[Gitarre] Epiphone ES-335 "The Dot"

Ich war selber überrascht, wie klar man hier den Unterschied hören kann.
Die Gibson schwingt ja regelrecht in Wellen, während der Ton der Epi linear ausklingt.
Mich würde interessieren, ob bei der Dot bzw. der ES-335 der Unterschied zwischen Epiphone und Gibson auch so groß ist.
die wellen kommen daher, weil die gibson "verstimmt" ist. :D
 
Rätsel gelöst, es ist der Tubescreamer, der die Mitten abgreift und komprimiert.
Dadurch werden die Transienten zusammengequetscht und betont.
Wenn Ihr genau hinhört, merkt Ihr, dass es nur die Mitten sind, die wummern.
 
Unterschiede zur großen Muttermarke stelle ich in der Haptik fest. Meine VOS R7 fühlt "wertiger" an, die Hölzer sind von merklich anderer Qualität und der Klang hat etwas mehr Tiefe. WOBEI ich den Unterschied echt nicht so riesig finde und mir die Epi sogar fast einen Ticken mehr Spaß bereitet.
Das mit der Haptik kann ich bestätigen. Hatte auch zu meiner Epi 339 eine Gibson 339 Traditional Pro. Sie fühlt sich durch den "Nitrolack" schon angenehmer an, sitzt auch satter auf dem Oberschenkel und klingt tiefgreifender. Die Epi eben etwas anders, dennoch auch für sich genommen interessant. Sehe ich auch bei meinen Epi 335 und Gibson 333. Die Epi bleibt mir erhalten.

Die ES-333 TD ist da von ganz anderem Kaliber, viel roher und ungeschliffener, liegt mit Sicherheit auch am Dirty Fingers-Humbucker.
 
Ja, nee, is´ klar ;)

- 68.

Bist Du auch einer von diesen Gitarristen, die Dynamikeffekte nie verstehen werden? ;)

Zerre bedeutet zwangsläufig Komprimierung. Der TS bringt die Mitten zum Clippen und komprimiert sie damit, was ja durchaus gewollt ist.
Wenn dann im Frequenzband des gespielten Akkordes allein die Mitten komprimiert und somit klangverdichtet sind, treten sie deutlicher hervor als die anderen, dynamikreicheren Frequenzen, die der TS nicht verändert - das kann man dann, leicht umgangssprachlich, "betont" nennen.
Das Wummern ist somit ein ungewolltes Artekfakt, entstanden durch oben beschriebenen Vorgang.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi!

Ja, wie ich schon sagte - "is´klar" ;)

Aber warum sollte ein komprimiertes Signal stärker "wummern" als ein unkomprimiertes?
Es müsste - physikalisch gesehen - andersrum sein.
Das wummert nur wenn es einen "wummernden" Frequenzbereich betont.
Man muss das "Wummern" an der Wurzel packen - der Tubescreamer kann da nix für ;)

cheers - 68.
 
...oder sie sind minimal verstimmt, was zu den oben sowohl von mir als auch von primelinus bereits erwähnten Schwebungen führt.
Das als Ursache auszuschließen wäre dadurch möglich, dass man nur einen Ton auf einer Saite spielt - wenns dann immer noch lauter und leiser wird, isses was anderes.
 
Hi!

Ja, wie ich schon sagte - "is´klar" ;)

Aber warum sollte ein komprimiertes Signal stärker "wummern" als ein unkomprimiertes?
Es müsste - physikalisch gesehen - andersrum sein.
Das wummert nur wenn es einen "wummernden" Frequenzbereich betont.
Man muss das "Wummern" an der Wurzel packen - der Tubescreamer kann da nix für ;)

cheers - 68.

Das kann man nicht so verallgemeinern, denn es kommt auf die Attack- und Release-Zeit an, zumindest beim "richtigen" Kompressor.
Außerdem heißt Kompression ja nicht, dass ich alles platt mache. Bassisten benutzen ja sehr häufig Kompressoeren, damit es besser groovt und der Bass nicht im Mix versackt. Es bleiben dann aber trotzdem noch Dynamikunterschiede im Signal.

Wenn ich beim TS mit dem "Drive"-Regler erst durch Kompression die Transienten der Mitten verkleinere und dann mit "Level" die Lautstärke des komprimierten Signals raufdrehe, entspricht das dem "Make Up"-Regler bei mordernen Kompressoren und der dynamikreduzierte Signalanteil wird hervorgehoben.
Der TS mischt ja im Ausgang das cleane Signal mit den clippenden Mitten.
 
Zuletzt bearbeitet:
DIe Frage die ich mir dann als Elektronik-Laie stelle ist: Warum tritt dieser Effekt nur bei einer der beiden Gitarren auf wenn es der TS ist?

Die Frage ist ernst gemeint, soll keine Stichelei sein.

