Gibson Custom Shop Userthread

Also Ich glaube eher, dass da aktuell ganz viele Goldgräber unterwegs sind, die auch für ihre +10 Jahre alte Custom Shop Gitarre aktuelle Ladenpreise aufrufen wollen. Argument ist da ja seit jeher „Weil früher Holz, Handarbeit und Lack und… sowieso besser war“ Tatsächlich läuft die Argumentation bei Gibson für den Kauf neuer Gitarren ja genau andersrum. Von Jahr zu Jahr kommt man hier der Guten Arbeit und der Konstruktion von vor 70 Jahren immer näher.
Mir fallen adhoc keine Features ein, die z.B. eine R9 aus 2011 einer R9 aus 2021 überlegen machen sollten.
 
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Von Jahr zu Jahr kommt man hier der Guten Arbeit und der Konstruktion von vor 70 Jahren immer näher.
Mir fallen adhoc keine Features ein, die z.B. eine R9 aus 2011 einer R9 aus 2021 überlegen machen sollten.
Im Gegenteil, seit 2012 wird sukzessive an mehr Stellen Hide Glue eingesetzt, was viele als erstrebenswert erachten.

Da ich vor kurzem aktiv nach Historics Ausschau gehalten habe, hier meine kurze Synopse der letzten zehn Jahre:
Interessant waren für mich die Jahrgänge 2013-2014, da hier keine doppellagigen Griffbretter (2012) und schon Custombucker (ab ca. 2011), sowie kein Trussrod-Kondom und Knochenleim bei der Halsverbindung eingesetzt wurden.
CS-Seriennummern ab 2015 fielen für mich raus, da hier nur Short-Neck-Tenon Verbindung vorhanden.
Ab 2016 wurde es wieder interessant, da wieder Long-Neck-Tenon sowie True Historic Plastics (aus den True Historics von 2015) bei den normalen Historics verwendet wurde.
2017 zusätzlich das Carmelita-TopCarve, das wohl stärker die Höhenunterschiede im Top betonen soll (beliebtes Feature bei Makeovers, habe ich aber noch nicht live gesehen).
Ab 2017 hätte ich generell gekauft ohne nachzudenken.

Letztlich habe ich mich bei der Auswahl aus mehreren relevanten Jahrgängen für das für mich attraktivste Top entschieden, denn was bringt mir mehr Knochenleim, wenn mir die Gitarre dafür weniger gefällt.

Vergessen: Ach und zum Preis: der ist tatsächlich auf dem Gebrauchtmarkt um 10-20% gestiegen. Das ist allerdings bei allen Luxusgütern zu beobachten. Menschen, die sich für solche Gegenstände interessieren, haben, bedingt durch Corona, in den letzten zwei Jahren eine größere Menge an verfügbarem Einkommen, was insbesondere die Gebrauchtpreise steigen lässt. Hinzu kommt eine verminderte Produktionsleistung bei Neuwaren, bedingt durch Corona, was wiederum ebenso den Gebrauchtmarkt treibt, da weniger Neuwaren weiterverkauft werden. Lässt sich auch sehr gut am Markt für Gebrauchtwagen beobachten; mein Auto könnte ich aktuell zum selben bzw. geringfügig höheren Preis als zum Kaufzeitpunkt vor vier Jahren verkaufen.
 
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Wie gesagt: Anbieter können beliebige Preise mit irgendwelchen Besonderheiten rechtfertigen, solange die in der Minderzahl bleiben und kaum ein Käufer die Preise bezahlt, bleibt der Marktwert darunter.

Aber klar, es gibt eben "Jahrgänge", die bei Kunden mal besser oder schlechter wegkommen (s.o.), was sich in den Preisen wiederspiegelt. Bislang hat es Gibson noch nicht geschafft oder gewollt, ganz dicht an das Ideal einer Replik ranzukommen; mittlerweile gibt es etliche Drittanbieter von Teilen oder Dienstleistungen, um die letzten Promille herauszuholen.
 
Ab welchem Baujahr wurden denn bei Les Pauls konstant die Custombucker verbaut? Das wäre für mich schon ein Kriterium diese Modelle zu bevorzugen.
 
Da ich vor kurzem aktiv nach Historics Ausschau gehalten habe
Aktuell nicht mehr?

