Fragen zur Qualität und Ausführung Gitarrenbau

Sind denn alle Schlitze so tief an der Gitarre, oder ist das nur der eine? Und scheint die Sonne durch, oder ist der nur am Rand etwas tiefer?
 
Oder man feilt das Geraffel ab, das eh keiner sehen soll und arbeitet mit Prittstift! Lässt sich auch schneller korrigieren, wenn man sich vermessen hat.
 
Nicht mal der Begriff Instrumentenbauer ist irgenwie geschützt. Jeder der ein paar Teile zusammenkloppen
kann darf sich so nennen. Da kannst du kaum Iso oder Din Normen usw erwarten .....
Dann nenn es Zupfinstrumentenmacher. Das ist immerhin ein anerkannter Ausbildungsberuf.

Da kannst du kaum Iso oder Din Normen usw erwarten .....
Da wir in Deutschland sind... doch, die Vermutung liegt nahe, dass es sowas geben könnte.

Allgemeintoleranz ist irreführend. Die finden nur dann Anwendung, wenn das in der Zeichnungslegende so vermerkt ist und hat nur den Sinn, dass man nicht jedes Maß einzeln tolerieren muss. Die Toleranzen braucht man dann nur noch bei den Maßen eintragen, wo es von dieser Toleranztabelle abweicht. Es ist keinesfalls so dass die ISO 2768 im Maschinenbau immer Gültigkeit hat
Da hast du zwar sehr gut aufgepasst und es verstanden, beantwortet aber nicht die Frage, ob es für Instrumente oder Schreiner-/Tischler-Arbeiten auch solche Normen gibt.



Vielleicht mal mehr auf die Frage an sich konzentrieren, als nur das rauszusuchen, was man kritisieren kann. Man kann das Haar in der Suppe auch aktiv suchen... 🙄
 
Da wir in Deutschland sind... doch, die Vermutung liegt nahe, dass es sowas geben könnte.

Ich kann Deinen Gedanken nachvollziehen, aber mir sind keine Normen im Bereich Gitarrenbau bekannt.

Im Maschinenbau ist die Notwendigkeit gegeben. Im Instrumentenbau wäre aus meiner Sicht manchmal ein wenig mehr Präzision wünschenswert, aber eine Normung sehne ich mir trotzdem nicht herbei...

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Wir sollten auch bei den Themen "Loch", Bund-/schlitz und Single-Coil Nebengeräusch usw. bleiben.
Für eventuelle Nebenkriegsschauplätze ist der Thread noch zu frisch, zu interessant und er wurde in den paar Stunden weit über 2000x angeguckt.
 
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Ich hab jedenfalls noch nie so tiefe Bundschlitze gesehen.
 
beantwortet aber nicht die Frage, ob es für Instrumente oder Schreiner-/Tischler-Arbeiten auch solche Normen gibt.
Ich dachte das eigentlich mit dem Satz:
Es gibt maximal Werksnormen. Am Ende muss es funktuionieren.
...beantwortet zu haben.
Jeder hat eine andere Vorstellung davon, wie ein Halsprofil, eine Bundverrundung, Maße und was weiß ich nicht noch alles auszusehen hat. Das ist quasi künstlerische Freiheit. Wie gesagt....es muss einfach funktionieren.
Oder willst du einem Gitarrenbauer sagen: Wenn du sagst, der Hals ist 43mm breit am Sattel, dann muss der zwischen 42,9 und 43,2mm breit sein. Wenn er 43,3mm breit ist, ist die Gitarre Ausschuss?
Du hast selbst gesagt, Holz ist ein lebendiger Werkstoff. Dann musst du in der Norm mit erfassen, bei welcher Temperatur in Kombination mit welcher Luftfeuchtigkeit die Toleranz einzuhalten ist, und wie lange vorher die Gitarre unter exakt diesen Bedingungen gelagert sein muss.

Ich hatte deine Frage durchaus ernst genommen und wollte mit meinen Ausführungen nur ausdrücken, dass es für manche Dinge einfach keinen Sinn macht das zu normieren.
Im Möbelbau wäre das zum Beispiel bei Küchenschränken sinnvoll um sie austauschbar und für "genormte Geräte" kompatibel zu machen. Bei Wohnzimmerschränken eher weniger.
 
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noch nie so tiefe Bundschlitze gesehen.
Na doch, z.B. der Hals im Beitrag 50 von Allparts.
Für ein durchschnittliches Bundstäbchen braucht man schon ca. 1,7mm (1,5 wegen Stäbchen und etwas Luft darunter natürlich auch).
Es wird die Mehrzahl aller weltweiten Bundschlitze so sein wie im Bild im Startbeitrag. Nur eben mehr oder weniger seitlich verschlossen oder durch Binding verdeckt usw.
 
