Gibt es überhaupt gute elektronische Musik?

  • Ersteller Maltodextrino
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Jean Michelle Jarre
Den fand ich immer, naja... Seine Konzerte sind mir technisch zu "Glatt", ich meine immer, das ist Playback. Ansonsten finde ich ihn aber gut, besonders wenn man an die neuen Sachen von ihm, die halt nicht mehr wie "Oxygène" klingen unvoreingenommen rangeht.
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Walter bzw. Wendy Carlos empfehlen
Sie hat dem Moog-Synthesizer erst das volle Potential entlockt.

Man beachte auch die Switched On Bach Alben. Und um bei Bach zu bleiben, die Jazz-Alben "Play Bach" von Jacques Loussier kann ich hoch und runter und wieder zurück hören. Aber das ist dann ja nicht mehr elektronisch :(
 
Ganz ehrlich ? Ich finde die Diskussion nicht sinnvoll. Es gibt nur gute und schlechte Musik - welche Musik in welche Schublade gehört ( gut oder schlecht ) ist dann Geschmackssache.
Nur weil etwas technisch anspruchsvoll ist, muss es mir nicht gefallen.
Nur weil etwas "simple" ist, kann es mir dennoch gefallen.

Was ist überhaupt Sinn und Zweck von Musik ? Alleine daraus ergibt sich ein weites Feld von Möglichkeiten. Soll sie tanzbar sein ? Soll sie verkopft sein ? Soll sie aggressiv sein ? Soll sie erinnerungswürdige Melodien enthalten ? Ist Musik zum Tanzen gemacht, wird sie einen ganz anderen Focus bei der Produktion haben als zum Beispiel Musik zum Entspannen ...

Es gibt natürlich sehr "platte" Musik - die weder anspruchsvoll ist, noch besonders groovig - z.B. Bohlen, Fischer und Konsorten - die ist für mich zwar unglaublich dumm und langweilig und eigentlich "keine" Musik,
aber wems gefällt ... es gibt eben auch schlichte Gemüter ;-)

Ich finde dass durch die Liberalisierung der Produktion ( PC, Plug Ins ... ) sogar viel mehr Musik auf dem Markt ist als früher, und das auch auf einem ganz guten Produktionsniveau. Es gibt inzwischen so viele Möglichkeiten, dass sich die Produktionen sogar insgesamt verbessert haben. Denke ich an meinen alten AKAI Sampler zurück, so hatte man dort kaum Möglichkeiten der Manipulation. Heute hingegen kann ich so defizil und brachial eingreifen, dass ich so viel vielschichtiger produzieren kann, so dass es technisch gesehen sogar heute viel mehr bessere Musik gibt als früher ....

Wobei es auch nicht nur darauf ankommt. Kenny Dope - The Bomb ( These Sounds fall into my Mind ) ist simple wie nur was - geht aber ab wie die Hölle :)
 
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Ich finde dass durch die Liberalisierung der Produktion ( PC, Plug Ins ... ) sogar viel mehr Musik auf dem Markt ist als früher, und das auch auf einem ganz guten Produktionsniveau

Richtig. Wenn man es kann, kann man für deutlich unter 1000€ (Computer vorausgesetzt) schon klangmässig Hochwertiges produzieren. Und was produziert wird, gefällt zumindest dem jenigen der es produziert hat, somit hat es auch scbon eine Existenzberechtigung. Wenn es denn noch anderen gefällt, um so besser, das ist aber keine Grundvoraussetzung :D

Dass sich vieles wiederholt? Na gut, passiert im Fernsehen auch und es wird sich nicht übermässig drüber aufgeregt.

Es ist schwieriger sich im Dschungel der verfügbaren Musik zurechtzufinden? Ja, aber einerseits entschied früher ein relativ geringer Personenkreis in der Musikindustrie darüber, welche Musik dem "Volk" zugänglich gemacht werden sollte, heute entscheidet (zumindest fernab der Top-Acts) der Künstler selbst was er wie veröffentlicht.

So gesehen begrüsse ich diese Demokratisierung der Musik, ungeachtet der Tatsache ob mir das musikalische Ergebnis zusagt oder nicht.
 
Bei der Frage nach guter elektronischer Musik fällt mir immer sofort Savant ein. Savant scheint Melodie und Harmonie aber ganz gut im Griff zu haben.

