So nunmal zu meiner Geschichte wie es dazu kam etc.:
Ich hatte mit 7 einmal kurzweilig Klavierunterricht auf meinen eigenen Wunsch. Hab schon als Kleinkind zu gerne das Keyboard meiner Mutter begutachtet. Leider wurden in mich so große Erwartungen gesetzt, womit ich mich natürlich komplett unter Druck gesetzt gefühlt hab. Fazit: Ich habs nach kurzer Zeit hingeschmissen, da es mir keinen Spass mehr gemacht hat.
Danach hatte ich jahrelang eine schrottige Konzertgitarre in meinem Zimmer mit nur 2 Saiten drauf. Zwischendurch hab ich die mal in die Hand genommen und war so ziemlich fasziniert, das man mit seinen eigenen Händen Musik machen kann. Habe das aber nie so wirklich weiter verfolgt. Irgendwann im Alter von 13 hab ich dann mal bei einem Klassenkameraden eine E-Gitarre in die Hand nehmen dürfen. Konnte damit rein gar nichts vom spielerischen anfangen, aber dieses mächtige Feeling wurde ich danach einfach nicht mehr los. Dann kam Weihnachten und wir Kinder sollten unsere Wunschzettel schreiben. Dies tat ich auch und schrieb ganz groß E-GITARRE drauf. Nichts anderes! Endlich war es dann auch soweit. Der Baum geschmückt, das Essen duftete durchs ganze Haus und es kam zur Bescherung (und was für eine). Wir Kinder durften zum Weihnachtsbaum und ich sah ein riesengroßes Paket. Meine Augen wurden immer größer und meine Erwartungen so gut wie bestätigt. Ich riss in voller Freude das Geschenkpapier ab und was sah ich? Einen Keyboardkarton. Mein Spruch: "Ja, ja, cooler Scherz". Öffne den Karton.....und was war natürlich wirklich drin? EIN KEYBOARD. Wie der Abend dann weiter verlief kann man sich ja denken
Dies war dann auch noch mein einziges Geschenk, wofür die ganze Familie zusammengeschmissen hatte. Hab auf den Teil nur so vor mich himgeklimpert mit alles andere als guter Laune, um wenigstens meiner Oma ein lächeln ins Gesicht zaubern zu können. Meine Mutter kam dann mit einem Satz neuer Saiten aus dem Schlafzimmer und hat mir den auf meine alte Konzertgitarre aufgezogen, gestimmt und mir ein paar Hippieakkorde gezeigt. (Mehr hat sie auch nie gelernt) Seit dem Tag hab ich nichts mehr anderes gemacht, als mir jeden Tag die Finger wund zu spielen.
Dann Irgendwann im kommenden Jahre, eines heißen Sommers kam ich nach Haus von der Schule. Ich kam ins Wohnzimmer und hörte aus meinem Zimmer Gitarrensounds von jemand der überhaupt nicht spielen konnte. Es war aber nicht meine Akustik, es klang nicht mal annähernd wie eine Akustik. Ich wußte und spürte es: ES IST EINE ELEKTRONISCH VERSTÄRKTE GITARRE! Natürlich bin ich wie ein Jaguar hoch in mein Zimmer gerannt. Tür weiter aufgemacht und da sah ich auch schon den Freund meiner Mutter mit einer Strat-Kopie sitzen die er mir gleich breitgrinsend in die Hand gedrückt hat: Bitte schön! Ab dem Zeitpunkt war vorbei mit Hippiewiesengedudel, es wurde gnadenlos gerockt!
(Ich glaub den Tag verfluchen meine Eltern noch bis heute chrchrchrchrchr)
Daran hat sich bis heute nichts geändert. Musik ist mein Leben und ohne könnte ich es mir nicht mehr vorstellen.
Heute (mit 25) kann ich extrem laut über die Keyboardstory lachen und habe dieses Trauma sogar soweit verkraftet das ich wieder Keyboard/Klavier spiele (wenn auch nur wenig)!
Dennoch kann ich bis heute nicht mit Lehrern um, aufgrund des "Unter Druck"-Gefühls was ich damit verbinde. Dementsprechend habe ich mir mein komplettes Gitarrenspiel selber beigebracht. Mit einem Lehrer wäre es definitiv einfacher gewesen und ich müsste heute nich alles ausbessern was ich damals falsch gemacht hab, aber ich bin mit meinem Spiel extrem zufrieden, zumal ich damit auch schon gut was erreicht habe!