Fragen an Uli Behringer

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Hallo Insurrection. Der X-Vamp ist vor ca 10 Jahren entwickelt worden und basiert auf einem Motorola 56364 DSP in Verbindung mit einer 80C32 CPU. Das Laden der Parameter beim Sound-Change ist in der Tat nicht super-schnell was ggf. im Live-Betrieb waehrend eines Songs etwas stoerend sein kann. Dieses ist also kein Defekt sondern Technologie-bedingt. Dennoch ist es erstaunlich wie gut sich das Geraet heute noch verkauft und dies liegt bestimmt an dem authentischen und gut klingendem Modelling, was uebrigens in Deutschland entwickelt wurde.

Hallo,

in der Tat sind auf dem Gerät sehr brauchbare Sounds vertreten, allerdings bin ich erstaunt, dass es sich nach so langer Zeit (gemessen an der heutigen Gesellschaft) noch so gut verkauft.
Danke für die Antwort!

Nebenbei bin ich sehr gespannt, wie sich die Sache "große Firmen in Boards" entwickeln wird, nachdem wir hier schon 2 wirklich große an bord haben. Wurde von Johannes ja schon einmal angedeutet, dass dies immer mehr stellenwert bekommt, vor allem wegen der Nähe zum Kunden. Super Sache, dass auch ihr da mit Vorreiterstellung dran geht.

Grüße
 
Nebenbei bin ich sehr gespannt, wie sich die Sache "große Firmen in Boards" entwickeln wird, nachdem wir hier schon 2 wirklich große an bord haben. Wurde von Johannes ja schon einmal angedeutet, dass dies immer mehr stellenwert bekommt, vor allem wegen der Nähe zum Kunden. Super Sache, dass auch ihr da mit Vorreiterstellung dran geht.

Ich möchte dazu mal etwas Prinzipielles erklären, auch wenn es leicht OT ist. (bitte in einen neuen Thread auslagern, falls darüber diskutiert werden soll)

Wir bieten hier eine Plattform und keine Inhalte. Man nennt das peer2peer oder auch WWW 2.0. Wir pflegen die Plattform und sorgen für einen zivilisierten Diskussionsstil. Das ist eigentlich alles. In vielen anderen Foren gelingt es nicht, gegenüber Bashern und Selbstdarsellern Grenzen durchzusetzen. Selbst im gigantischen Facebook sieht eine Diskussion über das neue Behringer X32 so aus: https://www.facebook.com/photo.php?f...&type=1&ref=nf Sorry, völlig inkompetenter Mist.

Uli Behringer postet hier, weil er hier nicht gebasht wird, und weil eben viele Leute interessiert, was ein Uli Behringer zu sagen hat. Deshalb wird dies ein interessanter Thread. Ich selbst diskutiere mit, weil es mir Spaß macht und einfach interessant ist und nicht, weil ich einen Plan verfolge (außer dem Plan, dass ich hier interessante Diskussionen haben möchte).

Wenn morgen Dieter Bohlen, Udo Lindenberg oder Karl Moik Lust hätten, hier zu posten, werden wir das erlauben und dafür sorgen, dass die Herren nicht gebasht werden. Dann hängt es (typisch WWW 2.0) eben davon ab, wie viele Leute das interessiert. Das sind bei Uli Behringer hier vermutlich mehr, als bei Karl Moik. Ob und in welchem Umfang es geschieht, bestimmt ihr. Wir stellen nur die Plattform und unser primäres Ziel ist, dass es hier für euch interessant uns kurzweilig ist ;)

Am meisten martere ich mir zZt das Hirn, wie ich so etwas mit interessanten englisch-sprechenden Menschen hier zustande bringen könnte :redface:
 
