Mich würden einmal gesicherte Quellen interressieren, wonach "Tonholz" tatsächlich immer knapper wird.
Ich kenne solche Aussagen eigentlich immer nur aus der Gibsonecke kommend?
Die großen Firmen selber halten sich weitestgehend bedeckt was Informationen über ihre Quellen angeht.
Der mittlerweile insolvente Hamburger Holzhändler Theodor Nagel soll Gibson u.a. mit dem illegalen
Holz beliefert haben, wegen dem es vor ein paar Jahren den großen Ärger gab.
Eine andere Quelle von Gibson soll der Holzgigant 'Asia Pulp & Paper' sein.
Aber wie gesagt: Alles ohne Gewähr.
Ich persönlich kenne einen Gitarrenbauer, der Schwierigkeiten hat, für seine Modelle an die klassischen Hölzer zu kommen,
weil Gibson und Fender augenblicklich alles aufkaufen, was der Markt hergibt.
Deshalb weicht besagter Gitarrenbauer oft auf Hölzer wie Bubinga, Walnuss, Limba oder ähnliches aus.
Die sind qualitativ nicht schlechter, werden aber weniger nachgefragt von den Großen.
Zahlen und genaue Fakten kann ich Dir nicht geben, ich weiß auch nicht inwieweit sie überhaupt
zu ermitteln sind, dafür fehlt die Markttransparenz.
Ich würde dazu tendieren zu behaupten, dass Fender weniger Probleme mit seine winterharten Hölzern hat als Gibson mit dem Tropenholz.
Viele andere Hersteller bauen ihre Gitarren munter weiter wie eh und jeh.
Jein. Die Hersteller und Tochterfirmen der Großen in Fernost benutzen meistens andere Hölzer,
wie z.B. Linde, Pinie, Agathis und vor allem Nato, welches von der Optik her dem Mahagoni sehr ähnlich ist.
Leider wird auch viel Schindluder getrieben und Nato wird oft als Mahagoni ausgegeben.
Die amerikanischen Edelhersteller wie z.B. PRS oder Rickenbacker, lassen sich alle ihre Instrumente teuer bezahlen,
da wird wahrscheinlich anders kalkuliert als bei Gibson, weil es da ja auch um ganz andere Stückzahlen
und ganz andere Verkaufspreise geht.
Gibson muss mit seinem Holz ja mehrere Preissegmente abdecken, während oben genannte Firmen
nur teure Instrumente im Programm haben.
Eben aus diesem Grund könnte es sein, wie ich schon vermutete, dass das billige Segment ab 2015 wegfällt,
da man dafür nicht das kostbare Holz verballern will.
Allerdings ging meine Skepsis bereits 2012 los mit diesen Baked Maple und mehrlagigen Palisandergriffbrettern.
Ich hatte kurzzeitig eine SG mit Baked Maple Board. Schlechter war es nicht unbedingt, es sah nur nicht so toll
aus, da es keine Maserung hatte und leicht rötlich war.
Die wirkliche Verschlechterung ging 2014 los - klammheimlich war auf einmal kein Gibson Instrument unter 1.000€
mehr zu bekommen, das einen Mahagonihals hatte - es gab nur noch Ahornhälse in diesem Preissegment.
Ich habe momentan zwei SG Specials, beide haben nicht mehr als 700€ neu gekostet und beide haben
einen Mahagoni-Hals, wie es ja eigentlicht bei diesem Modell auch selbstverständlich ist.
Ich bin froh, dass ich die noch bekommen habe, wenn Gibson so weiter macht, wird bestimmt
der Gebrauchtpreis für diese Modelle steigen.