Fragen zu Zoll & Im-/Export (auch Porto, CE-Kennzeichen, RoHS-Konformität, CITES)

  • Ersteller Bierschinken
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moin zusammen,
evtl erinnert sich noch jemande.
Ich hatte ende November eine Gitarre von UPS bekommen und musste die Importgebühren im voraus an die bezahlen.
Dabei ist schon aufgefallen, dass der Warenwert zweimal verzollt wurde und nicht nur einmal. Dies wurde mich dann ja auch vom Zollamt Köln (abwickelndes Zollamt) bestätigt.

Nach Eröffnung einer Reklamation bei UPS via E-Mail nach unzähligen Telefonaten (die Hotline kann man total vergessen und kostet auch noch Gebühren) bekam ich noch am gleichen Tag die bestätigung, dass ein Reklamationsfall mit Nummer eröffnet wurde und man würde mich um ein wenig Geduld bitten.

Nun sind fast 4 Monate rum und ich bin kein Stück weiter. Telefonisch erreicht man wie gesagt rein gar nichts außer gebrochen deutsch sprechende Mitarbeitet, die ihren Leitfaden runterfahren und mich trotzdem nicht an die Importabteilung weiterleiten.

Ich hab dann vor 7 Tagen wieder eine Mail mit Frage zum Sachstand an die Importabteilung geschrieben, die auch den Fall eröffnet haben.
Bis heute habe ich unerwarteter Weise immer noch nichts gehört, sodass ich gerade noch eine Mail geschrieben habe und jetzt auch mal den Internet-Klassiker "Ich hol sonst meinen Anwalt" mit reingeschrieben habe. natürlich aber ordentlich und sachlich geschrieben.

Frage an euch: was kann man sonst machen? ich will natürlich eigentlich nicht wegen rund 240 Euro meinen Anwalt losschicken, das rechnet sich natürlich gar nicht.
Verbraucherzentrale wird wohl nichts bringen, da höre ich immer nur, die nehmen es auf und dann passiert nichts weiter.
 
Das ist eine gute Frage und würde mich auch interessieren. Ich kann sagen, dass ich einen ähnliche Fall mit der DHL hatte, das war 2019 und ich habe bis heute keine Stellungnahme, mein Geld zurück und/oder ähnliches.
Deswegen würde ich immer selber verzollen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hast du dich an UPS oder an das Zollamt gewandt? Falls UPS würde ich auch nochmal beim Zollamt nachhaken.. ist das in der Nähe?
 
Wenn du die Möglichkeit hast und es dich nicht teurer kommt, dann schalte einen Anwalt ein. Die wollen es ja nicht anders. Oder wendest dich an irgendwelche TV sender. Aufmacher wie "Betrug am Kunden durch Versanddienstleister" kommen sicher gut.
 
...beim Zollamt nachhaken..
Damit meine ich: einfach mal anrufen oder noch besser: eine Email an die Adresse auf dem Zoll-Bescheid unter Angabe der Nummer und Einspruch gegen den Verwaltungsakt einlegen. Dann müssen die das Prüfen.
 
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Wenn ich (noch) keinen Rechtsweg einschlagen wollte, dann würde ich eine Vorstandsbeschwerde an UPS formulieren, strikt sachlich mit genauer Aufzählung des Ablaufs mit jeweiligem Datum und Geldfluss, ggf. die Bestätigung der Doppelzahlung als PDF-Scan oder der Zahlungsbelege beifügen.
Vor allem würde ich auch daran denken, meine Forderung einer Erstattung der Überzahlung zu beziffern und die Überweisung auf mein im Schreiben angegebenes Girokonto mit Frist zu fordern. Als angemessene Frist sehe ich ca. 10 Arbeitstage, also ein Datum ca. 14 Tage in der Zukunft.
Erst durch so eine konkrete Forderung könnte ich UPS in Verzug setzen, wenn die grundsätzlich zahlungspflichtig wären, also anstatt der Zollbehörde. Im Email-Kopf würde ich meinen Namen mit Postanschrift und natürlich die Sendung/Vorgang-Nummer bezeichnen, falls das irgendwann für eine Akte ausgedruckt werden muss.

Der empfohlene Widerspruch beim Zoll scheint mir auch äußerst sinnvoll, schon um keine Rechtsfristen zu versäumen.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte auch mal so ne Doppel-Verzollung, da hatte DHL irgendwie Murks gemacht. Hab das zuständige Zollamt angeschrieben und denen den Sachverhalt geschildert. Hat keine 2 Wochen gedauert, da hatte ich einen neuen Zollbescheid samt Rückerstattung der zuviel bezahlten Kohle.
 
