Hallo Uli,
sehr schön dich hier zu lesen - du hast meine Wertschätzung sicher dafür, dass du dir persönlich die Zeit nimmst, mit dem Endkunden in Kontakt zu treten!
Was Behringer-Produkte angeht, bin ich immer etwas kritisch. Ich bin Hobby-Tontechniker der Wert auf Qualität legt. Klar ist: Man bekommt, was man bezahlt - und bei Behringer bekommt man da durchaus viel für's Geld, die Gründe dafür hast du ja schon schön beschrieben.
Aber einige Produkte fasse ich persönlich nicht mit der Kneifzange an - gerade die analogen Mischpulte und billigen digitalen Effektgeräte fallen unter die Kategorie. Dagegen sind ein DCX2496 und DEQ2496 tolle Geräte, die sich zurecht in vielen Racks finden, und meinen ADA8000 liebe ich für die Wandler (nicht allerdings für die PreAmps!). Kompressoren, De-Esser und EQs - wenn ich drum herum komme lass ich sie außen vor, aber wenn für ein Projekt oder eine Location wenig Geld da ist, sind sie mir lieber als nichts. Man sollte damit nicht so stark klangverändernd eingreifen wie es mit anderen Geräten möglich ist, sonst's klingt's unschön, aber die Geräte fallen für mich persönlich unter den Begriff "brauchbar".
Um jetzt mal konkret zu fragen: Wie denkst du darüber, so eine Art "Behringer Pro"-Serie einzuführen? Also nicht im Namen - da kennen wir "ultra" und "pro" usw. ja schon lange. Sondern was die Geräte-Qualität angeht. Verzeih mir wenn ich falsch liege - ich hab mit E-Technik nicht wirklich was am Hut. Ich als kleiner dummer User stelle es mir recht einfach vor, irgendwo ein paar kritische Bauteile gegen höherwertigere zu ersetzen. Was an administrativem Aufwand dahinter steckt, wie die Einkaufskonditionen für diese kleineren Mengen sind und was es bedeuten würde, Maschinen zu stoppen und für geringe Stückzahlen anders zu bestücken - davon hab ich allerdings keine Vorstellung.
Solche Geräte - EQs, Kompressoren,... - würde ich mir wahrscheinlich sofort als Standard-Geräte ins Rack schrauben; ein ADA8000 mit besseren PreAmps wäre im Heimstudio ausreichend. (Denn mit den aktuellen PreAmps ist er das leider nicht wirklich.)
Das x32 lief mir in der Beta-Version schon mal ganz zufällig übern Weg... ungefähr so zufällig wie die Wildschweine dem Obelix begegnen
Hatte zwar nur kurz Zeit, selbst mal daran zu spielen, aber das was ich an Bedienstruktur, User-Führung, physikalischer Stabilität und Haptik gesehen habe, hat mir sehr gut gefallen!
Einen Kritikpunkt hatte ich aber daran - ich weiß nicht, ob das in der aktuellen Firmware noch so ist: Wenn man den Kanal-EQ ausschaltet bzw. bypasst, werden nur die numerischen Werte der Einstellungen angezeigt; die Grafik verschwindet. Ausgrauen fände ich da besser: Man sieht auf den ersten Blick sofort, was so ungefähr mit dem Signal passiert, wenn der EQ eingeschaltet werden würde. Im aktuellen Zustand muss man erst die einzelnen Werte ablesen und kurz nachdenken - der minimale Zeitvorteil würde sich im live-Einsatz aber ganz gut machen.
So - genug geschimpft. Ich hoffe du verzeihst meine Offenheit, falls sie zu anstößig war.
MfG, livebox