[Gitarre] Epiphone ES-335 "The Dot"

Was war das für eine Gibson ES mit dem "Männerhals"?

Im Übrigen finde ich nicht, dass sich Top Wrapping auf den Ton auswirkt.
 
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Gezerrt gehen beide Gitarren ab, die nehmen sich nichts! Und hier spielt der Epiphone-Stegpickup die Gibson fast schon abhängend gegen die Wand. Klar bei diesem hohen DC-Widerstand! Man muss das differenziert sehen: Da kommt ein richtig sattes Rockbrett, dass es eine wahre Freude ist. Die Gibson liegt hier im Ton etwas zurück, ihr Ton ist feiner, will sagen: Hey, ich liefere nicht dieses wüste Brett, sondern ich liefere einen aussagestarken Ton und eigentlich, also so richtig bei Lichte betrachtet, ist das auch gar nicht mein Metier.
Den Eindruck gewann ich ebenfalls, als ich meine Epi ES-335 mit meiner Gibson ES-333 verglich. Allerdngs war die Epi da bereits mit einem Gibson Pat-No.-Pickup am Steg ausgestattet, die Gibson mit einem ´57 Classic Plus. Die Saitenmarkt und -stärke war bei beiden identisch. Die Epi rockt einfach mehr, als die Gibson. Ich kann auch nicht erklären wieso, ist aber so.
 
Die Epis haben allgemein sehr outputstarke PUs.
Ich vermute, dass es daran liegt, dass die Zielgruppe von Epiphone eher zur Rock-Fraktion gehört.
Schüler, Studenten, die rocken wollen und die eine filigran klingende Gibson für den achtfachen Preis gar nicht auf dem Schirm haben.
Wenn die Gitarre dann im Laden getestet wird, muss sie klingen, laut sein, ein "fettes Brett" liefern,
damit der Kunde keine Squier, Hagström oder Vintage nimmt.

Stratspieler, danke für den kleinen Vergleichstest.
Ich denke mir dabei einfach "Comparison is the thief of joy." und versuche die Dot nicht im Geiste gegen die Gibson zu setzen.
Die Unterschiede bei der Herstellung würden mich aber doch interessieren.
Ich habe mal gelesen, dass das Laminieren des Holzes in einer lauten, dampfenden Maschine passiert.
Aber ob es in dieser Richtung auch noch Unterschiede gibt, weiß ich nicht.
 
Was war das für eine Gibson ES mit dem "Männerhals"?...Im Übrigen finde ich nicht, dass sich Top Wrapping auf den Ton auswirkt.

Das weiss ich gar nicht, da müsste ich den Besitzer einfach mal fragen. Bzgl. des Top-Wrappings kann ich tonale Auswirkungen nur vermuten, Kenntnis hierzu habe ich keine; schrieb ich ja. Der Besitzer meinte hierzu nur, dass sich damit die Saiten besser ziehen lassen.

Die Epis haben allgemein sehr outputstarke PUs. Ich vermute...

Ganz genau so, das denke ich auch. Der Beginner oder Youngstar soll eine gut zerrende, "geil abrockende" Semi kriegen. Filigrane Tonformung ist seitens des Herstellers nicht zielgruppenorientiert. Das kommt erst später im Alter oder wenn er sich bereits eine solche Gitarre zugelegt hat und dann auf eine teure Gibson umsteigt. :D

Ich vermute übrigens jetzt nach dem Test, dass die stärkste tonale Beeinflussung durch den Neck kommt, d.h. seine Härte und seine Dicke.

Anbei noch ein pdf, in dem ich mal die Werks-Schaltungen meiner beiden Epiphones drin habe zusammen mit jeweils einem Bild der damaligen aus China (schon umgebauten) und der jetzigen indonesischen Gitarre (noch im Originalzustand).

..."Comparison is the thief of joy." ...

Will mal so sagen: ich fand ihn interessant, weil ich von vornherein nicht sage, dass so eine Epiphone mit aller Gewalt ein Nachbau einer Gibson sein soll. Es sind zwei unterschiedliche Gitarren, die sich zufällig sehr ähnlich sehen. Und ich gewinne Erkenntnisse - oder glaube zumindest, sie gewonnen zu haben - in welcher Richtung man klanglich so eine Epiphone noch tunen kann oder wo man es eher lieber bleiben lassen sollte; eben, weil es nun mal keine Gibson ist. Das ist mir wichtig.

