Gibt es taube Tontechniker ?

  • Ersteller Bernie63
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Jetzt fangt nicht wieder mit den Wattzahlen von Gitarrenamps an. Ich verrate euch mal ein großes Gitarristengeheimnis: die Teile haben eigentlich Volume Regler. Ich hab auch schon mit nem Marshall Stack, als es zufällig nicht im Probekeller stand, um 12 Uhr Nachts in der Wohnung gespielt ohne irgendwen zu stören. Geht alles wenn man will. Also hört mit den Wattzahlen auf, das sind eher technische Eigenheiten, weniger wirklich relevante zahlen. Eher eine Randnotiz.

Wenn euch etwas stört, dann redet erstmal mit den Technikern. Ich gehe oft zum FOH und gebe den Leuten Feedback, wie ich es finde.
Als einfacher Konzertgast? Sicher nicht. Ist doch unhöflich Leute bei der Arbeit zu stören bzw ihnen noch zu sagen wie sie ihre Arbeit machen sollen. Ungefähr wie wenn man in der Bahn an die Fahrerkabine klopft weil der Zug ne Minute zu lang steht. Würde ich selbst ja auch nicht wollen. Außerdem sind die eben typischerweise nicht taub und merken sicherlich selber wenn der Sound nicht gut ist.
 
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Und wenn jemand wirklich cleane Sounds braucht - und das sind gar nicht so wenige - sind 100 W wegen des Headrooms deutlich im Vorteil!

...lass Dich nicht von den Gitarristen ins Boxhorn jagen. Das mit den 100w für Cleansound machen wir nur um Stacks zu rechtfertigen. Man darf nur nicht öffentlich zugeben, dass die meisten 30 Watter auch bei weitem genug clean Headroom haben (wir reden hier ja über abgenommene Verstärker... wahrscheinlich sogar die meisten 10 Watter).

In Wahrheit: Wer mehr Watt hat, hat ganz bestimmt den Längeren...
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Jetzt fangt nicht wieder mit den Wattzahlen von Gitarrenamps an.
...aber sicher. Zumindest wenn man keinen MasterVol. Amp spielt.

sei es drum. Ich muss sagen, dass ich in den letzten Jahren nur wenige "schlecht" abgemischte Konzerte gehört habe. Wahrscheinlich weil ich zu sehr auf Jazzgenudel stehe. Da isses meist nicht so laut und die Mischer dürfen ihren Job machen (wenn überhaupt einer gebraucht wird).

Was mich viel mehr beschäftigt ist die Idee von dem Ideal, dass der Bandsound so klingen soll wie auf der CD. Ich zumindest gehe auf Konzerte, weil ich mir davon erhoffe ein anderes Erleben der Musik zu haben. Ich will überrascht werden, neue Interpretationen, neue Soundideen zu den Stücken zu hören.
Ich gehe auf Konzerte WEIL es sich anders anhört als auf CD (im Gegenzug mag ich meist keine LiveCDs - da bin ich gerecht).

Das Klangideal "wie auf der CD" gruselt mich. Dann muss Playback ja der einzig wahre Genuss sein...

Ich meine damit übrigens nicht, dass "schlechter als auf der CD" für mich eine Option ist. Aber es darf schon deutlich "anders" sein.
 
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Was mich viel mehr beschäftigt ist die Idee von dem Ideal, dass der Bandsound so klingen soll wie auf der CD. Ich zumindest gehe auf Konzerte, weil ich mir davon erhoffe ein anderes Erleben der Musik zu haben. Ich will überrascht werden, neue Interpretationen, neue Soundideen zu den Stücken zu hören.
Ich gehe auf Konzerte WEIL es sich anders anhört als auf CD (im Gegenzug mag ich meist keine LiveCDs - da bin ich gerecht).

Das Klangideal "wie auf der CD" gruselt mich. Dann muss Playback ja der einzig wahre Genuss sein...

Ich meine damit übrigens nicht, dass "schlechter als auf der CD" für mich eine Option ist. Aber es darf schon deutlich "anders" sein.

