Gebrauchtmarkt in der Krise?

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Dafür hast Du einen deutlich attraktiveren Laden, der mit einer höheren Miete einhergeht, und einen Mitarbeiter, der seinen Teil anders dazuverdient.
Online schauste stundenlang im Katalog, vergleichst YouTube Videos, und schickst die Gitarre am Ende zurück. Der Mitarbeiter muss nicht ausgebildet sein, sondern bringt die Gitarre einmal vom Lager zum Versand, und anschließend wieder zurück.
Vor Ort muss er die Gitarren kennen, Dich beraten, mit Dir quatschen, Dir noch paar andere Modelle zeigen...
Das dauert alles deutlich länger und erfordert mehr Fachkompetenz.

Ja, bei einer neuen Gitarre ist Versand in der Regel keine Option für mich. (Meist) Gebraucht oder - selten - Ladenkauf. Eine Ausnahme war mal eine Reso; um das Jahr 2000 waren die noch sehr selten in den Läden, außerdem wollte ich nur eine für den Einstieg (quasi als "Klangfarbe", nicht um der beste Reso-Spieler der Welt zu werden), da hatte ich eine HB geordert, guter Klang, aber nicht oktavrein geliefert, selbst basteln wollte ich nicht, Umtausch, gleiches Problem (Chargenfehler?). Ich habe dann im Laden eine Johnson gekauft. Gut gefallen mir Läden, die interessante Gebrauchtinstrumente oder B-Ware haben; das reizt dann zum Stöbern.
Ich habe eine Zeitlang allerdings tatsächlich eine Reihe von Gebrauchtinstrumente in der Bucht oder aus Kleinanzeigen gebraucht im Versand gekauft, alles gut.
 
Bei Keyboards oder komplexer Elektronik mag man die fehlende Garantie etwas höher in den zu zahlenden Preis mit einrechnen. Aber als Empiriker mit 45 Jahren Kauferfahrung von Musikinstrumenten und Zubehör kann ich nur konstatieren, dass mir weder etwas Mechanisches noch nichts Elektronisches in der Nutzungszeit kaputt gegangen ist, egal, ob Keyboards, Effektgeräte der Amps, egal, ob neu oder gebraucht gekauft
Ich kaufe erst seit roundabout 30 Jahren Musikkrempel, neu/gebraucht. In diesem Zeitraum ist schon einiges kaputtgegangen. Und ich rede nicht von zu Bruch gegangen, sondern von Ausfall/Defekt. Ein paar Beiträge weiter vorne gibt es eine kleine Liste (noch nicht einmal vollständig).
Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es dann und wann immer wieder mal Defekte. Ich halte Deine Aussagen bezüglich der angeblichen Unkaputtbarkeit von Musikalien nicht für realistisch.
Wo Technik im Spiel ist, kann auch etwas kaputtgehen. Das gillt auch für Musik Equipment.

Nur weil Dir persönlich Garantie, oder z.B. Rücknahme nicht wichtig sind, ist das doch trotzdem etwas, was sich auf einen Preis auswirkt.
Logisch kauft man z.B eine Gitarre weil sie einem gefällt, nicht wegen irgendwelcher Services. Aber wenn ich mich entscheiden muß wo ich diese kaufe, dann nehme ich den Verkäufer, der mir das beste Angebot macht. Ein Gesamtmix aus Vertrauen, Service, Preis, whatever.
Natürlich ist es für einen Privatverkäufer kaum praktikabel die selben Konditionen wie z.B ein großer Onlinehändler zu bieten. Er hat aber die Möglichkeit sein Angebot über den Preis durchaus attraktiv zu gestallten. Nur, wenn er auch dazu nicht gewillt ist, tja dann hat er halt Pech gehabt.

Grüße,
BB
 
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Ja, bei einer neuen Gitarre ist Versand in der Regel keine Option für mich.
Mir gings gar nicht um persönliches Gusto, sondern um die Preise Online/im Laden :)
 
Ich halte Deine Aussagen bezüglich der angeblichen Unkaputtbarkeit von Musikalien nicht für realistisch.
Wo Technik im Spiel ist, kann auch etwas kaputtgehen. Das gillt auch für Musik Equipment.

