Für Auftritte draufzahlen / Finanzierung von Auftritten allgemein

Hi Boerx,
lese noch mal meine letzten beiden Sätze, welchen du ja auch in deinem Posting zitiert hast.

Ja den hab ich nicht übersehen. Aber wenn ich billiger anbieten kann, dann kann ich doch problemlos auch nen Preis unterbieten.
Die Frage ist doch eher ob ich mich als Band über den Preis verkaufe oder anders.

Edit: Und natürlich gibt es auch irgendwo logische Untergrenzen, aber die sind sehr vage und mit Sicherheit nicht an lokale Preisstrukturen gebunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
tja, ich bin der meinung, dass man seinen preis primär über sein renomée, die qualität seiner musik, die show und garantie auf gäste macht. die nachfrage bestimmt den preis des angebots. ob hier irgenwelche konkurrenten billiger sind, ist bei einem erfolgreichen branding irrelevant. hat man als professioneller musiker kein erfolgreiches branding, muss man seinen status als solcher überdenken. im prinzip ist das angebot einer band - sprich musik, show, PA etc. - soviel wert wie es von einer nachfrage wertgeschätzt wird. als band ist man halt nichts weiter als ein produkt in einem pool, in der freie wahl herrscht. je grösser dieser pool, desto geringer sind logischerweise die preise, die im durchschnitt pro band erziehlt werden, weil das angebot die nachfrage übersteigt. einzige gegensteuermassnahme ist sein angebot zu optimieren und so gegen seine konkurrenz besser gewappnet zu sein.
die einzige für mich sichtbare, mögliche, regulierende massnahme wäre eine art gesamtarbeitsvertrag für musiker mit einem gesetzlich vorgeschriebenen minimum. normalerweise werden solche verträge aber vom arbeitsgeberverband der jeweiligen berufsgattung gemacht - d.h. da müsste erstmal auf dieser ebene was passieren. eine IG - also interessengemeinschaft - könnte evtl. den nötigen politischen nachdruck zu stande bringen. oder wer soll denn dieses "wettbewerbswiederiges verhlaten" ahnden? selbstjustiz?
auf dem niveau der bisherigen diskusion ist keine lösung erzielbar weil es immer bands geben wird, die billiger anbieten, die ein besseres preis-leistungs-verhältnis aufweisen oder einfach mehr glück haben als du (das du ist allgemein gemeint). ideale zu beschreiben mag ja schön sein - bringt uns aber nicht viel weiter.

man kann es aber auch aus der perspektive eines normalen arbeitsnehmer betrachten - ich bekomme einen job, es läuft prima, dann krise in der firma und hopps - werde ich entlassen - obwohl ich (vermeintlich) immer gut gearbeitet habe...
 
Ich will es mal ganz einfach sagen..., was wir heute säen, werden wir morgen ernten.
Wenn man sich heute seine Grundlage entzieht, hat man morgen keine mehr.
Wenn man heute seine qualitativ hochwertige Leistung für billiges Geld anbietet, wird man morgen nicht mehr Geld dafür bezahlt bekommen.

Viele Dinge, die uns in der Livemusikbranche heute begegnen, sind hausgemacht.
Darunter zählt z.B., das es normal geworden ist, dass Veranstalter den Bands ihre Gage vorenthalten, oder das Bands bei vielen Veranstaltern auf Kasse spielen müssen. Im Zweifelsfall wurde die Kasse vom Veranstalter schnell noch geplündert (habe ich alles schon erlebt).

Aber na ja..., viele Worte sind geschrieben und die Marktlage im Bereich Livemusik wird, wenn hier einige Musiker-Kollegen nicht bald aufwachen, sich noch sehr stark verschlechtern.
Unser Markt ist (dank Geiz ist Geil) auf der Talfahrt, wir sind aber noch lange nicht unten angekommen.

Ich persönlich kann mich nicht beklagen, meine Band läuft, wir verdienen unser Geld, aber ich habe in den letzten 20 Jahren auch vielen etablierte Bands gehen sehen.
 
