Vorneweg: Es gibt einen Axe Fx II thread, Du befindest Dich hier im thread der Vorgängermodelle. Hier, der für den IIer:
https://www.musiker-board.de/userth...dio-axe-fx-ii-userthread-100.html#post5980732
Dann habe ich eben lange überlegt, ob ich antworten soll, ich tue es, und du wirst sehen, warum ich mit mir gehadert habe, hoffe aber, du verstehst das konstruktiv:
Wer 14 Tage das Axe besitzt und auf Nachfrage bei G66 immer noch davon überzeugt ist, dass in das FV500L nur Monokabel reingehen, obwohl bei näherer Betrachtung der bebilderten Anleitung des Pedals ebenso hervorgeht, dass für die Anwendung als Expression-Pedal ein Stereokabel benötigt wird - für den dürfte in der Tat das Axe II eine Herausforderung sein.
Es ist in der Tat ein hochkomplexes Gerät, von der Bedienung her zwar (wenn die Logik erst begriffen wurde) super logisch aufgebaut und auch komfortabel zu bedienen (im Vergleich zu manch anderen geräten, mit denen ich mich in meinem MusikerLeben schon rumgequält habe), aber es stimmt auch: Ja, es ist sehr Ingenieursmäßig aufgbeaut, parametrisiert und zu bedienen. Es ist durch und durch professionell, von der Leistungsfähigkeit her, von der Qualität und auch, welchen Anspruch es an den Nutzer legt. Es ist das audiophile Gegenstück zu Photoshop, will man Bilder bearbeiten, zu Premiere, will man Filme schneiden, zu Cubase und Pro-Tools, will man Tonstudio-Arbeit machen. In Premiere bin ich hoffnungslos überfordert, selbst für die kleinsten, einfachsten jobs. Das muss ich lernen, will ich es bedienen können. Da muss ich die Struktur verstehen, um zu Ergebnissen zu kommen.
Mit dem Axe Fx II ist das nicht anders: Man muss gewillt sein, sich damit auseinanderzusetzen, nicht erwarten, es einfach nur anzuschalten und voila ... will man es vollständig nutzen, sich zum Werkeug für die eigene Kreativität machen, um seine Traumsounds zu realisieren, muss man viel lesen, viel probieren, viel verstehen lernen. Man sollte lernen wollen (!), was eine Impulse Response ist, um zu verstehen, was es mit den Boxensimulationen auf sich hat, will man diese nutzen. Das bedingt auch, dass der Gitarrensound eben nicht mehr beim Lautsprecher aufhört, sondern man auch den Part des Toningenieurs übernehmen muss, der normalerweise ein Micro vor der Box plaziert, dieses auswähält und am Mischpult die EQs passend einstellt. Das alles wird nun vom Gitarristen verlangt.... usw., usw....
MAN KANN (!) das Gerät auch sehr einfach nutzen! Und genau so würde ich vorschlagen zu beginnen, wenn Du bereit bist, viel zu lesen, um zu verstehen WIKI: AXE FX!!!!
http://wiki.fractalaudio.com/axefx2/index.php?title=Axe-Fx_II_Wiki_Home. Eigenitiative und Lernbereitschaft verlangt das Gerät solange ab, bis man es eben verstanden hat - oder man nutzt es einfach nicht.
Ich würde es einfach angehen: Spiel es, wie Dein 2101 erstmal über Verstärker und Box weiter. Damit umgehst Du zwar den primären klangformenden part, nämlich das virtuelle Speakercabinet, aber dafür bleibst Du auch vor den Jobs des Toningenieurs erstmal verschont.
Lerne die 12x4 Routing Matrix zu verstehen und beginne einfach: Ein Amp Block, ein Drive Block davor und erstmal hiermit gute Sounds kreieren. Vergiss die Advanced Parameter. Konzerntriere Dich nur auf die Regler, die Du von echten Amps kennst: GAIN, EQ, MASTER, PRESENCE. Soll ich Dir was verraten? Das AXE II ist so gut, das ich andere Paramter auch nicht anfasse. Es klingt einfach!
Nimm Dir vor, jede Woche einen "Block" zu erforschen. Chorus, Delay, Reverb ... eines nach dem anderen .... Bau Dein Preset von der Pike auf zusammen. Von Null! So lernst Du das Gerät am besten kennen!
Wenn Du Dich dann heimisch fühlst, der nächste Schritt: Parallele Routings. Warum? Wofür? Wie sehen Presets von anderen leuten aus? Warum amchen die das genau so, wie sie es machen? Um fremde presets (oder auch die ab Werk mitgelieferten) zu analysieren, musst Du erst verstehen, wie das ganze funktioniert, ansonsten bleibt es ein wildes try-und-error rumgestochere....
Anyhow ... langer Post ... ich will Dir die Sache nicht madig machen: Man kann das gerät super einfach bedienen, man kann es sehr "basic" mäßig nutzen, fast wie in der analogen welt ... einfach als Gitarrenpreamp und ein bisschen multieffektprozessor, der aufgebaut und zu bedienen ist, wie ein normales "Pedalboard" ... und so würde ich das auch angehen .... langsam! Stück für Stück!
Wäre das Axe II eine Keule, es wäre eine verdammt große! Und sowas ist man nicht mit einem Happen!
Was mich aber wieder zuversichtlich werden lässt: Beim 2101 bist Du doch auch schon den "digitalen" Weg gegangen?! ... Hättest Du das nicht geschrieben, hätte ich gesagt: Las gut sein, nimm den alten Amp und machs, das es klingt ... aber so .... ?!