Hi zusammen,
huch, mal eben 14 Seiten zu so ner "einfachen" Eröffnungsfrage-das Thema scheint doch die Gemüter zu erregen!
Will`s mal so sagen: ich bin (kleiner!) Händler und Gibsons wären für mich unrentabel, selbst wenn ich welche bekommen könnte... Um das Warum dieser Antwort zu erklären muss ich etwas ausholen:
Für einen Endkunden ist es durchaus möglich mit etwas Geduld seine Traum Gibson zu finden. Wie? Man fährt in einen Laden wo z.B. mehrere Les Pauls der gesuchten Art sind. Dann spielt man die an. Ist keine dabei die begeistert fährt man in den nächsten Laden. Das macht man so lange bis eine gefunden ist.
Was mache ich als Händler? Nun, wir haben gleich am Anfang des Themas gelesen wie schwierig es ist ein bestimmtes Modell zu finden in einer guten Version wenn man anspruchsvoll ist. Wenn ich also nun als Händler 5 Stück ähnlicher Gitarren bestelle-sagen wir mal 58er und 59er Paulas Historic Collection-wie viele sind dann wirklich gut? 2? Nur eine? Vielleicht ist ja eine richtig gut, 2 sind OK, doch die eine die richtig gut ist hat pfeiffende PUs und bei einer der die OK sind stimmt was mit der Lackierung nicht. Eine von den "schlechten" sieht phänomenal gut aus ist aber viel zu schwer...usw usw....Muss ich dann hoffen, dass jemand kommt der z.B. eine der schlechten nimmt weil er es eh nicht merkt? Oder soll ich hoffen, dass jemand sagt "naja, die pfeiffenden PUs stören mich nicht, die reparier ich selbst"?
Vorprogrammiert ist damit auch, dass gut 2 der Gitarren Ladenhüter werden und ich dann irgendwann die als "Vorführmodell mit Spielspuren" spottbillig verkaufen muss weil sie in der Zwischenzeit schon 500 mal angetestet worden sind....
Ganz ehrlich: als Händler macht Gibson keine Freude-mal ganz von deren "Vertragsbedingungen" abgesehen.
Zumal dazu kommt, daß es auf Grund weiterer versteckter Fehler und seltsamer Eigenarten der Gitarren mit doch einigen Käufern einige Zeit nach dem Verkauf einer Gibson noch Ärger gibt. Da gibt es dann Fälle die bis zum Rechtsanwalt gehen...
Es macht mehr Freude in der Preisklasse z.B. eine Nick Page zu verkaufen, da solche Instrumente sofort klarstellen dass sich deren Erbauer wegen jedem kleinen Detail jedes Exemplares auf gut deutsch gesagt den A.... aufreisst schon alleine schon um seinen eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden!
...sind so meine Erfahrungen.
Bernie
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Ach ja "bepo"-natürlich kann man eine Gibson als Händler reklamieren....es nützt nur nichts, denn was ein richtiger Mangel ist und was nicht ist Auslegungssache!
Es ist mir nur ein mal gelungen eine ES 335 wirklich zurückzugeben. Bei der war der gesamte Sustainblock zu niedrig und auf kompletter Fläche mindestens 0,5 cm vom Rücken entfernt. Das war dann ein "echter Mangel" aber davor geht da gar nichts, selbst böse Verwellungen auf den Decken von Archtops und total schiefe PU-Rähmchen sind für Gibson kein Grund zum Umtausch. Wenn eine Gitarre schlecht klingt o.ä. ist ein Versuch komplett zwecklos!
Big "F" liegt hier in der Praxis ähnlich, wenn auch von der Qualitätsstreuung zumindest im "American Standard/De Luxe-Bereich" deutlich weniger problematisch. Bei denen kann man allerdings in Düsseldorf die Customshop Gitarren aussuchen-da hat`s dann schon recht viele richtig gute dabei.