Gibt es überhaupt gute elektronische Musik?

  • Ersteller Maltodextrino
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Es ist aber doch wohl ein Sample - via Streching bekommt man das schon auf jeden Punkt :nix:
es ist weder ein Sample, noch gestretcht... (wobei sich die Frage stellt, was ein 'Sample' definiert) :gruebel:
mindestens 4 parts: lofi intro, 'volles' Riff bei 2.05, eingestreute pickings und strumming bei 2.50 (das meiste mit slide)
dass (und wie) man eine Einspielung umarrangieren kann, weiss ich selbst am besten... mache ich sehr oft
und auch was dazu gehört - die Stelle bei 2.05 ist tontechnisch schon etwas grösseres Kino
das kann man auch nicht auf jeder Gitarre spielen, das dürften schon 13er Saiten sein und ein Instrument mit kerniger Resonanz

cheers, Tom
 
Na ja, wobei die tanzbarkeit schon bei Trip Hop von vielen in Frage gestellt wird, mit Drum 'n' Bass bekommst Du die Tanzfläche schon schnell mal leer und bei Chillout denke ich eher an Small Talk als an Dance Floor.
@Telefunky: Ich kann es auch als Loop bezeichnen. Und bevor ich bei einem Sample/Loop auf Quantisierung klicke manipuliere ich das lieber manuell per cut & streching, das klingt dann doch authentischer...

Die Produktion von dem Album wirkt schon so, als wüssten sie was sie tun:




Nun, die John Lee Hooker und auch die Ane Brun Nummer ist klassischer Remix - da kommt aber schon ne Menge anderes Zeugs dazu. Glory Box würde ich eher als Remake bezeichen, das "Harmonizing" von John Martyn
empfinde ich aber als sehr penetrant...
 
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Na ja, wobei die tanzbarkeit schon bei Trip Hop von vielen in Frage gestellt wird, mit Drum 'n' Bass bekommst Du die Tanzfläche schon schnell mal leer und bei Chillout denke ich eher an Small Talk als an Dance Floor.
Für Drum 'n' Bass & Trip Hop gibt's dedizierte Parties, da ist die Tanzfläche nicht leer.
Mit Chillout meine ich nicht Ambient.

Vergessen habe ich noch Dub.

Zu jedem prinzipiell tanzbaren Genre findet man Leute, die dazu nicht tanzen können oder wollen. Selbst zu Metal kann man tanzen.
Dazu fällt mir das ein (can you, can you dance to my beat?):

 
:) Das ist aber auch schon 17 Jahre alt...

und bei DUB leg' ich Medien-Technisch noch ein viertel Jahrhundert drauf:

 
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Interessant, wie man die eigentliche Nachricht komplett ignorieren und stattdessen auf unwichtige Details verweisen kann.
 
Für Drum 'n' Bass & Trip Hop gibt's dedizierte Parties, da ist die Tanzfläche nicht leer.
Mit Chillout meine ich nicht Ambient.

Vergessen habe ich noch Dub.

Zu jedem prinzipiell tanzbaren Genre findet man Leute, die dazu nicht tanzen können oder wollen. Selbst zu Metal kann man tanzen.
Dazu fällt mir das ein (can you, can you dance to my beat?):



Mal ab davon, kann elektronische Musik, allen vorran TripHop, Ambient, Drum n Bass oder IDM einfach nur zum Hören und genießen taugen.

Muss ja nicht immer plumües für den Dancefloor sein.
 
In der Threaderstellung steht aber doch
... Manche Sachen klingen zu sehr "nach 90er", manche klingen zu sehr nach "Chart-Mainstream" ... "gute" elektronische, vor allem elektronische tanzbare Musik? ...

Drum 'n' Bass & Trip Hop ist doch '90 pur. Portishead, Sneaker Pimps, Morcheeba, Moloko, Tricky, DJ Crush/Food/Shadow hatten den größten Erfolg Mitte der Neunziger wenn sie als Formation überhaupt die Jahrtausendwende erreichten. Goldie, Photek, Adam F, Grooverider, Alex Reece... Die große Erfolgsstory von Drum'n'Bass waren nun wirklich nur drei-vier Jahre Mitte der Neunziger.
Die Wurzeln des Dubs findet man definitiv im Jamaika der 70er Jahre. Adrian Sherwood/Dub Syndicate und Mad Professor legten Anfang der 80er los. Die ganze Trip Hop gemeinde hat dann auch gerne mal vom Dub-Teller gefrühstückt (Massive Attack, Kruder & Dorfmeister, Waldeck... alles 90er Jahre Stuff).
Ach ja, Chillout... deren Aushängeschild Thievery Corporation hat Dub mit ins neue Jahrtausend gezogen - wen wundert's bei dem Produzenten? Aber danach (2002) kam auch nicht mehr so viel und die Karawane ist weiter ins Deep House gezogen.

Moon Safari (1998)
The Mirror Conspiracy (2000)
The Richest Man in Babylon (2002)
Genetic World (2001)
Angel Milk (2005)

Café-del-Mare startete die Compilation-Serie 1994, Hotel Costes 1999.
 
