Ich habe jetzt schnell ein "Muster" hergestellt. Wichtig ist mir aber folgendes:
Blau sind Dux und Comes hervorgehoben.
Grün hingegen der Kontrapunkt.
In der hier gezeigten Dreistimmigkeit ist nun das zu sehen, was ich bisher als doppelten Kontrapunkt meinte. Die Gegenstimme (als mehr oder weniger ausgesprochenes Kontrasubjekt)
sollte sowohl über als auch unter dem Thema funktionieren. D.h. der Kontrapunkt, der sich ja sinnvoll an der Konsonanz orientiert kann als Ober- und Unterstimme verwendet werden, ohne dass dabei s.g. Satzfehler auftreten.
Reine Quinten beispielsweise, die durch den Satz unter einem Thema gesetzt würden, würden in der Oberstimme eine dissonante Quarte ergeben, was wiederum gar nicht gut wäre. Daher muss eben so eine Quinte, die konosnant erscheint im doppelten Kontrapunkt wie eine diss. Vorhaltsquarte o.ä. behaldelt werden.
Es gibt noch viel mehr solcher Beispiele. Tatsache ist, dass man eine Gegenstimme immer (wenigstens) doppelt sehen muss, als Ober- und Unterstimme.
Das Beispiel (Muster) zeigt wie der "grüne" Kontrapunkt einmal unter dem Thema funktioniert und zurücktransponiert über dem Thema (Basseinsatz) auch noch seine volle Funktion erfüllt.
Der Rest ist ein Zwischenspiel, dass hier die Ausgangstonart bestätigt. Normalerweise würde es "wegmodulieren" um z.B. in die sekundäre Kadenz zu münden... etc. und um dort eine zweite Durchführung beginnen zu lassen.
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