Gibson und die Gitarrenläden

Ein schöner, fünfjähriger Thread, der - wenn man etwas genauer hinblickt - reichlich Potential für Zündstoff bietet! :whistle:
 
Ich glaube Gibson ist eine Ausnahmeerscheinung und hat sich über Jahrzehnte einen Ruf aufgebaut, welcher die Marke zur Ikone macht.

Und eine Ikone ist weitestgehend unantastbar. Sie ist einfach da und die Leute blicken zu ihr auf.

Ein kaufmännisches Sprichwort sagt: Wer nicht wirbt, der stirbt!

Gibson hat soviel ich mich erinnere in den letzten Jahren keinerlei Anzeigen bei den großen deutschen Printmedien geschaltet und ich glaube es gab auch keine ausufernden Reviews in ebendiesen Magazinen zu Gibson Produkten.
Die üblichen zweiseitigen Anzeigen des MS mal außen vor.

Nach dem Sprichwort wäre die Marke mittlerweile mausetot.
Wir diskutieren aber mittlerweile schon seit 28 Seiten über Gibson hin und her!
Was wohl sehr viel über das Standing von Gibson aussagt.

Ich besitze keine Gibson, muss ihnen also nicht die Fahne hochhalten.

Aber erstaunlich ist dies schon.

Wenn man mal überlegt welche Unsummen Automobilhersteller im Jahr an Werbung ausgeben, um im Gedächtnis der Kunden zu bleiben.

Gibson ist Gibson und ist einfach da, wird verlangt und gekauft, ganz egal wie die Qualität sein mag.
 
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in gutes Beispiel dafür, daß der Sound zum großen Teil aus den Fingern kommt, ist Gregor Hilden.;)
Sehr richtig. Off-topic zwar, aber dieser Satz sollte vom Musiker-Board automatisch als zweiter Beitrag jeden Threads generiert werden, der um Instrumente oder Verstärker geht.
Gibson ist Gibson und ist einfach da, wird verlangt und gekauft, ganz egal wie die Qualität sein mag.
Ja. Gestern noch ein bisschen in den Thomann-Bewertungen zu den 2015 Gibsons geblättert. Einer bekam eine zugeschickt, deren Halstonabnehmer nicht funktioierte. Musste im Laden nachgelötet werden. Bewertung bei Verarbeitung: Fünf Sterne, volle Punktzahl. Dann hat einer einen Pickup-Rahmen, der nicht aufliegt. Bewertung für Verarbeitung: Fünf Sterne. Der Messingsatel muss nach einigen Wochen ausgetauscht werden. Spaltmasse nicht exakt. etc.
Das Glückseeligmachende von Gibson ist so mächtig, dass man Macken, die man bei anderen Marken in diesem Preissegment niemals tolerieren würde, verzeiht. Volle Punktzahl.
 
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Ich denke man kauft eine Gibson, weil man eben eine Gibson will.
Wie hier tausendfach erwähnt gibt es perfektere Gitarren.
Nur steht da einfach einfach nicht Gibson drauf und vermittelt somit nicht das Gibson-Feeling.

Jetzt mal Hand aufs Herz, jeder CEO in der Businesswelt würde sich so ein Standing beim Konsumenten herbeiwünschen, oder ?
 
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Wenn man mal überlegt welche Unsummen Automobilhersteller im Jahr an Werbung ausgeben, um im Gedächtnis der Kunden zu bleiben.
Endorser, Internetforen, "Fachzeitschriften"....
Jedes Produkt hat seine eigenes optimales Marketing.
Ich "weiß" von Kindesbeinen ab, auch ohne jede Woche einen Porsche Werbespot zu sehen, daß´Porsche der beste Sportwagen der Welt ist.....
I
Gibson ist Gibson und ist einfach da, wird verlangt und gekauft, ganz egal wie die Qualität sein mag.

Ganz so ist es auch nicht. Denke mal an die 2015er Modelle, welche wohl wie Blei in den Lagerhallen liegen/lagen und nur mit extremen Preisnachlässen von teilweise über 1000 Eruro abverkauft werden können/konnten.

Eigentlich sollte man Gitarren vergleichen um so herauszufinden welche die Richtige ist.
Ich finde der Versandhandel ist dafür die denkbar schlechteste Option. Theoretisch hat der Kunde das Recht bei Nichtgefallen umzutauschen. Aber wieviele Kunden haben die finanziellen Mittel erst einmal wenigstens 5,6 Gitarren vorzufinanzieren, sich zuschicken zu lassen um dann einmal wirklich direkt, zu vergleichen? Welcher Versandhändler würde das auf Dauer mitmachen?
Erschwerend für eine freie Auswahl kommt hinzu, daß jene Händler die noch "Gibson führen dürfen", die wirklich guten Alternativen oft erst garnicht nicht im Sortiment haben (dürfen?).