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Hallo und schönen Abend aus Lübeck (nähe Hamburg)

mich würde mal interessieren, ob Behringer auch mit anderen Firmen zusammenarbeitet und falls es o.k. ist auch mit welchen? Kauft z.b. Firma XXX das Platinendesign für einen Bassamp bei euch um keine eigene entwickeln zu müssen? Kauf ihr Röhren von einem der großen Hersteller zu oder produziert ihr wirklich so gut wie alles in euren Eigenen Werken? Falls zb Ampeg eine große Menge Potis oder Kühlbleche braucht, kann es sein das ihr sagt - ja, die können wir auch brauchen, wir nehmen 20.000 Stück und dadurch sinkt der EK Preis? Gibts es in dieser Hinsicht überhaupt eine Zusammenarbeit großer Firmen? Oder gibt es Prinzipell Firmen mit denen ihr gerne zusammenarbeitet? Wenn ihr in einem Gitarrenamp eine Simulation eines Fender 59 Bassman einbauen wollt, braucht ihr dafür dann die Erlaubnis von Fender oder reicht es wenn die Angabe des Amps krytisch in der Bedienungsanleitung wiedergegeben wird, so das es so gerade eben für die Wiedererkennung reicht, aber ihr keinen Stress mit Fender bekommt? Und wie geht die Emulation so eines Amps vor sich, setzt sich da jemand mit guten Ohren hin und versucht das rein Akustisch nachzubilden? oder gibts Messinstrumente, die einem die typischen Frequenzgänge "verraten" so das sich die "Nachbauen" lassen?

Danke und vielen Dank schonmal für die Antwort
Götz
 
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Uli Behringer postet hier, weil er hier nicht gebasht wird, und weil eben viele Leute interessiert, was ein Uli Behringer zu sagen hat. Deshalb wird dies ein interessanter Thread. Ich selbst diskutiere mit, weil es mir Spaß macht und einfach interessant ist und nicht, weil ich einen Plan verfolge (außer dem Plan, dass ich hier interessante Diskussionen haben möchte).

Ich wollte natürlich nichts unterstellen, und cih gehe mal davon aus, dass das auch so aufgefasst wurde.:)

[...] Ob und in welchem Umfang es geschieht, bestimmt ihr. Wir stellen nur die Plattform und unser primäres Ziel ist, dass es hier für euch interessant uns kurzweilig ist ;)

Natürlich sind die User "das Volk" des Boards, von dem "die Macht" ausgeht. Kann natürlich sein, dass es mir durch die Zufälle mit Thoman und Behringer nur so vorkam, als würde sich da gerade erst was entwickeln.

Am meisten martere ich mir zZt das Hirn, wie ich so etwas mit interessanten englisch-sprechenden Menschen hier zustande bringen könnte :redface:

Immer gerne, man spricht viel zu wenig Englisch, wenn man aus der Schule ist.

Sry für OT.
 
Hallo Humi,
leider ist mir nicht klar was die Problematik ist. Beziehtst Du Dich in Deiner Aussage auf Midas, X32 oder das Vorserienmodell DDX3216?
Unser X32 ist mit 40-Bit "Floating Point" DSP's ausgestattet, die praktisch eine unbegrenzte interne Dynamik haben. Verzerrungen koennen also nur bei Uebersteuerung der Wandler geschehen, aber dies gilt fuer jedes Pult. Solltes Du Bedenken haben, was die Uebersteuerung der Stagebox betrifft, so hat unsere S16 Snake ebenfalls Mic Pre's, die vom Pult aus fernsteuerbar sind.
Vielleicht kann ja hier einer der Beta-Tester des X32 seine Erfahrungen mitteilen. Danke

Hallo Uli,

danke, daß Du Dich mit unseren kleinen Problemen befaßt :)

Ich beziehe mich auf den Vergleich zwischen den großen Brüdern (ProX), den analogen Brüdern (XL, Venice, ...) und dem kleinen Bruder aus dem Hause Behringer (X32).
Wer midas gewöhnt ist, der fährt die Kisten "heiß", weil die Teile dann erst richtig gut klingen. Wenn ich die X32 an den Eingängen "heiß fahren" will, gibt es sehr schnell häßliche Artefakte, obwohl erst die 2 ersten der 7 Kanal-LEDs leuchten :(
Vllt. liegt es ja auch daran, daß man in der Eingangsstufe den Limiter vor dem AD-Wandler wegläßt ... ist ja kein Problem, irgendwoher muß ja der Preisunterschied zur Babymidas Pro2Compact herkommen ;)

Meine primäre Frage war aber ... wie geht es mit der Neuerwerbung midas weiter?