Hinsichtlich Bespielbarkeit nehmen sich beide Gitarren übrigens nichts, sie sind gleich gut und fein zu bespielen; sind sie einmal gut justiert.
 

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Bzgl. des Top-Wrappings ... Der Besitzer meinte hierzu nur, dass sich damit die Saiten besser ziehen lassen.
Jup, das kann ich bestätigen. Die Action der Gitarre ändert sich. Beim Sound tut sich nix, oder ich höre nicht genug das Gras wachsen :D.
 
...Beim Sound tut sich nix, oder ich höre nicht genug das Gras wachsen :D.

Ich bin da auch skeptisch, um ehrlich zu sein. Angeblich soll sich ja der Sound verbessern, weil das STP nun weit reingedreht ist in den Korpus. Naja, ich denke, dass andere Saiten als die D'Addario EXL 110 hier schon deutlich mehr bringen, denn die sind schon recht "drahtig" in der Wiedergabe. Ich werd's mal bei Gelegenheit ausprobieren.
 
Jup, das kann ich bestätigen. Die Action der Gitarre ändert sich. Beim Sound tut sich nix, oder ich höre nicht genug das Gras wachsen :D.

Ich bin da auch skeptisch, um ehrlich zu sein. Angeblich soll sich ja der Sound verbessern, weil das STP nun weit reingedreht ist in den Korpus. Naja, ich denke, dass andere Saiten als die D'Addario EXL 110 hier schon deutlich mehr bringen, denn die sind schon recht "drahtig" in der Wiedergabe. Ich werd's mal bei Gelegenheit ausprobieren.

Man könnte es genau andersherum betrachten. Was gibt es Besseres, als die Möglichkeit zu haben, die Action einer Gitarre in die gewünschte Richtung zu verändern, OHNE dabei eine Veränderung des Sounds hinnehmen zu müssen. Im Allgemeinen ist es doch genau das "Problem", dass ich kaum Möglichkeiten habe, die Playability zu beeinflussen, ohne Klangveränderungen in Kauf zu nehmen, bzw. klangliche Veränderungen zu bewirken, ohne Einfluss auf das Spielgefühl (vgl. Saitenlage).

Zwiebler
 
Die Dot ist übrigens gar nicht mehr sooo günstig, im Vergleich zur Harley Benton ES-335,
welche mit gerade mal 150€ sogar deutlich weniger als die Hälfte der Dot kostet.


Hat jemand schonmal so ein Teil angetestet? Würde mich interessieren, wo da die Unterschiede
zur Epi liegen.
Dass man über 200€ mehr nur für den Namen bezahlt, kann ich mir vorstellen.
 
Hi @Soulagent79

den Direktvergleich zwischen ChinaDot (ich bin ganz zufrieden mit meiner, auch wenn ich Sorge habe, dass der Hals vielleicht tatsächtlich nicht das ewige Leben hat) und Harley Benton fände ich spannend.
Ich finde ja, dass ein 335er Verschnitt fast die perfekte Basis für alles kurzmensurig-humbuckeresque ist. Mir sind Paulas allerdings meist klanglich zuuuu fett und nebenbei auch zu schwer. Ich mag sehr, dass meine Dot leichter ist, als meine Strat.
Für mich sind Gitarren in diesem Preisbereich immer auch eine ModBasis. Von daher kommt es mir auf Elektronik und teilweise die Hardware kaum an. Die muss nur so lange durchhalten, bin besserer Ersatz gefunden ist.

Aber eigentlich fände ich etwas sin der 400-500€ Preisregion ideal, mit der Hoffnung, die bessere Holzbasis zu haben. Für einen Bausatz fehlen mir leider die Skills, insbesondere was das korrekte Einleimen von Hälsen angeht.
Mein GAS Traum wäre eine 335er mit E-Fach (dann macht das Tauschen der Teile mehr Spass und die Experimentierbasis ist besser) und im Idealfall Wraparound Tail/Bridge. Letzteres ist bei Semis leider noch seltener als ein E-Fach.

Mir macht es nicht allzu viel aus, wenn ich damit den Wert der Gitarre verdopple. Ich kaufe sie nicht primär als Wiederverkaufsanlage. Zudem kann man die Originalteile ja behalten und wieder verbauen. Dann hat man das Hochwertige immer noch fürs nächste Projekt.