Es soll in etwa so ablaufen: In einem Internetforum fragt jemand nach einer z.B Les Paul -artigen Gitarre.....
Sehr schnell melden sich unter anderem auch gewisse "hilfreiche Geister" und deren Tenor läuft immer in die gleiche Richtung: Kauf das "Original" = Gibson.
Natürlich gibt es auch andere Stimmen und Tips, ich meine jetzt aber "jene hilfreichen Geister", welche eindringlich "erklären", daß nur eine Gibson der "Real Deal" sein kann....
Der Interessent muß das Gefühl haben einen Fehler zu machen, oder sich mit "billigen Kopien" zufrieden zu geben, die 2. Wahl zu kaufen, wenn er sich nicht für Gibson entscheidet.
Etablierte Begriffe wie z.B., "Original", "Real Deal", "Gibson-Feeling" etc, helfen hier.

Nun wird, wenn erfolgreich "geholfen", eine Gibson bestellt....
Psychologisch gesehen, läuft es ab diesem Punkt sehr gut für Gibson. Denn der musizierende Mitmensch erwartet freudig und voller Spannung eine neue Gitarre. Ist das Paket erst einmal angekommen, die Ware ausgepackt, ist man (Gibson) im wahrsten Sinne des Wortes schon mit einem Fuß in der Haustür. Wenn die Gitarre jetzt einigermaßen ok ist, wird der Kunde sie wohl auch behalten. Wieso auch nicht? Wirklich schlecht sind die Gibson Gitarren ja nicht. Der Kunde kann durchaus eine vernünftige Gitarre erhalten haben.

Aber: Hätte er in einem Laden ordentlich vergleichen können, hätte es Gibson ungleich schwerer gehabt. Auch steht völlig in den Sternen, ob der Kunde bereit gewesen wäre den satten Gibsonaufschlag zu bezahlen, wenn links und rechts daneben ebenbürtige Gitarren bereit stehen, die vielleicht sogar noch viel toller sind, vielleicht besser verabeitet sind, vom Halsprofil besser passen, oder und und und....
Warum also sollte Gibson Interesse an guter Vergleichbarkeit haben?
Der Mythos soll aufrecht erhalten bleiben, da stört Vergleichbarkeit nur.
Der Grund warum Gibson in vielen Ladengeschäften nicht mehr verfügbar ist liegt auf der Hand. Man will nicht direkt vergleichbar sein.
Aus diesem Grunde werden die Vertragsbedingungen seitens Gibson dermaßen pervertiert, daß jene Orte (POS, Ladengeschäfte) an denen Produkte wirklich noch verglichen werden könnten, kaum noch in der Lage sind Gibson im Sortiment zu haben.
Der offizielle Grund lautet natürlich anders: Es lohnt sich für Gibson nicht, kleine Händler mit wenig Absatz zu beliefern.
 
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Ich verstehe nicht, warum man sich überhaupt eine Gibson im Laden kauft.
Sobald man an die Kasse passiert hat, befindet man sich auf dem Gebrauchtwarenmarkt und die Gitarre ist auf der Stelle 20% weniger wert.
 
Ich verstehe nicht, warum man sich überhaupt eine Gibson im Laden kauft.
Sobald man an die Kasse passiert hat, befindet man sich auf dem Gebrauchtwarenmarkt und die Gitarre ist auf der Stelle 20% weniger wert.
so ein quatsch
 
Ganz so ist es auch nicht.
Doch leider ist es so einfach....
Wie bereits erwähnt betreibe ich auch einen kleinen Laden ohne Gibson Gitarren.
Wenn nun jemand zu mir kommt und eine Gibson haben möchte, kann ich ihm natürlich Alternativen anbieten.
Aber viele werden damit nicht glücklich, weil eben das falsche Logo auf der Kopfplatte ist.

Ich denke dass hat eher psychologische Gründe und die sind nicht Vernunft und Qualität wegzudiskutieren.

Natürlich gibt es auch Kunden ohne Scheuklappen und die wissen dann die Qualität der Alternativen zu schätzen.

Ich mache keine Werbung für die Qualität von Gibson, warum sollte ich auch.

Und ab einem bestimmten Preis hat sich selbst der Jahrgang 2015 verkauft.
 
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Jetzt mal Hand aufs Herz, jeder CEO in der Businesswelt würde sich so ein Standing beim Konsumenten herbeiwünschen, oder ?


Standing? ...welches Standing? :gruebel:


Das Standing eines Umweltsünders?

Das Standing eines miesen Arbeitgebers?

Das Standing eines beinahe Knebelverträge-aufsetzenden Händlerschickanierers?

