Es gibt keine Grenzen zwischen Hobby und Beruf, zwischen Passion und Lohnarbeit, ich selbst muss entscheiden, was zu tun, und wie mein Leben zu gestalten
Das sehe ich nicht so:
- Beruf ist, womit ich mein Geld für meinen Lebensunterhalt verdiene.
- Hobby ist, was ich aus Interesse an der Tätigkeit mache, ohne entscheidende finanzielle Aspekte des Gelderwerbs damit zu verbinden.
Idealerweise vermischt sich das Interesse an der Tätigkeit mit dem Gelderwerb - dann kommt der persönliche Spaß mit ins Spiel, was dafür sorgt, dass man eine persönliche Genugtuung an der Ausübung seiner Tätigkeit bekommt. ...und sich mehr für seinen Job engagiert als man dafür bezahlt bekommt.
Und ab hier kann das alles kippen: Im Grunde gibt man ab hier seinem Arbeitgeber Rabatt, was einem aber sehr selten honoriert wird. Im Gegenteil - wenn man mehr Arbeit abbekommt, als man als eine Person im normalen Arbeitstag bewältigen kann, dann wird man schon mal daran erinnert, "dass es in anderen Firmen durchaus üblich ist auch Arbeit mit nach Hause zu nehmen" ... und man solle sich doch bitteschön nicht so anstellen: dafür würde man ja schließlich bezahlt.
Genau das sind ja eigentlich die Punkte, die z.B. Klangbutter bemängelt, dass höchstes Engagement verlangt wird, aber die entsprechende Belohnung dafür verwehrt wird mit dem Hinweis, das würde die "Ertragslage" nicht hergeben. Wenn ich mein Bauchgefühl hierzu befrage, dann ist das recht eindeutig: Meinem Bauch ist die Ertragslage der Umgebung ziemlich egal - der möchte in regelmäßigen Abständen gefüttert werden. Und wenn ich meine Arbeit als Hobby sehe und aus Spaß an der Freude arbeite, dann sagt der mir relativ schnell, wo Schluss ist mit lustig!
Nicht die Gemeine, nicht der Arbeitgeber, nicht der Staat, nicht die Gesellschaft können mir diese Entscheidungen (die laufen anfallen) abnehmen. Niemand wird in D/Ö zu Musikunterricht gezwungen, sowohl Lehrer als auch Schüler können das selbst frei entscheiden.
Deshalb ist es absolut richtig, dass niemand gezwungen wird Musik zu unterrichten und niemand gezwungen wird Musikunterricht zu geben. Niemand wird auch gezwungen Streßenkehrer zu werden, oder Kanalreiniger. Es wird überhaupt niemand gezwungen zu arbeiten. Die Folgen muss halt jeder mit seinem Bauch persönlich klären. Aber mit der Argumentation kommt man dem Kern der Sache nicht mal annähernd näher.
Aber es gibt auch nach wie vor keinen Grund warum Mitarbeiter im Gesundheitsdienst z.B. Krankenpfleger soviel weniger entlohnt werden als Bandarbeiter am Fließband einer Automobilfirma. Das ist ein gesellschaftliches Problem.
Um dem Dilemma , ausgenutzt zu werden zu entgehen, müsste man konsequenterweise in einem Beruf arbeiten, den man eigentlich nicht mag, denn dann arbeitet man sehr effizient und kommt auch nicht in Gefahr freiwillig ein zusätzliches Mehr an Engagement reinzustecken, das einem persönliche Zeit raubt und niemand bezahlt. ... Aber dann kommen dann halt Situationen dabei raus, wie es die Themenerstellerin eingangs beschrieben hat. (Welches den Antworten nach , hier auch niemand gut und hinnehmbar fand)
Dann muss man halt nach ehrenamtlichen Helfer sich umschauen, die den Nachwuchs für Wettbewerbe fit macht und die auf Wettbewerben dafür sorgen, dass das auch alles läuft. Und wenn sich dann nicht genug Leute finden, so dass so ein Event durchgezogen werden kann - dann findet das halt nicht statt: Musik braucht niemand zum Leben - zu sowas gibts ja ein Radio!
- Es gibt immer Alternativen. Kein Weg ist alternativlos. Aber man muss dann halt die Konsequenzen die die jeweilige Alternative nach sich ziehen auch akzeptieren! - es gibt hier nur "entweder oder" , aber kein "entweder und" !
.
.. und noch ein redaktioneller Hinweis aus moderatorischer Sicht:
Nachdem der Faden schon seit langem in eine Diskussion über die Situation an Musikschulen und Musikunterrricht allgemein abgedriftet ist und zwar so, dass ich hier keien Chance sehen die beiden Themen zu entflechten und in separate Fäden aufzudröseln, habe ich mir erlaubt den Thementitel entsprechend zu ergänzen so dass hier weiterhin ohne Einschränkung darüber diskutiert werden darf, ob und inwiefern berufsmäßige Musiklehrer nicht auch mit einem Entgelt wie für ehrenamtlich tätige entlohnt werden dürfen, unabhängig davon , ob diese nun ihr Instrument in den Musikunterricht mitbringen , oder nicht.