Danke für die Ausführungen! Ich beobachte den Markt aktiv vllt. seit drei bis vier Jahren, »gefühlt« ist gerade in den letzten Monaten auch das Angebot an gebrauchten, für mich interessanten Rs zurückgegangen.

Bislang hat es Gibson noch nicht geschafft oder gewollt, ganz dicht an das Ideal einer Replik ranzukommen; mittlerweile gibt es etliche Drittanbieter von Teilen oder Dienstleistungen, um die letzten Promille herauszuholen.
Ich kann mir beinahe nicht vorstellen, dass es hier am Vermögen scheitert. Theoretisch könnte man diejenigen Parts, die von Drittanbietern kommen, ja auch zukaufen. Ich denke, dass es auch ein Stück weit Marketing ist, so kann man alle paar Jahre die noch detailreichere Annäherung als Neuheit verkaufen.

Was genau ist denn, mal das fehlende BRW als Griffbrett, bei einer aktuellen Historic noch »historisch nicht korrekt«?
 
Das sollten besser die Experten benennen können, spontan fallen mir ein:
- Position Saitenhalter
- Griffbretteinlagen
- kein richtiger Nitrolack
- Deckenwölbung passt immer noch nicht, wobei die bekanntlich bei den Originalen stark variierte

Haarspalterisch kann man sowieso keine echte Replik bauen, selbst wenn alle Maße passen würden; die Hölzer gibt es in der damaligen Qualität einfach nicht mehr bzw. reichen nur noch für wenige Einzelstücke und sind unfassbar teuer.
Ganz zur Anfangszeit (da gab es den Namen "Historic" noch garnicht), was ja auch schon fast 30(?) Jahre her ist, passte im Grunde nichts an den Instrumenten, trotzdem sind die abnorm teuer, vermutlich wegen der kleinen Auflage und den Hölzern.
 
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Aktuell nicht mehr?
Nein, seit Anfang des Jahres nicht mehr. Wenn ich fündig geworden bin lösche ich alle Suchanfragen, sonst rege ich mich nur auf, wenn ich zwei Tage später etwas anderes entdecke ;-)
Ich habe aber gerade nochmal in die üblichen Gebrauchtverkaufsplattformen reingeschaut, der Markt ist aktuell sehr trocken. Das, was im Bereich R9/0 verfügbar ist würde mir nicht zusagen, entweder ist der Preis absurd (>5000€ für ein mittelmäßiges Top), der Jahrgang würde mir nicht zusagen (2012 und 2004) oder es sind halt nur unspektakuläre Hölzer (die im Bereich zwischen 3400 und 3900€).

Mitte des letzten Jahres gab es auf klein-ebay mal einen Sweetspot, da waren gleichzeitig 5, 6 für mich interessante Historics (tolle Tops, Baujahr 2013 aufwärts) online. Und keine zwei Wochen später haben sich die Preise Woche für Woche nach unten korrigiert, ich hatte die alle in der Beobachtungsliste. Bis letztlich alle (wohl) einen Abnehmer hatten. Vielleicht verläuft der Markt zyklisch, und im Laufe des Jahres kommt es erneut zu einer Ballung, bei der durch Nachfrage und Angebot die Preise attraktiver werden. Aktuell ist es zugegebenermaßen sehr schwierig, gebraucht zu einem guten Preis sein Wunschinstrument zu bekommen.
 
Das sollten besser die Experten benennen können, spontan fallen mir ein:
- Position Saitenhalter
- Griffbretteinlagen
- kein richtiger Nitrolack
- Deckenwölbung passt immer noch nicht, wobei die bekanntlich bei den Originalen stark variierte

Haarspalterisch kann man sowieso keine echte Replik bauen, selbst wenn alle Maße passen würden; die Hölzer gibt es in der damaligen Qualität einfach nicht mehr bzw. reichen nur noch für wenige Einzelstücke und sind unfassbar teuer.
Ganz zur Anfangszeit (da gab es den Namen "Historic" noch garnicht), was ja auch schon fast 30(?) Jahre her ist, passte im Grunde nichts an den Instrumenten, trotzdem sind die abnorm teuer, vermutlich wegen der kleinen Auflage und den Hölzern.
Der Lack ist kein echter Nitrolack? Das wusste ich nicht.
Aber z.B. die Position der Saitenhalter wäre etwas, was nach meiner vllt. naiven Einschätzung doch easy »historisch korrekt« zu machen wäre. Vllt. kommt das dann irgendwann als neues Feature :D.

