Es sind nach meiner Auffassung auch nicht die Böckchen, die rappeln, sondern eben die "Rappelfeder", sonst hätten Generationen von Gibsonspielern die nicht so genannt.
Hi Peter,
als Gibsonspieler seit 1978 decke ich da ja schon mal fast zwei Generationen ab.
(entschuldige den Fender Fauxpas in meinem Avator)
Die "Rappelfeder" heißt "Rappelfeder", weil der Atze vom Rockinger die Anfang der 1980er Jahre mal so getauft hat, um seine Replacement Bridges besser zu verkaufen.
Zu der Zeit war Replacement stuff gerade total angesagt und es wurde gerade Mode, auf der improved-Vintage-Welle zu reiten.
Wer zu der Zeit G.A.S gehabt hat, hat eben ein Rockinger Replacement auf seine Paula geschraubt, wenn er denn nicht seinen Schatz mit einem Kahler Tremolo versaut hat.
Gemeint hat er aber auch damit eine Konstruktion, die von Haus aus die Böckchen besser fixiert, wobei die Verstellschraube nicht lose eingelegt wird, sondern durch eine möglichst spielfreie Führung gesteckt wird.
Das lustige dabei, zu der Zeit gab es noch gar keine ABR-1 Reissues, so daß die einzigen Gitarristen, die überhaupt so eine Brücke hatten, die wenigen glücklichen Besitzer einer originalen 1950er Les Paul waren, alle anderen hatten die ordinäre Nashville-Bridge.
So viel zu Legendenbildung und Marketing.
Laß mal die Technik der ABR-1 richtig sacken:
die Feder ist dazu da, den Druck auf die Böckchen zu erhöhen, so daß die eben nicht rappeln.
Die Feder selbst hat viel zu wenig Masse, als daß sie ernsthaft Rattles erzeugen könnte.
Ergo ist der Kasus Knacktus das Böckchen, nicht die Feder. Also Böckchen dämpfen, wenn das nicht reicht, einmal mit dem Schraubenzieher leicht Druck auf die Feder geben, immer im Bereich zwischen den Verstellschrauben der Reiter.
Nur an der Feder rumbiegen ist erfahrungsgemäß keine dauerhafte Lösung.
Und...Uhu hat sich da echt bewährt.