Gibson und die Gitarrenläden

Will er sich neben seinen Verpflichtungen obendrein auch noch eine Gitarre leisten, bedeutet das, daß er auf günstige Angebote, und das nicht nur beim Gitarrenkauf achten muß!
Mit Geiz ist Geil hat das in meinen Augen nur wenig zu tun.

Jein. Es ist - verglichen mit der Zeit meines musikalischen Anfangs - insgesamt der "Lebensstandard" gestiegen, zumindest wenn man diesen an der Anzahl der vorhandenen Gerätschaften und Dinge pro Haushalt misst. Zumindest nehme ich das so wahr. Früher war's ein S/W-Fernseher mit Drehknopf für vier Programme pro Haushalt, heute steht in jedem Kinderzimmer die komplette Palette von Fernseher, Computer, Spielekonsole, Smartphone usw. Der gefühlte Anspruch darauf, dass doch gefälligst jeder all diese Dinge haben muss, der funktioniert NUR im Zusammenhang mit eigentlich total ausbeuterischen China-Preisen. Geiz-ist-Geil spielt also durchaus eine Rolle. Es sind nicht nur Verpflichtungen, die man heute erfüllen muss, sondern auch eine Riesenlatte an Konsumgegenständen, die - auch - als Statussymbole funktionieren und überall als vorhanden erwartet werden. Dies zusammen mit der zelebrierten Schnelllebigkeit (iPhone ist nur toll, wenn's noch nicht jeder hat, denn dann muss schon die neue Version her), das alles ist AUCH in der Verantwortung des Habenwollers, sprich: Konsumenten.

Grüße,
Bernd
 
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Auf der einen Seite hast du vollkommen recht, der Lebensstandard ist enorm gestiegen. Auf der anderen Seite aber auch die Lebenskosten. Allein die Mieten fressen heute einen grösseren Anteil vom Gehalt weg als noch vor 10-20 Jahren. Und in Österreich sind die Realeinkommen geschrumpft, dh wir können uns weniger leisten als noch vor paar Jahren. Da ist es schon notwendig auch bei Luxusgütern, die Gitarren nun mal sind, auf den Preis zu schauen.
Andererseits ist ein Preisunterschied von 50-100€ bei einem Instrument um 2000 oder mehr Euro auch nicht mehr so wichtig, wenn ich dafür den Händler vor Ort unterstützen kann. Und wahrscheinlich zahl ich eh den “Thomann-Preis“
 
Jein. Es ist - verglichen mit der Zeit meines musikalischen Anfangs - insgesamt der "Lebensstandard" gestiegen, zumindest wenn man diesen an der Anzahl der vorhandenen Gerätschaften und Dinge pro Haushalt misst. Zumindest nehme ich das so wahr. Früher war's ein S/W-Fernseher mit Drehknopf für vier Programme pro Haushalt, heute steht in jedem Kinderzimmer die komplette Palette von Fernseher, Computer, Spielekonsole, Smartphone usw. Der gefühlte Anspruch darauf, dass doch gefälligst jeder all diese Dinge haben muss, der funktioniert NUR im Zusammenhang mit eigentlich total ausbeuterischen China-Preisen. Geiz-ist-Geil spielt also durchaus eine Rolle. Es sind nicht nur Verpflichtungen, die man heute erfüllen muss, sondern auch eine Riesenlatte an Konsumgegenständen, die - auch - als Statussymbole funktionieren und überall als vorhanden erwartet werden. Dies zusammen mit der zelebrierten Schnelllebigkeit (iPhone ist nur toll, wenn's noch nicht jeder hat, denn dann muss schon die neue Version her), das alles ist AUCH in der Verantwortung des Habenwollers, sprich: Konsumenten.

