Geständnis eines Technikers

Ich hatte diese Situation bisher zweimal und bin dabei immer irgendwie knallrot angelaufen.
:redface:
Hatte ich zum Glück noch nie...

Einmal war es bei einer Schauspiel-Inszenierung erforderlich, in der Pause vor dem Vorhang ein Tischmikro wegzuräumen - da hab ich lieber einen Deal mit der Requisiteurin gemacht, damit die das für mich mit erledigt...:redface:
 
Ob man das nun persönlich mag oder nicht: Ich finde es immer schon ein gutes Zeichen, wenn die im Licht der Öffentlichkeit stehenden Leute überhaupt darüber nachdenken, ob und wie man sich bedanken könnte. In welcher Form auch immer. Denn das zeigt IMHO, dass die Leute die Arbeit der "stillen Helfer" anerkennen und zu schätzen wissen und sich bewusst sind, dass sie ohne die Helfer ziemlich blöd dastehen würden.

Das kann auf viele verschiedene Weise geschehen
- Namensnennung bei der Bandvorstellung
- persönlicher Dank
- "Trinkgeld" extra, auch wenn der VA den Techniker bezahlt
- Aufnahme auch von (festen) Live-Technikern in die Credits einer (Studio-)CD

Ich finde, das ist einfach eine Frage der Höflichkeit und des Respekts, dass man sich bei den "Zuarbeitern" auch mal bedankt (ich kenne ja nun beide Seiten, da ist das Bewusstsein sicher etwas mehr geschärft). In meiner Stagehandzeit habe ich da auch sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Die zwei Extreme:
- Spice Girls: Vorletzter Song, Crew call, Aufgaben verteilen. Normalerweise steht dann ja gegen Ende des letzten Songs alles, was auf der Bühne zu tun hat, am Aufgang bereit um gleich nach Ende der Show die Bühne entern zu können. Bei den Spice Girls wurden extra Stellwände hergeschafft, hinter denen wir warten mussten (wohlgemerkt, alles Backstage und vom House aus nicht sichtbar!), bis die Diven um die Ecke waren. Begründung: Man wolle den Damen den Anblick von Seit-14-Stunden-Malochenden-und-Schwitzenden ersparen.

- Ärzte, Tourauftakt ("13"?). Es war seit drei Tagen geprobt und aufgebaut worden, und dann zum ersten Mal das Material in die Tourtrucks laden statt in die halbleeren Hänger wie bei der Anlieferung. Das dauert natürlich etwas länger als später auf der Tour, wenn der Ladeplan endgültig steht und man auch weiß, dass alles passt. Ende vom Lied war dann 3h morgens letzte Trucktür zu, und dann: Bela, Farin und Rod standen beim auschecken da, alle einen Stapel T-Shirts in der Hand und haben sich bei der gesamten Local Crew per Handschlag bedankt. Nun gut, sie hatten auch während des Abbaus in der Halle ihren Spaß und standen öfter mal im Weg, aber sie sind immerhin die ganze Zeit dageblieben. Das hat Stil, und das freut einen auch. Sowas muss nicht immer sein, aber so ab und zu, das ist schon schön.
 
Hallo Leute
Bin auch Tonmensch und hab heuer 2 Musicals mit Hauptschulen in Österreich betreut!
Mein FAZIT:
NUR MIT GENERALPROBE!!!!
Sonst wäre auch ich im Ar... gewesen!
Und das wichtigste Werkzeug: INTERCOM!

Bei der ersten Veranstaltung bin ich aus Bugetgründen komplett alleine in die Schule mit dem LKW gefahren.
Ich war daher verantwortlich dass meine 10! Aufbauhelfer alle das richtige machten... (gar nicht so leicht)

Für die Veranstaltung behielt ich mir klarerweise den Ton vor. Das restliche wurde von den Schülern und Lehrern gemacht...:
1 Lehrer war jeweils "Chef für die Technik" und hat via INTERCOM alle Anweisungen gegeben
Da die Lichttechnik und die Verfolger (einer war leider nur ein "Source Four") jeweils durch Schüler gemacht wurden, wussten die zumindest schon so halbwegs, wie das Musical ablief, aber auch die hatten jeweils eine Sprechstelle
Ich hab mir einen Kopfhörer um den Hals gegeben, mit dem ich die gespräche noch so halbwegs verstanden hab.
UND: Ich hatte auch einen "Bühnentechniker" (es war auch ein Schüler mit Funk-Intercom) der halbwegs engagiert und professionell die Mikrofone umpositionierte bzw. die Funken aktivierte.

