Gestaltung Akkordeon-Unterricht: Lehrer mit/ohne Instrument? Situation der Musiklehrer allgemein

Hallo LoboMix,
ich denke, es ist eine private Musikschule, da es eine UG als Gesellschaftsform ist und ich nirgends auf deren Seite etwa über eine Verbandszugehörigkeit sehen kann.
Es gibt definitiv gar keine Kontrolle der Musikschule über die Lehrer, das ist echt schlecht, wenn man dann an so einen Lehrer wie meinen bisherigen gerät, der das dann ausnutzt.
Ich finds sehr gut, dass Du mit Deinen Schülern auch zusammen etwas spielst, ich denke, das fördert das ganze Verständnis vom Stück.
Mir hatte der Lehrer im Dezember noch gesagt, dass ich jetzt eigentlich so weit wäre, dass ich bei einem Orchester mitspielen könnte, er wüsste welche, die suchen. Es kam dann nicht mehr dazu, dass er mir die Kontakte gegeben hätte aber ich dachte mir dann auch, wie soll ich denn bei einem Orchester mitspielen, wenn ich noch nie mit jemandem zusammen ein Stück gespielt habe? Da muss man ja das aufeinander hören auch geübt haben, das ist ja dafür essentiell.

Wie sich jetzt herausgestellt hat, will der Musikschulleiter mich nicht aus dem Vertrag rauslassen. Jetzt gibt es dort einen neuen Lehrer, den hab ich neulich kurz getroffen. Ich weiß aber nicht, ob der jemals schon unterrichtet hat. Es ist ein Bekannter von alten Lehrer u sie kennen sich von der Musikhochschule und er kann bestimmt gut Akkordeon spielen, aber ob er einem was beibringen kann, muss sich erst zeigen.
Der Musikschulleiter hat mir am Telefon gesagt, dass ich die entfallenen Std ersetzt bekäme, entweder als Nachholstd oder in Form einer Erstattung.
Der alte Musiklehrer hat daher für mich u die andre Schülerin noch eine Std abgehalten, weil er uns ja aus Dezember auch noch eine schuldig war u der neue Kollege saß mit großen Augen daneben u der alte Lehrer sagte zu ihm, er soll gut aufpassen, wie wir das in der Std immer gemacht haben. Der neue hat aber keinen pieps gesagt, wie er den Unterricht gestalten wird.
Inzwischen hab ich mich auch nach anderen Musikschule umgeschaut, da gäbs schon Möglichkeiten, aber ich will ja jetzt auch nicht an der alten Schule noch monatelang umsonst weiterzahlen u an einer neuen dann auch Gebühren entrichten.
Jetzt schau ich mir nächste Woche den Unterricht vom neuen Lehrer mal an, wie der es macht.
Diese Musikschule zehrt auf jeden Fall ganz schön an meinen Nerven.
@grollimolli
Das klingt echt gut, wie das bei Deiner Schule läuft, da kriegt man dann ja ganz schön was für sein Geld!

Mit den verschiedenen Spielstilen find ich schon, dass es einen Unterschied macht, wie man lernt.
Wenn da zwei Lehrer ganz konträre Techniken haben, also der eine spielt alle Töne lang, der andere kurz, der eine will nach jedem Fehler stoppen, der andere will erstmal im Stück weiterspielen, der eine legt ganz viel wert auf den Balg, der andere nicht, der eine zieht den Balg nach vorne auf, der andere seitlich.. das ist dann für mich zu verwirrend, zumindest noch als Anfänger.

Von der Auswahl der Stücke finde ich es auch toll, wenn man alles mögliche durchprobiert, denn dann bekommt man ja einen tollen Überblick, was das Instrument überhaupt kann.

Lg, ZiaMonika
 
Hallo ZiaMonika,

die sind ja richtig ´lustig´. Klar wollen die dich nicht aus dem Vertrag entlassen, dann brechen ja Einnahmen weg und wenn die Pech haben, haben die zwar einen neuen Lehrer, aber keine Schüler mehr für ihn.