So gesehen kann man alles auf die 90er oder früher zurück führen. Minimal gab's da auch schon. Dubstep ist nur eine Mr. Oizo - Flat Beat Kopie mit lahmarschigen Breaks (die es ähnlicher Form auch schon in den 90er gab). Usw..

Bringt also nicht viel. Und was hat das alles mit Erfolg zu tun? Es geht ja um "gute", nicht um "erfolgreiche" tanzbare elektronische Musik.
 
Ende der 90er gabs schon nen derben Cut.

- Reproduzierbarkeit und Gleichheit durch VST erreicht absolutes Niveau. Durch geringe Softwarepreise noch mehr Gleichheit.

- Durch Waves L2 deutliche Erhöhung der RMS Pegel, schlechter Sound klingt trotzdem noch.

- Durch das Internet können sich lokale Genres/Subgenres nicht mehr entwickeln.
Regionale Klangkultur gibt es heute nicht mehr.
Dadurch werden neue Stile noch schneller in den Mainstream getragen und leider auch noch schneller kopiert.

- Die Masse an Musikern, sowohl gute wie schlechte, nimmt enorm zu, dank günstiger Software oder Warez. Das macht es dem Konsumenten schwer Gutes zu finden.
Früger gabs wenigstens noch A&Rs die selektiert haben...

- MP3 und schlechte HiFi-Anlagen sowie schlecht oder gar nicht optimierte Homestudios tun ihr Übriges.

Gerade elektronische Musik hat qualitativ gelitten, gerade im Vergleich zu richtig guten Platten der 90er kommt heute kaum was gegen an.
Es liegt nicht nur an der anderen Machart, soft- vs Hardware, sondern auch anderen Hörgewohnheiten.
 
Es ist jedenfalls viel schwieriger geworden, elektronische Musik auf bestimmten Niveau zu finden. Denn auch bei den Labels vermisse ich immer mehr die Bereitschaft in gutes "Produktdesign" zu investieren. Die Labels, die das noch überzeugend machen, werden immer kleiner und ernähren immer weniger.
Und trotzdem findet man immer wieder neue Formen. Immer wieder bieten sich neue Möglichkeiten. So habe ich z.B. nie so viel (für mich relevante) neue Musik gefunden, wie in der Hochzeit von last.fm.
Natürlich ist das Thema seit Spotify und dem Tod des last.fm-Player Geschichte.
Soundcloud oder Bandcamp sind leider nicht in der Lage, Relativitäten zwischen Mainstream, Crossraods und Sideways zu erkennen. Aber da wird wohl wieder was neues Nachwachsen...
 
Da bin ich wohl ziemlich oldschool. Ich höre einfach Sonntags ab 22 Uhr Klaus Fiehe auf 1Live. Wenn ich da was herausragendes höre, schaue ich in der Playlist nach.
Manchmal komme ich auch über Webradio an neue Sachen, da höre ich aber hauptsächlich Bassdrive oder Rant Radio Industrial.
Für Techno habe ich noch kein Webradio gefunden, das mir gefällt.

Spotify habe ich nicht, die Idee dahinter sagt mir nicht wirklich zu. Soundcloud benutze ich eigentlich nur um Demos von Geräten hochzuladen oder wenn jemand in einem Forum einen Link darauf postet oder den Player einbindet. Bandcamp nutze ich nur auf Empfehlungen hin, also nicht wirklich aktiv.
 
Ja, Klaus Fiehe ist nach wie vor eine Intitution...

Über last.fm habe ich z.B. http://www.humanworkshop.com gefunden, ein Produktioner-Kollektiv so deep, down & dark...
Das Berliner Label http://projectmooncircle.com oder das Dusted Wax Kingdom (http://dustedwax.org/), ein kommerzfreies bulgarisches Netlabel (free to download and free to use in non-commercial way under the terms of Creative Commons) mit über 300 stilvoll ausgewählten Downtempo/abstract Hip Hop/Trip Hop Releases, von internationalen Artists/DJs.
Beispiele: Der Kanadier Mr. Mood: http://mrmoods.bandcamp.com/album/violent-moods-human-nature-mr-moods-mixes, Frenic (UK): https://soundcloud.com/frenic oder MEDL4 (USA): https://medl4.bandcamp.com/album/fourteen

Weiter habe ich die französische abstract Hip Hop Szene auf last.fm entdeckt, die - genau wie der dortige Dub (kennst Du die beiden French Dub Connection Compilations?) - sich im eigenen Universum verkapselt hat. (https://soundcloud.com/Hugo-Kant | http://www.hku.fr/music.html | | https://soundcloud.com/fred-yaddaden/sets/the-shadow-of-a-rose | https://soundcloud.com/shitao/sets/lines-2008 | https://smaharba.bandcamp.com/album/she).
Oder noch abstrakter: Escal - "La Marche des Tortues"
 
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Grade Drum & Bass hat doch in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen, zwar nicht mehr so oft die "Oldschool" Jungle Sachen mit MCs wie Skibadee und Dynamite, aber so moderneres Zeug
ala High Contrast, Brookes Brothers, Chase & Status und auch vor allem Pendulum hat DnB so ab ~2007 wieder sehr populär gemacht, bis dann die EDM welle kam und erstmal alles niedergewalzt hat. Viele Artists
bringen jetzt aber auch wieder gutes neues Zeug.
 