+1


Ganz genau. Ich geh ja aufs Konzert um zu sehen/hören, WIE die Stücke live gespielt werden. Mit 28 Overdubs hab ich auch nen fetten Sound und editierte Soli passen eh genau. Wobei ich der Meinung bin, dass sich durch In-Ear-Monitor und Klicks in den Jahren schon einiges verändert hat. Manchen Bands tut es gut, die sind live viel besser, anderen ging ihre Spontanität verloren. Aber das ist ein anderes Thema.

Was immer noch Bestand hat ist die alte Regel, dass der Support Act auf jeden Fall nen schlechteren Sound haben muss als der Headliner. Das hat sich in über 30 Jahren nicht geändert, wobei es schon einen deutlicheren Tiefstand gab als heute. Neulich bei Halestorm in MUC war ich positiv überrascht, dass alle drei Bands gut klingen können/dürfen. ;)
 
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+1 Konzerte haben auch das gewisse etwas. Bei meiner Lieblings band bekomme ich jedes mal fast die tränen, einfach weil die Stimmung und die Atmosphäre so besonders ist. Das ist es was live ausmacht. Die Atmosphäre und das Gefühl dabei. Wenn aber der Sound schlecht oder nicht den Ansprüchen gerecht ist, kommt man nicht in diese Stimmung.

Und das hat nichts mit Lieblings band zu tun. Auch fremde Musiker, auf deren Konzert ich das erste mal war (richi blackmore), können einen mitreisen, wenn der Sound gut ist. ( die hatten damals einen komplett Ausfall der Technik, war lustig)

Mein persönliches Problem dabei ist, ich weiß wie es besser geht, oder meine es zu wissen und das ärgert mich so, dass ich den Sound nicht ignorieren kann und so keinen Spaß haben kann.

Aber das ist wohl das Problem wenn man musiker, Techniker und Konzert Besucher ist.
 
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Außerdem sind die eben typischerweise nicht taub und merken sicherlich selber wenn der Sound nicht gut ist.
wohl kaum. Die Erfahrung lehrt einfach das Gegenteil. Gut gemischter Konzertsound ist die absolute Seltenheit. Und kein Wunder: wer immer die Regler auf Anschlag schiebt, weil das so "cool" ist, der hört irgendwann einfach nix mehr... (sehen tun die unter ihren achso-coolen Basecaps ja eh nix)
Ich habe auch einem Mischer schonmal die Meinung gesagt. Leider vergeblich - ich musste das dumpfe Wummern weiterhin ertragen. Das ist ein sehr selbstverliebtes Volk. Die kommen i.d.R. auch an den Job nicht durch Können, sondern weil se die richtigen Leute kennen - ähnlich wie DJs.

Ich zitiere hier gern nochmal #61
Ein Dummschwätzer vor dem Herrn, aber nach eigener Wahrnehmung der größte Tontechniker unter der Sonne.

Als ich in darauf ansprach, zeigte er auf zwei geschlossene Kanalzüge und sagte: "Keyboards san Scheiße. Do san bei mia die Fader immer zua!"
Deshalb ist es so wichtig, daß die Musiker den Mixer immer kontrollieren. Wenn ich einen Anstreicher bestelle, hat der ja auch nicht die Farbe zu bestimmen.
 
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...lass Dich nicht von den Gitarristen ins Boxhorn jagen. Das mit den 100w für Cleansound machen wir nur um Stacks zu rechtfertigen. Man darf nur nicht öffentlich zugeben, dass die meisten 30 Watter auch bei weitem genug clean Headroom haben (wir reden hier ja über abgenommene Verstärker... wahrscheinlich sogar die meisten 10 Watter).

Nö. 30 W reichen eben nicht! Selbst probiert - es zerrt.
Und das ist genau das Problem bei den ganzen 18 W Amps die es gibt, verzerrt gut, clean...äähmmm....
Das Problem kennt man aber schon lange...siehe Boogie Studio 22.