Dabei sehe ich für dich eine klaren Grund für eine außerordentliche Kündigung nach §314 BGB, da es eine einseitige Änderung der Vertragsbedingungen seitens der Musikschule darstellt. Der Lehrerwechsel war unangekündigt, schon gar nicht so rechtzeitig, dass du die vertraglich vereinbarte Kündigungsfrist hättest einhalten können und man kann dich nicht zwingen, bei einem Lehrer Unterricht zu nehmen, der dir nicht zusagt.
Die Möglichkeit der außerordentlichen Kündigung braucht im Unterrichtsvertrag nicht erwähnt zu werden, sie kann auch nicht ausgeschlossen werden. Sie ist eine per Gesetz eingeräumte Möglichkeit die für alle Verträge gilt.
Oder gibt es im Vertrag mit der Musikschule einen Passus, der dich verpflichtet, einen Lehrerwechsel grundsätzlich zu akzeptieren?

Wahrscheinlich stellen die sich aber stur so wie die drauf sind und gehen davon aus, dass du es nicht auf einen Rechtsstreit ankommen lässt. Ich würde an deiner Stelle mit dem Hinweis auf den §314 BGB außerordentlich kündigen mit dem Verweis auf den unangekündigten Lehrerwechsel. Allerdings musst du dich vielleicht darauf einstellen, dass du einen Rechtsanwalt einschalten müssen wirst, wenn die nicht auf deine außerordentliche Kündigung eingehen. Der würde dann nochmal die Kündigung formulieren, aber so ein Rechtsanwaltsbrief macht gleich mehr Eindruck, zumal wenn er die betreffende Rechtsgrundlage noch mal deutlich macht.

Wenn du keine entsprechende Rechtsschutzversicherung hast, musst du den Brief aber selber bezahlen. Ist eine Abwägungssache, sollte aber billiger sein, als den Beitrag für die noch ausstehende Zeit für nichts zu bezahlen.

Du kannst natürlich dem neuen Lehrer erst mal eine Chance geben und ein paar Stunden bei ihm nehmen. Blöd ist nur, dass du dann nicht mehr außerordentlich kündigen kannst, weil du ja auf die Veränderung der vertraglichen Bedingungen, also den Lehrerwechsel schon eingegangen bist, die Änderung also akzeptiert hast.

Blöde Situation.

Was ein Orchester für dich betrifft:
Größere Musikschulen, bzw. praktisch alle öffentlichen Musikschulen bieten Ensembles an, bei denen man bei einem entsprechenden Stand auf dem Instrument mitspielen kann (scheint bei dieser "Musikschule" aber nicht der Fall zu sein). Akkordeonorchester sind eigentlich immer dabei, denn das Akkordeon ist ja ein beliebtes Instrument und jede größere Musikschule hat eigentlich eine Akkordeonklasse.
Man kann meistens auch in einem solchen Musikschulorchester mitspielen, wenn man nicht Schüler an dieser Schule ist (wenn man z.B. privaten Unterricht hat), üblicherweise bezahlt man dann aber eine kleinen Beitrag. Bei uns ist das jedenfalls so. Für Schüler der Musikschule ist die Teilnahme an unseren Ensembles stets frei.

Gruß, Jürgen
 
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Hallo Jürgen,

vielen Dank für den Hinweis auf den BGB-Paragraphen. Das ist natürlich ein gutes Argument. Darauf bin ich noch gar nicht gekommen.
Aber das wird auch der Grund sein, wieso einem das keiner sagen wollte, dass ein Lehrerwechsel geplant ist.
Ich weiß ja eh immer noch nicht, wer jetzt eigentlich schuld war, dass im Januar der Unterricht ausgefallen war. Der Lehrer sagt, die Schule hats versäumt, den neuen Lehrer zu kontaktieren u die Schule sagt, der Lehrer hats wohl vergessen, uns Bescheid zu geben, dass er im Januar keine Zeit hat u dass er evtl im Ausland war u es daher vergessen hat.