Ich hab auch schon an eine Epi Lucille gedacht. Die hat wenigstens ein E-Fach - aber leider habe ich Unterschiedliches über die Qualität, wieder mal insbesondere der Hälse, gehört.
Weiss jemand, ob die Bridge- und Tailpiecemasse Standardmasse sind?


Andererseits hat sich die ModVariante seit neulich wieder etwas relativiert. Ich war ZIEMLICH stolz auf den Sound meiner Epi-Dot, nachdem ich an ihr geschafft hatte. Klanglich, war ich der Meinung, ist im Bereich von einem Tausender und auch einigem mehr, wohl wenig Vergleichbares zu holen... und dann hab ich eine FGN Paula in die Hand genommen... Da hätte ich für das selbe Geld (inkl. der Modausgaben) auch nen Riesenklang bekommen....
lG

Zwiebler
 
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Hi @Soulagent79


Ich finde ja, dass ein 335er Verschnitt fast die perfekte Basis für alles kurzmensurig-humbuckeresque ist. Mir sind Paulas allerdings meist klanglich zuuuu fett und nebenbei auch zu schwer.

Bei mir ist es genauso. Die Paulas, die ich hatte, habe ich immer schnell wieder verkauft.
Die Dot hat nicht diese Schwere im Ton wie die Paula, aber der Klang ist trotzdem "groß" und holzig.

Aber eigentlich fände ich etwas sin der 400-500€ Preisregion ideal, mit der Hoffnung, die bessere Holzbasis zu haben. Für einen Bausatz fehlen mir leider die Skills, insbesondere was das korrekte Einleimen von Hälsen angeht.

Ja, das würde ich mir auch nicht zutrauen. Ich könnte keine Gitarre bauen, die meinen Maßstäben genügt. Die meisten Bausätze, die man für kleines Geld bekommt, sind zudem absoluter Müll.
Ich finde die Frage spannend, inwieweit die Qualität des Holzes bei einer ES-335 (oder einer ähnlichen) den Klang beeinflusst.
Es ist laminiertes, also stark bearbeitetes Holz.
Gibt es bei laminiertem Holz immer noch Qualitätsunterschiede oder ist es im Prinzip immer dasselbe, egal ob bei einer teuren oder billigen Gitarre?

Mir macht es nicht allzu viel aus, wenn ich damit den Wert der Gitarre verdopple. Ich kaufe sie nicht primär als Wiederverkaufsanlage. Zudem kann man die Originalteile ja behalten und wieder verbauen. Dann hat man das Hochwertige immer noch fürs nächste Projekt.

Finde ich gut. Bei günstigeren Gitarren muss man ja auch nicht unnötig auf Werterhalt spekulieren.


Ich hab auch schon an eine Epi Lucille gedacht. Die hat wenigstens ein E-Fach - aber leider habe ich Unterschiedliches über die Qualität, wieder mal insbesondere der Hälse, gehört.
Weiss jemand, ob die Bridge- und Tailpiecemasse Standardmasse sind?

Bei meinen Gibson SGs sind die Maße der Bridge und des Tailpieces leicht anders als bei Epiphone.
Ob es den Klang beeinflusst, weiß ich allerdings nicht.

Andererseits hat sich die ModVariante seit neulich wieder etwas relativiert. Ich war ZIEMLICH stolz auf den Sound meiner Epi-Dot, nachdem ich an ihr geschafft hatte. Klanglich, war ich der Meinung, ist im Bereich von einem Tausender und auch einigem mehr, wohl wenig Vergleichbares zu holen... und dann hab ich eine FGN Paula in die Hand genommen... Da hätte ich für das selbe Geld (inkl. der Modausgaben) auch nen Riesenklang bekommen....

Ja, aber dann hättest Du wieder eine Paula gehabt. ;)
Ich habe früher lange Jahre eine Samick ES-335 gespielt, hergestellt in Korea.
Diese hatte ich 1996 im örtlichen Musikladen für 600 DM gekauft und war zufrieden mit ihr.
Rückblickend muss ich aber sagen, dass meine aktuelle Epiphone Dot, doch um einiges besser ist
als die Samick - und das obwohl meine Dot auch von Samick für Epiphone produziert wurde,
wenn auch nicht in Korea sondern in Indonesien und viele Jahre später.:)
 
...Mir sind Paulas allerdings meist klanglich zuuuu fett und nebenbei auch zu schwer...