Ich will es mal ganz einfach sagen..., was wir heute säen, werden wir morgen ernten.
Wenn man sich heute seine Grundlage entzieht, hat man morgen keine mehr.
Wenn man heute seine qualitativ hochwertige Leistung für billiges Geld anbietet, wird man morgen nicht mehr Geld dafür bezahlt bekommen.

Volle Zustimmung. Kurzes Beispiel: Vor 2 Jahren hat uns ein Veranstalter gefragt ob wir wo spielen wollen und uns "großzügiger Weise" sagen wir mal 500€ angeboten.
Wir haben abgesagt. Dieses Jahr hat uns der Veranstalter für das 5-6 fache gebucht

Viele Dinge, die uns in der Livemusikbranche heute begegnen, sind hausgemacht.
Darunter zählt z.B., das es normal geworden ist, dass Veranstalter den Bands ihre Gage vorenthalten, oder das Bands bei vielen Veranstaltern auf Kasse spielen müssen. Im Zweifelsfall wurde die Kasse vom Veranstalter schnell noch geplündert (habe ich alles schon erlebt).

Auch da stimme ich dir zu, wobei auf Kasse spielen auch nicht unbedingt schlecht sein muss. Mir geht es auch hier nicht darum dem Dumping das Wort zu reden. Wenn du meine (sehr) alten Postings liest merkst du, dass ich eigentlich stark auf deiner Wellenlänge liege. Ich bin nur strickt gegen sowas wie feste Regionalpreise usw.
Eine Band die konstant nur drauf legt wird es nicht lange geben. Meistens schon aus dem Grund, weil die Mitglieder dann idR auch nicht wirklich dahinter stehen. Aber ich seh das nicht als Konkurrenz. Konstanz ist das Zauberwort. Und wenn ein Veranstalter uns buchen will und niht viel Geld hat dann sucht man gemeinsam nach Möglichkeiten die Veranstaltung zu realisieren. Ein Veranstalter der wegen ein paar Hundert Euro Unterschied eine andere Band nimmt wollte dich auch nie wirklich buchen und ist nicht Ernst zu nehmen



Aber na ja..., viele Worte sind geschrieben und die Marktlage im Bereich Livemusik wird, wenn hier einige Musiker-Kollegen nicht bald aufwachen, sich noch sehr stark verschlechtern.
Unser Markt ist (dank Geiz ist Geil) auf der Talfahrt, wir sind aber noch lange nicht unten angekommen.

Imho liegt das wenig an den Musiker-Kollegen sondern eher an den Rahmenbedingungen insgesamt. Weniger Veranstaltungen. Die Leute fahren lieber 1h in ne größere STadt und/oder Disse als auf dem Land zu einer entsprechenden Veranstaltung zu gehen. Mehr Geld geht für Handys und Mp3 Player drauf. Das Banderlebnis ist dem Sauf-Erlebnis gewichen.
Die Veranstalter müssen inzwischen massiv Kosten für Security usw. aufbringen. Es wird immer mehr an Technik und Show erwartet.....

Die Liste lässt sich fortsetzten.
Natürlich kommt inzwischen auch noch eine größere Mobilität der Bands bzw. durch das Internet verbreitetere Kontakt und Aquisemöglichkeiten, die es auch kleinen Bands ermöglichen nach Gigs im größeren Umkreis zu suchen.
 
Hallo Gemeinde,

jetzt will ich doch auch mal meinen Senf dazu geben. Also ich kann Jackys Aussagen im Kern gut nachvollziehen. Jedoch muß man aus meiner sicht ein ganz klein wenig differenzieren.
Ich denke es geht nicht darum ob eine Band 100-200 billiger oder teurer ist, sondern um wirklich Dumpingpreise.