Lustig ist, dass ich meine Kündigung ja bereits als Anwaltsbrief hinschicken habe lassen, weil ich so sauer war und mir dachte, dass man da sonst nicht weiterkommt. Als dann einige Tage weder der Anwalt noch ich eine Rückmeldung erhalten haben, habe ich mit dem Musikschulleiter tel. Kontakt aufgenommen u der wusste gar nix von der Kündigung.
Er hat mir am Telefon gesagt, dass er das Schreiben per Post noch nicht erhalten hätte u die E-Mail, mit der die Kündigung vorab geschickt worden wäre, hätte er noch gar nicht gesehen u per Email gelte es ja eh nicht.

In dem Schreiben stand als Grund einerseits drin, dass einige Std ersatzlos entfallen waren u eben der Januar komplett ohne Ankündigung und dann stand als 2. Grund noch drin, dass wesentliche Vertragsbestandteil fehlten. Nämlich die Pflichten der Musikschule mir gegenüber, es steht nämlich nur drin, was der Schüler alles leisten u akzeptieren muss u überhaupt nichts dazu, was die Musikschule leisten muss. Weder wie oft der Unterricht ist, noch, was mit vom Lehrer versäumten Std ist.
Der Anwalt hat gesagt, wenn vertragswesentliche Bestandteile fehlten, dann ist der Vertrag von vornherein ungültig.
Nun ist es aber natürlich so, dass man wegen sowas dann nicht vor Gericht zieht, das lohnt ja den Aufwand echt nicht.
Es sei denn, der Unterricht fällt weiterhin aus u das Geld wird trotzdem weiterhin abgebucht.
Oder, wenn der neue Lehrer komplett unbrauchbaren Unterricht macht.
Das sehe ich aber auch erst nach der ersten Std , die er abhält.

Lg, ZiaMonika
 
Monika, da hast Du aber einen seltsamen Vertrag unterschrieben. Da steht nicht drin, was Du von der Musikschule bekommst? Ehrlich, das ist schwer vorstellbar. Kann man die Vertragsbedingungen irgendwo einsehen? Würde ich gerne mal im Wortlaut lesen.

Normalerweise gibt es in Musikschulen übrigens kein Recht darauf, an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit oder von einem bestimmten Lehrer unterrichtet zu werden. Es wird zwar versucht, solche Schülerwünsche zu berücksichtigen, aber das ist aus organisatorischen Gründen nicht immer möglich.

Allerdings wundert es mich, dass der Schulleiter Dich nicht aus dem Vertrag entlassen will. Bei uns wird sowas sehr kulant geregelt, es sei denn, der Schüler kann keinen guten Grund vorbringen.
 
Hallo Monteverdi,

das einzige, was bei mir im Vertrag zu den Leistungen an mich steht, ist die Zeiteinheit, also 45 Min., aber es steht nicht drin, ob das wöchentlich, 14-tägig oder monatlich oder sonstwas stattfinden wird. Und welches Instrument es ist, steht auch drin.
Als ich den Vertrag unterzeichnet habe, bei einem Gespräch mit dem Musikschulleiter, ist es mir leider nicht aufgefallen, dass da die wesentlichen Punkte fehlen.
Blöd ist an sich auch, dass es keine Probezeit gibt. Aber das ist in meinem Fall jetzt ja egal.
Der Leiter hatte mir damals gesagt, wenn mal was wäre, könnte ich auch jederzeit aus dem Vertrag raus. Daher hab ich mir gar keine weiteren Gedanken gemacht.
Ich kann Dir den Vertrag nächste Woche mal per Scan zuschicken, falls es Dich interessiert.
Ich habe wirklich lachen müssen, als ich in dem
Vertrag nachgeschaut habe, weil da echt kaum brauchbares drinsteht.