Oh, wenn ich da meine Gibson Les Paul 1960 Classic von 2007 nehme: Die wiegt vergleichsweise federleichte 3,5 kg und hat mit ihren 57 Classic-Pickups einen ungemein glockigen Sound, den ich mit 500-KOhm-Potis (es sind momentan noch welche mit 300 KOhm als Volumeregler verbaut) sogar noch steigern könnte. Da ist vergleichsweise die indonesische Epiphone einfach nur dumpf ohne Ende dagegen.

...Ich finde die Frage spannend, inwieweit die Qualität des Holzes bei einer ES-335 (oder einer ähnlichen) den Klang beeinflusst....Es ist laminiertes, also stark bearbeitetes Holz...Gibt es bei laminiertem Holz immer noch Qualitätsunterschiede oder ist es im Prinzip immer dasselbe, egal ob bei einer teuren oder billigen Gitarre?...

Die Frage ist in der Tat interessant und ist m.E. vweniger im Focus als Hölzer und Korpusformen von Brettgitarren. Aber möglicherweise liegt das einfach nur daran, dass das Klientel hier viel kleiner ist. :gruebel:

...Ich war ZIEMLICH stolz auf den Sound meiner Epi-Dot, nachdem ich an ihr geschafft hatte. Klanglich, war ich der Meinung, ist im Bereich von einem Tausender und auch einigem mehr, wohl wenig Vergleichbares zu holen... und dann hab ich eine FGN Paula in die Hand genommen... Da hätte ich für das selbe Geld (inkl. der Modausgaben) auch nen Riesenklang bekommen...

Tscha, das ist wohl das Belohnungszentrum im Gehirn. :)

Letztendlich gau(c)kelt (Wortspiel, hehe) es uns was vor und - ja, natürlich macht es Spaß, an seiner Gitarre zu bauen und zu basteln, aber letztendlich trifft der schon klischeehafte Vergleich mit dem Wald-und-Wiesen-Auto, aus dem man keinen Rennwagen machen kann, wohl immer zu. Man muss sich eben im Klaren sein, was man mit so einer Gitarre umbautechnisch erreichen kann und was nicht. Ich glaube, allzu strong im Sinne von "Ich mache jetzt aus der Epiphone eine Gibson" sollte und darf man das einfach nicht sehen. Meine damalige BaCH Les Paul kam und kommt klanglich nicht mal ansatzweise an meine beiden Gibsons heran.

Ich habe irgendwo auf meinen Speichermedien einen Text, in dem dazumals ein ES-335-Besitzer von Epiphone & Co abgeraten hat. Mal sehen, ob ich den noch finde, dann stelle ich den mal kommentarlos (!) hier ein.
 
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Letztendlich gau(c)kelt (Wortspiel, hehe) es uns was vor
:great:
...für dieses Wortspiel wollte ich Dich eigentlich bekeksen, aber das ging nicht... :(

Ich finde die Frage spannend, inwieweit die Qualität des Holzes bei einer ES-335 (oder einer ähnlichen) den Klang beeinflusst.
Es ist laminiertes, also stark bearbeitetes Holz.
Gibt es bei laminiertem Holz immer noch Qualitätsunterschiede oder ist es im Prinzip immer dasselbe, egal ob bei einer teuren oder billigen Gitarre?
Eigentlich ging es mir da um etwas Anderes. Ich gebe ja nicht allzu viel auf Bodyhölzer. Im Ernstfall interessieren mich Konstruktionsdetails mehr, weil ich denen einen höheren Einfluss am Instrumentenklang zuschreibe. Vor allem ging es mir bei meiner Frage darum, ob man bessere Hälse bekommt (fester gewachsene Hölzer mit homogeneren, enger gewachsenen Jahresringen) und vor allen Dingen die Verarbeitungsqualität. Einen suboptimal eingepassten Hals wird man wohl deutlicher hören als Ahorn vs Mahagonie (ich duck mich schon mal weg). Und hier habe ich keinerlei Einfluss darauf, wie Epi oder sonstwer arbeitet. An einer FGN Masterfield werde ich aber kaum noch so viel rumschrauben... (da hätte ich Vertrauen in die Halspassung.

