Gibson und die Gitarrenläden

Wären halt auch Boutique Gitarren und ich bild mir ein, dass wir von 1000-1500€ Gitarren gesprochen haben.

Okay, nicht deutsch, aber europäisch: Maybach.

Nur haben die keine eigenständigen Modelle entwickelt (bisher).
 
Wären halt auch Boutique Gitarren und ich bild mir ein, dass wir von 1000-1500€ Gitarren gesprochen haben.

...vielleicht...


Definitiv "Masse" --> Mayones / MS

...aber aufgeteilt unter verschiedenen Herstellern (Fender würde vielleicht sagen "Teambuilt").

Man arbeitet unter einem gemeinsamen "Dach", mit gemeinsamen "Rohzutaten" (Hardware/Pickups/Hölzern), aber mit jeweils individuellen Details (wie Lackierung, Deckenholz und was weiss ich noch...)
 
Die Idee sprengt jedenfalls den Thread jetzt - schliesslich geht's um Gibson und die kleinen Gitarrenläden. Wobei die ja nichts mehr miteinander zu tun haben :D
 
Gibson wird nicht billiger ...Henry braucht mal n' neues Auto... [:D]
 
das hat andere Gründe
Das ist mir schon klar, dass die Änderung der Geschäftsform per se nichts mit den Lieferanten zu tun hatte. Aber nach der Logik einer amerikanischen Firma - und ich arbeite ja auch für eine - kann das bedeuten, dass es ein neuer Vertragspartner ist. Aber wie gesagt: Spekulation, es wurden ja auch die Konditionen nicht veröffentlicht.
 
Wenn Thomann Gibson nicht im Programm hat, dann verlieren die durchaus auch ordentlich Umsatz.
In Zeiten des Onlinehandels wird einfach woanders bestellt.
Session hat neben T und M auch noch ein großes Gibson Sortiment, Hermann und Kirstein auch noch einige.
 
...womit wir wieder bei der Frage wären, wie man den vermeintlich unterlegenen Designs mehr Nimbus einhaucht.

Dean Zelinsky hat im Gespräch auf der NAMM (und nicht nur dort :) - auch beim gemeinsamen Kochen in seinem Haus in Chicago) gesagt: "Es ist wichtig die "Aussengrenzen" der Klassiker nicht zu sehr zu verletzen. Sonst interessiert es keine Sau - selbst wenn die Gitarre um Welten besser ist.

Das ist ein schweres Thema, wenn du dich einerseits gerne "ausdrücken" möchtest ... andererseits Wiedererkennung brauchst, damit dein Produkt als Gitarre wahrgenommen wird. Einzig über "hochpreisig" besteht da die Chance auszubrechen - siehe Holy Grail Show in Berlin. Und selbst da wird jeder stehen und in den Gitarren einen der 5 (?) Klassiker sehen (wollen).

Gruß
Martin
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eben die 2 Großen

Da ist wohl Session unter den Tisch gefallen - da fährt ja selbst der Olli zu Gibson und sucht Hölzer aus :)

Gruß
Martin
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dass es Gibson mehr schmerzt, wenn der grösste Musikhändler Europas sie nicht mehr führt als umgekehrt.

Schmerz nimmst du nur wahr, wenn du nicht schmerzbefreit bist. Wenn überhaupt interessiert es Gibson nur, ob sie in Europa ihr "Soll" verkaufen - um den Ami's zu gefallen. Und wir wollen auch festhalten, dass Thomann sehr bedacht darauf war nicht auf Dauer Porzellan zu zerbrechen (Siehe auch das Zitat oben).

Und selbst ihre Jahrgang 2015 Charge haben sie - mit angepassten Preis (wohl meist zu Lasten der Händler) im Markt versenkt.

Manchmal ist Gibson für mich wie Trump. Es wurde so viel drüber gelästert, dass dafür im Nachgang sicher jeder den Namen und zumindest einen Teil der Thesen/Schlagwörter/Konzepte kennt.

Gruß
Martin
 
"Es ist wichtig die "Aussengrenzen" der Klassiker nicht zu sehr zu verletzen. Sonst interessiert es keine Sau


Hilf' mir mal schnell auf die Sprünge:
Gibson Headstock und die Les-Paul-Korpusform...


Eines davon ist patentrechtlich geschützt,
das andere anscheinend nur ein Patent-Mythos...


Was war nochmal was...? :confused:
 

Ist geschützt ... (am Korpus kann man zu leicht und vielfältig die Form angleichen aber nicht gleich sein ... siehe FGN unteres Horn)

Tokai LP's bei Thomann hatten abgewandelte Kopfplatten um Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen - die Tokai's in der Schweiz den Open Book Headstock.