Mal ganz abgesehen davon, dieser Effekt ist zu 100% reproduzierbar wenn man die PUs zu nah an die Saiten schraubt. An wohl jeder Gitarre. Damit will aber nicht sagen das es bei dir so sein muss. Iss nur mal so am Rande ne Bemerkung.

An meinen Gitarren tritt der Effekt genau dann auf:

- Wenn die PUs zu nah an den Saiten sind
- wenn ich über nen Vibro-Amp spiel und der Vibrato drin ist
- diverse andere Effekte

Vestimmt sein hört mEn anders an.
 
Zuletzt bearbeitet:
- Wenn die PUs zu nah an den Saiten sind


Meinst Du damit sowas wie "Stratitis"?
Es lässt mir keine Ruhe, ich werde es später mal mit einer Saite ausprobieren und nicht am richtigen Amp, sondern 'in the box' am Behringer V-Amp.
 
Nah, ich mein schon das "wabbeln" des Tons.

Die Stratitis kam im unplugged Zustand, das wabbeln an höhen Bünden (12 aufwärts) am Amp. (als die PUs noch zu hoch waren). Wenn die eine Saite das hat, wenn du nachher testest, würde ich einfach mal den PU an der Stelle um ne Drehung runter schrauben. Kannst dir ja die Stellung der Schrauben merken und wieder so hin drehen, wenn es dir nicht passt, oder kein Unterschied macht nach dem Test.
 
Jetzt fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren!

Des Rätsels Lösung ist gefunden!

Es war nicht der Tubescreamer und auch nicht die Gitarre.

Folgendes ist geschehen:
Bei der Aufnahme waren die Monitorboxen meines Studios eingeschaltet, das hat diese merkwürdigen
Wellen zusammen mit dem Verstärker (am anderen Ende es Zimmers) erzeugt, eine Art Rückkopplung.
Das, was das Mikrofon vor dem Amp aufnommen hat, wurde gleichzeitig durch die Monitorboxen im Raum wiedergegeben.

Warum gab es nur bei der Gibson dieses Wabern?
Bei der Epiphone war meine Sitzposition anders, da ich sie hinter mir aus dem Koffer gehoben habe, bei
der Gibson habe ich jedoch direkt mit den PUs vor den Monitorboxen gesessen als ich den Akkord angeschlagen habe.

Normalerweise nehme ich Gitarrenparts immer mit geschlossenen Kopfhörern auf, aber für den Kurztest war ich zu faul, sie anzuschließen.


Sorry, für die Unannehmlichkeiten, aber mich hat es nicht losgelassen, da ich es mir nicht erklären konnte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Und wieder ein Rätsel gelöst! :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Sorry, für die Unannehmlichkeiten, aber mich hat es nicht losgelassen, da ich es mir nicht erklären konnte.
Im Gegenteil - ich bin Dir sehr dankbar für die "Unannehmlichkeiten", denn sie bringen uns meiner Meinung nach in medias res!
Unsere Bewertungsprozesse sind, bei allem tiefen Wunsch nach Neutralität einfach tief durch emotionale Prozesse gesteuert und durch unsere Vorerwartungen. Die Erwartung bestimmt zwar in geringerem Maß nur die tatsächliche Wahrnehmung, vor allen Dingen aber die Interpretation unserer Wahrnehmungen.

Ein Beispiel wäre, dass man - so es das den gäbe (und ich denke, das gibts) zwei gleichklingende Gitarren unterschiedlich interpretiert entsprechend der Erwartungshaltung:
Wo eine 7ender "twangig" klingt, ist die Squire "harsch". Die Gibson hat erstaunlichen "Twang" für ihre Konstruktionsmerkmale, während die Epi einfach nur "dünn" klingt. Die Gibson ist "warm, groß", die Epi "muffig"...
Das Spiel funktioniert natürlich auch mit Amps, Kabeln, Tretern von der Stange vs Boutique...
Ich höre häufig das selbe, gebe dem aber eine andere Bedeutung.

Wie hättest Du die Aufnahme unter vertauschten Vorbedingungen interpretiert?
Ich bin mir zumindest sicher, dass ich es bei der Epi auf die mangelnde Qualität geschoben hätte. Da ich nicht wenig an meinen Gitarren bastle, bin ich mir recht sicher mit hübscher Regelmässigkeit diesen Phänomenen aufzusitzen. Ich höre den Unterschied, der einfach ein Unterschied ist. Ich bewerte ihn aber nach "besser" oder "schlechter" nicht zuletzt nach dem Preis der verbauten Teile.

Ich bin mir sicher, dass mein Messingblock in der Strat anders klingt, als der Gussblock. Ich bin mir aber nicht sicher, was ich für "besser" halten würde, wenn ich das Preisschild nicht kennen würde und nicht mit dem Vorhaben des Upgrades Messing eingesetzt hätte...
Manchmal ertappe ich mich bei dem sündigen Gedanken, Guss sei luftiger gewesen. Aber das lässt sich mittels einiger Abwehrmechanismen sehr schön zur Seite schieben. Natürich ist der Messingblock in ALLEN BELANGEN MEILENWEIT OBJEKTIV BESSER... ;)

liebe Grüße

Zwiebler
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wie hättest Du die Aufnahme unter vertauschten Vorbedingungen interpretiert?

