Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Schöner Thread! Ich hatte mit 16 mal eine E-Gitarre. Vier Wochen, dann rutschte sie weg und der Hals brach. Das war's erstmal.
Vor fünf Wochen hab ich das dem Gitarristen der Band erzählt, in der meine Freundin singt und meinte das ich jetzt auch nicht mehr anfangen bräuchte - zu alt!
Da lacht der und erzählt mir, das er selbst erst mit 48 Jahren angefangen hat.
Tja, ich bin 48 ... und nun hab ich angefangen...
Ich sehe das aber ganz locker und ohne Muss. Im Schnitt übe ich eine Stunde am Tag, im Sommer wird's weniger, dann steht das Segeln wieder ganz oben, aber bis dahin mach ich mit Mordsspaß weiter...
Hausmusik läuft auch schon... Ich klimpern und meine Süsse singt dazu - soweit meine paar Akkorde reichen...

Der tut nix, der will nur spielen...
 
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Sehr gut... Rede Dir ja nichts ein, bzw. lasse Dir nichts einreden. Wenn Du etwas willst, tu es einfach! Gitarre spielen ist zwar etwas, das geht nicht von jetzt auf sofort. Aber es macht einfach tierisch Spaß und ist ein guter Indikator dafür, dass man mit Willen und Ausdauer es auch mit 48+ noch richtig krachen lassen kann. ;)
 
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Ich hatte heute mal wieder einen dieser komischen Gitarristen-Momente, als ich gemerkt habe, wie wichtig mir meine Instrumente (zumindest einige davon) eigentlich sind.
Ich werde die nächsten 2 Jahre mehr oder weniger komplett in den USA verbringen, da kann ich natürlich nicht alle meine Gitarren mitnehmen. Als ich dann darüber nachgedacht hab, ob ich überhaupt eine mitnehme oder mir den Reisestress erspare und dort eine besorge, ist mir aufgefallen, wie sehr mir manche Instrumente doch ans Herz gewachsen sind.

Mal alle Gitarristen-Klischees beiseite, meine "Hauptgitarre", eine alte Strat, die es schon länger gibt als mich, ist mittlerweile wirklich ein verdammt wichtiger Teil meines Lebens. Sie war da, seit ich meine ersten etwas ernsthafteren Gehversuche auf der Gitarre unternommen habe, sie hat alle Stationen in meinem Musikerleben mit erlebt und sie wird wohl auch noch so einiges mit mir mitmachen. Ich kann mich, Urlaube mal ausgenommen, wirklich nicht an den letzten Tag erinnern, an dem ich sie nicht mindestens 10 Minuten in der Hand hatte. Man sieht ihr an was sie schon alles erlebt hatte, zu jeder Macke oder Schramme gibt es was zu erzählen und wenn ich sie anschaue kommen sofort verschiedenste Erinnerungen hoch und meine Stimmung bessert sich sofort.
Schon komisch, wie einem ein "Gegenstand" so wichtig werden kann. Aber für mich ist sie auch mehr, sie ist mein verlängerter Arm beim Musikmachen, Begleiter bei meinen (musikalischen) Abenteuern und irgendwie auch Teil meiner Identität. Ich wüsste nicht wie ich reagieren würde, wenn ich sie nicht mehr hätte...

Bin ich komisch? Oder gehts uns da allen gleich? :D
 
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Ne klingt soweit normal ;)
 
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So geht's mir mit meinem Ibanez Oldtimer. Ich habe sie 1981, 3 Jahre alt, für 600,- DM gekauft. Ich habe sie immer noch und werde sie nie verkaufen. Sie hat mich mein ganzes musikalisches und verdammt viel von meinem restlichen Leben begleitet. Das ist einfach mehr als ein Stück Holz mit Spulen und Drähten.
 