Tscha, das ist wohl das Belohnungszentrum im Gehirn.
Keine Frage, da war auch Serotonin im Spiel, als ich rumgebastelt habe.

natürlich macht es Spaß, an seiner Gitarre zu bauen und zu basteln, aber letztendlich trifft der schon klischeehafte Vergleich mit dem Wald-und-Wiesen-Auto, aus dem man keinen Rennwagen machen kann, wohl immer zu. Man muss sich eben im Klaren sein, was man mit so einer Gitarre umbautechnisch erreichen kann und was nicht. Ich glaube, allzu strong im Sinne von "Ich mache jetzt aus der Epiphone eine Gibson" sollte und darf man das einfach nicht sehen.
Jein! Ganz klares sogar. Wahrscheinlich bekommt man aus einer Epi keine Gibson raus - aber dann eher weil die Gitte auch ein etwas anderes Konzept verfolgt, insgesamt weniger fett, leichter (aber auch unkultivierter) als eine Gibby klingen mag. Ob das aber per se besser oder schlechter ist? Mir sind die Gibsons von der Tendenz her eher zu dick und rund. Daher ist die Epi eigentlich schon mal ne ganz gute Basis.
Aus diesen Gründen hab ich auch Bluesbucker als PUs verbaut. Die räumen den Klang noch mal auf.
Hardwareupgrades machen den Ton in der Regel ja auch nicht dickern, sondern meist strahlender (wegen der geringeren parasitären Wirkung auf das Saitenschwingverhalten bei guten, homogenen Materialien).
Ob das dann noch Wald-und-Wiesen-Auto ist... keine Ahnung. Ist ja nicht nur so, dass ich meine Epi im Zweifel vielleicht für die more or less gleichteure FGN Paula hätte möglicherweise stehen lassen (hab sie nicht nebeneinander gespielt) - ist schon auch so, dass ich teurere Gibsons für die eine wie die ander Gitte hätte stehen lassen. Würde sagen, dass meine Epi eher Rennwagen ist, als die Gibsons (die vielleicht eher Buick oder Chevy).

PS Danke für den spannenden Thread!

Zwiebler
 
Hier ein interessanter Vergleich, zwischen eienr Gibson ES-335 und einer Epiphone.

Klar: Der Kanal wird von einem Musikgeschäft betrieben und die beiden erzählen sehr viel Unsinn, aber an einigen Stellen
ist es dann doch interessant.

 
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...Ob das aber per se besser oder schlechter ist?...

Ich denke, man muss hier die Begriffe "besser" und "schlechter" ganz einfach weglassen. Das ist ja auch das, was ich versuche, zu schreiben und was ich aus Deinem Geschriebenen heraus interpretiere. Das m.E. hier nur Passende ist das Wörtchen "anders".

Man hat einfach eine andere Gitarre in der Hand und dann ist der Fisch schon geputzt. :)

Und im Thread fiel - war es @Soulagent79? - ein bedeutender Hinweis, nämlich, dass man (s)eine Epiphone mehr oder weniger vorbehaltlos und onne große Erwartungen kauft - und einfach ein hoher Spaßfaktor involviert ist, weil man quasi die ganze Sache "von unten" angeht. Und jedes Basteln zielt ja schon in die Richtung "Aufwerten".

...Vor allem ging es mir bei meiner Frage darum, ob man bessere Hälse bekommt (fester gewachsene Hölzer mit homogeneren, enger gewachsenen Jahresringen) und vor allen Dingen die Verarbeitungsqualität. Einen suboptimal eingepassten Hals wird man wohl deutlicher hören...

Bzgl. der Halsmaterialien denke ich, haben wir hier einfach nur eine große Unbekannte - denn wir wissen nicht, was z.B. Gibson verbaut, welche Schwankungen der Holzsorte vorliegen, welche Härte, usw. Dasselbe trifft doch auch auf Epiphone zu. Wir können nur raten und Vermutungen anstellen. Es sei denn, jemand würde uns schlüssig, verbindlich und nachweisbar erzählen, dass hier eindeutig zugunsten einer besseren Qualität für andere Hersteller hochpreisiger Archtops, wie sie unsere ES-335 nun mal ist, selektiert wird.

...Ich habe irgendwo...einen Text, in dem dazumals ein ES-335-Besitzer von Epiphone & Co abgeraten hat. Mal sehen, ob ich den noch finde, dann stelle ich den mal kommentarlos (!) hier ein...

