Den Vergleich hatte ich bereits mit dem 2er gemacht. Sprich AXEFX II ins Torpedo klingt meiner Meinung nach dynamischer, lebendiger als die IR´s vom Axe selbst. Es ist aber auch sehr schwierig genau den gleichen Sound zu realisieren, da ein SM57 und V30 Boxen im Torpedo anders klingen als im AxeFX.
Ich hab damals den A/B gemacht. Axe + RedWirez vs. Axe + Torpedo-Plugin.
Letzteres gewinnt deutlicher als ich es befürchtet hatte.
Also ich habe eben gerade 2 Stunden lang Vergleiche zwischen Axe Standard / Torpedo PI 101 Free / Mercuriall ->
http://mercuriall.iks.ru/cms/ gemacht.
Ich empfand die 4x12 20W am ähnlichsten mit der Torpedo Box, die man für umme testen kann, habe es also mit dieser gemacht.
Nach den für roha und m-daniel sehr guten Ergebnissen habe ich mir da ehrlich gesagt doch mehr versprochen. Für mich ist der Vorteil an besserem Sound im erhofften Maße nicht hörbar. Allerdings muss ich zugeben, dass ich 1. mit AKG 271 Studio (laut!) abgehört habe und 2. bin ich eher in der Clean / Crunch / Rock Ecke angesiedelt, habe also nicht diese high-Gain Obertöne Geschichten versucht auszumachen - nicht meine Welt.
Meiner Meinung nach (alles was jetzt kommt kann nur subjektiv sein) klingt die Axe IR dunkler, muffeliger, aber das ist ja bekannt. Das kann man entweder durch GEQ oder PEQ oder Redwirez in den Griff bekommen. Ich habe die 4x12 20W der Einfachheit halber durch einen Geq geschickt (63HZ -6db, 125Hz -2db) und beim Torpdeo gefiel mir Narfield spacing und "cap" bis "cap edge" am besten. Mit diesen Einstellungen im A/B Vergleich haben sich die Unterschiede (mal abgesehen davon, dass verschiedene IRs natürlich anders klingen) doch recht minimiert. Ein anderes Verhalten in der Dynamik konnte ich nicht ausmachen. Ich gehe also davon aus, das auch das Torpedo mit statischen IRs funktioniert (was untermauert wird, weil man ja angeblich third-party IRs nutzen kann). Allerdings klang das Torpedo doch einen Tacken mehr nach "Gitarrenbox". Gitarrenbox in einem Raum - wohlgemerkt. Selbst bei extremster nearfield Positionierung des 57er Mic empfand ich doch ein hören von Raum. Ich nehme also an, das die IRs beim Torpedo schlicht länger sind als im Axe und so ein bisschen Raum mit drauf ist. Sagen wir es so: Wäre der Torpedo als CAB Block im Axe FX drin würde ich ihn wahrscheinlich nutzen. Es klingt ein bisschen mehr nach abgenommener Gitarrenbox, ich führe das aber wirklich auf den (für mich empfundenen) Raumanteil und die Qualität der IR zurück. Generell zu sagen, dass das Torpedo die Impulse Response besser als das Axe FX verarbeitet halte ich für schwer haltbar.
Wo liegen also die Vorteile des Torpedos? In der Bedienung! Man muss sich nicht durch endlose IRs wühlen, die für die verschiedenen MICs und Positionierungen stehen ( -> Redwirez). Man kommt schnell zu einem guten Ergebnis ohne zusätzlich die EQ / Lo-Cut Filter nutzen zu müssen (habe ich beim Torpedo alles ausgelassen). Und das Quentchen Raum, den ich da wahrgenommen habe lässt den ganzen Sound mehr atmen, ok. Das kann ich aber mit ein wenig predelay (in diesem Falle: Sehr wenig) aus dem Reverb ganz gut kompensieren - auch wenn es nicht dasselbe ist.
Kurzum: Die CAB sim im Axe kann meiner Meinung nach mit der Qualität des Torpedos mithalten, verliert allerdings im Bedienungskomfort und den Einstellungsmöglichkeiten.
Die Mercuriall Simulation empfiehlt sich übrigens auch sehr zu einem Test! Auf cap und auch noch auf cap-ege Position kratzt es zwar ordentlich in den Höhen, aber hängt mal eure Ohren an diesselbe Position *g. Das klang beeindruckend nach abgenommener Marshall-Box, bin sehr angetan. Hier wiederum aber furztrocken - kein Raumanteil auszumachen .... habe mich beim testen aber auch mehr mit dem Torpedo PlugIn beschäftigt.
However, wer also schnell, einfach, übersichtlich, live und glaubhaft ein Cab simulieren will, dem stellt Torpedo mit dem VB101 wohl wirklich ein schönes und mächtiges tool zur Verfügung. Wer nicht mal eben 1599,- Steine locker machen kann und bei preset Wechsel mit verschiedenen Boxen zu faul ist, zwei Geräte per MIDI fernsteuern zu müssen, der stinkt mit dem Axe "solo" mit Sicherheit auch nicht ab - wenn er die Kette aus cab IR und EQ sehr gut (und vielleicht manchmal etwas langwierig) abgestimmt hat.
Ich kann roha mit Elmwood und Torpedo verstehen. Ich denke, da kommt man ruckzuck zu sehr guten Ergebnissen. Mit einem Axe allein mag einem vielleicht das letzte Quentchen auch nach stundenlangem tweaken fehlen. Mag sein. Kann ich mir schon vorstellen.
Die Aussage von m-daniel, "dass letzteres (also AXe + Torpedo) deutlicher als befürchtet" gewinnt ... mag ich nicht zustimmen - obwohl ich vor dem Test wirklich gerne dazu bereit gewesen wäre. Einfach, weil ich nach wie vor überzeugt bin, dass die Speaker Simulation plus Abhöre immer noch das Nadelöhr ist. Nach diesem Test ist es für mich jedenfalls eher nur noch die Abhöre... denn ich glaube gerne, dass das Torpedo einen extrem guten Job macht ....
Grüße
Markus