Haarspalterisch lässt sich schon deshalb eigentlich keine 100% Replica erstellen, weil die damalige Fertigung einfach weniger standardisiert war und entsprechend, wie Du ja auch bezogen auf die Deckenwölbung schreibst, starke Schwankungen existieren, Gleiches gilt ja auch für DEN Nachbau von P.A.F.

@ Worcy

Ah, also bist Du fündig geworden, die Info fehlte mir. Wenn ich fündig geworden bin, lösche ich auch alle Suchen :).
 
10 Jahre Einspielzeit :evil:
Die kann man sich als Normalo leider nicht versilbern lassen... Eher im Gegenteil. Wenn du allerdings ein Selfie mit Joe B. hast, auf dem klar ein Bild der Gitarre zu sehen ist, dann ist das so wie ein Ablassbrief. Dann werden die 10 Jahre genullt 😉
Im Gegenteil, seit 2012 wird sukzessive an mehr Stellen Hide Glue eingesetzt, was viele als erstrebenswert erachten.

Da ich vor kurzem aktiv nach Historics Ausschau gehalten habe, hier meine kurze Synopse der letzten zehn Jahre:
Interessant waren für mich die Jahrgänge 2013-2014, da hier keine doppellagigen Griffbretter (2012) und schon Custombucker (ab ca. 2011), sowie kein Trussrod-Kondom und Knochenleim bei der Halsverbindung eingesetzt wurden.
CS-Seriennummern ab 2015 fielen für mich raus, da hier nur Short-Neck-Tenon Verbindung vorhanden.
Ab 2016 wurde es wieder interessant, da wieder Long-Neck-Tenon sowie True Historic Plastics (aus den True Historics von 2015) bei den normalen Historics verwendet wurde.
2017 zusätzlich das Carmelita-TopCarve, das wohl stärker die Höhenunterschiede im Top betonen soll (beliebtes Feature bei Makeovers, habe ich aber noch nicht live gesehen).
Ab 2017 hätte ich generell gekauft ohne nachzudenken.

Letztlich habe ich mich bei der Auswahl aus mehreren relevanten Jahrgängen für das für mich attraktivste Top entschieden, denn was bringt mir mehr Knochenleim, wenn mir die Gitarre dafür weniger gefällt.

Vergessen: Ach und zum Preis: der ist tatsächlich auf dem Gebrauchtmarkt um 10-20% gestiegen. Das ist allerdings bei allen Luxusgütern zu beobachten. Menschen, die sich für solche Gegenstände interessieren, haben, bedingt durch Corona, in den letzten zwei Jahren eine größere Menge an verfügbarem Einkommen, was insbesondere die Gebrauchtpreise steigen lässt. Hinzu kommt eine verminderte Produktionsleistung bei Neuwaren, bedingt durch Corona, was wiederum ebenso den Gebrauchtmarkt treibt, da weniger Neuwaren weiterverkauft werden. Lässt sich auch sehr gut am Markt für Gebrauchtwagen beobachten; mein Auto könnte ich aktuell zum selben bzw. geringfügig höheren Preis als zum Kaufzeitpunkt vor vier Jahren verkaufen.

Das ist alles richtig, aber machen diese Specs die Rx aus 2021 zu einer überlegenen Gitarre oder nur zu einer etwas authentischeren Replik? Ich meine Überlegen im Sinne von strukturell und tonal besser.
Ab 2011 gab es vereinzelt „CustomBucker“. Aber selbst die Collectors Choice und Artist Modelle hat längst nicht alle authentische Pickups sondern BurstBucker und 57er. Ich glaube das kam erst 2016/2017. Das empfand ich aber tatsächlich als wesentlich größere Verbesserung als Knochenleim etc.
 
Ab 2011 gab es vereinzelt „CustomBucker“. Aber selbst die Collectors Choice und Artist Modelle hat längst nicht alle authentische Pickups sondern BurstBucker und 57er. Ich glaube das kam erst 2016/2017. Das empfand ich aber tatsächlich als wesentlich größere Verbesserung als Knochenleim etc.
Meines Wissens sind Custombucker die Standardpickups des Custom Shops in den Reissuemodellen seit 2011. Ich habe bisher noch nicht gehört, dass eine R seitdem mit Burstbuckern oder ˋ57 ausgeliefert wurde.
Dass die Modelle authentischer werden ist mit Sicherheit zu Teilen richtig (wobei zum Beispiel die Verwendung von hide glue für die Top-Korpusverbindung in den letzten Jahren angeblich nicht authentisch ist, man mag mich korrigieren).
Was allerdings von vielen Leuten angeführt wird, ist, dass die Konstanz der Modelle seit 2012 stark gestiegen ist, warum auch immer. Auch ich habe noch keine Gurke aus den Jahren erlebt.

