Fragen zur Qualität und Ausführung Gitarrenbau

  • Ersteller Caspian
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Puh, Du stellst Fragen. Das überschreitet meine Kompetenz. So Baumarkt-Holzschrauben halt. Spitz zulaufend mit Kreuzschlitzen.

Was ich vergessen habe anzufügen; ich werde mir den Spass gönnen und eine Squier Classic Vibe Jaguar bestellen. Mal gucken, was für 1/5 des Preises geht.
 
Gut, für Holzschrauben gibt es keine Gewindehülsen. Also ist da erstmal alles im Lot. Oder auch nicht, weil meiner Meinung nach gerade an den PUs passende Schrauben gehören, um die Höhe optimal einstellen zu können und in meiner Welt sind das keine Holzschrauben.
 
Moin,
habe ich da ggf was überlesen, oder falsch verstanden, aber die gezeigte Gitarre sieht aus, als wäre sie über zig Jahre gebraucht/gespielt. Neu sieht anders aus.

Dementsprechend erlaube ich mir ein Urteil; die Gitarre ist never ever 2500 Flocken wert.

Und da bin ich bei Dir.
Ich bin sicherlich nicht kleinlich, aber wenn die Bilder zum Beispiel mit meiner Ricky 330 aus 2010, und meiner Duesenberg vergleiche, dann sorry, never ever solche eine Jaguar.
 
Nun gut, das Relic habe ich so in Auftrag gegeben. Aber die Box der Pandora öffnen wir hier besser nicht. :ugly:
 
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Interessante Gitarre(y).
Vor allem das letzte Bild gefällt mir - weil man wunderbar sieht, wie unbedeutend und winzig die Sache mit den Bundstäbchen in Wirklichkeit ist :D

Warum Box der Pandora öffnen wegen Relic? Da gibts doch inzwischen etliche Threads zu und sowas scheint ja inzwischen auch etabliert zu sein.
Meins isses nicht, aber ich glaube das die schon recht gut gerelikt ist...sieht jedenfalls optisch so aus und Arbeit steckt da bestimmt drin.
 
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Für mich sieht es aus, als ob lediglich an einer alten Gitarre ein neuer Hals angebaut wurde. sorry :embarrassed:
BDX.
 
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Da das ja an meine Adresse geht... ich verstehe nicht, was daran daneben ist, die Herstellkosten und notwendigen Margen realistisch darzustellen!
Für 2400 € muss man sich, bei über den Daumen 75-100€ pro Arbeitsstunde , die nun mal veranschlagt werden müssen, um alle Nebenkosten zu decken (und Materialkosten gibt es ja auch noch...), verdammt sputen, um die Gitarre zu fertigen!
Wer das altruistisch, aus Spaß, in seiner Werkstatt, gerade mal kostendeckend macht, kann das gerne tun, nur ein probater, realistischer Business Case ist das aber IMO nicht.

Deshalb sind 2500€ für ein Custom Build auch eher die gaaaanz untere Grenze, wenn man mal bei ernsthaften Luthiern wie Tausch, Schwarz, Thorndal,... schaut.
Sorry für die späte Erwiderung: Nach fast 400 gebauten Gitarren und Bässen, aus allen möglichen Materialien und Hardware, sind mir die Preise beim Einkauf sehr genau bekannt. Da der für mich größte Kostenfaktor (weil ich nicht selber lackiere) von über 300€ bei den von Dir genannten gewerblichen Kollegen entfällt - weil dort selber lackiert wird, ist 2400€ schon ein satter Haufen. Und da kann andere Arbeit verlangt werden. Bei den gewerblichen Kollegen, die für mich lackieren, würde eine solche Arbeit nicht abgeliefert werden. Da bin ich absolut sicher!!
 
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ich werde mir den Spass gönnen und eine Squier Classic Vibe Jaguar bestellen. Mal gucken, was für 1/5 des Preises geht
Die sind in ihrer Quali höchst unterschiedlich. Bei meiner sahen die Bundkronen ab Werk so aus, unspielbar:

1743425899410.jpeg


Wenn du (viel) Glück hast hast du sofort ein gut klingendes Instrument, falls du ein Montagsmodell erwischst kannst du - wenn du noch 1/5 draufpackst - leicht selbst eine tolle Gitte nach deinen Wünschen daraus machen. Bei meiner ist nur noch der Body, PG und ein paar e-Teile orginal:

Neuer-Hals1-web.jpg
 
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2,4 k€ ist in der Tat viel Geld. Eine Custom Gitarre ist aber auch viel Arbeit! Da kann man sich auch nicht jedem Detail stundenlang widmen.
2,4k-Euro für eine Custom-Gitarre made in Germany sind aus meiner Sicht eigentlich sogar ziemlich wenig Geld, für meinen Cadiz-Bass habe ich vor ein paar Jahren schon 3,6k bezahlt, und das (also 3,5k) sehe ich eher als aktuellen Startpreis für ein Custom-Instrument (Gitarre/Bass) Made in Germany. Mensinger/Marucszek liegen ja auch schon bei 1,5-2,5K, und die sind Made in Poland, da sind die Lebenshaltungskosten noch etwas unter denen Deutschlands.