Ich kann es auch nicht fassen wie eine Band eine 500 PAX Veranstaltung incl Technik unter 2.000 Euro realistisch und professionell durchführen will. Aber diese Preise gibt es.
Nur wer einmal mit diesen Preisen in den Markt geht wird es schwer haben sich dann nachdem man sich ggf über den Preis etabliert hat, auf das normale Level des umliegenden Wettbewerb zu kommen.
Einfach ausgedrückt: Einmal billiger Jakob immer billiger Jakob.
Leider zieht dieses Phänomen nach sich, das dadurch der Markt für die reell kalkulierende Band zerstört wird und die Argumentation warum man nun diesen Preis hat einfach immer schwieriger wird.

Auch wir sind davon, neben der allgemeinen Auftragslage, im Moment schwer betroffen. Aber hier kann man nur an seinem Produkt (Musik natürlich, Show, Technik und Marketing) arbeiten um den reelllen Preis für diese Leistung langfristig zu rechtfertigen.
Und das ganze nennt man dann einfach nur "freier Wettbewerb". Klingt hart ist aber so ....

just my 2ct
Jens
 
ich vermute mal, dass ist von szene zu szene verschieden. wenn ich ne show mache, verspreche ich den bands entweder ne festgage oder sie spielen gegen die tür. falls festgage: da kann ich schonmal minus machen, kommt aber eher nicht vor, weil viele bands, die festgage verlangen schon ein paar mehr ziehen. und die unbekannten bands, die festgage verlangen, bekommen halt ein freundliches: verpisst euch.
spielen die bands gegen die tür, guck ich halt, dass ich alle meine ausgaben reinkriege (miete, promo, essen,...) und der rest geht alles an die bands.
und so ist das denke ich in der szene, in der ich mich rumtreibe gang und gebe. der gedanke, dass hier bands als dienstleister agieren, ist nicht existent. die bands haben bock zu spielen und die wissen auch, sie sind ein teil der szene, so wie die leute die konzerte machen und die die sich den scheiß angucken/publikum. alle gleichberechtigt, kein teil kann ohne den anderen existieren. im endeffekt verdient keiner damit geld und das ist auch gut so.

ich vermute mal dass sich swagger in ganz andren kreisen bewegt, von denen ich keine ahnung habe, wenn ich zum beispiel für meine hochzeit ne band miete, ist das eine dienstleistung. und ich kann mir vostellen, dass dort so phänomene wie preisverfall und so auftreten. wie in anderen dienstleistungsbranchen halt auch.

also nicht äpfel und birnen vergleichen. es hat keinerlei auswirkungen für swaggers band wenn die lokale metalband im ajz fürn kasten bier auftritt oder ne kleine punkband für nen vollen freitagabend nen hunni für fahrtkosten auf die hand bekommt.
 
also nicht äpfel und birnen vergleichen. es hat keinerlei auswirkungen für swaggers band wenn die lokale metalband im ajz fürn kasten bier auftritt oder ne kleine punkband für nen vollen freitagabend nen hunni für fahrtkosten auf die hand bekommt.
Ist das wirklich so? Macht der Veranstalter denn nur solche VA´s, bei denen niemand etwas verdient, oder spielen hier nicht auch hin und wieder andere Bands, mit denen der Veranstalter Geld verdienen muss/will/kann?
Was denkst du wie schnell sich ein Veranstalter daran gewöhnt, dass er Bands für Lau bekommt und damit Geld verdienen kann. Und sicher wirkt sich das bei solchen Veranstaltern auch auf andere Bands (auch aus anderen Musikrichtungen) aus.

Zum Thema "auf Eintritt spielen".
Eine solche Geschäftsgrundlage gab es früher eher selten. Sie hat sich in den letzten Jahren etabliert bedingt dadurch, dass einige Bands damit wirklich sehr gut verdient haben.
Was ist aber inzwischen passiert? Für viele Veranstalter ist das gerade bei möglichen Risiko-Veranstaltungen zur Normalität geworden und die meisten Bands gehen hier heute leer aus.