Grüße,
Bernd

Das stimmt schon.
Der Kaufdruck auf die Leute hat in den letzten 2 Jahrzehnten aber auch massiv zugenommen.
Das zitierte "haben wollen" wird zu großen Teilen auch von außen erzeugt.
Ich kann es den Leuten nicht übel nehmen, wenn sie darauf achten, wie Sie Ihr Geld am effektivsten einsetzen, um mithalten zu können.
Anstatt 1 teuren Gitarre kauft man eben eine Günstigere, 2 Fahrräder für die Kinder und einen Mantel für die Frau. So meine ich das.
 
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Die Globalisierung hat einfach zugenommen und man hat übers Internet einen umfassenden Überblick über die vielen Produkte, die man leicht (und günstig) bekommen kann!
Ist bei Autos, Lebensmitteln, usw. so.

Laut Internetquellen ist der Lebensstandard bei uns in den letzten 15 Jahren sogar gesunken und es wird auch nicht möglich sein, dass die ganze Welt unseren hohen Lebensstandard haben kann, also wird unsrer wohl sinken, der in China usw. steigen!

Außerdem kaufen die meisten erstmal ein Eigenheim und ein Auto, bevor es dann eine teure Gitarre wird.
 
Bis jetzt war jedes meiner Autos billiger als eine vernünftige Gibson. Und echt Vintage. :D
 
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Auf der anderen Seite aber auch die Lebenskosten. Allein die Mieten fressen heute einen grösseren Anteil vom Gehalt weg als noch vor 10-20 Jahren.

Der Kaufdruck auf die Leute hat in den letzten 2 Jahrzehnten aber auch massiv zugenommen.

Das meine ich doch. Die Leute haben eigentlich nicht (wirklich) mehr Geld, aber mehr Glücklich-durch-Einkauf-Bedarf, mehr Zeugs herumstehen und höhere Ansprüche an die Qualität. Vieles, wie auch die Qualität von Gitarre pro Euro, ist ja seitdem enorm hochgegangen, weil die Leute bei Amazon (und in Konsequenz bei allen anderen Händlern) einfach zurückschicken, durch das Internet die Angst der Händler vor schlechten Bewertungen ins Unendliche geht, und die einzigen, die das kompensieren können, sind noch ärmere und noch viel, viel ärmere Herstellungsorte. Anders sind die Preisstrukturen und somit Konsummöglichkeiten für Jedermann doch gar nicht haltbar. Die Preise explodieren hier für die Muss-Güter, die man nicht aus Spaß an der Freude kauft (Dach über dem Kopf, Krankenversicherung, whatever), und die Geiz-ist-Geil-Preise halten den sonstigen Konsum am Laufen, für das kleine Glück zwischendurch. Immer öfter. Und noch öfterer, weil ja alles wieder so schnell kaputt geht oder alt ist. Und doch noch nicht so recht glücklich gemacht hat… ;)

Grüße,
Bernd
 
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Etwas vereinfacht vielleicht, aber ich stimme dir voll zu. :great:
 
Geiz ist Geil ist mir zu einfach.
Lebenshaltungskosten hoch.
Löhne wann das letzte Mal real gestiegen?
Versuch z. B. nur mal qualitativ hochwertige Klamotten zu kaufen. Nicht unmöglich, aber es wird immer schwerer etwas zu finden, was dann nicht gleich richtig teuer ist. Manche kaufen 1 Winterjacke, da mag das nebenbei noch gehen. Andere brauchen vielleicht schon 3,4, oder 5...
da bist Du ganz schnell in einem Preisbereich wo sich ein anderer ein gebrauchtes Auto kauft, wink...;)
Und so geht das durch den kompletten Warenkorb. Von der Milch angefangen bis meinetwegen am anderen Ende die Gitarre.
In einem gebe ich Be.em uneingeschränkt Recht: Ja, DAS ist ein Glücklichmacher.:)
 
Viele Läden machen auch einfach dicht, weil der Eigentümer in Rente geht und sich kein Nachfolger findet. Zumindest war das in Kiel der Fall bei einem renommierten Fachhändler.