Lg, ZiaMonika
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Hallo Jürgen,
hab gerade nochmal bei meinem Vertrag nachgelesen: Ein Lehrerwechsel ist kein Grund zu einer Vertragsbeendigung, steht im Vertrag der Musikschule. :-/
Lg, ZiaMonika
 
Ja, hat sie. Aber die wird nicht richtig gepflegt, bei aktuelles stehen Infos von 2016..
Wieso?
 
Wenn es dir nichts ausmacht, kannst du mir den Vertrag auch mal als PM zuschicken.
Mir kommt diese "Musikschule" immer suspekter vor. Wird im Vertrag etwas über die Ferienzeiten erwähnt und/oder über die übliche Anzahl Stunden im Jahr?

Dass sie einen Lehrerwechsel als Kündigungsgrund ausschließen deutet für mich auf eine Privatmusikschule hin bzw. eine, die nur Honorarkräfte einstellt und keine Lehrer mit festen Verträgen, schon gar TVÖD-Verträgen hat. Diese Schulen bezahlen zudem fast immer sehr schlecht und sie haben deshalb meistens eine starke Fluktuation bei den Lehrkräften. Da wollen die sich vor außerordentlichen Kündigungen wegen Lehrerwechseln absichern.
 
Im Vertrag steht drin, dass zu den Ferienzeiten kein Unterricht ist u. er zu der Zeit ersatzlos entfällt.
Eine Stundenanzahl pro Jahr steht nicht drin.
Ich denke auch, dass die Schule schlecht bezahlt hat, sonst hätte der Lehrer uns sicher nicht alle wie 2. Klasse-Schüler behandelt u hätte nicht ab u zu was ausfallen lassen. So hat er sein Honorar ein bisschen aufgebessert, durch weniger Stunden fürs gleiche Geld...
 
Es ist nachvollziehbar, dass eine schlechte Bezahlung nicht gerade motivierend wirkt, das ist menschlich. Aber den größten Reibach machen in der Regel die Leiter/Inhaber der privaten Musikschulen, auch wenn sie die Belastungen der fixen Kosten für die Räume, Heizung usw. zu schultern haben. Und es sind eben nicht die Schüler, die für die schlechte Bezahlung verantwortlich sind, deshalb soll er seinen Frust nicht an dir/euch auslassen.
Honorarkräfte bekommen meistens auch nur die gegebenen Stunden bezahlt, bekommen also kein Geld, wenn sie krank sind und schon gar nicht, wenn sie eine Stunde einfach so ausfallen lassen. Er hätte sich mit dem Ausfall normalerweise selbst ins Fleisch geschnitten, es sein denn, es gibt für die Lehrer an dieser Musikschule andere Bedingungen oder er hatte sowieso einen festen Vertrag, der möglicherweise immerhin Lohnfortzahlung bei Krankheit vorsieht.

Honorarverträge bezeichne ich gerne als "moderne Tagelöhnerei", aber die Vertragsverhältnisse liegen wie gesagt nicht in der Verantwortung der Schüler/Kunden.
Es ist allerdings auch nachvollziehbar, dass solche Musikschulen mit schlechten Honorarverträgen nicht unbedingt gute Leute als Lehrer anlocken, daher auch die Fluktuationen. Leider gibt es auch viele Musikschulen in öffentlicher Trägerschaft, die von der Kommune finanziell stark gedeckelt werden und die deshalb auch nur oder vorwiegend Honorarverträge anbieten bzw. dazu gezwungen werden. Es gibt Häuser, da hatben nur der Chef und die Bürokraft einen festen Vertrag. So etwas finde ich erst recht skandalös.

Stunden, die wegen konkurrierender Termine von Musikschullehrern abgesagt werden, müssen eigentlich immer nachgeholt werden, da gibt es keine Spielräume.
 