Hier ist er vom April 2011, [Auf der Suche nach einer günstigen ES-335 o.ä.]:

"Bevor das Budget ins Spiel kam, habe ich mich noch sehr zurückhalten müssen, kein bashing zu betreiben, aber jetzt kann ich's ja: Ich persönlich würde (wenn es irgendwie machbar) ist die Finger von neueren semiakustischen Modellen aus den Häusern Ibanez/Epiphone/HB/usw. lassen, IMH Ohren klingen die, wie sie sind: billig (und ich verkneife drastischere Beschreibungen nur aus purer Höflichkeit ggü. den Besitzern solcher Modelle).

Es ist wie alles hier selbstverständlich Geschmackssache und wer will, darf natürlich auch billige Gitarren super finden, und ich bin als bekennender Semiakustik-Junkie vermutlich voreingenommen, aber gerade bei semiakustischen finde ich, dass die €700-Grenze das mindeste ist, was man überschreiten sollte, wenn man ein klein wenig Anspruch an Klang u. Verarbeitung mitbringt...

Du solltest Dich bemühen, eine Epiphone Elitist Sheraton, eine Matsumoku made Epi Riviera, eine Epi Sheraton mit dem "by Gibson" auf dem Headstock oder eine Ibanez AS-50/80/100 aus den 80ern zu finden. Alle diese Instrumente zählen zum besten, was man an semiakustischen Gitarren bekommen kann (wenn man nicht gerade einen nicht geringen vierstelligen Betrag loswerden möchte) und sollten mit ein bißchen Glück in Deinem Budget liegen. Problematisch dabei ist zwar, dass die Dinger relativ selten und ziemlich begehrt sind (einen Hinweis in eigener Sache verkneife ich mir wiederum an dieser Stelle), aber wenn man ein bißchen sucht und sich bemüht, geht das eigentlich.

Ich selbst habe die meisten meiner 80er Semis aus England, da ist der Markt dafür etwas größer und die erwähnten Modelle sind ein klein wenig häufiger zu bekommen (allerdings bezahlt man u.U. auch etwas mehr). Nichtsdestotrotz lohnt sich die Geduld, die ich dringenst empfehlen würde, definitiv, wenn man eine Semi haben möchte, von der man nicht sagen müssen möchte, dass sie "für das Geld doch eigentlich ganz gut ist"...

Es ist natürlich (wie immer) eine Frage des Budgets - ich persönlich würde mich aus der neueren semiakustischen Produktpalette (jedenfalls die, die ich einschätzen kann) gerade wenn man vorhat, auch Jazziges zu spielen, d.h. also einen holzigen, sehr cleanen, (höhenbezogen) zurückgenommenen Ton möchte, durch mehrere Dutzend Gibson ES-335 probieren (erstaunliche, aber ja leider bekannte Gibsonschwankungen halt) - wobei man, wenn diese Art von Jazz im Ohr, dann doch lieber direkt zur Hollowbody greift (dann allerdings ist man auch sehr beschränkt und wird schnell Feedbackprobleme bekommen, wenn man den Ton dann doch mal bluesig anzerren möchte oder einfach etwas lauter wird).

Man kann natürlich auch mit einer neuen koreanischen Epiphone Sheraton oder chinesischen Dot oder AS-73 sehr schönen Blues u.m.E. auch tollen Jazz spielen (der Großteil kommt halt aus den Fingern, gute Gitarristen bringen auch schlechte Gitarren zum Gutklingen), aber ich persönlich hab ausnahmslos alle Modelle aus diesen Reihen, die ich in den Fingern hatte (und das sind nicht wenige, ich bin halt neugierig) z.T. schwer erschüttert wieder weggestellt.

In meinen Augen Schrott. I'm sorry.

In der Phase, als ich hauptsächlich und sehr euphorisch Jazz und Blues gespielt habe, habe ich mir nach vielmonatigen Anspielorgien eine Gitarre aus den 80ern gekauft (obwohl ich eigentlich eine "neue" wollte). Man reift."
 