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Es ist jedenfalls viel schwieriger geworden, elektronische Musik auf bestimmten Niveau zu finden.

Das sehe ich ja nun gar nicht. Gerade Bandcamp & Co. machen es einem heute einfach Sachen nach dem eigenen Geschmack zu finden und mag er auch noch so außergewöhnlich sein.
Ich habe in den letzten Jahren sehr viel neue Künstler und Labels durch Bandcamp entdeckt. Mittlerweile habe ich da eine Sammlung von über 1000 Veröffentlichungen.

Grade Drum & Bass hat doch in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen, zwar nicht mehr so oft die "Oldschool" Jungle Sachen mit MCs wie Skibadee und Dynamite, aber so moderneres Zeug ala High Contrast, Brookes Brothers, Chase & Status und auch vor allem Pendulum hat DnB so ab ~2007 wieder sehr populär gemacht, bis dann die EDM welle kam und erstmal alles niedergewalzt hat. Viele Artists
bringen jetzt aber auch wieder gutes neues Zeug.

Ich hätte absolut nichts dagegen wenn wieder etwas DnB kommen würde. Zeichen dafür gibt es ja schon, siehe Tessela oder Special Request. Es muss ja nicht dieser Ed Rush Krampf sein.
 
Hmm, also das hier von Pendulum gefällt mir gar nicht:



Was ich sonst so gehört habe geht auch in die Richtung. Ist mir zu glatt und kommerziell, hat nebenbei auch alles radiotaugliche Längen von unter 4 Minuten. :rolleyes: Die Breaks klingen total nach Ende 90er Drum 'n' Bass. Also wenn die Drum 'n' Bass wieder populär gemacht haben wird mir übel.

Ich musste bei dem Namen auch an andere Pendulum denken, nämlich die hier: https://www.discogs.com/de/artist/652244-Pendulum-5
Deren Track Skagtrap ist auf der Compilation The State Of E:Motion Vol. 5 enthalten und ziemlich cool, ebenso wie Afterlive von Global Goon und der Sampler war damals sogar kostenlos.
 
Das coole an Pendulum, was halt auch meinen Rock / Metalfreunden gefallen hat und was afaik auch neu war ist, dass sie ab dem 2. Album live meistens als "richtige Band" aufgetreten sind
z.B. hier:


Klar ist das irgendwo glattgebügelt, aber wahrscheinlich grade deshalb so populär ;). Geht manchmal schon fast in die Stadionrock ecke

Ich muss ja auch sagen, das Korn Dubstep Crossover Album wurde ja auch von vielen gehatet war aber imho auch ein cooler Ansatz und hat mal etwas frischen Wind reingebracht

Edith sagt noch, krasse Erfahrung war auch das Computerspiel Hotline Miami I + II, grade wegen des extrem guten Soundtracks:



 
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Das coole an Pendulum, was halt auch meinen Rock / Metalfreunden gefallen hat und was afaik auch neu war ist, dass sie ab dem 2. Album live meistens als "richtige Band" aufgetreten sind
Hmm, naja, da höre ich aber lieber "richtigen" Rock.

Als Crossover mit Breaks finde ich Industrial irgendwie passender, z.B. Hanzel & Gretyl - Starfucker:



Oder Haujobb - Cutedge:



Bei Dubstep finde ich generell fast alles doof und dann machen auch noch Frontline Assembly einen auf Dubstep Sound. Argh.

Bassnectar featuring Mimi Page - Butterfly finde ich an Dubstep-artigen ganz gut:



Bin ich aber auch nur drauf gekommen, weil mir die Mimi Page Tracks gut gefallen, auf die ich durch deren Skyrim Cover gekommen bin (auf Youtube). Die macht selber keinen Dubstep, hat aber diverse Collabs mit eher Dubsteppigem Style gemacht.
Ein bisschen stark verhallte Stimme, aber das gab's ja schon bei Enya.
 
Da bin ich auch zehn mal näher an Hanzel & Gretyl, Pendulum turned mich gar nicht.
Crossover D&B/Dubstep finde ich den Lying to Myself Remix von Matt Lange sehr gelungen. Ist zwar sehr Oldschool, ist aber in den rhythmischen Phasen genau das, was ich aus beiden Welten mag.



Das Album (Ephiemera Remixes) finde ich rundum gelungen, nur die Vocals sind nicht meins...
Ich mag Trifonic sehr und so ist auch der Trifonic Remix mein Favorit auf dem Album:

https://soundcloud.com/mattlange/matt-lange-removes-me-trifonic-remix
 
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Ja, die beiden Remixe finde ich auch gut. :great:
Bei den Vocals stimme ich auch zu, aber es gibt schlimmeres.
 

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