Ja, hat sie. Aber die wird nicht richtig gepflegt, bei aktuelles stehen Infos von 2016..
Wieso?
Da findet man ja normalerweise auch die Konditionen, Schulordnung etc. Stell uns den Link doch mal zur Verfügung.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Dass sie einen Lehrerwechsel als Kündigungsgrund ausschließen deutet für mich auf eine Privatmusikschule hin bzw. eine, die nur Honorarkräfte einstellt und keine Lehrer mit festen Verträgen, schon gar TVÖD-Verträgen hat.
Unsere kommunale Musikschule hat nur fest angestellte Lehrkräfte nachTarif bezahlt. Ein Lehrerwechsel wird nicht als Kündigungsgrund akzeptiert!
 
Hallo,
also ich weiß, dass die Musikschule es nicht überprüft, ob Std gehalten wurden oder nicht. Denn ich habe den Musikschulleiter ja gefragt, was mit vom Lehrer entfallen gelassenen Std passiert u er schrieb mir ja, die müssen nachgeholt werden von ihm u dass er das Geld für alle 4 Std peo Monat jeweils schon bekommen hat. Es ist ja auch ein gewisser Aufwand, das nachzukontrollieren anhand von Std-Zetteln u wenn die Musikschule noch noch nicht mal in der Lage ist, Post u Emsils zu lesen, dann sparen die sich solchen Aufwand sicher auch.
Auf der Homepage habe ich keine genauen Angaben zu Konditionen gefunden, ich schicke Euch den Link aber gerne zu.
Lohnt sich denn der Betrieb einer privaten Musikschule echt? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen. Bekommen die Lehrer so wenig bezahlt, dass da noch was übrig bleibt?
Mir scheint, im Büro haben die auch niemand kompetenten, denn vor dem Umzug unserer Niederlassung in kleinere Räume kam von der Schule ein Infoschreiben in haarsträubendem Deutsch, voller Fehler. Das muss irgendeine Aushilfe gewesen sein.

Lg, ZiaMonika
 
Vom Eindruck der Homepage her hätte ich ohne weiteres Hintergrundwissen zunächst mal auch keinen Argwohn gehabt, dort Unterricht zu nehmen. Sie sieht aus wie viele Homepages von privaten Musikschulen mit dem üblichen Lehrer-Mix, darunter auch viele ausländisch klingende Namen. Ich meine das vollkommen wertneutral, gerade aus dem Ostblock und Fernost kommen viele Musiker, die nicht nur ein kompetentes Studium absolviert haben, sondern auf ihrem Instrument wirklich sehr, sehr ´fit´ sind.
Private Musikschulen bezahlen leider meistens sehr schlecht, und praktisch immer deutlich unter dem vergleichbaren TVÖD-Tarif einer öffentlichen Musikschule mit ´korrekten´ Verträgen.
Ich hatte mal eine Anfrage einer kleineren privaten Musikschule hier in der Gegend, ob ich dort unterrichten könne. Ist schon mindestens 10 Jahre her, damals wollten die mir brutto 16,80 € für die gegebene Unterrichtsstunde à 45 Minuten zahlen! Es mag sich jeder ausrechnen, inwieweit man davon leben und womöglich noch eine Familie ernähren kann, wenn man mal eine Vollzeitstelle mit 30 Unterrichtsstunden zugrunde legt. Alle Versicherungen und die Steuer gehen von den Einnahmen ja auch noch ab.
Einem befreundeten Geiger hat mal eine private Musikschule 10,- € brutto für die gegebene Unterrichtsstunde als Honorar angeboten als er nach seinem Examen nach Gelegenheiten suchte, um etwas Geld zu verdienen bis er eine feste Stelle gefunden hat. Hat er abgelehnt, einige Zeit danach hat er eine Stelle an der 1. Geige in einem guten Opernorchester bekommen - weil er wirklich sehr gut ist.

