Hallo zusammen
Seit einigen Jahren bin ich regelmässig als Leser hier im Forum unterwegs. Nun hat mich meine neuste Errungenschaft dazu bewogen, selber ein Profil zu erstellen. Dies ist also mein erster Post, also habt Erbarmen falls ich diese Story am falschen Ort platziert habe
Nachdem ich ca. 4 Jahre mit meiner einzigen Klampfe (eine mittlerweile ziemlich modifizierte American Deluxe Strat) unterwegs war, kam in mir der Wunsch nach einer Singlecut mit zwei Humbucker auf. So kam es, dass Ende 2012 für recht wenig Geld eine gebrauchte PRS SC Satin Finish (siehe Profilbild) für ein gutes halbes Jahr meine Strat ersetzte. Der Sound entsprach allerdings nicht wirklich meiner Vorstellung (trotz vielseitigen Splitcoils). Tja, somit war die Strat wieder Herrin über meine Finger - oder so...
Da entdeckte ich Mitte 2013 eine Website eines Typen, der fast ausschliesslich Gibson Custom Shop sowie Kelton Swade Gitarren verkauft. Und wie es der Zufall wollte, lernte ich diesen Typ an einem Konzert seiner Band in meiner Nähe kennen. Das war Anfang dieses Jahres und er lud mich zum unverbindlichen Test zu sich ins Studio / Laden ein.
Also fuhr ich an einem schönen Freitag Nachmittag zusammen mit meinem WG-Kumpel und einem Kasten Bier zu Tom. Ich wollte wirklich nur vergleichen, ob diese CC's wirklich so viel geiler sind wie man so liest resp. vom Olli auf YouTube hört. Ehrlich gesagt habe ich im Vergleich zu anderen Customs oder guten USA Les Pauls nicht einen wesentlichen Unterschied erwartet.
Dann nach einigen Worten und einem kühlen Bier konnte ich die erste anspielen - eine CC #4 "Sandy". Eingestöpselt in einen Suhr Badger 30. Und was soll ich sagen? Zum Glück bin ich gesessen, sonst wären mir die Eier auf den Boden gefallen!! Ein absolut geiler wahnsinns Sound... Weiter ging es mit der "Rosie" (ebenfalls eine CC), welche ich jedoch nach ca. 5 Minuten hingehängt habe. Die war mir einfach zu lieb. Zum Schluss drückte mir Tom noch eine ziemlich herunter gekommene alte Dame in die Finger und sagte nur: "Probier mal diese hier, die ist der Wahnsinn." Es war die Replika von Bernie Marsdens "Beast". Also nahm ich die Gitarre mit dem Gedanken, dass die "Sandy" von vorhin eh nicht mehr zu toppen sei. Doch dann wurde ich eines Besseren belehrt! Dieses Sustain, dieser "Schmatz", einfach ein Traum. Das war Liebe auf den ersten Ton
Um mich nicht irren zu lassen, spielte ich nochmals die "Sandy" und ich durfte nochmals einsehen, dass mir der Sound der CC #8 einfach definitiv besser gefiel. Zum Schluss gab es noch schnell die Gary Moore Signature Studio (zwar ein Gibson USA Modell, aber trotzdem sehr geil!) zum spielen - ebenfalls ein tolles Instrument.
Drei Stunden und ein paar Bier später gingen wir wieder nach Hause, wo ich noch ganze zwei Wochen lang nur an dieses Erlebnis denken musste.
Nach einigen provisorischen Finanz-Checks ging ich ca. zwei bis drei Wichen später nochmals vorbei. Diesmal jedoch mit dem Unterschied, dass ich ernsthaftes Interesse an der "Beast" hatte. Zum Vergleich standen diesmal folgende Schmuckstücke:
- 1959 Les Paul Standard Custom Shop V.O.S.
- 1959 Les Paul Standard Custom Shop Murphy Aged
- John Shanks CC #9
- CC #8 "The Beast"
Auch hier lag die CC #8 wieder eine Nasenlänge vorne. Die Shanks hat ebenfalls ein unglaubliches Sustain. Jedoch entsprach der Gesamtsound nicht zu 100% meiner Vorstellung. Als erstes habe ich jedoch die R9 V.O.S. gespielt. Ziemlich geil! Was aber im direkten Vergleich zu den CC's auffiel war, dass die CC's (in meinen Ohren) deutlich offener klingen. Es ist mir ein Rätsel wieso (Specs sind ja grundsätzlich die gleichen), aber die V.O.S. klang gegenüber den anderen, als ob ein Vorhang vor dem Amp war. Bei der Murphy aged fiel der Unterschied schon etwas weniger deutlich aus.
Wieder geflasht, verliess ich nur ungern diese Oase des wunderbaren Klanges. Jedoch wusste ich nun überdeutlich, dass die CC #8 einfach zu mir gehört. Während ich zu Hause noch einmal meine Finanzlage prüfte, habe ich nochmals bei Tom angerufen und mir die Gitarre gesichert. Gerade an dem Tag, welchem ein weiterer Interessent das Schmuckstück antesten wollte! Schwein gehabt sag' ich nur
Tom ist ein sehr entgegenkommender Typ, was sich auch in der Bezahlung gezeigt hatte. Nach einer Anzahlung von etwas mehr als der Hälfte hatte ich 4-6 Wochen Zeit, ehe ich den Rest überweisen sollte. Er versicherte mir, dass er die Anzahlung wie ein Depot hinterlegen würde. Falls mich doch noch etwas vom Kauf abgehalten hätte, hätte ich somit auch die Anzahlung wieder zurück erstattet bekommen. Fünf Wochen später konnte ich auch mein Motorrad wehmütig verkaufen (wollte dies sowieso schon lange tun) und somit das restliche Geld überweisen.
Jetzt kommt's... Am 1. April 2014 durfte ich endlich meine Traumgitarre in die Arme schliessen und mein Eigen nennen. Und das Geilste ist noch die Serien-Nr.! Denn von nur 300 Stk. trägt meine 1959 Replika welche Nr.? Genau, die 059!! Es ist einfach meine Traumgitarre...
Übrigens, alle beschriebenen Gitarren sind absolute Topinstrumente und ich möchte keine auf irgendeine Art und Weise schlecht reden. Die erzählten Erfahrungen beruhen sich auf meiner persönlichen Wahrnehmung und Klangvorstellung.
Cheers
P.S.
Das Motorrad konnte ich übrigens an meinen neuen WG-Kumpel verkaufen, es bleibt also in derselben Garage wie zuvor ;-)
Noch eine Frage:
Letztens ist mir am Hals etwas merkwürdiges aufgefallen. Und zwar löst sich bei intensivem spielen (wenn der Hals resp. die Hand etwas angewärmt ist) eine Art Kleber vom Hals. Schwer zu beschreiben aber es fühlt sich wie Rückstände von Gaffa-Klebeband an. Hat das u.U. mit dem Lackierverfahren einen Zusammenhang? Es löst sich auch nicht komplett ab, sondern verschmiert eher
Ich wäre euch dankbar wenn ihr mir sagen könntet, ob das am Anfang "normal" ist oder wie sich das am besten behandeln lässt...
*Editiert->durch Zusammenführung obsolet/R'D*