Beispiele:






ganz lustig - eben Dubstep mit starker Anleihe aus Videospielmelodien - aber sehr abwechslungsreich. Manche Melodien aus dem Bereich sind mir zu kitischig, selbst bei 501 oder Skrillex - aber die Japaner werden es lieben. Die mögen es ja kitschig :) Aber gut, wenn Godzilla in der Nachbarschaft wohnt, braucht man auch ein paar einfache schöne Melodien zum Ausgleich ;-)
 
Das Besondere an elektronischer Musik ist, dass sie heute so leicht zu produzieren ist wie keine andere - Instrumentenkenntnisse sind nicht zwingend notwendig, wohl aber ein Gespür für Harmonik, wenn man etwas halbwegs Brauchbares zusammenstückeln möchte. Die einen samplen komplette Phrasen von anderen Bands, wiederum andere zeichnen Noten in ihren DAW-Sequenzer ein, was durchaus schon mal gute Ergebnisse bringen kann (sofern man die einzelnen Noten bei tragenden Melodien nicht starr auf dem Raster belässt).

Und noch einmal kurz zum Beispiel mit der Kickdrum:
Allein diese kann sich je nach Produktionsart aus mehreren Teilbestandteilen zusammensetzen, die während des laufenden Songs dynamisch untereinander gemischt werden, so dass im Grunde genommen kein Schlag wie der andere ist. Nur in MP3-Format konvertiert und über billige Desktop-Lautsprecher gehört kommt es den anderen vor wie überwiegend statisches "Bumm Bumm".
 
Das Besondere an elektronischer Musik ist, dass sie heute so leicht zu produzieren ist wie keine andere - Instrumentenkenntnisse sind nicht zwingend notwendig, wohl aber ein Gespür für Harmonik, wenn man etwas halbwegs Brauchbares zusammenstückeln möchte. Die einen samplen komplette Phrasen von anderen Bands, wiederum andere zeichnen Noten in ihren DAW-Sequenzer ein, was durchaus schon mal gute Ergebnisse bringen kann (sofern man die einzelnen Noten bei tragenden Melodien nicht starr auf dem Raster belässt).Und noch einmal kurz zum Beispiel mit der Kickdrum: Allein diese kann sich je nach Produktionsart aus mehreren Teilbestandteilen zusammensetzen, die während des laufenden Songs dynamisch untereinander gemischt werden, so dass im Grunde genommen kein Schlag wie der andere ist. Nur in MP3-Format konvertiert und über billige Desktop-Lautsprecher gehört kommt es den anderen vor wie überwiegend statisches "Bumm Bumm".

Klar - man kann vieles layern, Bassdrum, Bass, Synthies, Gitarren ... eigentlich alles - und macht auch oft Sinn und ergibt interessante Möglichkeiten.

btw - Barry White konnte auch keine Noten lesen oder Instrument spielen. Aber er wußte genau was er will. Er hatt alle Lines des Songs auf eine Diktiergerät eingesummt und dem Produzenten gesagt: Die Streicher so, der Bass so usw.

Man braucht nur ein gutes Gespür - dann geht das schon - wobei es heute natürlich viel leichter ist - und billiger als mit "Mietmusikern"
 
Dafür sollte man schon gescheite Lautsprecher haben die auch richtig Tiefbass können...

 
Elektromukke ist nicht so wirklich meine Welt, ich kenne mich da nicht gut aus.
Ich habe mir den Thread durchgelesen, und mir ist aufgefallen, das weder Massive Attack noch die Nine Inch Nails genannt wurden.
Beide machen sogar für meine Rockerohren gute Musik.
;)



 
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Nine Inch Nails würde ich eher in die Sparte Industrial-Metal einordnen, aber die haben in der Tat auch viel Elektronik dabei.

Zu reiner, tanzbarer Elektronik fallen mir noch folgende zwei Bands ein, beides gewissermaßen Pioniere der EBM (Electronic Body Music):
- DAF (Deutsch-Amerikanische Freundschaft)
- Front 242

Letztere wurden vor allem durch "Headhunter" berühmt. Im Video dazu hantiert die Band mit riesigen Eiern, was offenbar daher rührt, dass Regisseur Anton Corbijn versehentlich als "Egg Hunter" missverstand. Aber anscheinend hat ihm von der Band das niemand klarmachen wollen, weshalb das Stück jetzt dauerhaft mit dieser surrealen Visualisierung verbunden ist:
 
Nine Inch Nails würde ich eher in die Sparte Industrial-Metal einordnen, aber die haben in der Tat auch viel Elektronik dabei.