Und es war wirklich SUPER!
Abgesehen von ein paar musikalischen "Hackern", die bei 10-14 jährigen Hobbymusikern (da sieht man doch immer hinweg) war alles top!
Eine Delayline nach 12m ersparte mir auch noch eine hohe Betriebslautstärke in den ersten Reihen.

Hier noch einige Impressionen davon:

Der "Lichttechniker"


Verfolgerfahrer (mit Source Four) -> Übrigens: Das Case stand bombenfest!!! (und es war die Idee eines Lehrers....)


FoH


Die "Profi" Musiker in einer Pause :great:
 
@PowersoundsEvent,
weißt du zufällig, welche Intercoms ihr verwendet habt? Bin zur Zeit nämlich auch auf Suche nach solchen Teilen, damit ich bei Muscials und anderen Veranstaltungen mit dem Lichttechniker und dem Regisseur in Kontakt stehen kann.

MfG
Tonfreak
 
Das Foto vom FOH krieg ich komischerweise nicht angezeigt, kommt nur Werbung... :(
 
Das Foto vom FOH krieg ich komischerweise nicht angezeigt, kommt nur Werbung... :(
Bei mir ist irgendwie alles zu sehen. Welche Werbung wird denn bei dir angezeigt?

Bzgl Case und Verfolger: So etwas lässt sich aber gar nicht mit den Unfallverhütungsvorschriften vereinbaren :D Ober gibt's in Österreich andere Gesetze :screwy:

MfG
Tonfreak
 
tip das case doch das nächste mal upside down..... deckel nach unten, rollen in die luft... ist fast gleichhoch aber doch deutlich stabiler :)

@ tonfreak, zwecks intercom systemen, asl oder axxent haben sich bewährt und diese trifft man meistens an. beides gute systeme. ich arbeite mit beiden sehr oft, gibts nix dran auszusetzten. einzig die wireless serie von asl macht mir bei indoorbetrieb in funk technisch schwierigen gebäuden etwas kopfzerbrechen. bin ich nicht zufrieden mit, für den preis... kabelgebunden aber alles super.

bei mir gehen alle bilder

edit sagt ich habe gerade zeit zum raussuchen, hier die links

axxent intercom systems
achtung, diese dinger haben als kleines gimmick einen 12v zigaretten anzünder drin. der ist da genau solange drin bis du das ding das erste mal verliehen hast ;) mir ist noch nie ein system untergekommen, bei dem der anzünder noch verhanden war :D also gut überlegen ob man den nicht doch gleich ins auto packt, auch wenns eigentlich ne tolle sache ist....

asl, die konkurrenz
"industriestandart", wie gesagt mit der wireless serie hatte ich unter ungünstigen bedinungen schon probleme, ansonsten alles top..

was richtig ins geld geht ist das ganze zubehör... headsets, beacon light etc... hier kann man geld sparen wenn man da auf material von externen anbietern setzt... wenn man sparen muß ;) das original zubehör macht den job natürlich super.
 
Ja, jetzt kann ich auch alles sehen... vorher war da ein kleines rotes Kreuzchen, bei Draufklick kam ein Fensterchen mit "work & live in america" (oder so ähnlich). Egal, vorbei :)
 
Hallo
Wie gesagt...
Das mit dem Case und dem Sessel darauf war die Idee eines Lehrers.... Ich hab zwar gesagt, das das vielleicht gefährlich ist, aber was solls....

Zur Intercom:
Die Kopfhörer, die auf den Bildern zu sehen sind, sind bei einer Stahlproduktionsfirma aus meiner Gegend ausgeschieden. Leider wurde irgend ein altes Bussystem verwendet (mit 5pol DIN Stecker...) So hab ich den Kopfhöreranschluss mit Klinke und das Mikro mit einem XLR Stecker versehen.
Die ganzen Signale kommen in einen Rackmixer und von dort werden die Signale wieder zu einem kleinen 20Euro Kopfhörerverstärker direkt bei der Sprechstelle geschickt.
Die Wireless-Sache läuft mit einem Sennheiser ME3 Headset auf Funk und mit einer IEM 300 Funkstrecke.
Das ganze ist zwar ein wenig mehr verkabelungsaufwand, aber ich bin mit den Axxent teilen nicht zufrieden gewesen (hab einmal die kabelversion getestet)
Und vor allem: Samt den Funkstrecken für den Bühnenmenschen und 4 Kabelgebundenen Sprechstellen hat das ganze inkl. Cases und Akkulader grade mal 1500 Euronen gekostet. -> also alles Selbstbau <-

Zu den Sprechstellen:
Es sind AKG Kopfhörer und AKG Mikrokapseln! Zu den Kopfhörern muss ich sagen, so gut wie die dichten nicht einmal meine AKG 271 Kopfhörer ab. Bei lauten Veranstaltungen sind die echt super.
 