Gruß
Martin
 
Und wir wollen auch festhalten, dass Thomann sehr bedacht darauf war nicht auf Dauer Porzellan zu zerbrechen (Siehe auch das Zitat oben).
Was ja auch klar war, darum sag ich ja: wir können nur spekulieren was zwischen Thomann und Gibson vorgefallen ist. Ich kann nur hoffen, dass jetzt die Partnerschaft zur beiderseitigen Zufriedenheit geregelt ist. ;)
 
Verstehe ich jetzt nicht, sorry....

Welchen Teil ?

Session gönnt sich öfters mal Kleinserien (z.B. 58er Decke mit 60iger Hals ... ) Dazu fahren die Jungs oft selbst zu Gibson um diese Serien zu besprechen und oft legt man dabei auch den Holzstapel fest, aus dem die Decken kommen - die dann gerne mal 58iger mit deutlichem 59iger Einschlag sind).

Gruß
Martin
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...dann ist die Korpusform also der Mythos!

der Mythos steckt für die richtigen Fans nicht in den Aussengrenzen des Korpus, sondern in Halsspannstäben ohne Gummi Überzug, in dem Radius mit dem die Decke gewölbt ist, in der Grundierung, im Lack, in der Frage ob mit Schrauben oder Hülsen der Steg befestigt ist, in den Unregelmäßigkeiten mit der der PU Draht von Hand gewickelt war ... und und und ...

Vielleicht noch eine interessante Aussage aus dem Custom Shop zu Fender - Master Builder Smith sagt: "die Blackie die ich hier gebaut habe entspricht in Gewicht, Materialdichte, Form und Proportion zu 99,9 % dem von uns Vermessenen Original. Auf der Sound Seite haben wir die PU sehr genau betrachtet und nachempfunden, wahrscheinlich 95 %." ..... Ich habe ihn gefragt wo er die Gitarren in 10 Jahren sieht - immer noch gleich auf? ... Seine Antwort: "Wenn keiner die Gitarren kaputt macht, werden sie wohl noch gleich aussehen ... der Klang wird sich je nach Spieler unterschiedlich entwickeln."

Ich denke er hat da einen sehr wichtigen Grund genannt, warum Optik doch für viele der erste wichtige Aufhänger ist - und damit zum Kerngeschäft vieler Hersteller wird. Der Sound kann und wird einfach nicht uniform sein und bleiben. Der Gitarrist verändert ihn durch seinen Umgang mit dem Instrument.

Gruß
Martin
 
Hilf' mir mal schnell auf die Sprünge:
Gibson Headstock und die Les-Paul-Korpusform...


Eines davon ist patentrechtlich geschützt,
das andere anscheinend nur ein Patent-Mythos...


Was war nochmal was...? :confused:
Mit verletzen meinte er bestimmt "nicht zu sehr davon abweichen", sonst würde es niemand kaufen. Nicht das Patente verletzt werden.
 
Dean Zelinsky hat[...] gesagt: "Es ist wichtig die "Aussengrenzen" der Klassiker nicht zu sehr zu verletzen. Sonst interessiert es keine Sau

Dann war es aber wirklich mutig (und kein Misserfolg) so etwas rauszubringen:
Replica_of_Dean_From_Hell.jpg

https://commons.wikimedia.org/wiki/...jpg#/media/File:Replica_of_Dean_From_Hell.jpg

;)

Obwohl... Eigentlich huldigt man ja "nur" sowohl Flying V als auch Explorer und die waren damals schon fast 20 Jahre alt.
 

Siehst du, jetzt hast du die Reduktion selbst gemacht :) ...

Wenn du dir seine Gitarren heute anschaust - so ist er deutlich mehr in der Box verhaftet. Allerdings baut er derzeit auch lieber Werkzeuge als Kultobjekte. Und zwar zu recht attraktiven Preisen ...

https://deanzelinsky.com

While I had some natural talent, an incredible amount of drive and an extreme propensity in figuring out how to make things work, I had zero experience in guitar manufacturing. I was just a repair guy who had made a handful pieces to date. Sure I could create a single guitar neck, I could refinish a guitar, I could make an adjustment here and there—but how do you produce thousands and keep the consistency? Not to mention the million other little things I had yet to even think of?

From that point on, manufacturing was my focus. I didn’t have the patience to make one off guitars and never would have lasted as a pure “luthier.” Sitting at a workbench and slotting frets one by one just wasn’t for me. I was much more interested in designing the machinery that could do that work on a hundred necks. Really what it all came down to was that if I truly had a better guitar, it wouldn’t mean a thing unless everyone could own one. Manufacturing was always the natural path for me

Ganz interessante Aussage die sowohl die Skalierung anspricht ... Luthier vs. Factory ... als auch den Anspruch es allen zugänglich zu machen = billiges Produkt.