Manche machen solche mager bezahlten Musikschul-Jobs, weil sie sich einfach ein Zubrot verdienen wollen, unter Umständen einen anderen gut bezahlten Haupt-Beruf haben, vielleicht finanziell familiär gut abgesichert sind. Dann ist es sozusagen ihr Hobby, wo sie noch einen Nachmittag nebenher machen. Das können durchaus studierte Musiker sein, die mangels Aussicht auf eine gute Stelle umgesattelt haben.
Manche machen das einfach mangels einer besseren Alternative für so relativ wenig Geld, denn normale, korrekt nach TVÖD bezahlte Musikschullehrerstellen sind einfach sehr rar. Wobei TVÖD 9b für Leute mit abgeschlossenem Hochschulstudium gewiss auch kein adäquates Gehalt darstellt. Absoluter Durchschnittsverdienst und nebenbei erwähnt z.B. für Ingenieure im öffentlichen Dienst allenfalls das Einstiegsgehalt. Für Musikschullehrer ist das die Gehaltsstufe bis zum Renteneintritt, denn sog. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es praktisch nicht (es sei denn, man würde MusikschulleiterIn bzw. stellvertretende/r MusiksschulleiterIn).
 
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Hallo LoboMix,

vielen Dank für die Informationen.

Das ist natürlich echt sehr wenig Geld für den Aufwand, den ein Lehrer hat!!!

Zum Glück hat der befreundete Geiger eine tolle Orchester-Stelle ergattert.

Da kann man es ja wirklich niemandem empfehlen, Musik zu studieren.

Lg, ZiaMonika
 
Wen's interessiert:
https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index?path=null/kurzbeschreibung&dkz=9471
Info über den Beruf Musiklehrer/in.
Auf der Seite sind oben Register wie "Startseite" "Kurzbeschreibung + + + worunter es dann mehr Informationen gibt, auch Verdienst.
Ich denke jedoch, dass sehr oft Musiklehrer ihren "Beruf" als Nebenerwerb ausüben, vielleicht sogar hauptberuflich in einem Orchester oder Studio etc. tätig sind. Wie weit da der pädagogische Aspekt zum tragen kommt ist sicher sehr individuell verschieden.
 
Die unter dem Link erwähnte Ausbildung zum Instrumentalpädagogen an einer Berufsfachschule ist allerdings eine Besonderheit nur der drei (unter dem Reiter "Zugangsvoraussetzungen - Zugang zur Ausbildung" erwähnten) Bundesländer Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Ansonsten ist Instrumentalpädagogik ein achtsemestriges Studium bis zum Bachelor und mit weiteren vier Semestern bis zum Master. Früher war der Abschluss Diplom-Instrumentalpaedagoge/paedagogin.

Für Orchestermusiker ist der entsprechende Studiengang "Orchestermusik", er beinhaltet keine paedagogischen Seminare, allerdings sind die Ansprüche an das instrumentale Niveau noch mal etwas höher. Selbst mit einem hervorragendem Examen kommt man noch nicht einfach so in ein Orchester, dazu muss man erst mal ein Probespiel bestehen. Und dabei wird gesiebt was das Zeug hält, kommen doch stets etliche Dutzend meist hervorragende Bewerber auf eine freie Stelle.

An öffentlichen Musikschulen wird man mehr hauptamtliche Kräfte (bzw. solche mit fast voller Stelle) finden als Teilzeitkräfte mit nur z.B. einem Nachmittag. Das findet man wiederum mehr bei Instrumenten, die weniger nachgefragt werden wie etwa Oboe und Fagott. Diese Instrumente werden dann auch oft von Orchestermusikern unterrichtet, die in diesem Fall tatsächlich meist nur den erwähnten einen Nachmittag in der Woche im Haus sind.
 
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Aus aktuellem Anlass war wieder ein Artikel in der Zeitung, der sich zwar nicht mit der Gestaltung des Unterrichts mit oder ohne Instrument beschäftigt, aber doch mit ähnlichen zu bewertenden Themen.
 
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Aus aktuellem Anlass war wieder ein Artikel in der Zeitung,
Sehr rührend, aber auch anderweitig beleuchtet der Artikel den "Notstand" im Musikunterricht. Das Engagement der beschriebenen Lehrerin ist natürlich anerkennenswert und sicher nicht alltäglich.