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So,
ich habe Freitag auf meine letzte Mail seltsamerweise 2 Antworten und unterschiedlichen Personen erhalten (im Abstand von 30 Minuten).
Dabei ist dann aufgefallen, dass es schon beim ersten Mal nur ein Vordruck war, denn ich habe zwei mal die gleiche Mail bekommen, nur eben von verschiednen Menschen signiert.
Das geile: beide haben ein eigenes Aktenzeichen vergeben, sodass ich mittlerweile drei verschiedene habe.
Der eine von den Typen hat sogar noch nicht mal den Vordruck angepasst; da stand oben eiskalt: " Sehr geehrter UPS-Kunde/Name des Kunden".
Da fühlt man sich doch ernst genommen.

Naja, ich habe dann 1,5 Seiten Schreiben aufgesetzt mit dem gesamten Sachverhalt und den gesamten Mailverlauf angehangen, mit Fristsetzung von 14 Tagen usw.
Und kurz bevor ich auf "Drucken" (das wäre bei Einschreiben dahingegangen) klickte, kam eine Mail rein:
Ich solle mich doch bitte telefonisch bei einem echten Menschen melden, in der Zeit von x-y.
Die Zeit war aber schon abgelaufen, sodass ich da heute angerufen habe. Und hallelujah! Der Mensch wusste endlich mal von dem Fall!
Dann erklärte er mir, dass der Absender wohl was falsch angegeben hatte und deshalb der Wert nochmal als Versicherungswert angegeben werden musste.
Ich hab dann gesagt, ich kann ja mit der Rechnung belegen, was ich bezahlt habe.

Long Story Short: UPS macht die Abrechnung neu und zahlt mir das zu viel gezahlte zurück. Wohlgemerkt rein aus Kulanz, weil es für die sonst nicht wirtschaftlich wäre, für so einen Betrag monatelang beim Zoll hinterher zu sein usw. Die Schuld liegt weiterhin beim Absender laut denen. Beurteilen kann ich das nicht. Wie auch? Außer meiner Rechnung habe ich nichts.
Eine Entschuldigung kam trotz der Dauer von fast vier Monaten nicht über die Lippen...

Jetzt heißt es warten aufs Geld und dann endlich die Sache abschließen...
 
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Hey Leute!
Ich bin drauf und dran mir einen, in Europa leider selten zu findenden, Magnatone 280 aus den USA zu bestellen (die Neuauflagen möchte ich nicht). Jetzt stellt sich die Frage, was ich eigentlich alles beim Import beachten muss? Insgesamt kostete er Amp mit Versand 2000€. Laut dem Gebührenrechner sind dann 468€ Zollkosten und MwSt. Muss ich ich mit weiteren Kosten rechnen? Kann ich das irgendwie vorher anmelden? Wie siehts mit der CE-Kennzeichnung aus, die ein Amp von 1962 ja leider nicht hat...

Danke schon mal im Voraus!
 
Wie siehts mit der CE-Kennzeichnung aus, die ein Amp von 1962 ja leider nicht hat...

Das könnte beim Import kritisch werden, besser mal vorher mit dem zuständigen Zollamt verbindlich abklären. Weitere Fallstricke beim Import sind fehlende Bedienungsanleitungen in deutscher Sprache und entsprechende Netzkabel (von der Netzspannung rede ich erst gar nicht). Wünsche Dir Erfolg und berichte bitte über den Fortgang.
 
Wikipedia:
"Die CE-Kennzeichnung gilt nur für Produkte, die nach dem 7. Mai 1985, dem Datum der Entschließung des Rates über eine neue Konzeption auf dem Gebiet der technischen Harmonisierung und der Normung (ABl. Nr. C 136/1), in den Verkehr gebracht wurden."
"Die CE-Kennzeichnung ist Voraussetzung für das erstmalige Inverkehrbringen (oder Inbetriebnehmen) von Produkten, für die eine CE-Kennzeichnung gemäß nachfolgenden EU-Richtlinien gefordert ist, nämlich in allen Teilnehmerstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR)."
 
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Hallo zusammen,

vorab ich habe sowohl das Internet, dieses Forum als auch diesen Thread durchsucht, aber leider nichts Eindeutiges gefunden.

Mein Problem: ich stehe kurz davor, eine Gitarre von Tokai direkt aus Japan zu importieren. Die Gitarre ist neu und Hals sowie Korpus bestehen aus Honduras Mahagoni. Nach meiner Recherche bin ich leider immer noch nicht ganz schlau, ob die seit Ende 2019 geltenden Ausnahmeregelungen des Cites-Abkommens für Musikinstrumente auch für das ehemals "verbotene" Honduras Mahagoni gelten oder nur für dieses berüchtigte Palisander.