Gruß
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ist ja schon einiges geschrieben worden, ich will es aber mal aus der Sicht eines kleinen Händlers formulieren, ohne dabei zu polemisieren, oder Sachen zu schreiben, die mir nur in den Kopf kommen, weil ich keine Gibson-Produkte (dazu gehören übrigens auch Epiphone und andere von Gibson aufgekaufte Gitarrenmarken) verkaufen darf!
- Gibson und Epiphone wurden früher von Musik &Technik, einer Tochterfirma von Musik Meyer vertrieben. Zu dieser Zeit gab es die Produkte in jedem Laden, der sich bereit erklärte, immer einige Gitarren und andere Produkte dieser Marken in der Ausstellung zu haben. Das war nicht in Riesenstückzahlen, sondern in einer Größe angesetzt, die man sich leisten können musste, wenn man seinen Laden ernsthaft betrieb, aber auch gern machte.
- Zu dieser Zeit haben wir als Gibson-Händler bereits feststellen müssen, dass Gibson Gitarren, ganz anders als Gitarren anderer Hersteller in der selben Klasse, sehr häufig schlecht lackiert waren. Es gab bei fast jeder Gitarre irgendwelche Lacknasen am Halsansatz und auf der Gitarre verteilt Sprühnebel-Ecken, die offensichtlich, bei der Endpolitur, vergessen wurden. Die Epiphones aus China waren definitiv besser lackiert und poliert.
- Vor einigen Jahren entschloss sich Gibson dann, eine europäische Niederlassung zu Gründen und die Produkte, ohne einen Vertrieb dazwischen, direkt an die europäischen Händler zu verkaufen.
Damit verbunden war der ganz klar ausgesprochene Anspruch, in Deutschland maximal 20 Händler haben zu wollen. Das wurde später zwar auf den Wunsch geändert, in allen größeren Städten vertreten zu sein, die Anforderungen an die Händler wurden aber nicht verändert:
- Startauftrag: 75TSD € (für die großen in der Branche kein Problem, für die kleineren schon, aber nicht das alleinige Hinderniss)
- jedes Jahr ist ein neuer Einstiegsauftrag nötig (nur halb so hoch, wie der Startauftrag)
- 40% aller Gitarrenplätze im Laden sollten mit Gibson Produkten besetzt werden (für einen Laden mit großer Markenvielfalt eigentlich nicht zu realisieren, aber klar warum Gibson das so wollte: weniger Auswahl in den Läden führt zu einer Fokussierung auf die"wichtigsten"Produkte!
- Anfangs konnte sich der neu einsteigende Händler nicht frei entscheiden, welche Produkte er im Startauftrag einkauft, die Ware musste direkt lieferbar sein und einige Händler hatten bei ihrem Einstieg das Problem, dass es zu der Zeit halt nur gelbe Les Paul Studio gab und sonst nix. Dann bekam man halt ganz schön viele dieses super verkäuflichen Artikels ;-)
- mittlerweile kann der Händler frei aussuchen, welche Produkte er einkaufen möchte (mit ein paar Einschränkungen), das Problem das jetzt da ist, ist dass der Händler für einen langen Zeitraum im Voraus bestellt und dann auch nur die bestellten Artikel bekommt. Was er nicht zum Saisonstart bestellt hat, bekommt er auch nicht.
- dass Thomann letztes Jahr nicht zu den Gibson Händlern gehörte, lag wie ich gehört habe an den merkwürdigen 2015er Modellen, die jeder Händler einkaufen musste. Das wollte Thomann nicht.
- Außerdem gab es in den vergangen Jahren auch etliche Berichte über nachlassende Qualität. Wir konnten das in unserer Werkstatt teilweise nachvollziehen, wenn nagelneue Gibson Gitarren zum Einstellen zu uns kamen, die echt mies eingestellt waren, deren Bünde (trotz Plek ?!?!?) sehr rau und nicht poliert waren. Oder andere Gibson Gitarren, die einfach falsch verdrahtet waren.
- Andere waren wiederum echt gut, das heißt ganz klar: Anspielen, bevor man eine Gitarre kauft, ist unerlässlich, auch (oder vielleicht gerade) bei Gibson, also in den nächsten Laden und testen!
 
Grund: Hatte ein paar Rechtschreibfehler (v.a. Autokorrektur des Ipads) drin.
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Wobei der nächste Laden zum testen eben schon ganz schön weit entfernt sein kann. Bei vier Händlern in ganz Österreich...
 

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