Dank und Gruß, humi
 
Hallo Humi, dies ist ein gutes Thema.
Ich denke man muss hier zwischen analogen und digitalen Pulten unterscheiden. Wenn Du von "heiss fahren" sprichst, meinst Du den Mic Pre in die Saettigung fahren, was de facto Uebersteuerung bedeutet. Ob dies erwuenscht ist und man Verzerrungen dem Signal hinzufuegen moechte, muss jeder Anwender selbst bestimmen und ich will dies auch nicht weiter kommentieren.
Dagegen muss zwischen analoger und digitaler Verzerrung unterschieden werden. Ein analoges Pult ist viel toleranter was Uebersteuerung betrifft und Verzerrungen setzen graduell ein. Die Verzerungen bei digitalen Pulten entstehen vor allem, wenn der AD (analog-digital) Wandler ueberfahren wird, was sich sehr unangenehm anhoert weil es sehr starke und unmusikalische Verzerrungen sind.
Dies gilt fuer jedes digitale Pult und ich habe auch noch keine Limiter in Mikrophon-Verstaerkern gesehen. Deshalb ist es ausserordentlich wichtig, die Mic Pres richtig auszusteuern und fuer ausreichend Headroom zu sorgen. Das X32 entspricht hier den Midas Konsolen und auch anderen digitalen Pulten. Wenn auch der Mic Pre beim X32 etwas anders ist, so sind die Wandler identisch. Wir verwenden die CS5368 Wandler von Crystal die zu den besten auf dem Markt gehoeren.
Wie geht es bei Midas weiter? Wir sind dabei das bestehende Forschungs- und Entwicklungszentrum in Manchester stark zu vergroessern und stellen deshalb bis zu 50 zusaetzliche Ingenieure und Marketingleute ein, zu den 20 die letztes Jahr zu uns gestossen sind. Eine grosse Investition geht vor allem in die Forschung um neue Konzepte und Technologien zu entwickeln, wie dies auch bei Behringer geschieht.
Ueberhaupt arbeiten beide Teams sehr gut zusammen und beim X32 ist ja auch einiges an Midas Know-How eingeflossen vofuer den Mitarbeitern von Midas grosser Dank gebuehrt. Wir expandieren uebrigens auch bei der MUSIC Group in Willich und suchen passionierte und faehige Soft- bzw. Hardware-Ingenieure. Soltet ihr interesse haben, koennt ihr euch gerne bei HUMAResoRecrGLOB@music-group.com bewerben.

---------- Post hinzugefügt um 06:28:47 ---------- Letzter Beitrag war um 05:31:16 ----------

Hallo Goetz,.
Bei rund 100 Millionen Komponenten die wir pro Monat bestuecken, gehoert der Bauteileeinkauf zu den klaren strategischen Vorteilen unserer Firma. Es ist daher nicht ueblich, dass Wettbewerber hier zusammenarbeiten.

Allerdings kaufen wir in einigen Faellen von den gleichen Quellen ein. Roehren sind ein gutes Beispiel, denn es gibt meines Wissens weltweit nur noch drei Hersteller: Sovtek in Russland, Shogun in China und JJ in Yugoslavien. Alle Roehren die Du in Amps findest kommen aus diesen drei Fabriken, obwohl sie unterschiedliche Labels tragen. Natuerlich gibt es noch geringe Altbestaende von Firmen wie Telefunken, Amperex etc. die heute nicht mehr existieren, aber in der Regel wird dem Kunden eine groessere Herstelleranzahl vorgemacht, obwohl die Roehren praktisch identisch sind.
Worin sich die Qualitaet unterscheidet, liegt neben dem Herstellungsprozess aber vor allem in der Selektion, da Roehren sehr hohe Toleranzen aufweisen. Hier ist es wichtig, dass Roehren erst selektiert werden, nachem sie "eingebrannt" wurden, da heisst, wenn sie wie bei uns 48 Stunden unter Vollast gefahren werden. Dann setzen wir diese einem Vibrationstest aus um mechanische Defekte zu erkennen und dann erfolgt der Selektionsprozess, der bei uns mit Hilfe eines vollautomatischen Mess-Systems ausgefuhrt wird. Unser Roehren-Marke ist Bugera, deren Roehren vom obengenannten China-Hersteller stammen und der auch viele der bekannten Amp-Hersteller beliefert.