Von "Verbot gilt nicht mehr" über "Verbot betrifft nur noch Handel mit unbehandelten Holzblöcken" bis "ist auch weiterhin verboten" habe ich schon alles gesehen.
 
Von "Verbot gilt nicht mehr" über "Verbot betrifft nur noch Handel mit unbehandelten Holzblöcken" bis "ist auch weiterhin verboten" habe ich schon alles gesehen.
Hier gilt halt: Den Zoll oder entsprechend legitimierte Stellen befragen. Eine rechtssichere Auskunft wirst du hier nicht bekommen, denn im Zweifel wird bei der Einfuhr sicher nicht gesagt "na ja, wenn das im MB steht, wird es wohl so sein". Du kannst in Foren Tipps bekommen, wo du nachsehen und dich erkundigen könntest, ein eindeutiges JA/NEIN ist allerdings unwahrscheinlich.
 
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Wer viel fragt bekommt viel Antwort, jedenfalls bei deutschen Behörden. Und dort beim Zoll kann eh keiner die Hölzer auseinanderhalten, das ist meine Erfahrung mit mehreren Zollämtern. Nur bei Riopalisander wäre ich vorsichtig, da benötigst der Exporteur die Ausfuhrgenehmigung ( inkl. CITES 1) sowie der Importeur die entsprechende Einfuhrgenehmigung.
 
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Honduras Mahagoni

Es handelt sich dabei offensichtlich um die Art "Swietenia macrophylla", die zu den besonders geschützten Holzarten zählt. Für diese Art gilt bei einer Einfuhr in die EU:

Die Einfuhr von Exemplaren der Arten der Anhänge A und B der EG-Verordnung Nr. 338/97 in die EU ist nur mit vorheriger Genehmigung durch die zuständige Behörde des Bestimmungslandes erlaubt. In Deutschland ist das Bundesamt für Naturschutz die zuständige Behörde für die Erteilung von Einfuhrgenehmigungen

https://www.nlwkn.niedersachsen.de/...z_fuer_den_Handel_mit_Produkten_aus_Holz_.pdf

Allerdings sind davon "nur Stämme, Holzblöcke, Schnittholz, Furnierblätter und Sperrholz" betroffen, aber nicht Holz, das in Musikinstrumenten verbaut ist.
Was Verbraucher aber nicht davon abhalten sollte, sich Gedanken zu machen, ob der Kauf solcher Instrumente wirklich sinnvoll ist. Und eine Anfrage beim Zoll vor dem Kauf schadet sicher nicht.
 
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Um meinen Fall mal abzuschließen (hoffe, das ist jetzt nicht zu off-topic), die Gitarre ist heute ohne jegliche Probleme bei der Einfuhr angekommen. Als sie in Deutschland eingetroffen ist, habe ich einen Anruf von DHL Express bekommen, daß sie mir gleich ne mail schicken zwecks Vollmacht zur Verzollung. Ich hab dann "nur" die bekannten Abgaben zahlen müssen und dann wurde sie auch ziemlich schnell ausgeliefert. Also absolut reibungslos.
 
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das ist auch meistens so bei DHL, das problem ist eher der Dollarkurs den die DHL wählt und die versandkosten werden auch gerne mal geschätzt.
 
hallo,
ich habe mal wieder in den USA bestellt (Gesamtwert inkl. versand 130$) und nun von UPS wie beim letzten mal eine Aufforderung zur Zahlung der Importgebühren bekommen.

soweit, so gut. allerdings steht in der Mail (die 3 mal innerhalb von 2 Minuten kam) einfach nur der Betrag von 38,99€. Das kommt mir erstens sehr hoch vor und auch verdächtig genau (mit den 99 Cent, schäner Einzelhandelspreis).
Es gibt keine Rechnung, keine Aufschlüsselung der Kosten, kein gar nichts. Und die UPS die Verzollung "verbieten" kann ich auch nicht, sonst würde ich selbst zum Zollamt fahren (ist hier um die Ecke).

19% Mwst. + 4% für Guitarparts (beim letzten mal waren es sogar nur 3 komma und ein bisschen) macht 23 %. bei einem aktuellen Umrechnungskurs von 121€, wären das 27,83€. Nun wird es ohne Erklärung um 12 euro und etwas erhöht und ich kann nicht nachvollziehen, wieso.

Ich vermute es ist den Aufwand nicht wert, da hinterher zu telefonieren?...
Den Boten an der Tür fragen wird nichts, weil ich nicht zu Hause sein werde sondern nur Frau.
 
Der Rest ist handling Gebühr von UPS. Die machen das ja nicht umsonst.
 
43% handling Gebühren für etwas, um das ich nicht gebeten habe, ist aber schon etwas heftig oder?
 

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