Natürlich. Und vielleicht würde die individuelle Betrachtung anders aussehen, wenn ich als Bluesrocker meine Sounderfüllung im AC30 finden würde und damit jeden Abend auf der Bühne stehen würde. Aber das tue ich nicht und auch da wäre nach 2 Jahren die Garantie vorbei.

Nur weil Dir persönlich Garantie, oder z.B. Rücknahme nicht wichtig sind, ist das doch trotzdem etwas, was sich auf einen Preis auswirkt. <...> Ein Gesamtmix aus Vertrauen, Service, Preis, whatever.

Da sind wir uns ja einig, nur die Schwellenwerte der individuellen "Preistoleranz" sind verschoben. Da kommt dann schon "der Markt" ins Spiel - wenn es genug Gebrauchtangebote gibt, aktuell scheinen es gerade bestimmte Effektgeräte zu sein, da kann ich vielleicht auch zwei Wochen warten, bis ein Exemplar zu einem günstigeren Preis auf den Markt kommt. Stehe ich davor, mir gerade einen Hiscox-Case zu kaufen, dann freue ich mich auch über (netto, also Versand eingerechnet) 15% Nachlass gegenüber einem neuen, weil die Teile fast nie ohne Instrument auf den Gebrauchtmarkt kommen und auch ein neuer Koffer nach ein paar Transporten im Kofferraum ohnehin gebraucht aussehen würde.
 
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Leute für mich ein Phänomen. Ich beobachte schon seit Monaten den Gebrauchtmarkt für Fender Gitarren, vorwiegend Strats. Und zwar querbeet in den Modellreihen. Das was ich auf eBay/Kleinanzeigen und Co so sehe, sind das fast durchweg Mondpreise die die Leute verlangen. Gitarren aus den 90iger zb zu Preisen die Inflation bereinigt sogar über dem Neupreis liegen. Und dies flächendeckend. Dabei sieht man die Gitarren Wochen später immer noch zu den gleichen Preisen online stehen, d.h. die Dinger werden zu regelrechten Ladenhütern. Und jeden Tag kommt eine stattliche Anzahl an neuen Gitarrenverkäufe hinzu. Sehe ich das falsch? Funktionieren Angebot und Nachfrage nicht mehr?
 
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Funktionieren Angebot und Nachfrage nicht mehr?
Doch, tun sie. Nur nicht alle verstehen es.
Inflation hat z.B. bei Modellen die es immernoch ähnlich gibt wenig Bedeutung, und viele versuchen E-Gitarren zu B-Preisen anzubieten, was natürlich auch nicht klappt.
 
Doch, tun sie. Nur nicht alle verstehen es.
Inflation hat z.B. bei Modellen die es immernoch ähnlich gibt wenig Bedeutung, und viele versuchen E-Gitarren zu B-Preisen anzubieten, was natürlich auch nicht klappt.
950 Euro zb für ein 23 alte Fender American Strat zu verlangen, die neu damals 1100 DM gekostet hat ist doch völlig daneben. Wir reden hier nicht von Vintage Gitarren!
 
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950 Euro zb für ein 23 alte Fender American Strat zu verlangen, die neu damals 1100 DM gekostet hat ist doch völlig daneben. Wir reden hier nicht von Vintage Gitarren!