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Das lässt tief blicken.

(Den konnte ich mir wirklich nicht verkneifen)

Niemand mehr, der ein eventuelles Thema mit der Feuchtigkeit hat?

Wir ölen ja nicht ohne Grund unsere Griffbretter und wir wir alle wissen, quellt und schwindet ein entsprechend behandeltes und gesättigtes Stück Holz weniger und ist somit weniger anfällig gegen oben genanntes quellen und schwinden.

Wer jetzt auf abgerockte Ahorn Griffbretter hinweist, deren Lackschicht runter ist, dem sei gesagt, dass auch Schweiß und Körperfett eine Oberfläche versiegeln können (das eklige Zeug, was man beim Reinigen des Griffbretts immer abfummelt).

Ich sehe es weiterhin kritisch, diese Stellen so offen zu lassen. Mich wundert auch, dass ein Hersteller von Zubehör solche Hälse verkauft.
Evtl ist der Hals auch gekauft und nicht selber gebaut.

Beitrag automatisch zusammengefügt:

Und natürlich gibt es auch gewisse Normen im Holzbau. Hier muss aber unterschieden werden zwischen Echtholz und Plattenware.
Ein Tischler weiß, wie welches Holz unter welchen Umständen arbeitet und plant das in seine Konstruktion mit ein.
Bei Plattenmaterial sieht das anders aus. Spanplatte ist so gut wie tot und wird weder quellen noch schwinden (was die Länge und Breite angeht). Aber wehe die Beschichtung ist kaputt und es kommt Wasser dran, dann saugen die Fasern die Feuchtigkeit auf und die Stelle platzt weiter auf.
Sieht man sehr gerne in Küchen und Bädern.

Bei Echtholz wird jedes Möbelhaus und jeder Tischler ein Zettelchen beilegen und darauf hinweisen, dass die Oberfläche regelmäßig geölt werden sollte. Nur dann kann das Holz in den geplanten Toleranzen arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich streich meine Griffbretter mit Schellack
 
Ist stümperhaft. Ich habe sowas bisher maximal bei Entry-Level-Geigen gesehen - und selbst da sieht man das heutzutage nicht mehr. Da würde mein Monk auch durchdrehen. Das gehört so nicht.
Entry-Level: gibt solche und solche, meine Affinity Strat ist in dieser Hinsicht (und sonst auch) tadellos gearbeitet, die Bünde sind exakt in das Griffbrett eingepasst, da wurde nichts nachträglich verschlossen.
Diese Gitarre ist in China gefertigt, ich denke, dass eine Massenproduktion nicht schlecht sein muss, da sehr warscheinlich moderne Maschinen genutzt werden.
Ein kleiner Gitarrenbauer hat diese Maschinen vllt nicht, so muss alles per Hand gearbeitet werden, also echte Handarbeit. Hier gibt es sicher Toleranzen, wenn man es so nennen mag, schließlich ist es echte Handarbeit.

Offenbar muss das aber nicht so sein, wenn Massenware eine Top-Verarbeitung haben kann, würde ich das von einem handgefertigten Instrument besonders erwarten. Oftmals wird erklärt, dass die Halstaschen von Schraubhälsen leichtes Spiel haben sollen/müssen, da das Holz nacharbeiten kann, damit Risse im Body verhindert werden sollen.

Offenbar muss das auch nicht so sein. Die Halstasche meiner Affinity ist exakt an den Hals angearbeitet. Kein Spielraum, seit ich sie habe, hat da auch nix gearbeitet, das sollten nun mehr als zehn Jahre sein.

Ein Gitarrenbauer sollte gut durchgelagertes Holz haben. Wenn das Argument sein sollte, die Bundschlitze haben deshalb diesen "Spielraum", (was sich da an Dreck ansammeln kann), um Schäden durch "arbeitendes" Holz zu verhindern, naja, schlechtes Argument.

Für diesen Preis würde ich ein perfektes Instrument haben wollen, in allen Details der Verarbeitung, da es schließlich nicht von der Stange kommt.
Ich bin da ganz bei @KickstartMyHeart
 
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Mich wundert auch, dass ein Hersteller von Zubehör solche Hälse verkauft.
Evtl ist der Hals auch gekauft und nicht selber gebaut.
Mich auch.
Ich hab in den letzten 5 Jahren 7 Hälse aus China gekauft. Teils zum Verschauben, teils zum Einleimen. 4 davon ohne Binding. Sowas wie bei der Themengitarre habe ich noch nicht in der Hand gehabt und von den Hälsen hat keiner mehr als 80€ gekostet.
 