@tobse,
vielen Dank für die Links, ich werde mal schauen, ob da (preislich) etwas für mich dabei ist.
... bei Draufklick kam ein Fensterchen mit "work & live in america" ...
Mensch, das war deine Zukunftsvorhersage :D

MfG
Tonfreak
 
wie gesagt, case einfach upside down tippen und du bist deutlich sicherer bei dem spiel :)

was hattest du denn für probleme mit den axxent systemen?
 
@ Harry, weiter vorne:
Noch ein Schmunzler zum Thema alle Regler runter.
Ich hatte vor einigen Jahren meine A Cappella Gruppe während eines Auftritts aufgenommen. Die Mikros (2 Kondensator-Kleinmikrofone, Pro37R) waren mit Hilfe eines kleinen Gestells zwischen der ersten Zuschauerreihe und der Bühne von der Decke abgehängt. Die Position kann man nur emfehlen, keine Trittschallgeräusche und eine recht gute Balance zwischen Ensemble und Publikumsreaktionen.
Jedenfalls, als ich die Mikros nach getaner Aufnahme abhängte kam von einem Zuschauer der Kommentar: "Das sind aber gute Mikrofone, die haben euch auf diese Entfernung laut und natürlich verstärkt!" Na ja, eine ungläubige Reaktion, auf die Antwort, daß wir unverstärkt gesungen hatten.
Man muß dazu sagen, daß links und rechts der Bühne Lautsprecher installiert waren, die aber völlig außer Betrieb waren.
In vielen Fällen hilft halt Placebo, in schweren Placebo Forte.
 
Wir hatten vor einem guten Monat eine großen Musikabend.

Also die Proben fingen soweit super an, außer das man nicht ordentlich einpegeln konnte weil alle laut waren und meine kopfhörer weg waren^^.
doch dann baute die eine band grade auf will losspielen aber kommt nur knistern an...
ja genau das pult war futsch...

also wir die proben mit nem Powermixer weitergemacht und eig nur mic und cd an.

dann pünktlich zur generalprobe kam ein pult von einer Firma, ein schönes Soundcraft Delta DLX.
funktionierte soweit alles ganz passabel nur das ich bei keinem den eq schön anpassen konnte etc.
aber gut die singen eh nicht so tolll^^

dann kam der Auftritt^^

am ersten abend lief alles soweit gut nur das ich schwierigkeiten hatte mit den gitarristen die ihre gitarrengains verändert hatten^^.
also ob das noch nicht genug wäre kollabierte meine amp an Hitze.. zum glück nur 2min ausfall danach gings weiter.

und dann am 2ten abend das wohl peinlichste^^ Ich hatte grad nen playback zu laufen und veränder den gain von dem einen Mikrofon weil die sängerin ziehmlich leise war...
nur sind bei den soundcraft pulten da oben die tasten für +48V und Phasendreher...
Also ich erwisch die Phantomspeisung und ein pfeifen geht durch den saal xP
die sängerin war komplett verunsichert^^

naja soviel zum ton.

2 tage vor dem auftritt ist uns der mann für den spot ausgefallen.. also nen ungelernten ran, der hat nicht das geschehen auf der bühne verfolgt und die moderatoren im dunkeln stehen gelassen^^.

und einer unserer Lichttechniker sitzt vorne an der bühne für mics etc. und der andere halt am pult

nur musste der 2te nach der hälfte der aufführung selber auf die bühne, fand ich zwar nich so toll aber was will man machen???

nunja es dauerte etwas bis das pult wieder besetzt war, so durfte ich beides machen.
nur dann kam der lichtler nach seinem auftritt nicht mehr wieder aber der andere musste wieder zur stage^^
und ich kannte deren Steps nicht...

naja war ein ganz passabler abend, abgesehen davon dass vorne an der bühne nicht wie auf den plänen aufgeschrieben (die in der probe exakt erstellt wurden) alle mics vertauscht wurden aber mit bisl raten ging das^^.

