Erstmal ein Hallo in die Runde. Ich habe nun seit ein paar Wochen auch so eine Wunderkiste namens FM3
Ich spiele den FM3 hauptsächlich mit meinem Bass und nur selten mit meiner E-Gitarre. Vom Gerät bin ich vollends überzeugt. Bereits nach kurzer Zeit hatte ich brauchbare Sounds auch dank Youtube. Mittlerweile habe ich auch ein Live Preset erstellt, welches ich Euch zeigen möchte, da es ggf. für den einen oder anderen hilfreich sein kann und manche Fragen beantwortet.
Ich habe mir ein Preset mit insgesamt 6 Scenes erstellt. Hierbei sind die Amps und Effekte in den Scenes so gewählt, wie sie in der Regel auch in den Songs vorkommen, also der Standard Sound auf 1, Std mit Chorus auf 2, Std mit Drive auf 3 usw. , also in einer irgendwie für mich logischen Folge. Natürlich kann das jeder auch wild durcheinander programmieren.
Nach Erstellen der Scenes habe ich mir eine Setlist erstellt, mit welcher ich dann mit dem entsprechenden Footswitch-Layout durch die Songs schalten kann und dadurch der richtige Amp/Effekt anliegt. Das ist die manuelle Lösung. In unserer Band wird per Sampler mit Midi geschaltet und das wird demnächst noch programmiert, wenn sich mein Preset bewährt hat und finalisiert wurde.
In einem früheren Post wurde vorgeschlagen, den Ampblock per Output EQ zu tweaken und damit den Sound nachträglich zu beeinflussen. Das funktioniert prinzipiell sehr gut. Allerdings finde ich das für mich unpraktisch und daher habe ich meinem Signalweg einen GEQ hinzugefügt. Warum? Da ich meiner Meinung bin, dass der einmal gut einstellte Ampsound unberührt bleiben sollte, während ich aber den Output der jeweiligen Venue anpassen möchte. Und das geht meiner Meinung nach mit dem GEQ einfacher.
Generell habe ich meinen Signalweg gesplittet und an 2 Outs gegeben. Out 1 geht mit Cabsim in die FOH und Out 2 ist optional für einen Live-Amp auf der Bühne oder daheim zum Üben. In beiden Wegen habe ich den GEQ eingebaut, so dass ich unabhängig voneinander Frequenzen beeinflussen kann. Berühmtes Bühnenvibrieren kennt ja jeder und so ist das schnell eliminiert.
Meine Signalkette ist recht umfangreich und dennoch komme ich nie über 80% CPU-Last, was ich wirklich top finde, aktuelle Firmware vorausgesetzt.
Zur Aufschlüsselung:
- Der Compressor ist immer an, um LS-Unterschiede auszugleichen. Insbesondere bei meinem 5-Saiter schlagen sonst die hohen Saiten durch, während die B eher leise klingt.
- Filter sind zum Experimentieren und eignen sich super für besondere Intros. Die Filter verbrauchen fast keine CPU.
- Send - Return benutzt, da mir sonst die Blöcke ausgingen ^^
- Der Reverb ist auch immer an, um dem Sound eine gewisse Räumlichkeit zu geben, allerdings ist dieser reduziert, um ihn nur beizumischen. 20-40% sind hier vollkommen ausreichend. Der läuft auch auf Economy, was gerade beim Bass live von der Qualität vollkommen ausreicht.
- Danach wird eben gesplittet und es kommen die zwei GEQ in den Signalweg.
- Der zweite Comp ist nur zum Testen drin. Mir gefällt der Comp am Anfang aber besser.
- Der Looper ist nur just for fun.
Im Cab-Block benutze ich nur eine IR, da ich als Bassist in der Regel mein Signal mono fahre. Auf den Channels im Cab-Block habe ich unterschiedliche Boxen gelegt, 1x15, 4x10 + 1x15, 4x10. Damit kann ich live flexibel entweder ohne zusätzliche Box, mit FRFR oder einen echten Amp spielen und der Sound klingt wie das Sim. Ich muss beim Soundcheck halt dann einmal den Cab-Block auf den entsprechenden Channel schalten. Es macht halt keinen Sinn, sich ein Monster Stack zu kreieren und dann auf der Bühne eine andere Box zu spielen, welche den Gesamtsound wiederum anders, meist negativ beeinflusst.
Modulierende Effekte wie Delay, Chorus und Flanger könnte man in der Signalkette noch parallel verdrahten, aber da höre ich live keinen Unterschied.
Für Recordings würde ich mir generell ein eigenes Preset erstellen und sämtliche nicht benötigte Effekte pro Song komplett rausnehmen, dann aber die Qualität von Effekten hochsetzen. Auch das habe ich probiert und komme nie an die CPU-Grenze, wenn man nicht total verrückte Hall und Echo-Effekte mehrfach hintereinander stellt.
So, hoffe, es gefällt und hilft weiter. Ich bin in den letzten Wochen schon gut vorangekommen, aber vermutlich noch nicht mal annähernd in die großen Geheimnisse des Gerätes vorgedrungen.
Aktuell passt es aber erstmal und funktioniert zuverlässig zuhause und in den Proben. Live wird sich demnächst beweisen müssen.
Fragen und Vorschläge sind willkommen.