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Meine ES-339 Pro ist ein sehr gutes Instrument. Ich mache da keinen Unterschied zu anderen Second Level Produktionsländern aus. Sie klingt wirklich fantastisch und die Alnico Pro Classic PUs sind überraschend gut. Ich sehe da bei Weitem keinen Bedarf sie auszutauschen. Handwerklich sauber verarbeitet bietet die transparente Cherry Lackierung auch etwas fürs Auge, zudem ist sie stimmstabil und kam sehr gut voreingestellt an! Im Bandkontext setzt sie sich super durch. Echt ne Wow-Gitarre die inspiriert und extrem viel Spielfreude bereitet. Soviel dann von mir zum Thema China-Flinten und Billig-Gitarren ;-)
 
Meine ES-339 Pro gefiel mir auch richtig gut, vor allen Dingen war das Coilsplitting sehr interessant. Bei den ES-Modellen fand ich bis dato nur einen wirklichen Qualitätsunterschied, dies zwischen zwei chinesischen Casino. Die ein war mit Epi- und die andere, eine "Inspired by John Lennon" mit Gibson-Pickups bestückt. Die John Lennon klingt wärmer, etwas weicher und runder, als die Epi-PU-Casino. Aber wer weiß, wie es ausgegangen wäre, hätte man einfach nur die Pickups zwischen beiden getauscht.

Es ist Segen und Fluch zugleich, dass ES so unterschiedlich klingen. Segen, weil man sein Instrument finden kann und Fluch, weil das u.U. etwas Zeit in Anspruch nimmt. Auf der anderen Seite kann man auf die Art & Weise zwei unterschiedlich klingende ES zu Hause haben und mit beiden glücklich werden. Man will ja auch nicht jeden Tag Fleisch auf dem Tisch haben...:-D Mal ne ES mit P94 testen...?
 
Und im Thread fiel - war es @Soulagent79? - ein bedeutender Hinweis, nämlich, dass man (s)eine Epiphone mehr oder weniger vorbehaltlos und onne große Erwartungen kauft - und einfach ein hoher Spaßfaktor involviert ist, weil man quasi die ganze Sache "von unten" angeht. Und jedes Basteln zielt ja schon in die Richtung "Aufwerten".


Ganz genau!
"Die Sache von unten angehen..." trifft es sehr gut.
Die Mindestanforderung erfüllt die Epi auf jeden Fall. Sie ist wirklich gut bespielbar, technisch und verarbeitungsmäßig auf
hohem Niveau und sie klingt wirklich gut. Man kann die Dot akribisch untersuchen und wird keinen Patzer an ihr finden.
Klar, bei einer Gibson sind die Komponenten hochwertiger und das gesamte Konzept ein anderes.
Nichtsdestotrotz, wäre eine Gitarre wie die Dot in den 60er oder 70er Jahren der absolute Renner gewesen, bei den Gurken,
die es damals auf Billigsektor gab. Da hätte man von den heutigen Epis nur träumen können.

Ich habe ja auch zwei Gibson SGs hier stehen. Die Dot macht aber trotzdem Spaß und schönreden muss ich sie mir nicht. Was mir nicht gefällt oder mich nicht so begeistert, wie ich dachte, kommt sehr schnell in die Bucht oder zu den Kleinanzeigen.
 
...Die Dot macht aber trotzdem Spaß und schönreden muss ich sie mir nicht...

Geht mir ganz genau so. Der Spaßfaktor ist hier einfach nicht zu unterschätzen.

Zwar steht die Dot bei mir inzwischen in der Ecke, weil ich mich mit der Strat auf einen Gig vorzubereiten habe, aber ich freue mich dennoch nach wie vor auf den Umbau. Noch ist die Lieferung der Einzelteile unterwegs.

Und eines sollte man bei so einer Epiphone auch nicht unbeachtet lassen, zumindest geht es mir so: Durch das "Dran-Herumbasteln" lernt man neben dem Spielen natürlich so ganz nebenbei so eine Gitarre auch gut kennen. Will sagen, man kann mit ihr gut Stärken und Schwächen ausloten und sollte bei meiner wirklich ihre Schwäche diese Dumpfigkeit sein, dann scheue ich mich letztendlich nicht, ihr ggf. nach dem Umbau der Potielektrik noch ein paar 57' Classic zu verpassen, um sie etwas "knackiger" hinzubekommen.
 
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Bevor man neue PUs kauft kann man auch ruhig mal die PUs etwas herunterschrauben, das entmufft den Hals PU ungemein.
 

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