---------- Post hinzugefügt um 14:57:01 ---------- Letzter Beitrag war um 13:28:47 ----------

Hallo Marcus,
ich kann mich an einige "Grossauftraege" erinnern, aber ganz besonders an zwei. Vor ca. 20 Jahren erhielt ich einen Auftrag, Reporter-Mischpulte fuer RTL zu fertigen und die haben echt Spass gemacht, da dies Spezialanfertigungen waren. Auch erhielten wir um diese Zeit einen tollen Auftrag von 20 Denoisern fuer das George Lucas-Filmstudio in Amerika.

Wuerde ich heute Dinge anders tun? Bestimmt und in 23 Jahren haben wir einige Fehler gemacht, die aber einfach zum Lernprozess gehoeren. Wichtig ist, dass man wieder aufsteht wenn man auf die Nase gefallen ist. Ein sehr empfehlenswerte Lektuere ist "Mein Leben fuer die Musik" von Kakehashi, dem Gruender von Roland. Ein wirklich toller Mann und Pionier, dem viel Respekt gebuehrt und dessen Lebensgeschichte unglaublich ergreifend ist.

Ich haette mir natuerlich nie traeumen lassen, dass meine Wohnzimmer-Firma einmal so gross wird und dafuer sind vor allem meine Mitarbeiter verantwortlich. Ich denke, dass ich frueh erkannt habe, dass viele Musiker in der gleichen Situation stecken wie ich damals als mittelloser Student. Ich war damals getrieben, meinen Freunden gute Geraete zu erschwinglichen Preisen anzubieten.
Dieser Philosophie sind wir bis heute treu geblieben und daran wird sich auch nichts aendern.

Die Zukunft von Behringer? Es wird spannend bleiben:)
 
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Ein sehr empfehlenswerte Lektuere ist "Mein Leben fuer die Musik" von Kakehashi, dem Gruender von Roland. Ein wirklich toller Mann und Pionier, dem viel Respekt gebuehrt und dessen Lebensgeschichte unglaublich ergreifend ist.
Dass du in diesem Zusammenhang gerade Ikutaro Kakehashi erwähnst, freut mich besonders. Ich kenne ihn persönlich und hatte mehrfach die Gelegenheit, mit ihm ausführlich zu sprechen. Sein Buch kann ich nur empfehlen. Ich hoffe, es geht ihm noch gut, aber für die aktive Firmenleitung ist er leider zu alt.

Ansonsten: Was du hier über Röhren schreibst, halte ich für außerordentlich wichtig und ich hoffe, dass es viele lesen. Viele glauben an Röhren-Voodoo. In Wirklichkeit sind es nur noch 3 Hersteller und all die vielen "Marken" entstehen durch Selektion und Aufdrucken der Labels. In der Selektion mag in der Tat etwas Voodoo stecken - wobei, wie du sagst, die Selektion nach dem Einbrennen geschehen muss, auch die Rüttelei halte ich für sehr wichtig i insbesondere hier auch bei Vorstufenröhren, die in HiGain-Amps zuweilen gerne zu Feedback durch nicht perfekt strammen Sitz der Gitter neigen. Amps mit herkömmlicher Technologie und fest eingestelltem Bias benötigen gematchte Endröhren, die bei manchen Herstellern astronomische Preise haben können. Ist der Bias einstellbar, dann wird es noch komplizierter, weil beileibe nicht jeder Gitarrist weiß, was da zu tun ist. Eure automatische Bias-Einstellung halte ich für hochinteressant. Ich denke, dass der Sinn dessen aber bei vielen noch nicht verstanden ist.
 