Das Standing eines Vernichters einst hoch-innovativer, eigenständiger Marken?

Das Standing eines politisch ziemlich direkt-unverblümten Tea-Party-Anhängers?

Das Standing eines übernahmesüchtigen Lifestyle-Molochs?

Das Standing eines geldgeilen alten Sacks?


:-D



Ich glaube Gibson ist eine Ausnahmeerscheinung und hat sich über Jahrzehnte einen Ruf aufgebaut


...der im November 2009 und im August 2011 sowie über das komplette Modelljahr 2015 hindurch (nicht nur) in meinen Augen einen argen Dämpfer erfahren hat.



Gibson ist Gibson und ist einfach da


Das geht leider auf beide Seiten...


Von 1983(?) bis 1986 war Gibson tot.
Kalamazoo wurde später "Heritage"-Territorium.


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1944_workforce.jpg





...und ist es heute noch!


heritagefactory.jpg


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Standing? ...welches Standing?

Ich meinte das Standing in den Köpfen vieler Gitarristen.

Ich verteidige hier definitiv nicht Gibson, das verstehen hier anscheinend einige falsch.

Ich versuche lediglich Antworten auf das Phänomen Gibson zu finden.
 
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Ich glaube, dass Gibson einen hervorragenden Ruf als Kultgitarre genießt.
Die Gitarristen sind bekannt dafür absolute Puristen zu sein, und deswegen muss es halt auch ein Original sein, wenn man sich was kauft.
Schaut euch ESP an, die will auch keiner mehr haben seit nur noch E II drinsteht
 
Aber viele werden damit nicht glücklich, weil eben das falsche Logo auf der Kopfplatte ist.

Ich denke dass hat eher psychologische Gründe und die sind nicht Vernunft und Qualität wegzudiskutieren.
Seh ich auch so. Es gibt wahrscheinlich keinen vernünftigen Grund sich eine Markengitarre zu kaufen - viele "Kopien" sind heute gleich gut bis besser als die großen Namen. Aber wie schon erwähnt: in unserer Jugend waren die Instrumente für uns unerschwinglich und was spricht dagegen, sich später einen Traum zu erfüllen.

Es ist halt schade, wenn ich keinen Händler dafür mehr in meiner Nähe finde. Bei 4 Gibson Händlern in ganz Österreich kann es schon sein, dass ich einige Zeit fahren muss, bis ich in einem Laden bin der die führt. Gilt aber auch für die Töchter von Gibson. Auch Epiphone gibt es nicht beim lokalen Händler. Daher ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich auf eine Gitarre der Konkurrenz zurückgreife, wenn ich den Weg nicht auf mich nehmen will.
 
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Ich hab aber durchaus Interesse an diversen anderen Gitarren. Und da mein Markenbedürfnis mit der Fender gestillt ist, schau ich halt was es von Epiphone gibt. Die ja auch nicht nur autorisierte Kopien von Gibson Instrumenten anbieten, sondern durchaus eigenständige Modelle haben. Im Gegensatz zu Squier, die ja "nur" Fender-Modelle im Programm haben.
Und es ist bei Fender/Squier ja auch nicht anders: ein Händler hat entweder beides oder beides nicht im Programm. Find ich halt schade, dass hier nicht stärker getrennt wird. Den Kunden mit der Konzerntochter beim kleinen Händler anfixen, bis er dann doch das "Original" haben will.
Abgesehen davon, dass Gibson und Fender ja noch weitere Marken besitzen, die damit ja auch nur bei den wenigen Händlern erhältlich sind.
 
Die ja auch nicht nur autorisierte Kopien von Gibson Instrumenten anbieten, sondern durchaus eigenständige Modelle haben. Im Gegensatz zu Squier, die ja "nur" Fender-Modelle im Programm haben.


Böser Faux-pas...


51' ...
zuerst eine Squier, erst danach eine Fender... ("Pawnshop")


0305100507_gtr_frt_001_rr.jpg



Fender%20Pawnshop%2051_zpslmlfzlkb.jpeg



Telecaster Master Deluxe...
zuerst eine Squier, erst danach eine Fender ("FMT")


axe1.JPG


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Telecaster Custom II P90
zuerst eine Squier, erst danach eine Fender ("FSR Custom P90)


squier-tele-custom-ii-p90-vintage-blonde-258767.jpg



fender-fsr-telecaster-custom-p90-sunset-orange-transparent-252625.jpg



:engel:
 
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Na gut, aber es sind Variationen von Fender Modellen, im Gegensatz z.B. zur Epiphone Casino oder Sheraton.
 
Ich hab mich eigentlich auf Gibson/Epiphone bzw. Fender/Squier bezogen. Dass Fender noch andere Marken besitzt weiß ich, aber die sind etwas anders positioniert.
 

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