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Ich seh das inzwischen anders. Ich mag meinen über Jahre gewachsenen Gitarrenpark, aber seit ich auf den Philippinen war, weiß ich, dass ich mit allem spielen und glücklich werden kann, was sechs Saiten hat. Das sind nur Werkzeuge wie ein Hammer oder Schraubenzieher, bloß zu einem angenehmeren Handwerk. Und natürlich ist ein gutes Werkzeug angenehmer als ein schlechtes. :)

Meine Frühsiebziger- Ibanez- Schraubhalspaula hab ich irgendwann verschenkt, als ich sie wegen besserer Alternativen kaum noch gespielt habe. Jetzt hat sie einer, der sie spielt und sich drüber freut. Wichtiger als das Instrument ist die Musik, die man damit macht. Rory hätte mit jeder anderen ordentlichen Strat auch nicht schlechter geklungen als mit seinem ramponierten Markenzeichen. :)

Alex
 
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Ich mag meinen über Jahre gewachsenen Gitarrenpark,

Ich ja auch;)

Ich habe inzwischen auch ein paar Gitarren mehr und ich spiele sie alle sehr gerne. Die alte Ibanez geht allerdings nicht mehr mit raus auf die Bühne. Die bleibt Zuhause oder im Proberaum und ist definitiv unverkäuflich.

Dutchie
 
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Hallo,

Ich spiele noch nicht soo lange (ca 8 bis 9 Jahre) Gitarre. Ich bin 14 Jahre alt und habe mit ca 5 oder 6 Jahren angefangen Gitarre zu spielen. Die ersten zwei Jahre hatte ich einen alten Gitarrenlehrer, der nie loben oä konnte. Bei dem habe ich noch nicht einmal 10 min in der Woche gespielt. Trotzdem habe ich bei dem die Grundlagen gelernt. Irgendwann (ca mit 8 oder so) habe ich mich dann geweigert dort wieder hin zu gehen. Dies haben meine Eltern eingesehen und haben mich bei einer Lehrerin angemeldet. Diese war in Ordnung, aber bei ihr habe ich die ganze Zeit nur Klassik gespielt oder so, obwohl ich ganz andere Musik mochte / mag. Schon nach ca einem Jahr musste ich schon wieder wechseln, da die Lehrerin weg zog. Kurz darauf bin ich im Alter von ca 9 oder 10 zu einem Lehrer gekommen, bei dem ich heute noch bin (4 oder 5 Jahre später). Ich weiß noch, dass ich wöchentlich bei den anderen beiden Lehrern max 20 min gespielt habe. Ab dem Tag, als ich zu dem neuen Lehrer gekommen bin spiele ich 3-10 Std pro TAG! :D Mit dem spiele ich dann auch immer "meine" Musik (zB Hendrix, Vaughan & co). Vor dann ca 3.5 Jahren bin ich dann in eine Band gegangen, die von einem Musikschullehrer geleitet wurde. In dieser spielte ich dann bis Sommer dieses Jahres. In der Band war immer wieder Streit, Auftritt, Straßen Musik, rauswurf von irgendeinem Bandmitglied und und und. Wie schon erwähnt, bin ich dann im Sommer dieses Jahres ausgetreten, da meine Bandkameraden andere Prioritäten hatten als ich. Trotzdem habe ich da sehr viel Erfahrung gemacht und bin dankbar für diese ca drei Jahre. Bei mir war immer Band im Mittelpunkt. Jetzt bin ich gerade wieder auf Suche nach einer neuen Band und spiele in der Schulband. Inzwischen bin ich "süchtig" nach Gitarre :D :D kennen sicherlich viele hier :) Zwischen drinnen hatte ich dann aber auch immer Zweifel an dem, was ich mache. Deswegen hatte ich dann auch andere "Phasen".

EDIT: Ich weiß nicht, ob das hier eigentl. noch rein passt. Habe noch nicht den ganzen Thread gelesen ;)

Viele Grüße,
Marlon1999
:rock:
 
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Das paßt hier sehr gut rein (und ich meine du bist bisher der jüngste in diesem Thread) ;)
 
Erstmal hallo in diesem Thread Marlon :)

... spiele noch nicht soo lange (ca 8 bis 9 Jahre) Gitarre. Ich bin 14 Jahre alt ...