Meiner Meinung nach ist es kein Nachteil, dass Gibson so eine Vertriebspolitik fährt, vielleicht sogar ein Vorteil. Es stimmt schon, dass Gibson seine Gitarren an den Mann bringen kann, auch ohne, dass ein kleiner Händler dabei hilft. Vielleicht steckt darin auch eine Chance, sich zu spezialisieren und andere, unbekanntere Marken anzubieten, Nick Page wurde hier genannt und ich bin begeistert von Marken, wie Fano oder Nash, bei Haar ist es länger her aber auch die fand ich ziemlich gut. Genauso bei Amps, Tone King ist der Hammer und die Preise verglichen mit den Fender Amps, völlig ok, bei der Qualität. Im Low Price Segment scheint es sowieso viele zu den Eigenmarken von Thomann oder Music Store zu tendieren. Wer heute überleben muss, sollte Qualität anbieten. Wer einen Gitarrenladen betritt sollte positiv überrascht werden, die passenden Instrumente scheint es zu GEnüge zu geben und wo sonst sollte man diese anspielen können. Es ist wohl kaum möglich für die Big Player all diese "Geheimtipps" zu führen. Wer neue Sounds sucht, wird auch nicht unbedingt zu Fender oder Gibson greifen.

Schade finde ich es nur, dass die Custom Shop Produkte nicht den Weg in diese Läden finden.
 
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Weil hier grad so schön darüber philosophiert wird, was man alles braucht, was einen glücklich macht etc. - hier eine kleine Liste dazu - gilt selbstverständlich auch zur Überlegung, ob man eine neue Gibson braucht! ; )

kaufenverkaufenjqsuf.jpg
 
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Mit der Liste kann ich jede Gitarre rechtfertigen :evil:
 
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Nachdem ich heute bei einer Harley Benton überboten wurde, die neu 179 kostet, obwohl ich dachte mein Maximalgebot sei mit 140€ safe, gibt es zumindest in Sachen Werterhalt besseres als Gibson und Fender. :ugly:
 
Das ist klar, dass der Wertverlust einer aktuellen Gibson oder Fender höher ist als der Neuwert einer Billiggitarre. :D
 
Es gibt hier in Berlin einen großen Musikalienladen am Moritzplatz. Der führt Gibson, reichlich und in allen Preislagen. Nur leider, nicht in allen Qualitätsstufen sondern nach meiner Erfahrung nur in einer. Die ist dafür ziemlich mies. Wenn ich eine Gibson für 1000,- spiele oder gar kaufe, will ich mir einfach nicht die Finger an den Bundenden aufreissen und schon gar nicht bei fast allen Modellen.
Aber vielleicht liegts auch am Laden, vermutlich an beiden.

Gruß an Gibson
 
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Dazu muss man fairerweise sagen, dass überstehende Bundenden bei allen neuen Gitarren aller Preisklassen vorkommen können, wenn das Griffbrettholz noch "arbeitet". Das ist nun wirklich kein Gibson spezifisches Phänomen.
Und auch nicht so schlimm, die überstehenden Bundenden kann man leicht für kleines Geld (15, 20 Euro?) wieder abschleifen lassen.
Ein Laden, der seine Vorführgitarren verkaufen möchte, könnte sich natürlich mal überlegen, ob es nicht klüger wäre, solche Mängel selbst schon im Vorfeld beheben zu lassen, das ist auch klar.
 
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Dazu muss man fairerweise sagen, dass überstehende Bundenden bei allen neuen Gitarren aller Preisklassen vorkommen können, wenn das Griffbrettholz noch "arbeitet". Das ist nun wirklich kein Gibson spezifisches Phänomen.
Und auch nicht so schlimm, die überstehenden Bundenden kann man leicht für kleines Geld (15, 20 Euro?) wieder abschleifen lassen.
Ein Laden, der seine Vorführgitarren verkaufen möchte, könnte sich natürlich mal überlegen, ob es nicht klüger wäre, solche Mängel selbst schon im Vorfeld beheben zu lassen, das ist auch klar.