Nun muss man aber hier mal den Scheinwerfer schwenken und vergleichend auf andere Freizeitbeschäftigungen leuchten. So sind z.B. in fast allen Feldern des Sports die Ausbilder (Trainer) ehrenamtlich tätig. Hier werden Leistungen zur Förderung der Jugend zumeist kostenfrei (evtl. Vereinsbeitrag) erbracht, und wohl immer in der Freizeit der Ausbilder. Die gilt für fast alle Sportarten, wobei Fussball wohl am weitesten verbreitet ist aber eher in der Gruppe stattfindet. Aber es gibt sehr individuelle Sportarten wo ein Trainer oft nur mit einem Schüler beschäftigt ist (Fechten-Schisport-Eiskunstlauf und und und). Auch andere hoch anzurechnende Ehrenämter sind hier zu würdigen. Weder sind Ärzte Götter in weiß, noch sind Musiklehrer Götter mit Notenschlüssel. Es gibt halt immer "so ne und so ne".

Es scheint wohl tatsächlich so, dass man sich den passenden Lehrer aussuchen muss und auch konsequent wechseln muss, sollte man nicht zufrieden sein, sowohl als Person als vom Unterrichtsfortschritt.

Es gilt: Augen auf bei der Lehrerwahl ! In der allgemeinen Schule oder Weiterbildung (Studium, Beruf) hat man diese Möglichkeit ja leider nicht.
 
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So sind z.B. in fast allen Feldern des Sports die Ausbilder (Trainer) ehrenamtlich tätig. Hier werden Leistungen zur Förderung der Jugend zumeist kostenfrei (evtl. Vereinsbeitrag) erbracht, und wohl immer in der Freizeit der Ausbilder.
So ist es, aber die meisten dieser ehrenamtlichen Ausbilder haben in der Regel einen Hauptberuf mit dem sie ihr Geld verdienen. So gesehen ist das Ehrenamt ihr Hobby.

Hier geht es aber darum, dass die Musikschullehrer jede Menge unbezahlte Überstunden machen (für Jugend Musiziert übersteigen die zusätzlichen Stunden schnell das Maß, das im Rahmen der sog. "Zusammenhangstätigkeiten" regulärer Anteil der Anstellung ist). Die Vorbereitung und Betreuung für Jugend Musiziert, aber auch etliche andere Zusatzveranstaltungen die über das Jahr anfallen, ist eben kein Hobby, das man neben seinem Hauptberuf macht. Sollte es jedenfalls nicht sein.
 
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So ist es, aber die meisten dieser ehrenamtlichen Ausbilder haben in der Regel einen Hauptberuf mit dem sie ihr Geld verdienen
In dem von @Klangbutter gezeigten Artikel ging's ja um extracurriculare Tätikeiten der Lehrerin. Auch sie geht einem Beruf (dem des Musiklehrers) nach und verdient damit ihr Geld. Das Engagement beim Musikwettbewerb war für sie genauso Freizeit neben dem Beruf, wie es Freizeit neben dem Beruf für z.B. einem Brandhelfer bei der freiwilligen Feuerwehr oder Helfer beim Roten Kreuz oder THW darstellt, der vielleicht sogar noch sein Leben einsetzt. Ehrenamtliche und freiwillige Tätigkeiten haben in unserem Land halt einfach einen eigenartigen Beigeschmack. Es wird irgendwie gewürdigt, keiner möchte es jedoch machen, es sollte besser bezahlt werden, und, und, und. Goldene Lorbeeren hat sich mit freiwilliger Tätigkeit noch keiner verdient.
Die Spanne beim Musikunterricht ist halt sehr weit gefächert, bei mir war's Gruppenunterricht im Nebenraum einer Gaststätte (Anfang 60er Jahre), einmal die Woche, für 10 DM im Monat, für einen Rentner als Lehrer; was willst du da erwarten (siehe meine Hörproben :D).
 

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