Fotostory: Leslie Eigenbau

Danke danke... Nächste Woche geht es weiter!

Ich tüfteln gerade an einer Lösung, wie ich die Trommel mit der Achse verbinde. Wie ich die Original-Achse verlängern und damit die alten Lager weiterverwenden kann, weiß ich schon. Die Achse mit der Trommel zu verbinden, und die Drehmomente spielfrei zu übertragen, ist etwas knifflig - einfach nur kleben möchte ich vermeiden, falls ich die Achse oder die Lager doch mal tauschen möchte. Aber das wird schon, und kleben als Plan B geht immer...
 
Hallo Jens,
Das ist ein Standardproblem im Bootsbau - die Ruderwelle wird dafür von einem zweiteiligen Ring umschlossen, der mittels eines nicht verschiebbaren Bolzens an dieser befestigt ist. Fotos gerne auf Wunsch. Einfacher, aber vom Prinzip her gleich, kannst Du solch einen Ring auch mit einer oder mehreren Madenschraube befestigen.
Ciao,
Stefan
 
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Danke dir, Stefan... an sowas hatte ich auch schon gedacht.

Das grundsätzliche Vorgehen kenne ich - habe selbst vor etlichen Jahren mehrere Modellboote gebaut. Hier ist es eher ein Platzprobleme bzw. die Frage, wie das mit den vorhandenen Originalteilen zu verheiraten ist. Die Grundidee bislang ist, zwei Stellringe (mit Madenschrauben) fest mit dem Holz zu verbinden und die Achse dann mit den Madenschrauben zu fixieren.
Ich hab es nur noch nicht zum örtlichen Modellbauversorger geschafft ;)

Um in die Achse selbst an der passenden Stelle ein Querloch zu bohren für einen Mitnehmerbolzen ist leider die Zugänglichkeit nicht gegeben - die Riemenscheibe ist leider nicht mehr ohne Zerstörung von der Achse zu bekommen... Sonst wäre das die erste Wahl gewesen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
PS - nur damit das nicht falsch rüber kommt: ich bin immer dankbar für solche Vorschläge. Wenn sich das mit dem deckt, was ich mir auch schon überlegt hatte, umso besser - dann ist es ja eine Bestätigung. Und ansonsten eine weitere Richtung, in die ich denken kann ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Denke wenn man sich die Explosionszeichnungen von Leslies anschaut stellt man fest
- die Riemenscheibe ist fest mit der Achse verbunden
- die Rotortrommel ist zwischen den Lagern fest eingespannt durch entsprechende Distanzstücke.
- das untere Distanzstück sitzt oberhalb des unteren Nadellagers ( Kugel)
- das obere Distanzstück unterhalb der Riemenscheibe
- die nach oben überstehende Achse greift über Distanzstück in das obere Lager welches über Streben mit dem Holzzwischenboden unterhalb des Lautsprechers verbunden ist
- die eigentliche Kraftkopplung erfolgt durch einen Mitnehmerstift von der Riemenscheibe zur Trommel

Wie aus den vorhandenen Fotos zu ersehen ist wird anstelle des in die Bodenplatte montierten Lagers ein Bügel verwendet wie er von Styropor Trommeln her bekannt ist. Dagegen ist nichts einzuwenden.
Was hier hundertprozentig stimmen muß ist die exakte Lage der Wellenführung innerhalb der Trommel.
Der Zusammenbau muß also hier so vonstatten gehen daß die Trommel mit der Riemenscheibenachse vormontiert von oben eingeführt wird. Die Trommel muß also bereits hier fest mit der Antriebsachse verbunden sein. Die Distanzstücke positionieren sie in der Höhe. Die Riemenscheibe selbst ist der obere Anschlag. Der untere Anschlag muß hier so ausgebildet sein daß die Trommel unverrückbar auf der Achse sitzt. Da sie gleichzeitig gespannt sitzen soll kommt hier eigentlich nur ein Gewinde auf dem unteren Teil der Achse in Frage auf die eine Kronenmutter mit Sicherungssplint aufgedreht wird. Denkbar jedoch auch eine Scheibe mit Madenschraube und Kontermutter.
Ist die Trommel samt Achse eingeführt kommt das obere LAger mit den Verstrebungen zur Bodenplatte des Speakers drauf.
Hier würde ich jedoch nicht eine gemeinsame Befestigung mit den Lautsprecherschrauben vornehmen sondern gesondert verschrauben. Letztlich muß ja auch die Achse der Trommel exakt senkrecht sitzen.