Aber auch viele osteuropäische Custom-Bauer liegen mittlerweile bei minimum 3k Einstiegspreis, die liefern dann allerdings auch eine entsprechende Qualität ab, die in Deutschland wohl eher bei 4,5-5K-Euro liegt...?

Das heißt aber auch anders herum, dass man dann die Qualität etwas abschätzen kann, und für 2,5K würde ich sagen: kleine optische Mängel (Bundtiefe, schiefer Pickup) sind durchaus möglich, aber verschmerzbar. Sonst muss man halt in DE 1500 Euro mehr auf den Tisch legen, dann bekommt man halt die Gitarre noch 'ne Stufe ordentlicher/perfekter gebaut, falls man nach solchen Dingen strebt.
 
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Das heißt aber auch anders herum, dass man dann die Qualität etwas abschätzen kann, und für 2,5K würde ich sagen: kleine optische Mängel (Bundtiefe, schiefer Pickup) sind durchaus möglich, aber verschmerzbar.
Das sehe ich ganz anders!
Wenn ich in Deutschland zu einem Gitarrenbauer gehe und mir ein Custom-Instrument bestelle, dann erwarte ich Qualität made in Germany.
Dann sagt mir der Gitarrenbauer, was er für einen Preis ansetzen muss um das zu liefern, und wenn das 4,5k sind, dann ist das so.
Oder er sagt, dass er auch für 2,5k was bauen kann, aber dann gibt's B-Ware. Nur sowas muss vorher klar sein!
 
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[...] dann erwarte ich Qualität made in Germany.
Definiere bitte "Qualität Made in Germany", immerhin wurde "Made in Germany" mal in Britannien eingeführt, um damals (19Jh.) auf die schlechte Qualität deutscher Waren hinzuweisen. Nach dem Krieg wurde "Made in Germany" zwar zum Qualitätsmerkmal, und in einigen Bereichen gilt das auch noch, nur ist der Begriff mittlerweile eher so ein romantisch-legendärer Begriff der nicht mehr zwingend für hohe Qualität deutscher Waren steht.

Und eine Einstellung wie "Ich erwarte..." ist doch sehr überheblich und realitätsfern, das bildet aus meiner Sicht in keinster Weise die Realität ab.
 
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Als Qualitätskontrolleur im Maschinenbau kann ich euch sagen, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt. Klar soll das Produkt passen, aber zu viel kosten darf das ganze natürlich auch nicht.
Dann sagt mir der Gitarrenbauer, was er für einen Preis ansetzen muss um das zu liefern, und wenn das 4,5k sind, dann ist das so.
Oder er sagt, dass er auch für 2,5k was bauen kann, aber dann gibt's B-Ware. Nur sowas muss vorher klar sein!
Dass sowas vorher klar sein muss, bin ich absolut bei dir. Aber 4,5k heute, sind leider nicht mehr das, was sie vor 5 oder 10 Jahren waren. Und was "passt" entscheidet am Ende immer noch jeder Hersteller selbst. Da werden auch mal ein oder beide Augen zugedrückt.

Lest euch das mal durch, was Made in Germany genau bedeutet, bzw. was die Voraussetzungen dafür sind: https://www.german-ma.de/voraussetzung-fuer-made-in-germany/
 
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Und eine Einstellung wie "Ich erwarte..." sehr überheblich und realitätsfern, das bildet aus meiner Sicht in keinster Weise die Realität ab.
Überheblich ist in meinen Augen das, was viele Handwerker, und dazu zähle ich auch einige Instrumentenbauer, heutzutage für ihr Geld abliefern.
immerhin wurde "Made in Germany" mal in Britannien eingeführt, um damals (19Jh.) auf die schlechte Qualität deutscher Waren hinzuweisen. Nach dem Krieg wurde "Made in Germany" zwar zum Qualitätsmerkmal, und in einigen Bereichen gilt das auch noch, nur ist der Begriff mittlerweile eher so ein romantisch-legendärer Begriff der nicht mehr zwingend für hohe Qualität deutscher Waren steht.
Wir leben nicht mehr im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Das der Begriff "Made in Germany" früher mal ne andere Bedeutung hatte, ist in dem Zusammenhang uninteressant.
Dass "Made in Germany" nicht mehr zwingend für gute Qualität steht, da hast du Recht.
Aber der Grund dafür ist eben wieder in der Arbeitseinstellung von denen zu suchen, die schlechte Qualität abliefern.