Da hätte auf jeden Fall die Erwartungshaltung mit rein gespielt.
An die Epiphone The Dot hatte ich sehr geringe Erwartungen, ich hatte sie recht billig bei Ebay geschossen
und dachte, sie wäre eventuell ein netter Zeitvertreib, ein bisschen dran basteln, schauen was aus ihr wird, aber wahrscheinlich
wandert sie eh bald wieder in die Bucht - bis jetzt sieht es aber ganz und gar nicht danach aus.
Ich spiele sie gerne und oft und dass obwohl sie meine einzige "billige" E-Gitarre ist, im Moment.

Die Generationen vor uns hatten es noch leichter, gute von schlechten Gitarren zu unterscheiden. Zwischen billigster Hertiecaster und teurer Markengitarre gab es früher nicht viel - und da merkte man die Unterschiede natürlich deutlich.


Ich bin mir sicher, dass mein Messingblock in der Strat anders klingt, als der Gussblock. Ich bin mir aber nicht sicher, was ich für "besser" halten würde, wenn ich das Preisschild nicht kennen würde und nicht mit dem Vorhaben des Upgrades Messing eingesetzt hätte...
Manchmal ertappe ich mich bei dem sündigen Gedanken, Guss sei luftiger gewesen. Aber das lässt sich mittels einiger Abwehrmechanismen sehr schön zur Seite schieben. Natürich ist der Messingblock in ALLEN BELANGEN MEILENWEIT OBJEKTIV BESSER... ;)

Ich bin mittlerweile so weit, dass ich Strats nur noch mit dem 20€ Stahlblock von GFS upgrade, der kostet nicht viel und das Voodoo-Bedürfnis ist erfüllt. ;)
 
Schön, dass wir somit wieder schön beim Thema sind. ;)

Das Thema "Erwartungshaltung von unten bei einer Epiphone" ist, ja, denke ich, hinreichend ausdiskutiert.

@EAROSonic,

da schaue ich auf jeden Fall vorbei. Vor kurzem sagte Sohnemann zu mir, dass sein Freund inzwischen auch eine TD hat und offenbar sind mit ihr wohl (im positive Sinne gemeint) ziemlich schräge, abgefahrene Sounds möglich.

Da mir ja die Klassiker in Form von Stratocaster und Les Paul als Brettgitarren zur Verfügung stehen, werde ich meine Epiphone wirklich versuchen, dahingehend zu "tunen", dass ihre elektro-akustischen Komponente durch entsprechende Pickups vollauf zum Tragen komm. Der Hohlkorpus ist ja da und eine weitere, mit Gewalt auf den Sound einer Brettgitarre getrimmte Gitarre brauche ich nicht. Und alle meine Strats und Les Pauls können auch nicht diesen leicht "leslieartigen" Sound, der entsteht, wenn man bei einem ausklingenden Chord den Hals mit dem gegriffenen Chord zusammen mit der Gitarre zu sich ran und weg bewegt. :)

Momentan übrigens macht sich durch die heisse Luft/Wetterlage übrigens die bislag flache Saitenlage bemerkbar - leichtes Scheppern tritt auf.

...Da ich nicht wenig an meinen Gitarren bastle, bin ich mir recht sicher mit hübscher Regelmässigkeit diesen Phänomenen aufzusitzen. Ich höre den Unterschied, der einfach ein Unterschied ist. Ich bewerte ihn aber nach "besser" oder "schlechter" ...

Wir sprechen bei der Epiphone von "anders". :)
 
Zuletzt bearbeitet:
D'accord. Weil spätestens, wenn ich beginne, meine Epiphone umzubauen, habe ich geplant, hier im Review raus zu sein (wie ich ja auch schon schrieb).

Zwar passt das alles noch zusammen, denn wir sind ordentlich bei der Epiphone ES335, aber ein stures Review machen wir ja eigentlich schon lange nicht mehr.

Es sollte allerdings eines bedacht werden: es gibt hier im MB fünf (!) Epiphone-ES-335-The-Dot-Reviews, die alle relativ schnell im Sande verlaufen sind, da sinnigerweise diese Gitarre nun mal nicht so viele Spieler findet. Klemmt man nun hier unsere Unterhaltung vom obigen Review ab, so befürchte ich, dass sich zu den fünf "Review-Ladenhütern" ein sechster hinzugesellt.

Man müsste alle zusammenfassen? :gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, von mir aus kann das allles hier bleiben. Aus dem Reviewthread heraus entstand ja auch die Diskussion.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben