Gibson 2015er Modelle (Vorstellung / Firmenstrategie)

  • Ersteller Riffhard
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Ich habe jetzt ein paar mal was von Preis-Leistungs-Verhältnis gelesen. Für mich ist ein Hauptbestandteil dieser "Leistung", was passiert, wenn ich den Mahagony-Brocken per Kabel an meinem Amp in Betrieb nehme. Und da hat Gibson - ich kann selbstverständlich nur für mich sprechen - mich bisher grandios bedient. Ich kriege es auch nicht in die Birne, dass bei Gitarren in dieser Liga immer noch diverse "Schlampereien" bei der Verarbeitung zum Tragen kommen. Aber ich persönlich habe mich bei keiner anderen Marke bisher so "wohl" gefühlt. Viele Dinge, die beim Neukauf bemängelt werden, haben sich nach einigen Proben und ein paar Gigs sowieso erledigt (ist natürlich ein schwacher Trost). Unabhängig davon käme mir aber auch aus den vielzitierten Gründen keine 2015er ins Haus (CS mal außen vor). Wieviel Mojo mir persönlich beim Thema Gibson dabei die Birne vernebelt kann ich nicht sagen, ist am Ende aber auch egal, denn es muß ja mir gefallen :)
 
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Die ganze Chose dreht sich doch darum, dass viele der Poster hier kein Min-E-Tune haben wollen oder einen Nullbund ( der anfangs wohl wirklich scheixxe war da zu weich) oder ein breiteres Griffbrett. Kann ich alles verstehen, aber es scheint mir teilweise doch ziemlich reaktionär geprägt. Wenn eine Firma aber immer nur den gleichen alten Stiefel fährt, geht sie pleite. Punkt. Immer die gute alte Zeit? Dann sterben Dir die Kunden weg.

Schau, wie wäre es denn gewesen, wenn Gibson mit seinen "Innovationen" weniger radikal vorgegangen wäre?

Die Les Paul Standard wird meinetwegen mit sinnigen/unsinnigen Features "weiterentwickelt". Ich persönlich finde sie von A-Z verhunzt, aber wenns anderen gefällt.
Die Les Paul Standard Traditional dagegen, galt immer als an die als sehr gut geltenden Standards der frühen 90er Jahre angelehnt. Wieso behält man das nicht einfach bei? Ich meine wenn schon "Traditional" in der Modellbezeichnung steht, warum nicht das liefern, was auf der Packung steht?
Ich bin mir ziemlich sicher, dieser Thread wäre nicht mal halb so groß, hätte Gibson neben den "Innovationsmodellen" noch ein paar klassische Modelle behalten.
Und ich behaupte, die Leute wären vielleicht sogar bereiter, sich die "Innovationsmodelle" vorbehaltloser anzuschauen , solange man ihnen die Wahl lässt und Alternativen anbietet.
 
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Dann müsste Fender, wenn man mal im Musiksektor bleibt, längst pleite sein. Die fahren schon ewig den "gleichen alten Stiefel" und sind damit wohl recht erfolgreich.

Auch wenn Fender nicht das Thema dieses Threads ist, will ich trotzdem dazu kurz was schreiben.
Schon seit einigen Jahren ranken sich immer wieder Gerüchte und auch fundierte Berichte darüber, dass es der Firma Fender nicht ganz so rosig geht. Anleger beklagen, dass Fender immer wieder rote Zahlen schreibt, und woll(t)en ihre Anteile schnellstmöglich loswerden. Die vielfältigen Gründe dafür kann man im Netz nachlesen. Also Fender ist nicht so erfolgreich wie es einige sich wünschen.

Man muss sich auch vor Augen führen, dass der Gitarrenmarkt als solches doch im Grunde total übersättigt ist. Egal ob Gitarren aus dem Günstigsegment oder Hochpreissegment. Also wo und an wen noch die vorhandenen Produktionskapazitäten absetzen? Der Markt schrumpft unweigerlich.

Damit hat Gibson ganz sicher auch zu kämpfen, somit auch für mich ein logischer Schritt, die Produktionsvolumen herunterzusetzen, die freigewordene Kapazitäten für verbesserte Prozesse abzustellen, und damit der Umsatz nicht gar so einbricht, die Maßnahmen an den Endkunden weiterzugeben. (Achtung! Letzter Absatz reine Spekulation), und/oder eben auch neue Geschäftsfelder erschließen, um den Fortbestand der Firma zu sichern.
 
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Und aus diesen Gründen kann tatsächlich aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht sogar die strategische Entscheidung entstanden sein, das Portfolio mit Waren und Dienstleistungen außerhalb des Musikmarktes zu ergänzen.
Damit eröffnet sich die Möglichkeit, etwaige Umsatzeinbußen (von Gewinn will ich noch nicht reden) kompensieren zu können.
Ob damit nun die traditionelle Wertschöpfungsbranche in der Hintergrund tritt und damit den Unmut der "Markentreuen" hervorruft, ist sicherlich eine Frage.
Konsumgüter-Konzerne wie P&G u. a. stehen auch breit da.
Und man sollte sich vielleicht mal Autokonzerne im Detail anschauen, ob die Fahrzeugproduktion den größten Anteil am Umsatz hat oder das Bankengeschäft (Kredite, Versicherungen).
 
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Genauso wenig wissen wir, was eine solche Endabnahme alles umfasst.

Endabnahme Beispielhaft … und es wird bei kaum einem Hersteller großartig anders sein … Hier die 1000 $ Klasse.



Gruß
Martin
 
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Ich bin mir ziemlich sicher, dieser Thread wäre nicht mal halb so groß, hätte Gibson neben den "Innovationsmodellen" noch ein paar klassische Modelle behalten.
Und ich behaupte, die Leute wären vielleicht sogar bereiter, sich die "Innovationsmodelle" vorbehaltloser anzuschauen , solange man ihnen die Wahl lässt und Alternativen anbietet.

 
Das Video kenne ich natürlich :)
Und wo war der Tremoloarm?! (Ein solcher liegt im Firmeneigenenshop zum Erwerb ab rund 33 USD bereit, exklusive Porto; bei Thomann für 36 EUR heimatlicher Währung zuzüglich Porto. Bei SE ist das alles natürlich etwas preiswerter.)

Die Frage ist, ob es ein schriftliches Protokoll gibt (vgl. HU/AU im Kfz-Gewerbe), das abgearbeitet wird oder ob derartig verwendete
Mitarbeiter einfach nur Trained-on-job sind?
Was ist mit der Personalauswahl? Nehme ich für die Endkontrolle welche, die vorher mehrjährige Erfahrung gesammelt haben auf allen Stationen der Herstellung oder nehme ich einen,
der gezielt auf dieses Aufgabe vorbereitet wird?

Bleiben wir bei der Marke: Die sogenannten Hang-Tags sind rein theoretisch der Nachweis der Endkontrolle (bei der Marke stehen dazu noch ein paar Specs zum Instrument drauf wie Typ, Seriennummer, Pickups, Besonderheiten). Wie es bei SE aussieht, weiß ich nicht, auch nicht bei S2. Bei Modellen der sog. Core-Linie (und da zähle ich auch die Artist Package und Wood Library Modelle dazu) gibt´s den Hang-Tag, bei Private Stock gibt mindestens noch den DINA4 Beipackzettel.

Im Rahmen einer Unternehmens- oder Modellstrategie ist die QS aber erstmal nachrangig (Was nicht bedeutet, dass sie nicht wichtig ist. Und wieder eine Anekdote aus dem Bereich Rüstung: Ich war als Vertreter der Nutzerebene anwesend als ein Prototyp in der Konzernklimakammer erprobt werden sollte. Auf dem Weg dorthin gab es einen "Mobility Kill" als Folge eines Brandes in der Elektronik des Prototyps. Vor der Erstinbetriebnahme des Gesamtsystems war keine Überprüfung der Einzelkomponenten erfolgt...).
Strategie umfasst einen bestimmten Zeitstrahl, der, so ist es mein Kenntnisstand etwa 10 Jahre umfasst, mit bestimmten Ereignissen belegt wird (Marktanteil, Markteinführungen, Baumaßnahmen usw). Es gehört auch dazu notwendige Zwischenschritte oder Voraussetzungen für diese Ereignisse zu definieren, sogar Maßnahmen, falls diese nicht erreicht werden.
Geht es an die Umsetzung kann man mittels des bekannten Plan-Do-Check-Act immer wieder eingreifen und justieren (Gab es eine gravierende Lageänderung? Sind die Unternehmensziele noch realisierbar? Wurde richtig operationalisiert?). Das ist ein ganz normaler rationaler Führungsprozess.

Geht es darum, diese Maßnahmen auf ihren Erfolg zu überprüfen, sind bestimmte Daten zu erfassen und auszuwerten.

Gehen wir nun mal bei Gibson auf die 2015 Modelle. Als Einschub: Da Gibson weiterhin am automatischen Stimmsystem festhält, gibt es aus rationaler Betrachtung zwei Möglichkeiten. Die eine ist, dass die überwiegende Zahl der Käufer eines Neuinstruments kein Problem damit hat. Die andere ist, Gibson ist das egal.
Aus Unternehmenssicht - das habe ich in meinem ersten Post schon mal erwähnt - kann ich in meinem Fikaljahr erfassen, wie viel Produkte die Händler kauften. Damit sehe ich auch, wie erfolgreich meine Vertriebsmitarbeiter agierten (Daneben habe ich im Rahmen externer Kommunikation vielleicht in der Fachpresse sehr gute Reviews für einzelne Modelle bekommen, habe eine gute Resonanz auf Händler- und Fachmessen erhalten.).
Ich stelle mir die Frage: Habe ich damit wirklich eine belastbare Aussage erhalten? Ich brauche die Verkaufszahlen der Händler an den Endkunden und vor allen Dingen muss ich auch wissen, wie lange die Durchlaufzeit ist. D. h. wie lange hat der Händler die Instrumente in seinem Bestand? Sofern er nicht on-demand direkt für einen Kunden kauft, wird er kein Interesse haben, Blei in die Regale zu legen. Mit dem Laufe der Zeit mindert sich durch seine Gemeinkosten die eigene Marge. Irgendwann ist er dabei, die Ware fast zum Einkaufspreis zu veräußern.
Der Händler wird also sehr schnell Feedback geben, wenn die Produkte mit großem Beharrungsvermögen zu Staubfängern werden. Vielleicht befragt er auch seine Kunden, warum diese Modelle nicht nachgefragt werden. Rückkopplung an den Hersteller... (Dieser kann sagen, der kann nicht verkaufen, suche ich mir einen anderen, der sich mit unserer Marke schmücken darf.). Ein rationaler Unternehmer würde solche Informationen im Sinne PDCA sicherlich in seine eigenen Handlungen übertragen. Einfach gesagt: Weg beibehalten oder neue Wege gehen, bestimmte Innovationen nicht mehr weiterführen.
Vielleicht kann der Product Manager mal darstellen, wie lange es dauert, bis aus einer Idee im Hause Gibson eine Marktveröffentlichung wird. Entwicklungskosten wollen ja auch wieder eingespielt werden (Und das kann auch bedeuten, dass man für ein paar Jahre bestimmte Dinge "laufen" lässt.).
Ein Unternehmen wird nur dann korrigieren, wenn der Umsatz massiv einbricht. Wenn Händler kaufen, bleibt es, wie es ist.

Für mich war der Gibson-Spieler Slash zwar der Grund mit E-Gitarre zu beginnen, ich habe aber, nicht mal bei späteterer Verfügbarkeit der monetären Mittel, nie eine Gitarre aus deren Produktion kaufen wollen. Meine Frau brachte eine Epiphone Les Paul Custom (Black) (1993 bei Samick in Korea gebaut) mit in die Ehe. By the way: Die Gitarre hat unter dem Pickguard keine Marke. Nicht mal durch die Benutzung. Und sie erlebte 6 bundesweite Umzüge im ungepolsterten Gigbag, wurde von meiner Frau zu Zeiten ihres Gitarrenunterrichts auch ordentlich im öffentlichen Personennahverkehr mitgenommen.
Für mich selber - obwohl ich kein GAS entwickle - ist die Einführung dieses Tuningsystems eine unnötige Innovation gewesen, weil es in meinen Augen allein optisch schon nicht ansprechend ist. Bezogen auf die Funktionaliät habe ich keine Praxiserfahrung.
Die Musiker, die ich mag und die Gibson spielen, haben alle nicht dieses System auf ihren Gitarren, aber sie kaufen gemeinhin nicht von der Stange ;-)
 
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Den ausgelutschten Markt mit schwachsinn zu beleben.. warum nicht gleich ein Synth mit Gitarrenform und Wlan anschluss, HQ Kamera und integriertem Facebook und Whatsapp anbieten?

Nun, ich bin ein einfacher Kaufmann, vielleicht ist das alles zu viel für mich :D die Superhirn-Aliens der Branche werden schon wissen was sie tun :evil:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wo bleibt da noch der Rock n Roll? Ist mir zu seelenlos das ganze.. :rolleyes:
 
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Ich kann verstehen, dass Gibson sich weiterentwickeln will oder muss. Aber für mich sind sie dieses Jahr einfach zu weit gegangen. Ich glaube nicht, dass ein Großteil potenzieller Kunden sich ein elektronisches Stimmsystem gewünscht hat. Wenn die Nachfrage so groß wäre, hätten andere Hersteller auch schon reagiert oder viele hätten sich ein Nachrüstsystem besorgt.

Ich finde es auch nicht schlimm, dass an den guten alten Les Paul gedacht wird und man auf seinen 100. Geburtstag aufmerksam machen möchte. Aber muss das so auffällig auf dem Headstock sein?
Diese etwas hakelige Unterschrift stellt einfach einen Bruch im Design dar. Die Gitarren bestehen aus geraden Linien und sauber geschwungenen Formen, da passt dieses "Autogramm" einfach nicht. Leider fällt es auch noch sehr stark ins Auge. Dagegen war das "120th Anniversary"-Inlay gar nichts gegen und selbst das fanden manche Leute schon etwas übertrieben.

Der breitere Hals und der Messingsattel sind Dinge, die man machen kann, aber nicht muss. Hier spielt der persönliche Geschmack auch eine Rolle und Bereitschaft offen für neue Dinge zu sein. Unterschiedliche Halsformen gab es schon immer, auch bei anderen Herstellern. Bei Sätteln hat man auch schon unterschiedlichste Dinge gesehen.

Der "Fehler" lag vor allen Dingen darin, die Features wirklich auf fast alle Modelle zu übertragen. Potenzielle Kunden, die es gerne etwas "klassischer" haben möchten und nicht gleich zur Customshop-Klampfe greifen wollen/können bleibt nur noch die Konkurrenz oder der Gebrauchtmarkt.

Gerade die Traditional hätte ich nicht verändert. Wenn sie vorher ein Nachbau der Standards aus den 80ern und 90ern war, was ist sie denn jetzt? Vielleicht sollte man sie in Les Paul Not-So-Traditional umbenennen :).
Neuerungen sind gut und wichtig, aber es gibt auch Dinge, die kann man einfach nicht verbessern. Die sind gut so wie sie sind. Man sollte die Tradition schon waren, trotzdem muss man aber auch nicht auf der Stelle treten und kann sich weiter entwickeln.


Ich kann auch verstehen, dass Gibson in dem sog. Lifestyle-Sektor Fuß fassen möchte. Da gibt es eine Menge an Geld abzugreifen. Mittlerweile will Hinz und Kunz "Lifestyle" sein. Selbst Bundesländer oder Architekturbüros versuchen das mittlerweile. Die Leute, denen ein gewisser "Lifestyle" wichtig ist, scheinen auch bereit zu sein, viel Geld dafür auf den Tisch zu legen. Kein Wunder, dass Firmen da zugreifen. Vielleicht muss sich eine Firma von bestimmter Größe auch breiter aufstellen, damit sie überleben kann.
Im Gitarrensektor ist Gibson schon lange "Lifestyle", nur nennen wir das "Mojo". Im Unterschied zum Lifestyle, der sich für mich auf die Gegenwart und Zukunft bezieht, hat Mojo den Bezug zur Vergangenheit. Die alten Helden mit der 59er Les Paul usw.
Im Gitarrensektor wird lifestyletechnisch IMHO aber nicht so viel zu machen sein. Die meisten Kunden sind doch eher konservativ und keine Early-Adopter was neue Features angeht.
Vielleicht kauft sich der ein oder andere ja jetzt eine Gitarre, obwohl er nicht spielen kann, die Gitarre sich aber automatisch stimmt :). Die Gitarre hängt dann nahezu unbenutzt über dem USM-Regal, auf dem der Apple TV steht. Genauso unbenutzt wie die Kitchen Aid-Maschine oder die Gaggia-Siebdruckträger-Espressomaschine, für die man extra eine dreitägige Baristaausbildung absolviert hat :).
Gibson sollte dieses Ziel vielleicht eher über ihre Zukäufe (Onkyo, Phillips...) verwirklichen.
Wenn man sich breiter aufstellen möchte, könnte man es doch auch alternativ mal mit Hygieneartikeln versuchen. Ich glaube da steckt so einiges an Potenzial in der Firma, wenn man de Gerüchten glauben schenkt :D.