Und dann fragt man sich, weshalb viele der "Kleinen Läden" in den letzten Jahren zugemacht haben...

Wenn ich beim "Kleinen Laden um die Ecke" einmal eine Gitarre kaufe, die solche Macken hat, und wo sich der Laden dann womöglich noch anstellt, das kostenlos zu richten, und das Ganze dann auch noch teuerer war als bei den großen Händlern.... dann beginnt man auch als Kunde nachzudenken, welchen Vorteil denn diese ganzen "Kleinen Läden" für den Kunden hätten...?

Umgekehrt, wenn der "Kleine Laden" Verbrauchsmaterial und Ersatzteile vorrätig hat und nicht erst bestellen muß (bestellen kann ich im Internet auch selber); sich auf seinem Gebiet deutlich besser auskennt als ich (sein "Fachwissen" sich nicht darin erschöpft, nur den Herstellerkatalog und die Preisliste vom Vertrieb mir vorlesen zu können), auch etwas Service bietet (kostenlose Einstellung der Gitarren nach ein paar Monaten, wenn man selber weiß, wie man's gern hätte) oder für den Notfall (drohender Gig) auch mal Ersatzgeräte preisgünstig verleiht; dann fühlt man sich als Kunde dort auch gut aufgehoben.

Gruß
 
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Dazu muss man fairerweise sagen, dass überstehende Bundenden bei allen neuen Gitarren aller Preisklassen vorkommen können, wenn das Griffbrettholz noch "arbeitet". Das ist nun wirklich kein Gibson spezifisches Phänomen.

Komisch hatte ich bei Harley Benton sooo noch nicht. Woran liegt das? Wobei es bei den Preisen einer guten Gibson ein NO GO sein sollte.
Man kann auch beobachten, dass es bei einigen Preiswerten Gitarren keine solchen Probleme gibt wie bei einigen teureren Originalen, hört und sieht man sich einmal um.
Was passiert da, woran liegt das?

(war mir nen Bedürfnis, das jetzt hier an der Stelle mal loszuwerden;). Einfach übersehen, ich erzähle sicherlich nur Mist;))
 
Ganz ehrlich,
wenn ein Laden mir so eine Gitarre verkauft, ist es mir egal, ob er klein oder groß ist.
Normalerweise verlasse ich mich darauf, dass die Gitarre gut eingestellt wurde, bevor sie in den Verkaufsraum kommt.
Sonst kann ich mir ja gleich mein eigenes Musikerverkaufsgrab schaufeln.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und noch was, das hat jetzt spezifisch nix mit Gibson zu tun, sondern ist meiner Meinung ganz allein die Schuld des Ladens.
 
Und dann fragt man sich, weshalb viele der "Kleinen Läden" in den letzten Jahren zugemacht haben...

Wenn ich beim "Kleinen Laden um die Ecke" einmal eine Gitarre kaufe, die solche Macken hat, und wo sich der Laden dann womöglich noch anstellt, das kostenlos zu richten, und das Ganze dann auch noch teuerer war als bei den großen Händlern.... dann beginnt man auch als Kunde nachzudenken, welchen Vorteil denn diese ganzen "Kleinen Läden" für den Kunden hätten...?
Gruß

Äh, wir halten fest: Überstehende Bundenden sind normal. Kenne ich so zwar nciht, aber ok.

Der "kleine Laden" hat gefälligst, auch auf eigene Kosten dafür zu sorgen, daß die Bundenden ok sind?
Wenn nicht, ist es völlig ok, wenn er untegeht?

Beim Versandhändler dagegen ist es ok, wenn er die Ware, völlig ungesehen und unkontrolliert, einschließlich überstehender Bundenden an den Kunden schickt?
 
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