Gibt es überhaupt gute elektronische Musik?

  • Ersteller Maltodextrino
  • Erstellt am
Kommerzieller Erfolg und/oder viele Plays/Streams sagt m.M.n. schon einiges über "Gute Musik" aus.

Vergleichen wir doch einfach mal:

Inner City aka Kevin Saunderson:



Verkäufe: Mehrere Millionen

Juan Atkins



Verkäufe: Unbekannt, vermutlich einige Tausend

Good Life ist also besser?

Anderer Vergleich:

Ultra-Sonic:



Zwar nicht unerfolgreich, aber ...

Scooter:



Nicht so bekannt wie das hier.

Scooter also besser?


Ich kenne eigentlich keine andere Kunstform, in der kommerzieller Erfolg von Künstlern der eigenen Branche so negativ gesehen wird, wie im Musik Bereich.
Schonmal einen Film gesehen?
 
Können wir es bitte sein lassen einfach unkommentiert Videos zu posten? Ist doch nicht schwer zu begründen wieso einem etwas besonders gefällt, oder? ;)
 
Ich bin vor ein paar Tagen, dank R&S Records, die eine Single von ihm releast haben, auf Michele Mininni gestoßen und habe mich mit Begeisterung durch seine noch recht überschaubare Diskographie gehört.
Ein bestimmtes Genre kann ich hier nicht erkennen aber ich finde es jedenfalls richtig gut was der Mann da fabriziert:

https://soundcloud.com/letempsperduonline/hhmm-0000-a1-michele-mininni-hyper-martino

https://soundcloud.com/r-srecords/mm-rave-oscillations
 
Dass kommerzieller Erfolg im Musikbereich so verhasst ist, liegt einfach daran, dass für viele Leute kommerzieller Erfolg das einzige und definitive Verkaufsargument ist. Manche Leute hören Musik aus den Charts einzig deshalb, weil sie in den Charts ist. Sie wird aus dem Grund gekauft, weil sie sich nachweislich gut verkaufen lässt und der Hörer mit seinem Interesse an Musik im Trend liegen möchte. Das verhält sich ein wenig, wie mit einem ins Rollen gebrachter Stein.

Leider ist es nicht immer so, dass ein Künstler so gute Arbeit geleistet hat, dass er mit seinem Werk die Massen überzeugen konnte. Es befassen sich ganze Marketingfirmen damit, eine neue Single wie ein Produkt zu planen. Wer im Detail wissen möchte, wie das aussieht, dem empfehle ich einmal das von KLF geschriebene Handbuch zu lesen.

Dass im Bereich der elektronischen Musik Kommerz ganz besonders verhasst ist, liegt vor allem daran, dass mit dem Eurodance-Hype in den 1990er Jahren diese Vermarktungskunst ein enormes Ausmaß erreicht hatte, wobei noch hinzu kommt, dass diese Musik anfangs nicht als Eurodance bezeichnet wurde, sondern der Begriff Techno als Eigenbezeichnung zweckentfremdet wurde (z.B. Marusha, Scooter), was natürlich für jemanden, der richtige Techno-Musik produziert oder gehört hat, wie eine ziemliche Beleidigung wirkte. So wollte man Underground Techno vom Kommerz-Techno (i.e.S. Eurodance) abgrenzen.
 
Dass im Bereich der elektronischen Musik Kommerz ganz besonders verhasst ist, liegt vor allem daran, dass mit dem Eurodance-Hype in den 1990er Jahren diese Vermarktungskunst ein enormes Ausmaß erreicht hatte, wobei noch hinzu kommt, dass diese Musik anfangs nicht als Eurodance bezeichnet wurde, sondern der Begriff Techno als Eigenbezeichnung zweckentfremdet wurde (z.B. Marusha, Scooter), was natürlich für jemanden, der richtige Techno-Musik produziert oder gehört hat, wie eine ziemliche Beleidigung wirkte. So wollte man Underground Techno vom Kommerz-Techno (i.e.S. Eurodance) abgrenzen.

Da ist was dran. Ich habe lange elektronische Musik gemieden weil ich Techno mit Blödsinn wie Scooter verbunden habe.
 
Hi:hat:


Naja Infected Mushroom ist nicht unbedingt mein Genre, aber ich find die Musik genial arangiert, mal ganz andere Ideen als andere Technofritzen so haben. Und was fetten Klang angeht, für mich das Non-Plus-Ultra;)
 
Hi:hat:


Naja Infected Mushroom ist nicht unbedingt mein Genre, aber ich find die Musik genial arangiert, mal ganz andere Ideen als andere Technofritzen so haben. Und was fetten Klang angeht, für mich das Non-Plus-Ultra;)


Finde da das Album vorher "Vicious Delicious" sogar noch besser, sie haben auf jeden Fall geile Gitarrenparts am Start

 
Mir gefällt auch Vicious Delicious am besten und muss sagen, dass mich dieses Album auch dazu bewegt hat, an zeitgenössischem Psychedelic Rock Geschmack zu finden. Dank diesem Album stehen Veröffentlichungen von Ozric Tentacles, Hidria Spacefolk, Vibravoid, Electric Moon, Farflung, Seid u.A. ebenfalls in meinem Plattenschrank. Das Album hat zwar nur am Rande etwas mit Psychedelic Rock zu tun, aber dazu animiert nach weiterer Musik zu suchen, die ebenfalls elektronische Klänge mit spacigen Gitarren-Riffs verbindet.
 
Moin,
ich bin gerade über The Acid gestolpert, die mich als Liveband sehr beeindrucken und die ich dem elektronischen Genre zuordnen würde.


Zur Ausgangsfrage des Threads: Klar gibt es gute elektronische Musik.
Sie sollte mindestens eins der folgenden Merkmale haben, je mehr desto besser - aber dank Subjektivität und Geschmacksfragen werden ein und dem selben Stück von zwei Personen möglicherweise verschiedene Merkmale attestiert bzw. abgesprochen:
  • sie berührt und löst Stimmungen aus
  • sie verfolgt eine Spannungskurve
  • sie überrascht durch Klang, Arrangement, Nutzung von Effekten
  • sie ist durchdacht über intelligent bis genial
  • sie geht in die Beine oder in die Nackenmuskulatur
  • sie ist ein Brainfuck
  • virtuose Musiker glänzen durch Virtuosität oder geschmackvolles Understatement, in jedem Fall aber durch Präzision
 
Da muss ich doch direkt mal Sohn hinterher schicken:



Auf dem 2017er Album "Rennen" tragen mehr als die Hälfte der Tracks die Kategorie besonders hörendwert...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das 2016er Album von Tor (Blue Book) gefällt mir auch gut:



Sein Debut Album von 2012 (Drum Therapy) gefällt mir aber ein wenig besser


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