Ich bin offiziell neidisch! Ich hab in deinem Alter noch nichtmal dran gedacht, Gitarre zu lernen und du spielst schon 8-9 Jahre :eek: Das ist im Verhältnis sehr, sehr lange! :great:
 
Moin Marlon und willkommen........boah 8 oder 9 Jahre und du bist erst 14....sagenhaft.
Ich bin inne 50ziger angefangen und weißt du was ich bin auch süchtig.....:rofl:

Spiele weiter, da machst Du nix verkehrt. Ich verfluche mich heute noch dafür,
wieso ich nicht früher Gitarre gelernt habe. Und ja, du magst voll die gute Musik. :rock:

LG

Rolf
 
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Oh Mann, so einen schönen Thread finde ich erst nach Jahren, und dann mitten in der Nacht an Weihnachten!!! Trotzdem erzähl ich jetzt schnell eine Kurzfassung, falls es noch jemanden interessiert. Aaaaalso: Meine erste Gitarre habe ich so mit 13 bekommen, eine sehr schlichte Wandergitarre, und dann Gitarrenunterricht an der VHS, klimper klimper, ich wollte aber doch schnell Weltruhm erlangen!! Also relativ bald - die ersten Akkorde saßen mal so einigermaßen - eine elektrische Gitarre gekauft. Damals (wir reden hier über die 1960er Jahre!) entdeckte ich per Zufall die Kataloge des einzigen mir bekannten Musikalienversands, Lindberg in München, bei dem ich mir eine Billigkopie einer Vox-Tropfengitarre bestellt habe. Sah schon mehr nach Ruhm aus. Übrigens waren unsere ersten Verstärker alte Röhrenradios.... in der Erinnerung ein furchtbarer Sound - aber wir hatten ja nix und die Mädels sind trotzdem drauf abgefahren ;-) Heute nennt man das wohl Vintage-Garagensound... Erste Auftritte beim Schulfest kamen, und der Tag, an dem der Schlagzeuger plötzlich keine Lust mehr hatte. Und ich blöderweise spontan Bum Tschak Bumm Bumm Tschak spielen konnte. So. Ans Schlagzeug versetzt. Und da bin ich dann die nächsten Jahre dran hängen geblieben und habe - mit Pausen dazwischen - in verschiedensten Bands getrommelt.

Bis eine Frau meinte, mit über 30 müsste man aber nun langsam mal vernünftig werden und mit dem ganzen komischen Rockmusik-Scheiß und Musiker-Getue aufhören. Die Alternativen waren klar, das war´s dann mit dem Weltruhm.

Wir springen so ca. 15 Jahre weiter und machen einen sehr kurzen Abstecher in die Schlagerwelt: "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben TraliTrala" , denn nach vielen Jahren ohne Aktivmusik merkte ich zunehmend, dass mir Musikmachen schrecklich fehlt. Und da meine neue große Liebe mich total unterstützte, habe ich mir mit mittlerweile fast 50 wieder ein Drumset gekauft, mir direkt wieder ein paar andere Irre gesucht und seitdem bin ich wieder aktiv - was für ein geiles Gefühl.

Allerdings - die Geschichte ist noch nicht zu Ende - habe ich nach einigen Jahren am Schlagzeug mehr und mehr gemerkt, dass ich für mich noch eine Weiterentwicklung brauche, um noch mehr meine eigenen musikalischen Ideen zu verwirklichen. Also habe ich mir kurz vor meinem 60sten wieder eine Gitarre (A) gekauft, dann noch eine (E), und versuche mich am Songwriting (das Ganze geht so in die Richtung Neil Young, Steve Earle). Und ich hoffe, auch mit dieser Mucke nochmal auf einer kleinen Bühne stehen zu können, auch wenn ich mich dabei eher nur an der Gitarre festhalte, singe und die richtige Gitarrenarbeit anderen überlasse...

Also, ich habe nicht alles gelesen hier und weiß deswegen nicht, ob ich nun mit 61 hier der Älteste bin, aber ich kann euch sagen: Es ist mehr als ein Hobby, es ist ein Lebensgefühl. Und es hört nicht auf...

Keep on Rockin´
Algy
 
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Hallo Algy,

toll geschrieben! Und das mit demLebensgefühl unterschreibe ich sofort!