Im Gitarrensektor kommt es für mich darauf an, dass eine Gitarre gut klingt, sich einfach bespielen lässt und qualitativ hochwertig verarbeitet ist. Die Gitarre darf dann ruhig auch etwas mehr kosten. Da brauche ich nicht jedes Jahr neue Technologien. Eine Gitarre ist kein High-Tech. Dafür gibt es den Computer- oder Heimelektroniksektor. Dieses Jahr ist Gibson einfach über das Ziel hinausgeschossen.
Da hilft auch eine "bessere" Verarbeitung nichts. Wenn das Instrument im Vorfeld abgelehnt wird und der Musiker sich darauf nicht wohlfühlt, weil ihm etwas stört kauft er es nicht.
Es gab schon viele Versuche, moderne Technologien im Gitarrenbau massenkompatibel zu machen. Trotz sehr guter Qualität sind das aber oft Nischenprodukte geblieben (Steinberger, Parker...).

Sorgt dafür, dass die Leute eure Gitarren spielen wollen. Die beste Werbung für eine Instrumentenfirma ist es doch, wenn bekannte Musiker ihre Instrumente spielen und Musik für die Ewigkeit darauf komponieren. Dann wächst die Nachfrage automatisch, weil die Nachwuchsgeneration ihren Idolen nacheifern will. Am liebsten möchte man natürlich auch die gleichen Gitarren und Amps spielen. Das kann man hier doch sehr gut im Forum beobachten.
In den späten 80ern hat ein gewisser Saul Hudson der Marke Gibson unbewusst einen Popularitätsschub verpasst und das zu einer Zeit, wo jeder nur Powerstrats alá Charvel, Jackson oder Kramer spielen wollte.
 
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Ich habe mir letzte Woche die Freiheit genommen, eine 2015er zuhause am eigenen Amp gegen meine 2008er antreten zu lassen (nein, ich brauche keine neue LP, aber die Gelegenheit die neue Klampfe eines Freundes im 1:1 vergleich zu fühlen und zu hören wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen). Es hat auch überhaupt nicht weh getan. Das soll jetzt kein Review sein (kann es auch nicht nach einem 30-minütigen Test).

Verarbeitung
Keine Mängel festgestellt, auch keine Kleinigkeiten.

Hals
Völlig problemlos (erstaunlich!). Er liegt mir sogar besser in der Hand als der 2008er. Der Nullbund macht klanglich durchaus einen Unterschied (natürlich nur bei offenen Akkorden).

Das Tuningdings
Hat funktioniert. Es hat sogar gut funktioniert. Es entbindet nicht davon, die Saiten vernünftig aufzuziehen und zu dehnen. Die Gitarre hatte angeblich frisch aus dem Laden üble Probleme mit der Stimmstabilität. Nach dem ersten Saitenwechsel hat sich das erledigt.

Klang
Für mich klingt die neue etwas differenzierter und drahtiger mit mehr Attack. Allerdings ist meine LP ohnehin relativ "wuchtig", das muss also im Vergleich mit anderen LPs noch nichts heissen.

Alles in allem hat mir die 2015er gut gefallen, auch wenn ich ob der Neuerungen eher skeptisch war. Jedoch ist der Preis recht heftig...
 
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Ich denke nach dem kleinen Ausflug sollten wir das Thema QA wieder verlassen … und auch nicht weiter mit anderen Firmen durchmischen.

Der Thread dreht sich im wesentlichen um Ausstattungsmerkmale der Modelle 2015. Qualitätskontrolle haben sie ja bereits vorher betrieben und werden es auch weiterhin tun, sie ist also kein besonderes Merkmal für 2015.

Wenn ihr durch diese Leiste geht … welches Merkmal dürfte wieder verschwinden, welches Merkmal dürfte bleiben … Daraus kann man dann wirklich ableiten was zumindest dieser Kreis hier will/nicht will.

New and Improved in 2015
  • Gibson G FORCE™ Tuning System: Faster, more accurate, additional Tunings (brauche ich nicht, will ich nicht - dürfte als Option für Leute die es haben möchten im Angebot bleiben …)
  • Zero Frett Adjustable Nut (patent applied for): Added action adjustiert (grundsätzlich bin ich ein Freund von Null Bund - ohne Tune System wäre mir aber ein regulärer Sattel lieber )
  • Upgraded Tune–o–magic bridge with titanium saddles: Ease of height adjustiert and sustain (ist mir egal - disses Teil ist so oder so ein Bauteil welches für Soundtuning disponibel ist …)
  • Wider neck and fingerboard: Increased playing area with same string spacing (das müssen mien Hände entscheiden - bei dem Dutzend 2015 Modellen die ich in der Hand hatte, hat es nicht "klick" gemacht, was aber nichts mit den Maßen zu tun haben muss, sondern auch Verwundung und Co. sein kann …)
  • Comprehensive wood selection and grading: Ratest and finest materials for best Instruments (betrachte ich als reine Werbeaussage - Rare und Großproduktion passen auch nur bedingt zusammen … Ausserdem will ich mal hoffen, dass sie diese Sorgfalt auch in der Vergangenheit angewendet haben. Mit anderen Worten will ich eigentlich nicht, dass diese Aussage NEU ist für 2015 :) )
  • Ticker Rosewood Fingerboard: Increased mass for sustain (habe ich bei denen die ich in der Hand hatte nicht nachvollziehen können - allerdings ist der gesamte Feel "Sattel, Bridge, Konstruktion" anders als gewohnt.)
  • Pearl Inlays: Better appearance and value
  • Skooter sandet, buffed and oiled fingerboard: Improved playability and feel (zumindest den Oiled Teil hat der Transport zu schaffen gemacht … In der Hand gehabt in verschiedenen Musikhäusern in 4 Ländern der EU)
  • Comprehensive Setup (Lower Frets, Improved Plek, Intonation): Silke smooth action and Bendig, improved Intonation (ebenso für das Setup - Transport und "Setzen" der Bauteile haben wahrscheinlich dazu beigetragen, dass dieser Punkt nicht für mich zu spüren war.)
Öl und Setup wären für mich die Frage ob man dies von der Fabrik zum Händler verlegt - oder dort erneut erledigt. Beide Aktivitäten sollten zeitnah zur Übergabe der Gitarre an den Kunden erfolgen.

  • Improved contact Output jack: Secure contact and uninterrupted Signal (an der Stelle kann man was machen … (von D'Addario ist mir bekannt, dass sie recht lange mit der Form der Spitze des Steckers experimentiert haben. Wenn da auch Gibson dran war dann :great:)
  • More robust Gables: Strenger Signal strengt (am liebsten würde ich nie rein schauen müssen um ein defektes Kabel zu finden - daher :great:)
  • Removable Pickguard: Choice with no holes in body (find ich gut :great: - an diner Gitarre hat es aber leicht geklappert.)
  • Les Paul 100th birthday signature: Honoring a genius with a facsimile of his actual signature taken from a pick guard autographed by Les. (da free ich mich auf den regulären Schriftzug)
  • Les Paul Hologramm: Authenticity and Tribute (ich traue meinem Händler :) )
  • New & Improved Hardshell Case: Improved protection (up to 15 foot drop), sleek, ergonomic, made in USA (Ich fin den den Geruch der Lifton enface "geil" .. das gehört irgendwie zu LesPaul dazu ;) …)

Soweit meine Bestandsaufnahme …

Tune System als persönliches NoGo in Verbindung mit ein paar "find ich nicht so gut" verhindern bei mir den Kauf eines Modelles 2015 …