Ich bin sehr beeindruckt von diesem Thread bzw den Sachinhalten. Als langjähriger 'Nur-Musiker' verfüge ich zwar über einen beruflich bedingten technischen background, mußte mich aber bei vielen die Musikelektronik betreffenden Fragen oft auf Urteil und Ratschlag anderer verlassen.
In dieser Situation ist man recht anfällig für Vorurteile - wenn also 'jemand, der es wissen müßte' sagt, Fabrikat xy taugt nichts, maßt man sich iaR nicht an, das technisch widerlegen zu wollen, sondern meidet xy sicherheitshalber einfach. Ich denke, daß es kaum einen besseren Weg gibt, solche Vorurteile abzubauen, als so einen ehrlichen Thread, wobei es wahrscheinlich auch nicht allzu viele Hersteller gibt, deren Vorstand mit solcher Fachkompetenz gesegnet ist. Hut ab!

Am meisten martere ich mir zZt das Hirn, wie ich so etwas mit interessanten englisch-sprechenden Menschen hier zustande bringen könnte :redface:
Könnte man das vllt uber einen Thread erreichen, dessen Frage-Beiträge erst freigeschaltet werden müßten?. Sie wären also nach Absenden durch den fragenden nicht direkt sichtbar, sondern würden erst im Modbereich übersetzt (ggfls mit Hilfe von dritter Seite) und dann erst mit der angehängten Übersetzung freigeschaltet. Antwort-Post entweder genauso, oder auch zunächst nur die Original-Antwort in englisch (um die zu bedienen, die damit bereits etwas anfangen können) und nachträglich die Übersetzung angehängt.

Zugegebenermaßen etwas mühsam...:redface:
 
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In dieser Situation ist man recht anfällig für Vorurteile - wenn also 'jemand, der es wissen müßte' sagt, Fabrikat xy taugt nichts, maßt man sich iaR nicht an, das technisch widerlegen zu wollen, sondern meidet xy sicherheitshalber einfach.

In die Welt gesetzte Vorurteile schaden irgendwem. Man vergisst oft aber nachzudenken, wem sie nützen. Als die Behringer-Erfolgskurve steil nach oben zeigte, gab es natürlich zuhauf Leute, die darüber alles andere als erfreut waren.

Behringer ist (wie zB auch Gibson) ein Hersteller und weniger ein Vertrieb. Wenn irgendwer irgendwo in Deutschland in irgendeinen Laden schlurft und sagt: "Guten Tach, ich hätt' gern ein Behringer UltraXYZ...", dann kann der Verkäufer nicht sagen: "Oh, hab grade vor 10 Minuten den letzten verkauft, aber kein Problem, wenn du ihn anzahlst, bestelle ich ihn, dann isser in 3 Tagen da..." Ein Hersteller arbeitet mit längerer Planung und größeren Mengen. Um also bei Bedarf ein ein Behringer UltraXYZ verkaufen zu können, müsste der Händler einen Stapel davon einkaufen, erst dann sind die guten Preise realisierbar... Produkte der anderen Hersteller, die sich Vertrieben bedienen, sind aber meist einzeln bestellbar, wobei natürlich derlei Service durch einen Vertrieb die Produkte zT drastisch verteuern kann.

Was sagt also ein Händler, der nicht 20 Behringer UltraXYZ gelagert hat zu seinem Kunden?

":eek: Waaas? Behringer? Das würd' ich aber nicht kaufen. Das Ding xxxxx *) Kauf lieber ein Grtnbrnft™, das ist zwar etwas teurer, aber auch viel besser."

*) xxxxx nach Belieben zu ersetzen mit ...rauscht wie ein Wasserfall, ...geht laufend kaputt, ...klingt matschig, ist schlecht verarbeitet, ....., ....., .....

Bei einem Teil der Musiker verfestigt sich ein solches Vorurteil und wehe, irgendwo irgendwann geht tatsächlich ein Behringer Teil mal kaputt... das war ja klar, der Unbelehrbare wurde ja gewarnt...

Ich kann eben nur sagen: Wenn das tatsächlich so wäre, müssten Thomann, Store und Co völlig bescheuert sein.

Könnte man das vllt uber einen Thread erreichen, dessen Frage-Beiträge erst freigeschaltet werden müßten?

ich denke, das ist zu umständlich.
 
......wobei, wie du sagst, die Selektion nach dem Einbrennen geschehen muss, auch die Rüttelei halte ich für sehr wichtig i insbesondere hier auch bei Vorstufenröhren, die in HiGain-Amps zuweilen gerne zu Feedback durch nicht perfekt strammen Sitz der Gitter neigen. .................Ich denke, dass der Sinn dessen aber bei vielen noch nicht verstanden ist.

Soweit mir bekannt ist, betreibt auch nur ENGL noch so einen Aufwand auf "Rüttelplatten" und dem "Einbrennen". Wobei danach ein erheblicher Ausschuß zu beklagen ist.
Aber selbst über monate- oder gar jahrenlangen Betrieb verändern sich die Kennlinien stetig und daher ist ein Bias-Justage alle paar Wochen oder Monate sicherlich kein Fehler.
Wenn das dann natürlich durch automatische Analyse geschieht, ist es sicherlich für den "Nichtbewanderten" ein ungemeiner Vorteil. Und bevor ein Noob mit null Plan seinen TAD-Adapter in die Fassungen drückt und mit Spannungen um die 400-600 Volt am offenen Chassis hantiert (die EL34 drückt je nach Arbeitspunkt bis zu 800 Volt auf die Anode) ist eine solche Kontrolle sicherlich die ungefährlichste.:)
 
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Hallo Uli,

mal eine etwas andere Frage: ich lese gerade hier in Deinem Interview bei amazona:
Schon früh hatte meine Klavierlehrerin erkannt, dass ich das absolute Musikgehör besaß, also Töne sofort erkennen konnte.

Ich kenne bis jetzt nur zwei Menschen persönlich, die ebenfalls das absolute Gehör haben, und beide sind darüber nicht wirklich glücklich, denn sie empfinden jeden auch nur etwas falschen Ton fast schon schmerzhaft. Geht Dir das auch so?

(wenn Dir die Frage zu persönlich ist oder Du darüber nicht reden möchtest, hab ich dafür Verständnis ;))
 
Ich kenne bis jetzt nur zwei Menschen persönlich, die ebenfalls das absolute Gehör haben, und beide sind darüber nicht wirklich glücklich, denn sie empfinden jeden auch nur etwas falschen Ton fast schon schmerzhaft.

Ich denke, das geht auch vielen Menschen so, ohne dass sie ein absolutes Gehör haben. Ich l e i d e definitiv bei unexakt gesungenen Intervallen, das was Dieter Bohlen gerne als "Töne nicht getroffen" bezeichnet. Ich denke nicht, dass ein Mensch mit absolutem Gehör leidet, wenn die Grundstimmung zB statt a=440 auf a=435 Hz verändert ist, die Intervalle aber korrekt sind.

---------- Post hinzugefügt um 15:04:46 ---------- Letzter Beitrag war um 14:34:08 ----------

Soweit mir bekannt ist, betreibt auch nur ENGL noch so einen Aufwand auf "Rüttelplatten" und dem "Einbrennen". Wobei danach ein erheblicher Ausschuß zu beklagen ist.

Da müssen wir schon vorsichtig sein. Wir wissen nicht, ob das zB Mesa Boogie auch tut - und so hochgetuned, wie deren Amps nun mal sind, und so teuer wie Ersatzröhren sind, ist schon davon auszugehen, dass auch die ein wirksames Selektionsverfahren haben.

Ich hatte Uli so verstanden, dass Behringer kistenweise Röhren bei einem der 3 verbliebenen Röhrenwerke - in dem Fall "Shogun" - kauft und dann die Röhren nach dem Aschenputtelprinzip selektiert, die "guten" als "Bugera" stempelt und die schlechten eben nicht. Ob die "schlechten" als preiswerte ungestempelte Budgetware irgendwo auftaucht, kann man nur spekulieren.

Hier mal ein Beispiel:
Quartett Bugera EL34


44€ für ein gematchtes EL34 Quartet, eingebrannt und rüttelgetestet, ist schon enorm günstig. Andere Hersteller nehmen das 3-4-fache. Ich hätte jedenfalls keine Skrupel, so ein Bugera-Quartett auch in meinen Nicht-Bugera-Amp zu stecken.

Dennoch ist die von Uli oben beschriebene Bugera Infinium Technik wahrscheinlich besser - vor allem in Bezug auf Reduzierung von Reklamationen wegen Röhrendefekten.​
 
Hallo Peter, die Frage finde ich echt klasse und sie ist in keinem Fall zu privat:)

Ja ich besitze das absolute Gehoer, kann also Toene und Frequenzen sofort per Gehoer bestimmen. Dies ist in der Tat eine Gabe aber auch ein Fluch. Als Musiker ist es toll wann man mit Kollegen "jammen" will, da ich sofort die Tonart erkenne und ohne Umschweife einsteigen kann. Gerade fuer mich als Jazz-Liebhaber ist dies eine echte Hilfe, da ich heute noch Spass habe auf die Buehne zu steigen, wenn man mich denn laesst.
Wenn ich hingegen vom Blatt spielen will und die Bandkollegen die Tonart geaendert haben, lese ich etwas anders als ich hoere, was ungemein irritierend ist. Noch schlimmer ist es wenn das Stueck zwischen zwei Tonarten gespielt wird und mein Kopf die Toene nicht zuordnen kann.
Was mir sehr geholfen hat ein gutes Ohr zu entwickeln, war mein Toningenieur-Studium in Duesseldorf und die klassische Pianistenausbildung. Es gab Zeiten, wo ich 6-7 Stunden pro Tag Klavier geuebt habe und Musikstuecke von Manhatten Transfer oder meinem "Klavier-Gott" Oscar Peterson herausgeschrieben habe. Dies war eine harte aber gute Schule der Gehoerbildung.
Auch als Kind wurde ich in Opern geschleppt und hatte so die Gelegenheit ein gutes Gehoer fuer akustische Instrumente zu entwickeln (obwohl mir andere Musik lieber gewesen waeren;-). Dennoch, ich verwende heute fast ausschliesslich Aufnahmen von akustischen Instrumenten um die Qualitaet von Lautsprechern zu beurteilen. Bei der Wiedergabe einer akustischen Gitarre oder eines Klaviers trennt sich der Spreu vom Weizen.
Zum Trost sei gesagt, dass das absolute Gehoer noch keinen guten Musiker macht. Also ohne ueben geht's eben doch nicht!

---------- Post hinzugefügt um 23:09:49 ---------- Letzter Beitrag war um 22:31:21 ----------

Hallo Johannes, ich habe gerade festgestellt, dass Du bei unglaublichen 12.000 Posts angelangt bist. Wann war denn das letzte Mal, dass Du Tageslicht gesehen hast?

Roehren. Von allen Roehren die wir vom Hersteller erhalten und testen, schicken wir ca. 70% zurueck, da sie fuer uns nicht geeignet sind. Wo diese landen, weiss ich nicht, aber wahrscheinlich nicht im Muelleimer.
Wir selektieren alleine fuer die Vorstufenroehre in vier "Grades". Ihr koennt dies an den Buchstaben A, B, C oder D erkennen, die auf dem Roehrenfuss aufgedruckt sind. "A" ist die beste Roehre, da sie ein hohes Gain und extrem geringe "Microphonics" oder Rueckkopplungsneigung aufweist. Die "A"-Roehre wird in der Regel in der ersten Stufe des Amps eingesetzt. Fuer die weniger kritischen Stufen wie z.B. im EQ oder in den Effektwegen sind "B-D" bestens geeignet.
Bei Endstufenroehren wie EL34 oder 6L6 selektieren wir sogar nach 10 Stufen, was auch zeigt, wie hoch die Streuungen sind und wie detailliert die Abstufungen erfolgen muessen, wenn man genau "matchen" will.
Damit dies hier nicht wie eine Werbeveranstaltung fuer Bugera aussieht, kann ich auch JJ Roehren empfehlen, die ausgezeichnet sind.
 
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Hallo Johannes, ich habe gerade festgestellt, dass Du bei unglaublichen 12.000 Posts angelangt bist. Wann war denn das letzte Mal, dass Du Tageslicht gesehen hast?
naja, ich bin ja schon 11 Jahre hier ;)
und mein Haus hat viel Glas :)

Wir haben selektieren alleine fuer die Vorstufenroehre 4 "Grades". Ihr koennt dies an dem Buchstaben A, B, C oder D erkennen, die auf dem Roehrenfuss aufgedruckt sind. "A" ist die beste, ...

Bei Endstufenroehren wie EL34 oder 6L6 selektieren wir sogar nach 10 Stufen,
Ok, das mit den Vorstufenröhren ist leicht zu verstehen.

Bei den Endstufenröhren ist es schwieriger. Bedeuten dort die Gruppen auch, dass es "bessere und schlechtere" gibt oder ist es nur wichtig, passende Paare oder Quartette zu bilden?
 
Das Tageslicht kommt bei uns vom Monitor ... ;)
 
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Ich habe eine etwas (wie ich fürchte) kritische Frage, die auch rein meiner Neugierde entspringt. ;)
Ich habe bei größeren geschäftlichen Meetings oder Galaveranstaltungen schon erlebt, dass solche Spleens ausgelebt werden, dass für zwei Rednermikrofone eine Midas Pro 6 aufgebaut wird oder einer Versicherungsgesellschaft sich eine ausgewachsene d&b J-Anlage aufhängen lässt (wo eine kleine Q mehr als gereicht hätte).

Wird bei geschäflichen Meetings von/mit Behringer ein externer Beschaller gebucht, oder kommt dort die Technik von Behringer?
 
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seit einiger Zeit kommt die Techniker sicher von Midas ;) gehört ja jetzt schon etwas länger zu Behringer.
 
seit einiger Zeit kommt die Techniker sicher von Midas ;) gehört ja jetzt schon etwas länger zu Behringer.

Und die EQs von Klark und die Gitarrenamps von Bugera. Aber die Lautsprecher?

Noch eine Frage: Wann kommt das Linearray auf den Markt?
 
Puh hab mich jetzt echt durch alle Beiträge gelesen und ich muss zugeben, dass das X32 sehr interessant ist. Persönlich werde ich das Pult aber nur im Auge behalten und es mal die anderen 1- 2 Jahre testen lassen.

Was ich an Erfahrungen mit Bugera Amps gemacht habe, lässt mich sehr vorsichtig an die Marke Behringer ran gehen.
Als echter gear head habe ich so einige Amps gespielt und weiß oft schon nach wenigen Akkorden ob die Box bescheiden ist, die Gitarre oder der Amp. Gespielt habe ich aber noch keinen Bugera da der eine den ich testen wollte bei Thomann nur ein kleines Feuerwerk erzeugt hat, um neutral zu bleiben ein Krank hat gleich danach auch Rauch produziert, und nach genauen betrachten, mir der ganze Aufbau zu unsicher war.
Um ein Beispiel zu nennen.
Die Achsen der Potis waren in zu großen Löchern und wurden z.b. nur von den Lötstellen gehalten. Absolutes no go wenn man einen Tour tauglichen Amp haben will.

Ich als Gitarrentechniker würde ich mir jeden Künstler zur Brust nehmen der ohne Vorwarnung mit einem Bugera auftaucht und erwartet, dass ich mit dem Gerät arbeite. Ich habe zwar oft einen reserve Amp und ab und an sogar meinen Diezel dabei falls alles versagt, aber ohne so einen Amp selber über Wochen zu testen, würde ich auf der Stelle heim fahren wenn ein Musiker meint ich muss jetzt damit arbeiten.
Jetzt lachen sicher einige, aber den Diezel habe ich echt schon einmal gebraucht.
Nach dem change over ging keiner der beiden Amps vom Musiker mehr, also Diezel gepackt und angeschlossen und der Herr hat eben mit meinen Amp zu ende gespielt ;)

das ist jetzt konstruktive Kiritk, Verstärker müssen Tour tauglich sein. Ein Jahr auf Tour ist wie 30 Jahre beim Hobbymusiker!
 
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