Hallo,
habe gerade voller Freude eine Gibson Les Paul Standard 60s IT entblättert. Beim Herausholen aus dem Koffer dachte ich schon, upps, Lackierfehler. Aber es ist eher Mutter Natur, die hier ihre Male gesetzt hat, wobei mich insbesondere die hellen Flecken stören. Vermutlich hätte ich diese Decke nicht verwendet. Wie seht ihr das?
Unlackiert muss man erst einmal erkennen, dass da eine Stelle im Holz ist, die sich anders lackiert (damit meine ich jetzt vor allem die hellen dots).
Holz ist ein Naturstoff, da bleibt einfach ein Restrisiko, dass nicht alles gleichmäßig wird.
Ab einer gewissen Anzahl von Unregelmäßigkeiten würde man die wohl nur für eine deckende Lackierung verwenden.
In dem Fall sehe ich aber jetzt noch keinen Fehler der Qualitätskontrolle von Gibson.
Die leere G-Saite schwingt so gar nicht, ist dumpf. Ich habe sie gelöst und wieder festgezogen, damit sie sich vielleicht besser in die Nut legen kann. Nun klingt die leere G-Saite leicht wie eine Sitar, wenn sie leer gespielt wird. Also nicht schön.
Die Frage ist hierbei, ob Du beim Setup nachlegen kannst und willst. Wie ist denn die Halskrümmung? Die generelle Saitenlage bei den Diskantsaiten? Kannst Du da noch etwas raufgehen?
Die Gitarre hat, seitdem sie das Werk verlassen hat, verschiedene klimatische Bedingungen mitgemacht. Die kann sich auch bei Dir zuhause, wenn die Heizperiode angeht, nochmals verändern. Vielleicht ist es mit einer Vierteldrehung an der Halsverstellschraube schon getan.
Erwarten kannst Du bei einer versendeten Gitarre nicht, dass sie auf die bei Dir vorliegenden Bedingungen perfekt eingestellt ist. Da hilft es nur, Dir im Laden eine zu kaufen, das Setup dort anpassen zu lassen und hoffen, dass es zuhause lange genug hält, wenn Du nicht selbst an die Halsstabschraube rangehen willst.
Dann gibt es leider noch statische Aufladungen. Habe schon extra Baumwollkram an, also nix synthetisches. Aber nach kurzer Zeit fängt es im Amp an zu knirschen, wenn ich mit der Hand den Hals rauf- und runterfahre. Das hatte ich vor vier Jahren schonmal bei einer Standard, ich habe sie zurückgesendet und mir eine Tokai geholt.
Puh, das ist ein Thema für sich. Ob Les Paul oder Strat. Ich hatte immer wieder mal die Aufladungen. Bei den LP sind diese mit der Zeit weniger geworden, weil sich die oberste Lackschicht abgegriffen hat. Bei der Strat ist es vor allem das Pickguard gewesen, an dem es knisterte, da kann man viel machen.
Eine generelle Aussage hierzu zu treffen, ist schwierig.
HCS Les Paul Farbveränderung durch Zeit
Hi,
am Anfang waren die 59er Paulas ja alle in heritage cherry sunburst und durch die zeit bleicht Farbe aus bzw. wird dunkler und genau das ist meine Frage.
Wovon hängt es ab ob aus einer HCS Paula eine honeyburst
oder eine vintage sunburst wird?
warum wird bei gleicher ausgangslackierung die eine dunkel und die andere bleicht aus?
vielen dank für alle antworten
Was bei den Gitarren der 50er ausgeblichen ist, ist der Rot-Ton. Das machte das cherry zum tea oder honeyburst oder es war im Extremfall bei der Les Paul von Gary Moore gar kein Rot-Ton mehr übrig. Nach Beschwerden, dass die 58er und 59er im Schaufenster wegen des UV-Lichts verblassten, stellte Gibson die Lackzusammensetzung auf einen UV-unempfindlichen um.
Im Regelfall werden die Les Pauls der Standard-Serie auch heute nicht stark verblassen, weil die Lacke einfach anders zusammengesetzt sind und das weitgehend verhindert wird. Auch sind Weichmacher in den Lacken, deswegen wird es schwierig werden, auf natürlichem Wege die feinen Risse, wie sie bei historischen auftreten, bei den Standardmodellen zu erzeugen.
Bei den Custom Shop Gitarren habe ich schon welche gesehen, die gefaded sind und wo sich auch Risse gebildet haben. Ich gehe jetzt mal von einer anderen Lackzusammensetzung aus.
Es kann schon sein, dass man die Rot-Töne faden kann, wenn man sie einer starken UV-Strahlung aus über einen ausreichend langem Zeitraum aussetzt. Ohne Gewähr, dass es funktioniert...
Eine Cherry Suburst wird jedoch nicht zu einer Vintage Sunburst. Das ist ein anderer Lack mit Brauntönen.