Bei so etwas wie der Bestellung eines Custom-Instruments, hat der Besteller eine gewisse Erwartungshaltung. Sonst könnte er ja auch was von der Stange nehmen. Das ist die Nachfrageseite des Vertrages.
Daraufhin macht der Instrumentenbauer bezogen auf die Nachfrage einen Preis. Das ist die Angebotsseite des Vertrages.
Laut Vertragsrecht muss dann der Anbieter das Angefragte zum angebotenen Preis liefern. Auch wenn er zu billig angeboten hat. Stattdessen da schlechte Qualität zu liefern weil er schneller fertig werden will, ist Mist.
 
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Lest euch das mal durch, was Made in Germany genau bedeutet, bzw. was die Voraussetzungen dafür sind:
Macht doch jetzt bitte die Qualität der Gitarre nicht an dem von mir verwendeten Begriff fest. Das hat doch mit der eigentlichen Sache nichts zu tun.
Ich denke es sollte jedem klar sein, dass ich mit dem Begriff "Made in Germany" das meine, wofür er über Jahrzehnte ein Aushängeschild war, und nicht die schnöde rechtliche Definition.
Ansonsten entferne ich gerne den Begriff aus meinen Posts und wir kommen damit vielleicht wieder zum eigentlichen Thema zurück, dass der Auftraggeber vom Auftragnehmer nicht die Qualität bekommen hat, die er bestellt hat.
 
Dumme Frage aber was genau beinhaltet genau das "Custom Built/Gitarre" ?
Wenn ein Gitarrenbauer alle Teile zukauft und nur zusammenbaut ? Dann sind 2,500€ möglich
Oder er auch den Korpus usw komplett selbst herstellt ? Dann kommen mir 2500 viel zu wenig vor.
 
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Man geht eigentlich davon aus, dass er zumindest die Teile aus Holz alle selbst herstellt. Wobei an Korpus und Hals schon einiges maschinell gemacht wird. Ob jetzt rein CNC oder doch händisch, z. B. mit einer Oberfräse und Schablonen, sei mal dahingestellt. Aber das macht schon einen Unterschied im Preis. Ebenso wie aufwändig die Form ist. Eine Strat oder Tele sind relativ simpel und "zweidimensional". Bei einer "PRS-like" Gitarre sähe das schon wesentlich komplizierter aus.

Natürlich hat da jeder Gitarrenbauer so seine eigenen Herangehensweisen, aber das kann man sich mal anschauen, um einen Einblick bei einem Gitarrenbauer zu bekommen:

View: https://www.youtube.com/watch?v=nu6wCqqPkew
 
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bei einem Gitarrenbauer
Das ist doch Uwe Schölch von Tonfuchs Guitars. Der macht in der Tat alles außer der Hardware selbst. Da fängt die Standard-Teleinterpretation auch bei 4.000 Euro an. Finde ich vollkommen i.O. Bei meinem ist das Preisniveau ähnlich.
 
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Ich habe das Gefühl, du hast bzw. hattest eine Erwartungshaltung, das du bestimmte Dinge bekommst, die aber (scheinbar ?) nicht vorab geklärt wurden ?
Du schreibst, Schrauben wurden knallhart einfach ins Holz geschraubt. Wie soll es denn sonst sein ?
Ein Hals nach Art Fender wird immer so befestigt, 4 Senkschrauben, Neckplate und gut, ist selbst bei einem 8k Custom Shop nicht anders.
Staub und Holzreste sollten nicht unbedingt noch in den Öffnungen sein, im Schleifen der Pickup Kammern sehe ich wenig Sinn bzw. nutzen.
Meine Jackson Juggernaut hat auch direkt ins Holz geschraubte Pickups, ich sehe da kein Problem. Wenn man das anders möchte, muss man das mMn vorab kommunizieren, gerade bei einer Gitarre nach einem 50-60 Jahre alten Vorbild würde ich das nicht erwarten, dass es mit Gewindehülsen und Co kommt.
Der schräge Pickup ist für mich auch kein Mangel, wenn darunter kein Schaumstoff ist, kann das bei einem Pickguard eben sein.

Welche Teile sind denn aus Alu, weil du meintest, das Aging hätte sich schon poliert ?
 

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