Ich habe mir 1998 eine Les Paul Standard in Wine Red mit Chrom-Hardware gekauft und bin sehr zufrieden. Ich mag meine Gibson, sie spielt sich sehr weich und der breite Hals macht mir überraschenderweise gar keine Probleme. DIe Potis sind ein schlechter Witz, seit Jahren wollte ich da dran mal was machen, habe aber das nie gemacht, weil ich halt doch eher ein Stratocaster-Gitarrist bin, was ich Jahre verleugnet habe, weil viele meiner Idole Les Paul spielen (Page, Fripp, Hackett) und das einfach besser aussieht.
Was ich nicht verstehe sind diese Grabenkriege unter den Les Paul-Usern, die darauf abzielen, eine Modellreihe über die andere zu stellen. Da kommt dann schnell die Studio=Epiphone Gleichung, die ich für grotesken Unsinn halte, oder andere Sachen, ob da jetzt Weight-Relief drin ist oder nicht. Mir käme wegen meines Rückens gar keine so schwere Gitarre ins Haus. Ich spiele meine Studio, weil sie mir beim Antesten am Besten gefallen hat und eine Standard geschlagen hat. Das war zugegebenermaßen Zufall. Die beste Gitarre, die Gibson gebaut hat, kennen wir alle nicht, weil die bestimmt irgendwo rumsteht, aber niemand weiß, wo.
Die Diskussion Standard vs. Trad Pro vs. Studio vs Robot ist doch total sinnlos. Gibson baut geile Gitarren. Ich war auf der Suche nach dem ikonischen LP-Sound mit einem modernen Anteil drin. Da bin ich logischerweise damals bei der Studio gelandet. Es kommt doch immer drauf an, welche Interpretation der LP man will. Das hat viel mit persönlichem Stil zu tun. Meine Strat ist auch keine Fender, weil ich ein Floyd wollte und dicke Humbucker am Steg. Ich bin nicht sehr markentreu, ich will einen gewissen Sound, den ich formen kann, und suche das Instrument, was mir das bietet. Innerhalb meiner Soundpallette musste da eine LP her, und dann habe ich mich aus oben genannten Gründen für eine Studio entschieden, der TO halt für die Trad Pro. Und dann hören alle Gibsonologen wieder die Flöhe husten und diskutieren seitenlang über LPs im Internet, anstatt sich mit der speziellen LP zu beschäftigen, um die es geht. Les Paul spielen ist keine Wissenschaft. Spielt doch lieber auf der Paula, anstatt sich darüber zu unterhalten, wie viele Engel auf eine Wolke passen. Die Trad Pro, wie sie der TO beschreibt, klingt für mich sehr interessant, und sollte es hier mal eine Ära nach dieser weinroten Studio geben, spielt die da vielleicht sogar mit (Coil Split und so), also war das Review für mich interessant. Aber macht bitte aus Gibson-Gitarren nicht so eine Rotweintrinkerveranstaltung, so diffizil ist die Thematik gar nicht