und wir hatten seitlich je eine stellwand zu stehen (2x4m) und die fiel ins publikum^^

naja jetzt kommt erstmal theater das wird wieder nen spaß^^
 
Dein Post gehört eher in die Rubrik "dusselige Anfänger" :D
Wie kann man nur so einen Scheiß abliefern.........:confused:
 
@ placeboeffect : beim letzten springrock bei uns haben wir auf jeder seite 6 schön große kling und freitag boxen hingestellt :D ich weiss gar nciht genau wie viel KW das gehabt hätte... aber wir haben pro seite nur 4 befeuert... :)

und um mal so das thema dank nochmal anzuschneiden:
wir haben unsern technikern sowieso nach der super licht und ton show gedankt und am nächsten VA-Tag noch ne Flasche Havana spendiert... da ham se sich gefreut :D
aber die warn auch gut: ham unsere Lichtshow komplett improvisiert und zwar richtig passend (siehe unsere youtubevids).
Auch wenn die da manchmal nen bisl komisch sind: nen bisl was können die schon ;)
 
@ witchcraft

naja die einzigsten halbwegs erfahrenen leute waren der lichttechniker und ich (ton)

der rest waren alles anfänger und es war deren erster auftritt^^ ganz abgesehen war die organisation sagen wir mal unzureichend^^
 
...ganz abgesehen war die organisation sagen wir mal unzureichend^^
Das kenne ich - und gerade dann sind Berufserfahrung und Professionalität besonders wichtg und hilfreich, auch wenn's manchmal im Hirn wehtut, weil man seinen Job nicht so gut machen kann, wie man unter besseren Umständen eigentlich könnte. Aber man macht trotzdem das Optimum aus den Gegebenheiten ;).
 
naja besser war leider nicht mehr drin^^
aber den gästen und lehrern hats gefallen und die schulleitung schmeißt nen LS9^^
was will man mehr xP
 
Das kenne ich - und gerade dann sind Berufserfahrung und Professionalität besonders wichtg und hilfreich, auch wenn's manchmal im Hirn wehtut, weil man seinen Job nicht so gut machen kann, wie man unter besseren Umständen eigentlich könnte. Aber man macht trotzdem das Optimum aus den Gegebenheiten ;).


Genau so ging es mir letzes Wochenende. Ein relativ kurzfristig Organisierter Gig stand an. Ich wusste leider nicht wie der FoH-Platz aussieht und welche Gerätschaften mir zu verfügung stehen. Bei der Ankunft stellte ich dann fest dass der FoH Platz zumindest mal so halb aufgebaut war. Als Pult war ein DDA Pult der S-Serie vorhanden. So nun stand ich da und musste mir erst mal einen überblick verschaffen. Dann noch die Inserts gesteckt und das Siderack gecheckt. Und nun begann das große Rätsel. Die Aux-Wege waren für mich wirklich erst mal eine Herausvorderung (vor allem die Returns). Eine Anleitung fürs Pult :redface: war auch nicht vorhanden. Also war learning bei Doing angesagt, was wiederum die Zeit die eigentlich für den Soundcheck gedacht war auf ein minimum begrenzte! Monitoring ging dann sagen wir es mal so, ein wenig in die Hose. Den Front Sound hab ich dann mit Hilfe eines Kollegen wärend der ersten Lieder geradegebogen. Bis aufs Monitoring lief dann aber alles bestens.

Naja das DDA Pult ist schon nicht schlecht, wenn ich schon alt! Aber die Aux-Wege finde ich schon ein wenig komisch durchdacht...
 
@ placeboeffect : beim letzten springrock bei uns haben wir auf jeder seite 6 schön große kling und freitag boxen hingestellt :D ich weiss gar nciht genau wie viel KW das gehabt hätte... aber wir haben pro seite nur 4 befeuert... :)
:D :D

Lustig, dass es das "Spring Rock" noch gibt... Haben wir vor (ähmmm wann war das noch? '93, '94?) naja, jedenfalls vielen Jahren als Pökse von der Schülerzeitung aus der Taufe gehoben und ich hätte nie gedacht, dass das so lange läuft... Der Sound war aber immer schon gut ;)

Kennen wir uns eigentlich? Oder liegen da zuviele Generationen der Bandszene dazwischen? (kleiner Tipp: ich bin der, der am 3. Weihnachtsfeiertag in der Brandente immer ganz links auf der Bühne sitzt und klimpert...)


Grüße in die alte Heimat!

Jens
 

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