Oder willst du einem Gitarrenbauer sagen: Wenn du sagst, der Hals ist 43mm breit am Sattel, dann muss der zwischen 42,9 und 43,2mm breit sein. Wenn er 43,3mm breit ist, ist die Gitarre Ausschuss?
Wie sieht´s bei der Mensur aus?

Ich suche eigentlich nur eine Grundlage, um die Tiefe der Bundschlitze zu bewerten, so dass es weniger nach Meinungen, sondern mehr nach fachlicher "Richtigkeit" geht.

Auf die Frage nach entsprechenden Normen gibt´s eigentlich nur zwei Antworten: "Ja/Nein" oder "Weiß ich nicht".

Im Möbelbau wäre das zum Beispiel bei Küchenschränken sinnvoll um sie austauschbar und für "genormte Geräte" kompatibel zu machen. Bei Wohnzimmerschränken eher weniger.
Nur als Beispiel: Auch bei Wohnzimmerschränken kann mal eine Bodenplatte oder Tür kaputt gehen, welche man dann ersetzen möchte. Also sollte das auch alles nach gewissen Toleranzen gefertigt werden.
 
Meinst Du mit dem Verrunden sowas?
Dieses Bild aus #55 geht mir nicht aus dem Kopf.
Ich vermute, dass es sich dabei nicht um nachträgliche Verrundung handelt. Ich nehme vielmehr an, dass dieser Hals mit fertig verrundeten Bünden vollautomatisch bestückt wurde. Anders kann ich mir sowas nicht vorstellen
 
Ich hab jedenfalls noch nie so tiefe Bundschlitze gesehen.
Ich schon.
Habe mal gerade die drei Gitarren fotografiert, die hier im Wohnzimmer rumfliegen.
Die haben alle soviel "Luft" allerdings verspachtelt.
IMG_5107.jpegIMG_5108.jpegIMG_5109.jpeg
 
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Wie sieht´s bei der Mensur aus?
Auch die Mensur ist nicht genormt. Es gibt mit 24,75" und 25,5" zwei Maße die sich als Standard durchgesetzt haben, aber man könnte geauso 25,25 " oder 26" bauen. Man muss nur die Bundabstände darauf anpassen.
Aber auch das unterliegt der Physik (Schwingungslehre) und nicht irgendeiner Norm, auch wenn die Bundreinheit und Oktavreinheit von der Präzision abhängt
 
Ich suche eigentlich nur eine Grundlage, um die Tiefe der Bundschlitze zu bewerten, so dass es weniger nach Meinungen, sondern mehr nach fachlicher "Richtigkeit" geht.

In der Theorie ist die Grundlage das Bundstäbchen + Zusatzmaß, aber da gehts schon los. Einige Bundstäbchen sind unten 1,5mm, andere 1,45, andere sogar 1,9mm.

Dann gehts ja noch weiter....folgt die Tiefe des Schlitzes nun der Griffbrettwölbung oder ist der Schlitz gerade?:)
Wenn er gerade ist, kommt ja hinsichtlich Tiefe und Hohlraum noch so richtig fett was dazu; mit Zehntel-mm Luft unterm Stäbchen ist da nichts mehr.
(Ich hab beim Bundieren schon beide Varianten gehabt)
 
Auch bei Wohnzimmerschränken kann mal eine Bodenplatte oder Tür kaputt gehen, welche man dann ersetzen möchte. Also sollte das auch alles nach gewissen Toleranzen gefertigt werden.
Das sind Werks- oder Herstellernormen. Bei DIN- oder ISO-Normen könntest du bei jedem Hersteller eine passende Tür für Schränke von anderen Herstellern kaufen. Nichtmal alle Topfbänder/Scharniere sind untereinander kompatibel.

Aber was du eigentlich wissen willst nochmal ganz klar: Es gibt keine Norm für die Tiefe von Bundschlitzen. Eventuell aber Empfehlungen vom Hersteller des Bundmaterials
 
Die haben alle soviel "Luft" allerdings verspachtelt.
Die Lösung im dritten Bild finde ich am besten, weil das Bundstäbchen ausgeklinkt wurde und die beiden Kanten am Bundstäbchen abgeschrägt wurden.


Bei meiner Strat war sehr wenig Luft unterm Bundstäbchen. Sämtliche "Löcherchen" und Unebenheiten waren so klein, dass sie direkt beim Lackieren verschwanden.
Eine "Murmelverrundung":D war da auch nicht nötig, zumal die Strat ja eine verrundete Griffbrettkante hat.
Stratschlitz.jpg
 
Grund: Bild ergänzt
Zuletzt bearbeitet:

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