Hallo die Herrschaften,
und trotz des 17.01. noch ein gutes neues Jahr!
Meins/unser hat gut angefangen, hier ist mal wieder ein Bericht unseres ersten Gigs im Jahr 2011. Wie immer schon etwas entfernt davon, was meine Gedanken seit dem Gitarrespielen angeht, aber das Gitarrespielen ist ja die Wurzel allen ... äh .. all des ganzen Scheiß den wir da machen
Grundsätzlich waren wir als Gäste zu einem 40sten Geburtstag eingeladen, der Gastgeber wünschte sich aber auch zu eben diesem das wir auftreten und den Laden mal eine Stunde lang richtig rocken sollen. Gesagt - getan!
Um 14 Uhr waren wir bereits vor Ort und haben unser gesamtes Gerödel in das gut beheizte Partyzelt gebracht, alles zusammengeklickt, mit Gaffa zugekleistert und waren recht schnell damit fertig. Dann haben wir uns intern auf der Bühne ausgepegelt damit der Sound dort stimmt, bei 4 Gitarren immer ein wenig aufwendiger als man das sonst so gewohnt ist. Dafür hatten wir diesmal keinen Bass am Start, unser Tieftöner musste beruflich in die USA. Was solls, die Jungs waren ausgepegelt und wir wollten uns daran machen unsere neuen Monitorboxen mal auszutesten. Eigentlich schon fast eine PA ausreichend für das Zelt lagen also zwei neue große Boxen vor uns und wir frickelten uns durch das Jamhub und das Mischpult.
Leider war der Profi, der die PA und das Mischpult gestellt hat auf einem Karnevalsumzug, sein Adjutant war nicht gerade eine Hilfe. Nach einer weiteren Stunde gebastel am Mischpult haben wir die Monitorboxen schließlich dekorativ, aber unbenutzt stehen lassen. Also wieder InEar-Monitoring, nur meine Monitobox beschallte die Bühne ein wenig. Allerdings war soweit alles im grünen Bereich und damit Pause angesagt.
Von 17 - 20 Uhr war ein wenig die Luft raus, und ich hatte mir vorgenommen keinen Alkohol vorm Singen zu trinken, das eine (kleine!) Begrüßungsbier um 15 Uhr mal außen vor
Um 20:00 Uhr wurde die Party eröffnet, großes Buffet und die Gäste strömten herein.
Unser Zelt war direkt an eine Bar angebaut, zwei Türen standen offen. Man konnte also gepflegt an der Bar stehen, Bierchen trinkend Rockmusik hören und dem Fuß wippen, oder man machte sich auf ins Zelt, als wir gegen 21 Uhr losgelegt haben.
Ab dem ersten Song ging es schon gut ab, es war mit vielen gemeinsamen Freunden ein sehr dankbares Publikum. Eine Setlist über AC/DC, Metallica, Foo Fighters, Tote Hosen und einigen eigenen Songs brachte die Bude dann gut zum Rocken. Als Highlight haben wir als ersten Song nach der Zugabe eine Speedversion von Ring of Fire gespielt und alle lustige Cowboyhüte auf. Einen Squaredance hats zwar nicht gegeben, aber das kam richtig gut an, ein Gejauchze und Gejohle wie auf einem Rodeo.
Alles in Allem haben wir dann eine Stunde gespielt und konnten uns entspannt zurücklehnen und die zweite Attraktion des Abends erleben. Es handelte sich um eine Kombo aus der Gegend die mit ländlicher Mundart für Stimmung sorgte. Ich war davon fasziniert, auch wenn ich kaum etwas verstanden habe. Aber nur mit einer Mandoline und einem Waschbrett bewaffnet haben die Jungs richtig Gas gegeben, Hut ab!
Allerdings änderte sich das Bild, als nach etwa 30 Minuten das Mundartprogramm durch war. Aus dem MP3-Player gabs einen Ballermannhit nach dem anderen und die beiden haben dazu gesungen. Gut, Alleinunterhalter machen ja nichts anderes, aber nach mehr als 2 Stunden wurde es heftig unerträglich. Problem an der Sache ist ja, dass man (zeigt auf sich) gern mal gtarrenlastige Musik hört, aber wenn die Leute in der Bar tanzen wie verrückt, einem die Argumente ausgehen doch mal bitte etwas AC/DC einzulegen.
Wir standen also vor der Bar im Zelt und tranken unser Bier, als mir einer der Gäste folgenden Floh ins Ohr setzte:
"Phil, das Kabel da ist übrigens die Hauptstromversorgung der Jungs da drin."
Ich möchte also an dieser Stelle mein schlechtes Gewissen erleichtern, um Verzeihung bitten, versprechen so etwas (wahrscheinlich) nicht wieder zu tun und so weiter…
Aber der Reiz war größer! Das Kabel endete in einer Mehrfachsteckdose die mit einem rot leuchtenden Schalter neben dem Drumset stand. Ich kann nicht mehr genau sagen, was mich ans Drumset gezogen hat, aber es war irgendwie magisch. Ich habe ein wenig die Doppelfussmaschine ausprobiert, mal das Pedal für die Hihats (wie auch immer diese Klapperbecken heißen) getreten und irgendwie wanderte mein Fuss stampfend Richtung Steckdose.
Von innen hörte ich gerade Major Tom und als gerade der Refrain einsetzte zuckte es kurz in meinem Fuss…
Ruhe? - Pustekuchen! Bierseelig gröhlte die gesamte Bar "vöööööllig losgelöööööst, von der Eeeeeerde…"
Aber schlagartig pfefferte mir der Engel auf der Schulter eine und mein schlechtes Gewissen schaltete den Strom wieder ein. Mit einer minimalen Verzögerung setze die Ballermannmusik ihr Übel fort.
Wie gesagt, ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen, denn was man nicht will, dass man dir tu… genau, ich machs nie wieder, versprochen!
Um kurz nach eins schlug dann allerdings wieder unsere Stunde. Die Musik wurde immer rocklastiger und es wurde noch eine großartige Party die erst endete als es draußen dämmerte.
Eine feine Party, wirklich sehr gut.
Uns, zumindest mir, bleibt jetzt erstmal nichts anderes als Bewerbungen für Festivals, Konzerte, Veranstaltungen rauszuhauen und zu hoffen, dass wir dieses Jahr hoffentlich des öfteren auf den Brettern die die Welt bedeuten stehen werden. Ich werde die Jungs mal heiß machen…
Danke fürs Lesen, und an die Herren Alleinunterhalter: Sorry, nichts für ungut