Zu reiner, tanzbarer Elektronik fallen mir noch folgende zwei Bands ein, beides gewissermaßen Pioniere der EBM (Electronic Body Music):
- DAF (Deutsch-Amerikanische Freundschaft)
- Front 242

Letztere wurden vor allem durch "Headhunter" berühmt. Im Video dazu hantiert die Band mit riesigen Eiern, was offenbar daher rührt, dass Regisseur Anton Corbijn versehentlich als "Egg Hunter" missverstand. Aber anscheinend hat ihm von der Band das niemand klarmachen wollen, weshalb das Stück jetzt dauerhaft mit dieser surrealen Visualisierung verbunden ist:

oha, jetzt packen wir aber gaaaanz tief in die Truhe ... Front242 :) Dann aber bitte auch Nitzer Ebb :)
OK und DAF ist natürlich ein Klassiker - Tanz den Mussolini ;-) Was für ein Skandal früher - ähnlich wie wie bei Laibach, als sie One Vision von Queen ge-covert und dabei den Text 1:1 übersetzt haben. In deutsch ein Skandal, in englisch von Queen war alles ok - tja, die wussten damals schon wie man provoziert und Schlagzeieln macht, ist keine Erfindug von Rammstein ;-)
 
ganz lustig - eben Dubstep mit starker Anleihe aus Videospielmelodien - aber sehr abwechslungsreich. Manche Melodien aus dem Bereich sind mir zu kitischig, selbst bei 501 oder Skrillex - aber die Japaner werden es lieben. Die mögen es ja kitschig :) Aber gut, wenn Godzilla in der Nachbarschaft wohnt, braucht man auch ein paar einfache schöne Melodien zum Ausgleich ;-)
Stimmt, ist sehr stark an Videospielmelodien angelehnt, aber nicht alles ;) Vor allem das Album "Zion" hat noch ein paar richtig gute (wenn auch etwas eigene) Tracks!

 
Stimmt, ist sehr stark an Videospielmelodien angelehnt, aber nicht alles ;) Vor allem das Album "Zion" hat noch ein paar richtig gute (wenn auch etwas eigene) Tracks!



Wenn er sich da in bestimmten Kreisen wegen der Namensgebungen keine Feinde macht ;-) Sowohl auf der "einen als auch auf der anderen Seite" könnte der Albumtitel in Zusammenhang mit den Tracktitel durchaus zu Verwirrung führen, wobei Leute die damit Probleme haben ohnehin verwirrt sind.
 
ähnlich wie wie bei Laibach, als sie One Vision von Queen ge-covert und dabei den Text 1:1 übersetzt haben. In deutsch ein Skandal, in englisch von Queen war alles ok
Ja, bloss war damals die Provokation nicht so Mainstreamig wie heuer bei Rammstein. Laibach, DAF, Krupps (Dörper, also qua Extention auch die Teenies von Nitzer Ebb) waren doch immer schon etwas für den "besonderen" Musikgeschmack, Rammstein, Oomph, etc haben erheblich dazu beigetragen diese Art der Musik salonfähig zu machen.

Übrigens, mein Goth/EBM Tipp des Tages: Hocico :D
 
Ja, bloss war damals die Provokation nicht so Mainstreamig wie heuer bei Rammstein. Laibach, DAF, Krupps (Dörper, also qua Extention auch die Teenies von Nitzer Ebb) waren doch immer schon etwas für den "besonderen" Musikgeschmack, Rammstein, Oomph, etc haben erheblich dazu beigetragen diese Art der Musik salonfähig zu machen.

Übrigens, mein Goth/EBM Tipp des Tages: Hocico :D

sagt mir jetzt nichts. Ich muss auch gestehen, dass ich nie so in der EBM / Industrial Ecke unterwegs war. Nitzer Ebb, Front242 etc kenne ich nur, "weil man sie eben so kennt", und ein Bekannter von mir hat damals so etwas gehört. Zudem fand ich Laibach wegen genannter Provokationsthematik lustig, bzw. dass es Leute gab, die sich über so etwas aufregen konnten
 
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Warum muss denn alles eine Melodie haben, um gut zu sein? Das ist doch auf Dauer langweilig.

Hier mal ein paar Sachen ohne Melodie:







Letztere wurden vor allem durch "Headhunter" berühmt. Im Video dazu hantiert die Band mit riesigen Eiern, was offenbar daher rührt, dass Regisseur Anton Corbijn versehentlich als "Egg Hunter" missverstand. Aber anscheinend hat ihm von der Band das niemand klarmachen wollen, weshalb das Stück jetzt dauerhaft mit dieser surrealen Visualisierung verbunden ist
Gibt's da eine Quelle zu?
Da müsste er sich den Song ja nie angehört haben ("catch the man" kann man wohl nicht miss verstehen).

Und "head" vs. "egg" ist schon ziemlich weit hergeholt.
 
Das steht auf jeden Fall auf der Wikipedia-Seite zu dem Stück (https://en.wikipedia.org/wiki/Headhunter_(song)).
Was daran genau wahr ist, kann ich auch nicht beurteilen, auf jeden Fall klingt die Erklärung plausibel (es sei denn, die ganze Eiergeschichte im Video ist tatsächlich ein bewusst gesetzter Kontrast zu Titel und Textinhalt).
 

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