Zur Preisdiskussion kann man denke ich nicht viel sagen, außer, dass die Historics sehr wertstabil sind. Ob die Gitarre drei oder 13 Jahre alt ist scheint auf dem Gebrauchtmarkt aktuell kaum eine Rolle zu spielen. Das ist doch auch erfreulich für Käufer. Ich muss allerdings auch zugeben, dass die Rechnung, die bei meiner Historic im Koffer lag, mich schmunzeln ließ: mein Gebrauchtpreis war höher als der damalige Neupreis.
 
Ich muss allerdings auch zugeben, dass die Rechnung, die bei meiner Historic im Koffer lag, mich schmunzeln ließ: mein Gebrauchtpreis war höher als der damalige Neupreis.

Darf ich fragen, aus welchem Jahr Deine ist und was der damalige Neupreis war?
 
Darf ich fragen, aus welchem Jahr Deine ist und was der damalige Neupreis war?
2013, 3300€. Fairerweise sind das inflationsbereinigt allerdings heute 3700€, wenn der originale Käufer damals eventuell ein bissche Verhandlungsspielraum hatte um auf den Preis zu kommen ist man von dem heutigen Neupreis von 4500€ gar nicht mehr so weit entfernt. Die Preise haben angezogen, ja, aber doch weniger, als man denkt (Stichwort gefühlte Inflation).
 
Nein, seit 2013

Meine 12 kam mit Burstbuckern.
Echt schon 2013?? wusste ich nicht. In 2015 waren die CS 0- CS 9, also die Vorgänger der jetzigen Historics, alle mit Custombuckern bestückt. Das ist aber nicht bei allen Serien so gewesen. Meine 2014er CC17 kam mit BurstBucker III und 57 Classic. Standardmäßig. Das Beast kam 2013 mit BurstBucker II und III. Die Okuda Burst kam 2015 mit 2x 57 Classics. Nicky kam 2015 mit 2x BurstBucker III.
Die Skinnerburst kam 2013 mit einer Mischbestückung aus Burstbucker und Custombucker
Quelle:
http://legacy.gibson.com/Products/Electric-Guitars/2015/Custom/CC-29-Tamio-Okuda-1959-Les-Paul.aspx
 
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ist man von dem heutigen Neupreis von 4500€ gar nicht mehr so weit entfernt. Die Preise haben angezogen, ja, aber doch weniger, als man denkt
Wenn Du mir sagst, wo man heute eine 59er neu für 4500€ bekommt, schlage ich umgehend zu. Der heutige Neupreis beträgt 6-6,5k, was selbst inflationsbereinigt ein heftiger Aufschlag ist. Aber klar, solange es Käufer gibt, wird der Preis steigen.
4500€k wäre nach aktuellem Markt ein guter „realistischer“ Gebrauchtpreis. Leider 😅
 
Eine R9 selbstverständlich nicht, ich war bei einer R8. Aber eine R0 sollte doch deutlich unter dem Preis einer R9 zu bekommen sein, auch heutzutage.
 
Wie kommst du darauf?
 
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Echt schon 2013??
Die regulären R 7 -0 hatten die Custombucker, als eine der Neuerungen ab 2013.
Die CC's hatten, wie du schon aufgezählt hast, verschiedene Pickups, um an die tonales Eigenschaften der expliziten Vorbilder näher ranzukommen.
(Oder weil die auch einfach schon vorher konzipiert waren und halt mit Verzögerung hergestellt und verschickt wurden.)

Aber eine R0 sollte doch deutlich unter dem Preis einer R9 zu bekommen sein, auch heutzutage.
Warum? Die R7 und R8 waren immer was günstiger, insbesondere wegen simpler Tops und die R0 ist vom Aufwand und den Kosten her genauso teuer, wie eine R9, bietet aber den schlankeren Hals, den einige mögen.
Ein großer Preisunterschied war und ist da weder neu noch gebraucht.
 
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