Verlangen kann man ja, was man will... und in ein paar Jahren ist die dann auch ´modern vintage´.... :D
 
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950 Euro zb für ein 23 alte Fender American Strat zu verlangen, die neu damals 1100 DM gekostet hat ist doch völlig daneben.
Das aber was anderes, als Deine Formulierung weiter oben :)
 
950 Euro zb für ein 23 alte Fender American Strat zu verlangen, die neu damals 1100 DM gekostet hat ist doch völlig daneben. Wir reden hier nicht von Vintage Gitarren!
Aber die waren in den 90er Jahren doch soviel besser :D
 
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950 Euro zb für ein 23 alte Fender American Strat zu verlangen, die neu damals 1100 DM gekostet hat ist doch völlig daneben. Wir reden hier nicht von Vintage Gitarren!
... wobei alle paar Jahre versucht wird, den Begriff "vintage" neu zu definieren ... Aber viele der Instrumente bleiben lange auf dem Markt, die Käufer zahlen halt doch nicht jeden Preis
 
950 Euro zb für ein 23 alte Fender American Strat zu verlangen, die neu damals 1100 DM gekostet hat ist doch völlig daneben. Wir reden hier nicht von Vintage Gitarren!

Wer Schrott verkauft bekommt auch nur Schrott-Geld

Hab die ganze Woche dadrauf geschaut, hat 1996 2190,-DM gekostet

Nicht schlecht die Gewinnspanne :sneeze:

IbanezJPM100.jpg
 
Wer Schrott verkauft bekommt auch nur Schrott-Geld

Hab die ganze Woche dadrauf geschaut, hat 1996 2190,-DM gekostet

Nicht schlecht die Gewinnspanne :sneeze:

Anhang anzeigen 688261

Ja, schon richtig, aber die Petrucci-Serie gehört eben zu den wenigen Gitarren, die tatsächlich so etwas wie Sammlerwert entwickelt haben (ähnlich wie frühe JEM 777 LG, die sogar Preise zwischen 7-10.000 $ erzielen können). In den USA sind Petruccis (und frühe JEMs) sogar noch gesuchter, als in D, da finde ich den Preis von 1888 € eigentlich sogar recht annehmbar, bis 1000 hätte ich wegen der coolen Graphik selbst geboten, wenn ich die Anzeige gesehen hätte. 32 Gebote sprechen ja auch eine deutliche Sprache.

Irritierender als bei Sondermodellen / Signatures, die ja ihren eigenen Markt haben, finde ich, dass Massenmodelle teilweise weit über Neupreis gehandelt werden. Bleiben wir bei Ibanez: Eine gut erhaltene RG 550 liegt inzwischen bei 6-700 € und hat damit den Neupreis fast verdoppelt. Und davon gibt es Hunderttausende.

Übrigens auch bei Signatures sollte man aus meiner Sicht unterscheiden. Mal wieder am Beispiel Ibanez: John Petrucci hat in einem Interview seine aktuelle Music Man als 1000mal besser, als die Ibanez bezeichnet, ebenso hat Steve Lukather sein Sondermodell Roadstar SL 1010 sehr abwertend benannt. Das also sind die klassischen "Ich-spiele-für-viel-Geld-jede-Gitarre"-Typen, deren Sondermodelle mich weniger interessieren. Auf der anderen Seite stehen z.B. Eddie van Halen und Steve Vai, die selbst richtig viel eigene Entwicklungsarbeit in ihre Gitarren gesteckt und sich penibel ihr eigenes Optimum nach strengen Vorgaben an den Hersteller haben bauen lassen. Deren Gitarren interessieren mich weit mehr.
 
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Bleiben wir bei Ibanez: Eine gut erhaltene RG 550 liegt inzwischen bei 6-700 € und hat damit den Neupreis fast verdoppelt. Und davon gibt es Hunderttausende.
Meine RG550 hat 1993 genau 1330,- DM gekostet. Da würde ich demzufolge jetzt "umrechnungsbereinigt" ca. den damaligen Neupreis bekommen, aber der Wert hätte sich nicht verdoppelt.

Aber selbst, wenn mir jemand das 10-fache bieten würde, würde ich sie nie verkaufen, weil es meine erste E-Gitte war.
 