Gruß
Martin
 
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Vielleicht kauft sich der ein oder andere ja jetzt eine Gitarre, obwohl er nicht spielen kann, die Gitarre sich aber automatisch stimmt :). Die Gitarre hängt dann nahezu unbenutzt über dem USM-Regal, auf dem der Apple TV steht. Genauso unbenutzt wie die Kitchen Aid-Maschine oder die Gaggia-Siebdruckträger-Espressomaschine, für die man extra eine dreitägige Baristaausbildung absolviert hat :).
Herrlich geschrieben! Du bist nicht zufällig mit Rainald Grebe verwandt? ;)
 
Herrlich geschrieben! Du bist nicht zufällig mit Rainald Grebe verwandt? ;)

Nicht das ich wüsste.
Aber mir läuft der beschriebene Menschenschlag doch öfters mal über den Weg. Das geht nicht spurlos an einem vorbei :D.
 
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Bei absolut 0% müsste jedes einzelnes Produkt geprüft werden.
Ja. Was ich bei einer hochpreisigen Gitarre als absolut selbstverständlich ansehe.
Selbst bei eher preisgünstigeren Gitarren, die vom Gitarrenbauer kommen, ist das der Fall. Für 1400€ bekomme ich eventuell beim Gitarrenbauer bereits eine zigfach geprüfte, absolut fehlerfreie Gitarre. Und wenn doch mal was sein sollte (weil, absolut gibt es in der Realität ja nicht wirklich), wird das flugs und kompetent geregelt.
Insofern darf ich bei einer Topgitarre von Gibson, die sieben-, acht- oder zehntausend Euro oder gar mehr kostet, absolute Fehlerfreiheit erwarten.
Ich rede hier nicht von Billiggitarren, die oben ein G-Firmenschriftzug aufgepappt haben.
 
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Hab da auch noch keine Fehler entdeckt. Ihr etwa ?
 
Selbst bei eher preisgünstigeren Gitarren, die vom Gitarrenbauer kommen, ist das der Fall. Für 1400€ bekomme ich eventuell beim Gitarrenbauer bereits eine zigfach geprüfte, absolut fehlerfreie Gitarre.
Ein Gitarrenbauer geht aber wahrscheinlich auch anders an die Sache heran als ein großes Unternehmen das (Groß-)Serienfertigung betreibt. ;)

Insofern darf ich bei einer Topgitarre von Gibson, die sieben-, acht- oder zehntausend Euro oder gar mehr kostet, absolute Fehlerfreiheit erwarten.
Dann schreib doch gleich das du die Custom Shop-Modelle und nicht die normale USA-Serie meinst. ;)
 
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Nö. Ich bin hier nicht der Product Manager von Gibson und schreibe das, worauf ich Lust und Laune habe. Ich wäre ja schon etwas zufriedener, wenn seitens Gibson zum Beispiel gesagt würde, dass die Klampfen unter tausend Euro billiges Zeug sind, bei dem es nicht selten zu qualitativen Ausrutschern nach unten kommen könne. Wäre ja mal ehrlich und fände ich super. Aber das kommt ja nicht, sondern nur sinngemäß "unsere Sachen sind super und perfekt und das Beste, was es gibt".
 
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Ich wäre ja schon etwas zufriedener, wenn seitens Gibson zum Beispiel gesagt würde, dass die Klampfen unter tausend Euro billiges Zeug sind, bei dem es nicht selten zu qualitativen Ausrutschern nach unten kommen könne.

 
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... und schreibe das, worauf ich Lust und Laune habe.
Das merkt man. :D

Ich wäre ja schon etwas zufriedener, wenn seitens Gibson zum Beispiel gesagt würde, dass die Klampfen unter tausend Euro billiges Zeug sind, bei dem es nicht selten zu qualitativen Ausrutschern nach unten kommen könne. Wäre ja mal ehrlich und fände ich super.
Naja, bei den 2015er Modellen gibt es ja kaum welche unter 1000€. Und über meine LPJ (2013) und meine Faded Flying V (2012) kann ich mich auch nicht beschweren. Nur mit meiner Government II Explorer bin ich nicht ganz zufrieden: Lackierung könnte besser sein und Hals ist etwas weich, weswegen die Saiten etwas scheppern.


Apropos 2015er unter 1000€: Les Paul Studio 2015 - Jetzt supergünstig!
 
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