Besonders übel finde ich immer die Kopfplattenbrüche, die grundsätzlich "perfekt repariert wurden und keine Auswirkungen auf den Sound haben". Aber selber behalten will man so ein angeschlagenes Ding wohl doch lieber nicht...
Es tut mir ja auch leid für jeden, dem das passiert - und Gibsons sind da eben auch sehr anfällig. Aber das lässt sich eben nicht schön reden: es ist nunmal der ultimative Makel, und bei einer hochpreisigen Gitarre umso mehr. Schon für die Reparatur ist man einiges los, und trotz der (wenn auch ungewollten) Investition soll sie auch noch deutlich weniger wert sein als vorher. Mir selber ist es bisher zum Glück erspart geblieben, aber wahrscheinlich würde ich das Teil dann wohl einfach behalten und damit leben. Klassischer Fall von Gebrauchswert > Verkaufswert.
Ich denke übrigens, die von mir vermuteten Gedankengänge kann man angesichts des Neupreisverfalls bei Gibson-Gitarren durchaus verallgemeinern. Die Leute wollen sich auch in soweit nicht eingestehen, dass sie einen ziemlichen Verlust gemacht haben. Gefühlsmäßig wird dieser nämlich erst greifbar, wenn die Gitarre weg ist und irgendwie viel zu wenige Scheine dafür auf dem Tisch liegen. Die Anzeigentexte sind also nicht zuletzt der verzweifelte Versuch, sich selber was vorzumachen, indem man diesen Moment hinausschiebt.
Ganz interessant ist die Beobachtung, dass das alles auf Gibson in besonderem Maße zutrifft. Scheint mir auch so, während zB die PRS-Besitzer beim Verkauf meist deutlich realistischere Preise angeben. Vielleicht gibts unter den Gibson-Jüngern tatsächlich mehr Bauchmenschen... (duckundwegrenn)
Gruß, bagotrix