Und wieder kommt mein Spruch zum tragen....;"Was wir heute säen, ernten wir morgen".
Und dabei ist es völlig egal, ob es eine Veranstaltung mit einer Metal-, Punk-, Rock-, Blues-, oder Cover-Band ist.
 
Ist das wirklich so? Macht der Veranstalter denn nur solche VA´s, bei denen niemand etwas verdient, oder spielen hier nicht auch hin und wieder andere Bands, mit denen der Veranstalter Geld verdienen muss/will/kann?
Was denkst du wie schnell sich ein Veranstalter daran gewöhnt, dass er Bands für Lau bekommt und damit Geld verdienen kann. Und sicher wirkt sich das bei solchen Veranstaltern auch auf andere Bands (auch aus anderen Musikrichtungen) aus.

nein, tut es nicht. du vergisst dass es auch "szenen" gibt die eben nicht auf maximalen Gewinne und Profit aus sind, kaum zu glauben, aber das gibts. Wir reden hier in erster linie von der D.I.Y.-Szene die gerade im HC/Punk elementar ist. Und Leute die probieren dort Geld zu verdienen/sich selber zu bereichern werden meist dank des selbstreinigungsprozess sowieso nicht lange in der szene bleiben bzw arbeitet keiner mehr mit denen zusammen. hier gehts um liebhaber der d.i.y-mentalität udn der musik, zumal socleh shows meist sowieso mehr als nur konzert sind, sondern gleichzeitig auch noch infoabende/kneipenabende/etc...
mit der kommerziellen musikszene oder ähnlichem hat das ganze normalerweise relativ wenig zu tun und berührt sich auch äusserst selten.

du brauchst also wirklich keine panik haben, nur weil gestern im subversiv 150 leute nur 4 euro gezahlt haben und einer international bekannten band beim "für spitkohle spielen" zugeschaut haben, wirst du dir trotzdme morgen noch deine drei hefeweizen leisten können.
 
Ach es gibt doch für jede Art von Bands die entsprechenden Auftrittsmöglichkeiten zu entsprechenden Gagen. Gut, ich hab auch das Glück aus einem Ballungsraum zu kommen, aber hier gibt es für alles ein Publikum und eine Möglichkeit. Für die junge Amateurrockband, die ihre Schulklassen gesammelt in einen Jugendtreff schleift und dafür nen Kasten Bier bekommt, für die professionelle Coverbans, die gutes Geld mit dem Beschallen von Partys und öffentliche Feiern verdient und schließlich auch für die größere Rockband, für die man in den "besseren" Schuppen dann auch gerne ein paar Euro mehr zahlt. Jeder hat sein Jagdrevier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube irgend jemand hat es in diesem Forum schon geschrieben, man muss zwischen verschiedenen Arten von veranstaltungen Unterscheiden:

1 Veranstalter zahlt geplant drauf (Firmen-VA, geburtstag, Hochzeit etc)

2 Veranstaltung soll null/null ausgehen (DIY-Szene, Jugendhaus-VA, Veranstalter die es als Hobby machen

3 Veranstalter lebt davon bzw. andere auf Profit ausgerichtete Veranstaltungen (Kneipen bis Professionelle Veranstaltungshallen, auch manche Vereinsfeste)

Bei 1: hier geht es nur darum wieviel ist der Veranstalter bereit auszugeben für ne Band die ihm (oder seinen Gästen) gefällt.

bei 2: hier gibts verschiedene Modelle, aber klar ist: ne Band kann eben nur das erwarten was an dem Abend reinkommt abzüglich Technik abzüglich Werbung abzüglich Kosten der Veranstaltungsstätte, Abzüglich Security, Sanis, Catering.....
ob das nun gegen Tür ist oder ode vom VA geschätze festgeschriebene Summe die passend ist sei mal dahingestellt, bei nem krassen missverhältnis läuft sowas nicht lange

bei 3: ähnlich wie bei 3, nur dass hier der Veranstalter noch von was leben muss......
 
ich muss zugeben, bei manchen Zahlen die hier genannt werden schlacker ich auch mit den Ohren. Allerdings haben wir uns schon vor Jahren darauf festgelegt, auch als Hobbymusiker mit semiprofessionellem Anspruch nicht draufzuzahlen. Da gibt es dann die Möglichkeit, a) es fließt ein Minimum an Kohle garantiert, oder aber b) wir spielen eben nicht.