Ich kenne nun nicht die verwendeten Teile, nehme jedoch an daß hier nur eine Styroportrommel durch die Holztrommel ersetzt wurde.
Damit passen dann der U BÜgel mit der Achse samt Riemenscheibe zusammen. Die Holztrommel hat sich dann jedoch an den Maßen der Styroportrommel zu orientieren zumindest was die Höhe und maximalen Durchmesser ( U Bügel ) betrifft.
Ist das der Fall dürfte es keinerlei Probleme geben dies nun geändert umzusetzen im neuen Gehäuse.
Damit wäre auch die Vorgabe die Antriebsachse zu wechseln gegeben sein.
 
Fast genauso sieht es aus... Allerdings wird die Holztrommel etwas größer (sowohl Durchmesser als auch Höhe) als die alte. Das heißt:
- den U-Bügel mache ich neu, der Mittelfeld mit dem Lager wird wiederverwendet.
- die Achse wird verlängert - das ist kein Problem

Die Achse war bei der Styrotrommel allerdings in Rotationsrichtung nur über Gummieinsätze an die Achse gekoppelt und in axialer Richtung nur mit C-Ringen gesichert. So ein Mitnehmerstift wie beim Original war mein erster Ansatz, aber dafür ist die Riemenscheibe etwas zu schwachbrüstig - die Speichen sind zu dünn an den Stellen, die dafür in Frage kommen. Ist halt auch kein Originalteil...
Aber das mit den Stellringen, z.B. mit 2K-Kleber an der Trommel fixiert oben und unten sollte eigentlich gehen. Ggf. noch die Achse dort, wo die Madenschrauben angreifen, etwas abflachen/anbohren/Nuten - die hat mit 10mm genug Fleisch ;)
 
Styroportrommeln sind ganz anders gelagert ( Einbaulage ) und haben demzufolge auch andere Lager.
Sieh zu daß Du die gleichen Lager bekommst wie in normalem Leslie ( 122er etc )

Die Antriebsscheibe muß den gleichen Durchmesser haben wie in normalem Leslie.
Styroportrommeln wie in T Modellen sind auf andere Leistungen und Speaker ausgelegt deswegen auch andere Antriebsscheiben.
Im Grunde ist das untere Lager ein Drucklager mit axialer Führung.
Das obere Lager kann wenn es auf Höhenschlag begrenzt ist ein reines Nadellager sein was nur die Welle führt.
Damit ruht nur das Gewicht der Trommel auf dem unteren Lager. Ein Schalldruck preßt es somit auch nur ständig auf das
untere Lager.
Für das untere Lager bietet sich auch die Verwendung alter Festplattenlager an - sehr leichtgängig und jeder Drehzahl gewachsen sowie Wartungsfrei. Hier bräuchte nur die Achse eine entsprechende Bohrung ( Passung ) mit einigen Millimetern Tiefe.
 
Die Trommel, die ich habe, ist immer schon von der Einbaulage mit den Original Leslies identisch gewesen - die stammt nicht aus vertikalem Einbau wie bei den Spinetten. Die Sinterlager haben sich bei mir bewährt und sind in bestem Zustand. Tauschen würde ich die daher erst, wenn sie "durch" sind. Das untere Lager in Verbindung mit dem passenden Achsende macht genau das, was du sagst: Drucklager mit Axialführung.

Die Wartung macht übrigens bei dem U-Bügel keine Schwierigkeiten: Da die Motoren eh ab und an geölt werden müssen und beide Mechanik-"Etagen" sich wie Schubladen herausziehen lassen, kommt man ohne Demontage der eigentlichen Mechanik an die Ölfilze aller Lager (Motoren und Rotor-/Trommelachsen) gut dran. Das sind nur ein paar Handgriffe.
Es müssen dazu im Gegensatz zu den Originalen weder die Motoren noch die Trommel ausgebaut werden.
 
Es ist mal wieder Zeit für ein paar neue Fotos. Nachdem ich zwei Wochen im Urlaub war, hatte ich diese Woche mal wieder Muße, an meinem Lieblingsprojekt weiterzuarbeiten. Neben diversem Kleinkram, der sich nicht weiter zu dokumentieren lohnt, habe ich mich mit zwei "Baustellen" beschäftigt: Bodenplatte und Trommel.