Davon ab: Die allermeisten 100 W Amps klingen auch bei den "normalen" Lautstärken gut.
Master Volume sei Dank.
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wohl kaum. Die Erfahrung lehrt einfach das Gegenteil. Gut gemischter Konzertsound ist die absolute Seltenheit. Und kein Wunder: wer immer die Regler auf Anschlag schiebt, weil das so "cool" ist, der hört irgendwann einfach nix mehr... (sehen tun die unter ihren achso-coolen Basecaps ja eh nix)
Ich habe auch einem Mischer schonmal die Meinung gesagt. Leider vergeblich - ich musste das dumpfe Wummern weiterhin ertragen. Das ist ein sehr selbstverliebtes Volk.

Sagen wir so: Es gibt gute Mischer, gar nicht mal so wenige. Und es gibt leider einige, die meinen, sich über die Band stellen zu müssen.
Wobei die es genaus deshalb zum Glück NIE nach oben schaffen. Dafür machen sie aber den "normalen" Musikern dann das Leben schwer bzw. versuchen es.

Am besten sucht man sich einen aus, dem man vertraut und der vor allem einen ähnlichen Geschmack hat.

Ach ja: Ich glaube, dass ein Großteil der Probleme mit einer sehr präsenten "Sucht" nach Bass zu tun hat!
Ich meine ausdrücklich die Frequenzen, nicht das Instrument!

Ich beobachte das oft: Manche Leute drehen den Bass auf, dass es fast körperlich weh tut.
Erst dann sind sie zufrieden und kümmern sich anschließend um die Musiker.
Die modernen Anlagen geben das ja her. Und um dem Bass Overkill Herr zu werden, müssen dann die anderen Frequenzen ebenfalls laut abgemischt werden.

Hier wäre weniger deutlich mehr!
Jeder Gitarrist weiß, dass er für einen guten Livesound Mitten braucht. Das gleiche gilt für den Gesang.
 
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Am besten sucht man sich einen aus, dem man vertraut und der vor allem einen ähnlichen Geschmack hat.
wenn man seinen eigenen hat, sowieso. Aber wenn auf einem Festival da irgend so'n Halbstarker steht, muss man ihm gelegentlich mal die Grenzen seines Könnens deutlich aufzeigen. Und Vertrauen kann natürlich erst enstehen, wenn man die Arbeit des Mischers anfangs mal überwacht hat und weiß, daß er die gleichen Ansichten hat. Dann kann man den auch machen lassen. Ich glaube allerdings, daß viele Mischer mit ihrer großen Klappe die Musiker einschüchtern, so nach dem Motto: "du verstehst nix von Technik". Völlig wurscht. Der Musiker bestimmt den Klang, nicht der Hilfstechniker. Ferner glaube ich, so mancher ist einfach frustrierter möchtegern-Musikant und genießt die Macht, die Musik zu verhunzen.

Ach ja: Ich glaube, dass ein Großteil der Probleme mit einer sehr präsenten "Sucht" nach Bass zu tun hat!
Stimmt. Entsprechend ist auch das tiefe Schlagzeug fast immer zu laut.
 
Nö. 30 W reichen eben nicht! Selbst probiert - es zerrt.
Und das ist genau das Problem bei den ganzen 18 W Amps die es gibt, verzerrt gut, clean...äähmmm....

Das kommt schon auf noch ein paar mehr Aspekte an, als die Frage nach der Wattzahl.

Hab ich Singlecoils oder Humbucker auf der Gitte? Die Hummies zerren ja nicht nur wegen des höheren Outputs sondern nicht zuletzt wegen des präsenteren Mittenspektrums merklich früher (bzw. der Amp sättigt früher).

Zudem sind 30w schon noch etwas Anderes als 18w...

Wieviel Gegenkopplung hat der Amp? Ein AC30 zerrt früher als ein BF Vibrolux...

Nein - es gibt ne Menge 100w Amps die bei Zimmerlautstärke echt bescheiden klingen. Sonst hätte ich meinen Super Bass wohl noch...