Oder aber c) wenn wir der Meinung sind, der Gig hilft, neue Kreise zu erschließen, dann werden die Unkosten minimiert. Das geht dann so weit, dass wir auch mal alle Songs mit 2 Gitarren weglassen, weil nur ein Amp ins Auto passt. Oder eben gar keine Backline mitbringen und mit der U-Bahn kommen. Solche Gigs haben aber bisher in der Regel Folgekonzerte nach sich gezogen, die auch vernünftig finanziell ausgestattet waren. Man kann es auch als "vorspielen" bei semi- bis professionellen Veranstaltern betrachten, die dann merken, auf uns ist Verlass und wir können was und uns dann beim nächsten Mal prominenter einplanen.

Was natürlich nicht geht ist, bei Auswärts-Gigs zu (im Bundesschnitt mieserablen) Berlin-Preisen zu spielen. Großer Mietwagen, viel Diesel ... das kostet schon allein so viel, wie man als Berliner Szeneband in Berlin im Schnitt einnehmen kann. Da kann man sich dann eben entweder einigen oder es geht nicht.

Obwohl die Berliner Preise nach wie vor im Keller sind, ist es aber doch besser geworden. Die Clubs, die versucht haben, die Auszahlungen an die spielwütigen Bands unter ein gewisses Minimum zu drücken, kriegen dann eben auch nur die jungen Bands, die die Erfahrungen noch sammeln müssen.
 
tut mir leid swagger, ich hab wie gesagt keine ahnung, wie es mit der preispolitik von veranstaltern in deiner "szene" aussieht, aber du hast auch keine ahnung, wie es in anderen szenen aussieht. also erklär mich doch bitte folgendes. kleiner club, vielleicht 120 besucher, 4 bands, 4 euro eintritt, 480 euro einnahmen, vielleicht 50 euro miete (im idealfall), essen für die bands, promo, nochmal -50 (schwer da pauschale zahlen zu nennen, variiert immer).
was bleibt, 80 euro für jede band. und das im optimalen fall. ist vielleicht in deinen augen wenig, aber für manche bands reichts aus. und wo bitte soll das weitere geld herkommen? eintritt erhöhen? viel spass, dann kommen statt 120 nur noch 20 oder so.
die bands sind froh, wenn das spritgeld reinkommt und vielleicht noch nen paar extraeinnahmen durch merch-verkäufe, der veranstalter ist froh, wenn er/sie seine/ihre unkosten decken kann und kein minus macht, die besucher sind froh, wenn sie sich den eintritt leisten können.
und jetzt erklär mir bitte, wie sich dieses system auf andere szenen auswirken soll?
 
die besucher sind froh, wenn sie sich den eintritt leisten können.

Das ist eben ein Teil des Problems. Keiner hat ein Problem damit, 3 € oder mehr für ein Bier oder 5 € für die Dizze zu bezahlen, aber sobald ein off-Konzert mehr als 5 € kostet, fängt das diskutieren an - falls die Leute überhaupt noch losfahren dafür, wenn sie den Preis vorher kennen. Und das obwohl da mehrere Leute (bei 4 Bands idR über 20) sich die ganze Nacht um die Ohren hauen und auf der Bühne auch hart arbeiten. Ist schon ein komisches Phänomen, das nicht nur auf junge Bands in Jugendclubs zurückfällt ...
 
also erklär mich doch bitte folgendes. kleiner club, vielleicht 120 besucher, 4 bands, 4 euro eintritt, 480 euro einnahmen, vielleicht 50 euro miete (im idealfall), essen für die bands, promo, nochmal -50 (schwer da pauschale zahlen zu nennen, variiert immer).
was bleibt, 80 euro für jede band.
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und jetzt erklär mir bitte, wie sich dieses system auf andere szenen auswirken soll?