Interessant, ich hatte sie noch von 1987/88 so um die 800 DM in Erinnerung, kann mich aber auch täuschen, ist ja schon eine Weile her. Ev. lief damals auch eine Sonderaktion, denn ich erinnere mich, dass ich damals fast selbst eine gekauft hätte. Keine Frage, dass die 550 eine tolle Gitarre ist! Sie hat ja entscheidend dazu beigetragen, dass Ibanez für einige Jahre Weltmarktführer bei E-Gitarren wurde. Auch die Neuauflage aus Japan finde ich nicht uninteressant.
 
Mir ist vor 2 Jahren als ich wieder angefangen hatte, die Rechnung noch in die Finger gekommen. Die 1330 DM sind schon sicher. Die RG550 hat seinerzeit mein Kumpel ausgesucht, weil ich als blutiger Anfänger überhaupt keine Ahnung hatte. Gut möglich, dass meine auch ein wenig teurer war wegen des spiegelnden Pickguards.

Die Petrucci Signature wäre von der Lackierung her schon interessant, aber nur aufgrund der Lackierung ..., aber ich darf nichts sagen :rolleyes:
 
Das also sind die klassischen "Ich-spiele-für-viel-Geld-jede-Gitarre"-Typen, deren Sondermodelle mich weniger interessieren.

Das würde ich nicht so sagen. Die Petrucci war seinerzeit schon State-of-art und die Grafik schon sehr individuell. Und wie man weiß war die Musik, die darauf gemacht wurde nicht schlecht.
Die Entwicklung ist nur weiter gegangen und Petrucci ist nunmal kein Vintage-typ.
 
950 Euro zb für ein 23 alte Fender American Strat zu verlangen, die neu damals 1100 DM gekostet hat ist doch völlig daneben. Wir reden hier nicht von Vintage Gitarren!

Es ist doch völlig egal, was die mal gekostet hat. Wenn ich ein Budget von sagen wir mal 1.000,-- einplane und die 70er Strat gefällt mir besser als gleich teure Neuware, dann werde ich sie nehmen, egal, was die mal gekostet hat.

Ich persönlich finde mir in Musikläden, die nur Neuware anbieten, sehr selten spannende Gitarren, die ein "haben wollen" Gefühl erzeugen.

Private Inserate hingegen bringen oft sehr begehrenswerte Geräte zu Tage, die man nicht an jeder Ecke kaufen kann. Ich kaufe meist ältere Gitarren, nicht aus Spargründen, sondern weil ich sie einfach spannender finde.
Ich müsste nicht überlegen, ob ich meinen letzten Erwerb, eine frühe Custom Shop Les Paul Goldtop aus 1996 mit Gebrauchsspuren und weatherchecking oder eine gleich teure neue Standard haben möchte.

Aber zum Glück ist da jeder anders. Wenn alle nur dasselbe kaufen würden, wäre der Markt auch traurig.
 
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Ich hab mir Anfang der 90er bei Amptown in Hamburg eine Ibanez RG gekauft, weiß nicht mehr welche Bezeichnung genau: polar-weiß (oder so ähnlich), 24 Bünde, aktive HSS, Floyd Rose für 900DM (regulär wären 1400DM gewesen). War ein Spontan-Kauf, hauptsächlich wegen der 24 Bünde und aktiver Pickups. Natürlich auch wegen des Schnäppchenpreises ;)
Nach 3 Jahren war die Gitarre runtergespielt. Die Bünde waren durch, die Brücke abgenutzt, die Schrauben für die Gurtpins hatte ich mittlerweile eingeleimt. Ich war froh, dass mir jemand noch 400DM dafür gegeben hat.
Vermutlich gibt's aber bei der RG auch Unterschiede, sonst wär die Serie nicht so legendär geworden.
 
950 Euro zb für ein 23 alte Fender American Strat zu verlangen, die neu damals 1100 DM gekostet hat ist doch völlig daneben. Wir reden hier nicht von Vintage Gitarren!

Genau so geht es mir mit den hohen Preisen der 70er Jahre Fender Gitarren. Diese "schlechte" Qualität war dran Schuld warum es überhaupt zum Vintage Boom kam und jetzt sind die richtig teuer. Für mich sind das keine Vintage Gitarren.
 
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