Was dann aber stimmt ist, dass man bei mittleren bis größeren Bühnen dann eben auch den Gitarristen nicht nur über die PA sondern auch über den Monitor mitversorgen muss, damit er sich gut hört.

Wenn ich aber eine paulamässige Gitte mit aktiven Pickups in einen nicht-gegengekoppelten Amp schicke, reichen 30w nicht. Auch keine 50...

Und wenn mir der selbe Tonmensch, dem mein Gitarrensignal zu laut ist, gleichzeitig sagt, dass der Amp zu wenig Headroom hat, beginnt die Ratlosigkeit.
Statt die Wattzahl hochzuschrauben, plädiere ich dafür Speaker mit unterschiedlichen Wirkungsgraden bereit zu halten. Da werden Sie geholfen.

Zwiebler
 
@Das_Wesen
Da kann ich dir nur teilweise recht geben, es gibt solche und solche. Ja, manche kommen durch Beziehungen an den Job, aber sind es nicht alle, denn auf schlechte Konzerte geht keiner mehr. Andere bekommen den Job durch können.

Wie kommen sonst die ganzen ungelernten Freelancer an ihren Job? Man kann das nicht so verallgemeinern. Es gibt alte Sturköpfe wie oben, und es gibt gute Leute, die sich qualifiziert haben.

Dein Post klang so, als ob du alle verallgemeinerst. ;) (Bin selbst Techniker)

Edit: zu spät. F5 drücken hilft, oder beim schreiben keinen Film sehen...;)
 
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Das kommt schon auf noch ein paar mehr Aspekte an, als die Frage nach der Wattzahl.

Hab ich Singlecoils oder Humbucker auf der Gitte? Die Hummies zerren ja nicht nur wegen des höheren Outputs sondern nicht zuletzt wegen des präsenteren Mittenspektrums merklich früher (bzw. der Amp sättigt früher).

Zudem sind 30w schon noch etwas Anderes als 18w...

Wieviel Gegenkopplung hat der Amp? Ein AC30 zerrt früher als ein BF Vibrolux...

Nein - es gibt ne Menge 100w Amps die bei Zimmerlautstärke echt bescheiden klingen. Sonst hätte ich meinen Super Bass wohl noch...

Was dann aber stimmt ist, dass man bei mittleren bis größeren Bühnen dann eben auch den Gitarristen nicht nur über die PA sondern auch über den Monitor mitversorgen muss, damit er sich gut hört.

Wenn ich aber eine paulamässige Gitte mit aktiven Pickups in einen nicht-gegengekoppelten Amp schicke, reichen 30w nicht. Auch keine 50...

Und wenn mir der selbe Tonmensch, dem mein Gitarrensignal zu laut ist, gleichzeitig sagt, dass der Amp zu wenig Headroom hat, beginnt die Ratlosigkeit.
Statt die Wattzahl hochzuschrauben, plädiere ich dafür Speaker mit unterschiedlichen Wirkungsgraden bereit zu halten. Da werden Sie geholfen.

Zwiebler

Wer hat was von Zimmerlautstärke gesagt? Bitte richtig lesen und verstehen.
Ich habe geschrieben: "Bei normalen Lautstärken".
Zimmerlautstärke ist, war und wird NIE "normal" sein!

Ich habe meine 30 W verkauft, weil er eben NICHT genug Headroom hatte, 2 Kollegen haben deswegen ihre 22 W Amps verkauft.
Ein weiterer ist vom 50 W zum 100 W gewechselt, weil er das ständige leichte Anzerren bei cleanen Sounds leid war.

Diverse Leute, die ofr Soli spielen, nutzen wegen der früher einsetzenden Endstufenzerre sehr gerne 50 W Modelle.
Die sind dafür oftmals besser.
Während andere, die fundamentalen Rythmus brauchen, gerne auf die 100er zurückgreifen.
Ich habe beide Varianten und kann das so bestätigen.

Ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten, gepaart mit denen von Kollegen. Aber wir machen ja alles falsch und haben allesamt keine Ahnung, wie ich deinen Auaführungen gerade entnehme. Sei´s drum.

Gitarre auf dem Monitor braucht niemand. Das ist nur bei sehr großen Bühnen ein Thema. Meine Meinung aus 20 Jahren.
 
Aber wir machen ja alles falsch und haben allesamt keine Ahnung, wie ich deinen Auaführungen gerade entnehme.
Habe ich nirgends behauptet. Und ich nehme für mich in Anspruch, weder provozierend, attackierend oder sonstwie unangemessen im Ton geschrieben zu haben. Ich bitte Dich daher darum, Dich nicht angegriffen zu fühlen, nur weil ich eine andere Philosophie vertrete.

Ich habe meine 30 W verkauft, weil er eben NICHT genug Headroom hatte, 2 Kollegen haben deswegen ihre 22 W Amps verkauft.
Ein weiterer ist vom 50 W zum 100 W gewechselt, weil er das ständige leichte Anzerren bei cleanen Sounds leid war.
Gitarre auf dem Monitor braucht niemand.
Diese Aussagen bedingen einander. Und damit auch noch die Frage, ob die Amps open oder closed back gespielt werden, was durchaus einen Effekt darauf hat, wie man sich auf der Bühne selbst hört.
...und dann gehören zur Kette mWn auch noch Speaker und andere Variablen, wie bspw. welche PUs etc. im Einsatz sind.

Ich weigere mich aber die Aussage stehen zu lassen, dass ein Amp mit 30w per se zu klein ist, um auf der Bühne einen cleanen Sound hinzubekommen.
 
es gibt solche und solche.
klar gibt es immer sone und solche. Aber das Thema hier sind doch eigentlich die Knalltüten, oder?


denn auf schlechte Konzerte geht keiner mehr
Da glaub ich nicht so dran, denn:

1. weiß man nicht vorher, ob ein Konzert schlecht wird
und
2. glaube ich, daß viele Besucher nicht wissen, daß der Sound gegen den Willen der Band scheiße ist bzw. überhaupt, daß es der Sound ist. Die denken: schlechte Band.

Gut, möglicherweise gehen die nie wieder zu dieser Band, aber das interessiert den Mischer doch nicht. Die Band weiß ja u.U. selbst nicht, daß jemand ihre Konzerte wg. eines unfähigen Mischers meidet. Bei der nächsten Band macht der den gleichen Scheiß. Und völlig unabhängig von Sound oder Musik: bei welcher Band war ich schon zweimal? Das kann ich an einer Hand abzählen: Joe Cocker, Grobschnitt, Komm-mit-manns und die Bigband der Musikschule ;-) Das heißt: ein schlechtes Konzert ist vorbei und hat keine weiteren Konsequenzen für den Mischer.
 
Also ich gehe ja nicht auf so wirklich große Events oder Rock-Konzerte.
Allerdings auch malk gelegentlich in Bierzelten und kleineren live-Konzerten.
Auch ich habe mir schon längere Zeit Gedanken über ausufernde Lautstärken gemacht.

Ein Paar von Euch werden sicher wissen, daß ich der Big Band Szene zu Hause bin. Zwar hier nicht repräsentaiv aber trotzdem möchte ich meinen Senf hier abgeben:

Auch wenn man bei so einer Band auf der Bühne steht, oder in relativer Nähe kommt da ordentlich was an Schalldruck zusammen.
Hier zu mischen ist in kleineren locations schon auch manchmal die Kunst zwischen Direktschall und dem was man den Ohren des Publikums noch zumuten kann, v.a. in akustisch optimierten Räumen.