Ich weiß irgendwie nicht, muss man euch erst "Hagen Hilft" von Kabel 1 in eueren Club schicken, damit er euch zeigt wie man Veranstaltungen kostendeckend und für den Besucher und Musiker ansprechend plant und gestaltet?
4 Bands geht bei der angepeilten Besucherzahl von 120 Pers. nicht, wenn man nur 4 Euro Eintritt verlangen kann/möchte.
Außerdem können sich unter diesen Umständen die Bands eigentlich nicht vernüftig präsentieren. 3 Umbaupausen machen auch die Veranstaltung beim Publikum nicht attraktiver..., im Gegenteil.
Weiterhin fehlen mir bei deiner Aufzählung die Einnahmen aus dem Getränke-Food-Bereich.
Bei 120 Leuten sind hier mit Einnahmen (pro Pers. ca. 8-10 Euro) von über knapp 1.000 Euro zu rechnen..., eher mehr.
Oder steckt diese sich wie immer der Veranstalter/Wirt ein, 80 Euro für die Bands, 1.000 Euro für den Wirt :) ?
 
Da muss man schon zwischen Veranstalter und Veranstaltungsstaettenbesitzer unterscheiden. Selbstverstaendlich will der Besitzer, sofern es um einen Club oder eine Kneipe geht, die Einnahmen von den Getränken fuer sich behalten. So lauft es bei uns immer wieder, wir behalten den Eintritt, der Wirt stellt uns den Club mietfrei zur Verfuegung und freut sich dass wir ein paar Leute bringen.

4 bands pro Abend ist schon OK. Dem Digitalzeitalter und der Zusammenarbeit der Bands im Vorfeld sei Dank, gibt es kaum nennenswerte Unterbrechungen fuer den Umbau. Mit weniger Bands kommen auch keine 120 Leute. Ausser man macht eine Kommerzgeschichte. Es geht ja aber darum, dass man unbekannten Acts eine Buehne bietet. Und da sind 30 Leute pro Band eh schon sehr hoch gegriffen.
Es kommt ja kaum jemand aussenstehender, wenn er ein Plakat mit 3-4 voellig unbekannten Namen sieht.

Klar kann ich auch am Stadtrand fuer 300€ einen Saal mieten, die lokale Coverband antanzen lassen und richtig Kohle machen. Da kommen alleine beim Eintrittsgeld 3000€ zusammen wie nix. Aber das ist fuer viele halt voellig uninteressant. Das eine ist Geschaeft, das andere hat was mit Idealismus und Musik zu tun.

cu
martin
 
Wir haben bisher nie drauf zahlen müssen.
Wir sind zwar auch noch nicht so bekannt aber es läuft trotzdem.
Wir sind bisher immer mit Gewinn raus gegangen.
Bei uns ist es wie gesagt entweder ein fester Satz oder auf Eintritt..
Eintritt geht selbstverständlich komplett an die auftretenden Bands.
Ist hier bisher kein Problem.
 