Bin zwar 15 Jahre jünger, aber der Bericht (vor allem das mit dem Spielen über alte Radios, die ordentlich übersteuert wurden) hat gleich Erinnerungen geweckt und die Weltruhm-Vosrtellung hatten wir wohl alle...:D
 
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@Algy
Da werden Erinnerungen wach. :rock:
Meine erste E-Gitarre war eine Höfner, die ich anfangs über ein auf einem Flohmarkt erstandenen Röhrenradio spielte. Zum Verzerren diente damals ein MXR-Bodentreter und den Sound würde ich heutzutage bestimmt auch als furchtbar beschreiben. Aber damals war es schon toll, überhaupt einen verzerrten Klang hinzubekommen und fühlte ich mich meinen Gitarrenhelden nahe. ;)

Keep on Rockin´
Dieter
 
Wow! Das Weihnachtswunder!!! Senioren finden zusammen und schwelgen in Erinnerungen :D

Und damit mein Beitrag nicht völlig dem "Unsinn" und dem "Schabernack" gewidmet ist...

Ich spiel wieder E-Gitarre, seit ungefähr einem Jahr nun schon und die Probleme "des nicht warm werden" mit dem Instrument sind verschwunden.
Wieso und warum werde ich in einem Review, das noch vor dem Jahresschluß kommt, erklären.

Es macht einfach wieder voll Laune und auch wenn meine Freizeit knapp geworden ist, geniesse ich es.
Gerade an so Tagen wie heute, draußen regnet es bei mir, weg gehen ist Weihnachtsbedingt nich so möglich und jeder ist bei seiner Familie, gönne ich mir die Zeit und spiele...
Ich bin schon den halben Morgen dran, meine Finger tun sogar wieder etwas weh und es tut einfach nur gut!
Urlaub im kleinen eben (aber ich spiel ja auch auf einem Niveau mit Hendrix :D ).
 
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Ich spiel wieder E-Gitarre, seit ungefähr einem Jahr nun schon und die Probleme "des nicht warm werden" mit dem Instrument sind verschwunden.
Wieso und warum werde ich in einem Review, das noch vor dem Jahresschluß kommt, erklären.

Na, da bin ich mal gespannt. Vor allem was in der Zeit "dazwischen" passiert ist. Immerhin bist Du seit 2007 recht aktiver User auf dem Board gewesen und so ganz ohne Musik ist es also wohl doch nicht gegangen. :)

Urlaub im kleinen eben (aber ich spiel ja auch auf einem Niveau mit Hendrix :D ).

Ah, ok!
Und ich dachte schon, Du wolltest Dich ernsthaft mit dem Gitarre spielen auseinander setzen! :p

Dann viel Spass!
 
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Also, ich habe nicht alles gelesen hier und weiß deswegen nicht, ob ich nun mit 61 hier der Älteste bin, aber ich kann euch sagen: Es ist mehr als ein Hobby, es ist ein Lebensgefühl. Und es hört nicht auf...

Keep on Rockin´
Algy

Ich kann Dich beruhigen, ich werde im Februar 62!
 
Hach, da fühl ich mich ja noch richtig jung, mit all den Mumien um mich herum hier! :evil:
 
Ach, da setz´ ich noch die Äußerung einer Obermumie drauf: Bob Dylan wurde mal gefragt, warum er in hohem Alter noch immer aktiv ist. Seine Antwort war sinngemäß, dass man so´ne Frage immer nur Rock-/Popmusikern stellen würde, andere Künstler (Dirigenten, "E-Musiker", Maler, Bildhauer etc.) würde man sowas nie fragen...

Viele "Mumien" haben tatsächlich ein anders Verhältnis zur Rockmusik, weil es in den 60ern/Anfang der 70er mehr als nur Musikkonsum war, sondern das Leben verändert hat. "Satisfaction" von den Stones war für mich persönlich ein Aufbruch ins Freie. Aber das sind tatsächlich Oldie-Geschichten und ist eigentlich OT.

Grüße nach Bremen an den noch älteren Mojo!
 
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