Bei uns ist es ja so, daß man sich mit überzogener Lautstärke auch einen Ruf ruinieren kann.
Wenn ich noch daran denke, daß ich das regelmäßig und jahrelang machen müßte, dann hätte ich auch die Befürchtung, daß die Ohren darunter leiden, v.a. im Hochtonbereich und irgendwann das Gefühl für Lautstärke verloren geht. Daher verstehe ich (allerdings auch nur) zum Teil, warum manche mit den Jahren immer lauter mischen.
Andereseite wird teilweise echt unangemessen laut auf manchen Veransastaltungen beschallt; oft auch zu beobachten, wenn bei Gala-Veranstaltungen zu show-Einlagen / Tänzen etc. Einspielungen gemacht werden, die z.T. deutlich lauter als eine gut abgestimmte Band spielen. Seltsam, aber schon öfters festgestellt....

Wenn ich dran denke, vor 40J haben wir mit insges. vielleicht 300 W ganze Säale beschallt und oft jahrelang tolle Veranstaltungen gespielt haben (naja von Druck und gut im Vergleich zu heute kann man nicht reden) wo heutzutage unter 5Kw gar nichts mehr geht (den geringeren Wirkungsgrad heutiger Boxen berücksichtigt) un ddie anscheinend auch immer voll gefahren werden müssen ist das schon irgendwie komisch....

Ich behaupte: die heutigen Anlagen können schon gut klingen, wenn man sie sinnvoll einsetzt und nicht über ihre Verhältnisse spielt.

Ansonsten stimme ich Jo voll zu:
Quantität statt Qualität; fehlendes Verständnis und ruiniertes Gehör sind wohl schuld für so manche akustisch weniger geglückte VA's

Norbert
 
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Habe ich nirgends behauptet. Und ich nehme für mich in Anspruch, weder provozierend, attackierend oder sonstwie unangemessen im Ton geschrieben zu haben. Ich bitte Dich daher darum, Dich nicht angegriffen zu fühlen, nur weil ich eine andere Philosophie vertrete.


Diese Aussagen bedingen einander. Und damit auch noch die Frage, ob die Amps open oder closed back gespielt werden, was durchaus einen Effekt darauf hat, wie man sich auf der Bühne selbst hört.
...und dann gehören zur Kette mWn auch noch Speaker und andere Variablen, wie bspw. welche PUs etc. im Einsatz sind.

Ich weigere mich aber die Aussage stehen zu lassen, dass ein Amp mit 30w per se zu klein ist, um auf der Bühne einen cleanen Sound hinzubekommen.

Eigentlich steht alles hierzu bereits in meinem ALLERERSTEN posting (#80).
Das hast du wohl nur flüchtig gelesen.

Denn: dort beziehe ich mich sowohl auf "offenes Cabinet/Combospeaker" als auch auf den Headroom.

Schön, wenn dir 30 W für einen guten Cleansound reichen. Mir nicht. Vielen anderen auch nicht.
Das hat mit Philosophie wenig zu tun. Sondern mehr mit der Bandsituation, z.B. Schlagzeuger, evt. 2. Gitarrist.

Auch das, was weiter unten jemand geschrieben hat: Big Band bzw. Soulband mit Bläsern.
Solche Combos sind brüllend laut, haben oft 10-15 Mitglieder.
Wie willst du da alles über Monitor regeln? Und zwar so, dass jeder sich hören kann?

Noch ein Punkt: Ich fand auch, dass sich bei 18/22/30 W Amps, wenn sie laut gefahren werden müssen, die Kontrolle des verzerrten Sounds nicht mehr so gut zu handlen ist. Sprich, da koppelt es schneller bzw. kann je nach Amp auch die Differenziertheit leiden.
Auch dies bestätigen mir viele Bekannte.

Soll aber jeder machen wie er will. Ich kann jedem Musiker aus Erfahrung nur raten, sich niemals lautstärkemäßig auf den Mann am Pult zu verlassen. Das hat jetzt mit "zu laut" erstmal gar nichts zu tun. Ich richte mich nach dem unverstärkten Schlagzeug.
 
Ein weiterer Aspekt, neben oft grottigem sound und zu hohem Pegel ist für mich die Tatsache, das immer, sobald die show vorüber ist, die Konservenmucke aufgedreht werden muss.