@ Jacky: In einigen Punkten muß ich dir Recht geben, in anderen wieder nicht.
Man sollte hier in der Tat unterscheiden, ob es sich um Kommerz oder um Idealismus, bzw.
um Nachwuchsförderung handelt.
Ich arbeite ehrenamtlich (sofern mir noch die Zeit dazu bleibt) in einem städtischen
Jugendzentrum, dessen Aufgabe es unter anderem ist, jungen Musikern eine Bühne
zu bieten. Es vergeht keine Woche in der wir nicht dutzende Bewerbungen /Auftrittsanfragen
bekommen, überwiegend von Bands mit einem sehr übersichtlichen Fankreis.
Und glaube mir, davon gibt es unendlich viele, deren Hobby einfach die Musik ist.
Die freuen sich, wenn sie das Spritgeld wieder raus haben, was zu Futtern und was zu
Trinken bekommen und einfach spielen können und Spaß haben.
Wenn ich Fallschirmspringen zum Hobby habe, kann ich ja auch nicht drauf spekulieren,
das Leute, die mich vom Himmel schweben sehen, mir nach der Landung einen Obulus
entrichten.
Wenn es solche Läden nicht gäbe, hätten viele dieser Bands wohl gar keine Chance mal
aufzutreten und wären ewig nur im Proberaum. Auch mehr als 4 Euro Eintritt für 2 bis 3
Bands lassen sich in dem Bereich nicht realisieren, die Kids können oder wollen einfach
nicht mehr bezahlen, ergo der Laden bleibt leer.
Grundsätzlich läuft die Sache bei uns über Eintrittsbeteiligung, so das für die Bands auch
schonmal was mehr überbleibt als das Spritgeld. Wir müßen auch nur kostendeckend
und nicht gewinnbringend arbeiten. Was beim Getränkeverkauf als Gewinn überbleibt
geht wiederum an die Stadt um den Unterhalt der Einrichtung etwas abfedern zu können.

Das ist eine ganz andere Schiene, als die, die du als Berufsmusiker fährst. Was deine
Schiene angeht, da gehe ich mit deiner Argumentation in vielen Punkten konform, welche
sich aber in den wenigsten Fällen auf die reine Hobbyscene umlegen lassen.
Und mal ehrlich: Wer bucht eine Metal- oder Punkband für eine Gala oder ein
Stadtfest ?
 
Weiterhin fehlen mir bei deiner Aufzählung die Einnahmen aus dem Getränke-Food-Bereich.
Bei 120 Leuten sind hier mit Einnahmen (pro Pers. ca. 8-10 Euro) von über knapp 1.000 Euro zu rechnen..., eher mehr.
Oder steckt diese sich wie immer der Veranstalter/Wirt ein, 80 Euro für die Bands, 1.000 Euro für den Wirt :) ?

Sorry das ist mehr als Utopisch gerechnet. Wir bestelllen nicht mal so viele Getränke, das dein errechneter Umsatz zustande kommen könnte.
Bei unserem letzten Straßenfest Open Air hatten wir 3500 euro Getränke Umsatz. Der kam zu ~98 % durch die Coverband die am Abend gespielt hat.
Im Jugendhaus stehen die Besucher vor der Tür und hauen sich das 1L Faxe Bier von der Tanke neben an rein. Ist immernoch billiger. Man bekommt für seine 2 Euro schließlich einen Liter und nicht wie bei uns unverschämterweise nur 0,33l.
 
Auch in der Musik gilt: Hobby und Beruf bzw. Idealismus und Kommerz sollte man unbedingt trennen. Dem posting von Witchcraft ist eigentlich nichts hinzuzufügen....
 
Sorry das ist mehr als Utopisch gerechnet. Wir bestelllen nicht mal so viele Getränke, das dein errechneter Umsatz zustande kommen könnte.
Bei unserem letzten Straßenfest Open Air hatten wir 3500 euro Getränke Umsatz. Der kam zu ~98 % durch die Coverband die am Abend gespielt hat.
Im Jugendhaus stehen die Besucher vor der Tür und hauen sich das 1L Faxe Bier von der Tanke neben an rein. Ist immernoch billiger. Man bekommt für seine 2 Euro schließlich einen Liter und nicht wie bei uns unverschämterweise nur 0,33l.

Echt? Also ich war selten (auch in meinen Jugendhauszeiten) auf Konzerten, wo ich weniger als 10 Euro "konsumiert" hab. Sei's Bier oder ne Kleinigkeit zum Futtern wenn's was gab oder eben auch mal Cola.... Ich halte das gar nicht für so unrealistisch, auch wenn man natürlich da nur den Umsatz und nicht den Gewinn des Wirtes rechnet :)
 

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