die Beize nicht annahmen, d.h. helle Flecken in der Beize. Zum Glück konnte ich die vorsichtig wegschmirgeln, ohne das ziemlich dünne Furnier zu zerstören, danach ging es dann. Optisch ist das Furnier eigentlich sehr schön, ist zum Glück gut gegangen. Sieht auch ganz hübsch aus, hier mal ein Bild:

IMG_3733.JPG


Nach dem ersten Zusammenbau stellte sich dann leider heraus, das die Verarbeitung des Halses nicht so gut war, wie erhofft. Ich hatte eigentlich gehofft, ich müsste daran nichts tun aber der Sattel war nicht richtig gekerbt und an mehreren Stellen am Hals gab es Schnarren bzw. tote Töne (die Saite lag beim Greifen auf zwei Bünden auf). Grund war, dass die Bünde nicht richtig abgerichtet waren. Also sagte ich mir, viel kann man hier nicht mehr kaputtmachen und habe zunächst den Sattel tiefer gekerbt. Dann habe ich mit ein Aluprofil, Schleifpapier und eine einfache Bundfeile besorgt und begonnen, die Bünde abzurichten. Obwohl ich mir das vorher gar nicht zugetraut hatte, ging es besser als erwartet. Mittlerweile ist sie richtig gut bespielbar und es schnarrt auch nix mehr.

Die Mechaniken (allerdings Wilkinson statt der Standardmechaniken) habe ich gelassen, die sind ganz gut. Aber die Brücke gefiel mir überhaupt nicht, die war doch sehr einfach. Ich habe mir dann eine andere (auch bei ML Factory) besorgt, aus Alu mit verstellbarer g und h Saite. Damit klingt sie auch deutlich besser, mit wesentlich mehr Sustain. Leider ist die aber wohl für eine andere Position ausgelegt, da musste ich mir dann noch längere Madenschrauben besorgen und die ziemlich weit rausdrehen. Ist schon etwas grenzwertig, geht aber gerade noch. Und die Studs noch zu versetzen, da hatte ich dann auch keine Lust zu - vielleicht irgendwann mal. Oder hat jemand eine andere Idee, gibt's vielleicht irgendwo exzentrische Studs?

IMG_3769.JPG


Erwartungsgemäß waren die Pickups auch nicht so toll, ich habe die daher durch Seymour Duncan SH-2/SH-4 ersetzt. Die klingen ganz gut, wenn auch nicht 100% meinen Erwartungen entsprechend (bisschen mittig). Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich eigentlich Strat gewöhnt bin. Die PUs kann man übrigens auch splitten, damit sind dann auch schöne Single Coil Sounds drin, Also bleiben sie erst mal.
Alles in allem habe ich jetzt eine schöne Gitarre, sieht hübsch aus, ist gut bespielbar, klingt auch gut - vielleicht keine echte PRS aber schon ok. Allerdings habe ich auch deutlich mehr investiert als den reinen Bausatzpreis und natürlich viel Arbeit reingesteckt. Aber der Weg ist ja dabei auch eigentlich das Ziel.

Viele Grüße
Thomas
 
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Das Ergebnis kann sich echt sehen lassen! Besonders die Decke sieht klasse aus :great: Womit hast du die Oberfläche denn nach dem Beizen behandelt? Klarlackiert oder nur geölt/gewachst?

Insgesamt scheinen deine Erlebnisse ja der Meinung in diesem Thread in etwa zu entsprechen: Man bekommt ne gute (Holz)-Basis für den Preis und kann durch Upgrades bei der Hardware und Elektrik noch sehr viel aus der Gitarre rausholen. Die erhoffte Preisersparnis ggü. einem Fertigkauf ist am Ende bei einem solchen Selbstbau dann sowieso nicht das Entscheidende. Und es sind halt im wahrsten Sinne des Wortes Bausätze und keine fertigen Kits wo nur noch lackiert und gelötet werden muss. Irgendwann finde ich hoffentlich auch mal die Zeit :great:
 
Ja also ne Zusammenbau und fertig Gitarre sind die ML nicht aber die höherwertigen Sets mit Mahagonie Body sind wirklich ein guter Ausgang für eine individuelle gute Gitarre. Meine PRS habe ich ja in einem Anfall von Schwachsinn weg getauscht hier mal meine schon paarmal neu mit Furnier versehene LP

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Klarlackiert oder nur geölt/gewachst?

Lackiert, mit Autoklarlack aus der Sprühdose (DupliColor). Der scheint mir allerdings recht empfindlich zu sein, sind schon ein paar Macken drin.

@Austin.Powers Auch ein sehr schöne Furnier. Hat dir das originale nicht gefallen oder hattest du auch Schwierigkeiten mit dem Beizen?
 
Ne die hat schon mehrere Umbauten hinter sich erst Honeyburst. Danach deckend Goldtop und jetzt das. Das Furnier is auch nich wirklich Furnier sondern hauchdünnes Fotopapier. Nach dem ersten Schleifen war es komplett weg.
 
Baubericht ML-Paula

Vor gut 5 Monaten habe ich meinen halbfertigen ML-Paula-Bausatz ziemlich frustriert in die Ecke gestellt und mich meinem ersten Eigenbau gewidmet. Ich wollte halt ein Erfolgserlebnis haben (was in diesem Fall nun auch nicht unbedingt vorhersehbar ist ;) ). Und ich finde, dass mir dieses Erstlingswerk ziemlich gut gelungen ist (siehe Signatur) :patpat: (obwohl man sich ja nicht selber loben soll).
Also muss jetzt die Paula d´ran glauben bzw. fertig werden, hat ja auch Geld gekostet.
Von meinem ursprünglichen Plan, das Teil mit besserer Hardware aufzupimpen, bin ich abgekommen. Warum? Nach genauerem Betrachten dieses sogenannten „Tonholzes“ habe ich die Vermutung, dass dieser Body ziemlich tot ist. Schon oberflächlich sieht man, dass der Body aus 3 Teilen besteht (noch dazu schräg verleimt) und wenn man sich in den Humbuckerfräsungen und im Elektrofach die verschiedenen Lagen anschaut, kommt man zu der Vermutung, dass da ziemlich viele Leisten zu diesem „Gesamtwerk“ zusammengefügt wurden. Darauf dann irgendeine Decke (soll Ahorn sein – aus wie vielen Teilen die besteht kann man nicht erkennen) und darauf dann ein papierdünnes „Furnier“, so dünn, dass sich beim Aufleimen der Leim an vielen Stellen durchgedrückt hatte – wie ich beim Beizen feststellen durfte. Mal ganz abgesehen von dem Riss in der Decke/im Furnier, der aber zu einer Gutschrift durch ML führte.
Ich habe also versucht, alles mit Holzpaste und Porenfüller einigermaßen hinzubekommen, so richtig gelungen ist es nicht. Mit gutem Willen könnte man bei dem Ergebnis von einem „Used-Look“ sprechen.
Nunmehr ist die letzte Schicht Klarlack d´rauf und am Mittwoch kann geschliffen und poliert werden. Mal sehen, ob da nochmal Überraschungen auftreten werden.
Hier ein Bild des derzeitigen Zustands

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To be continued . . .
 
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Schaut doch gut aus!!

Hier mein Erstling is genau der gleiche Bausatz nur ich hab ein Furnier drauf gemacht

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