Weiss nicht wie es Euch geht, aber ich brauch nach 2 Std. lauter Musik nicht noch mehr auf die Ohren, lasse lieber das eben gehörte nachwirken und/oder möchte mich mit anderen über das Konzert austauschen.

Aber Nein, die meisten Mischer scheinen nebenbei auch noch DJ's zu sein, die nach Konzertschluss ihre grosse Stunde wähnen...
 
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die Tatsache, das immer, sobald die show vorüber ist, die Konservenmucke aufgedreht werden muss.
Furchtbar!
Das erlebt man leider auch auf kleinen überw. akustischen Konzerten, wo die Pause mit völlig unpassender Chartmucke o.ä. gefüllt wird. Das macht einem die Stunde vorher gleich wieder zunichte.
 
Tjaja - Mischer Bashing !

Ich habe mich auch schon oft dazu veranlasst gefühlt. Verallgemeinern ist natürlich immer falsch. Es gibt gute (=musikalische Mischer) und schlechte. Genauso gibt es gute (=musikalische) Musiker und schlechte. Nen guter Mischer kann Musiker, die sich auf der Bühne einfach grottig anstellen, auch nicht zum Ohrenschmaus machen, aber evt. ein bisschen was "kitten". Ein schlechter Mischer kann aber die Musik exzellenter Musiker weitgehend zerstören.

Was mich oft stört:
- Lautstärke (zu hoch)
- Bassanteil - d.h. Bassdrum und Bass sind oft sehr laut - je nach Musik kann das passen (Hiphop / ggf. Hardrock), kann aber auch völlig deplatziert sein (60ies Musik).
- Stimme / Vocals - und Gitarren oft zu leise. Beides macht den Charakter aus (Stimme natürlich mehr noch). Entgegen vielerlei "Wahrnehmungen" anderer, empfinde ich die Gitarren meist als zu leise, bass und drums oft zu dominant. Dies liegt manchmal auch an den Gitarristen selbst, wenn sie zu wenig dynamisch spielen. Nuancen müssen hörbar sein !!! Dazu muss der Gitarrist entsprechend laut gemischt sein. Das macht der Mischer nur dann, wenn der Gitarrist sich selbst zurücknimmt in den Passagen, wo die Gitarre lediglich "füllt".
- Musik von Konserve in Umbaupausen oder nach dem Konzert. Das muss sehr leise/dezent sein, nach dem Konzert evt. sogar Ruhe (wie hier bereits einige Male gefordert, also + 1). Habe hier auch schon Mischer erlebt, die ihre aktuelle Lieblingsplatte in Bandlautstärke abspielten.

Für Mischer wie auch Musiker glaube ich: Wer etwas "hören" kann, der kann es auch mischen. Wer zwar gelernter Techniker ist (egal wie gut sein Abschluss), aber zu unmusikalisch, um wahrzunehmen, welche Komponenten den Charakter einer Band ausmachen, wen ich besser, wen ich weniger gut hören muss, der wird niemals richtig gut mischen. Wer gerne die Muckies spielen läßt ("ich hab eine sooooo große Anlage, da mach ich mal ordentlich Bass rein"), der gehört auch nicht hinters Mischpult. Die Fähigkeiten des Mischers liegen zu großem Teil in seinem Vermögen, etwas hören zu können (wie beim Musiker auch). Ansonsten denke ich, ist der Mischer - vorausgesetzt er ist ein musikalischer / guter - ein Dienstleister für die Band. Die Band = Künstler will den eigenen Sound transportieren, der Mischer ist dazu da, das umzusetzen, d.h. eigene künstlerische Freiheit hat er (zumindest nach meinem Verständnis) wenig. Das heisst jetzt aber bei weitem nicht, dass er sich von den Muckern alles gefallen lassen muss. Wenn die Leute ihre Amps nicht bedienen können, dann sollte der Mischer schon versuchen, darauf Einfluss zu nehmen. Ist der Musiker lernresistent, hats der Mischer halt leider schwer :/.
 
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