Das grobe Layout der Bodenplatte war klar, jetzt ging es um die Details - und eins davon ist die Befestigung des Amps. Zunächst habe ich in die neulich erworbenen Winkel noch je ein drittes Loch gebohrt, um möglichst nah an der Front die Kräfte abzufangen und die Hebelwirkung zu verringern:
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Damit sitzt der Amp schonmal ziemlich sicher und das Gewicht wird gut getragen. Allerdings muss er an der Rückseite auch noch fixiert werden - wegen der stabilen Winkel vorn reicht da dann aber eine weniger massive Löung aus. Da gab es nichts genau passendes, also flugs selbst gemacht: Alustreifen (Querschnitt 2mm x 20mm) passend abgelängt und schonmal das Loch für die Verschraubung gebohrt:
MB-Leslie-52.jpg MB-Leslie-53.jpg

Zum Biegen habe ich dann dieselbe Technik angewendet wie vorher schon bei den Verstärkungsstreben an den Louvres: An der Knickstelle mit der Vierkantfeile unter 45° eine Kerbe bis ca. 1/3 Materialstärke anbringen (2/3 bleiben stehen). Dadurch lässt sich das ganze absolut sauber mit der Hand biegen - die hohe Ingenieurskunst ist das nicht, da würde man Mindestradien einhalten etc. Das würde aber einen Aufwand erfordern, der meinen Hobbykeller überfordert - zumal, wenn das "von Hand" möglichst maßhaltig werden soll.
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So jedenfalls passt es mm-genau:
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Zum Schluss noch einerseits aus optischen Gründen, um den Amp vor Verkratzen zu bewahren - vor allem aber, um ein "Rappeln" von Metall auf Metall zu vermeiden, was später direkt unterhalb des Bassrotors womöglich Nebengeräusche verursacht, habe ich die Montagewinkel dann noch mit Gaffa "beschichtet":
MB-Leslie-58.jpg
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hier dann nochmal das Layout der Bodenplatte - die Rollen kommen natürlich später nach unten, ich wollte nur sichergehen, dass ich mir da nicht mit von innen und außen verschraubten Teilen ins Gehege komme.

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Von der Innenseite alles durchbohren (bis auf die Rollen, die werden festgespaxt)
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Das hier wird nachher von innen von den Griffen zu sehen sein (allerdings hinter dem Amp und unter der Trommel - also nur, wenn man "reinkriecht"):
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Und schließlich in der unteren der beiden Bodenplatten (die Sperrholz-Verstärkungsplatte) anhand der vorher gebohrten Löcher die benötigte Aussparung anzeichnen:
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Ecken vorbohren und den Rest mit der Stichsäge rausholen:
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Und schließlich den letzten mm mit der Fräse auf Maß trimmen und einen kleinen Radius anbringen, damit der Radius der Griffschalen dort auch Platz hat. So ist auch gewährleistet, dass zwischen Griffschale und Schraublöchern genug Material stehen bleibt. Hätte ich die Aussparung so groß gemacht, dass es ohne Verrundung passt, wäre da nur je ein guter mm stehen geblieben.
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Und so wird das Leslie dann von unten aussehen - zzgl. der noch anzubringenden Rollen.
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Nun zur Trommel. Vor dem Zusammenbau habe ich es mir nicht nehmen lassen, noch das kleine Gimmick anzubringen, was schon in meinem alten Leslie sehr praktisch war: ein kleiner Magnet in der Trommel, der einen darüber angebrachten Reedschalter bei jeder Umdrehung betätigt und mir so per LED (in einer kleinen Box, die an Orgel oder Masterkeyboard angebracht werden kann) Rückmeldung über die Rotationsgeschwindigkeit gibt. Hier eine kleine Tasche, in die der Magnet dann später eingeklebt wird:

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Als nächstes habe ich mir für die Montage einen kleinen Hilfsständer gebaut, damit nachher alles schön zentriert und senkrecht zusammengebaut werden kann: Das 10mm Alurohr (aus dem auch die Achse bzw. deren Verlängerung bestehen wird) steckt in einer penibel senkrechten Bohrung in meinem "Opferbrett", das ich sonst als Bohrunterlage nehme:

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Darauf lässt sich jetzt alles schön senkrecht aufbauen:
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Nachdem ich so nochmal kontrolliert habe, dass die Seitenteile genau passen, habe ich dort dann Nuten für den Scoop eingefräst
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Da ich die Teile vor dem Zusammenleimen noch beizen will, und davor ohnehin noch einmal wässern musste, habe ich das beim Scoop recht großzügig getan, habe das ganze auch nochmal mit dem Bügeleisen schön heißgemacht und dann über Nacht schonmal druch Einspannen etwas vorgebogen:
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Mit dem (nur halb so breiten) Reststück habe ich dann (ohne Vorbiegen) schonmal die Probe aufs Exempel gemacht: Die Biegung lässt sich ohne Probleme auch im trockenen Holz einbringen - das Probeteil ist sogar nur in die Nut eingesteckt und nicht weiter fixiert. Klappt also ;) Aufwändige Hilfskonstruktionen für die Biegung kann ich mir damit ersparen und habe beim Verleimen nicht noch das Problem, alle Teile auszurichten, bevor der Leim anzieht.
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Und weil das eh eine Weile trocknen muss, als letzte Amtshandlung schonmal ein paar Teile gebeizt und zum Trocknen hingelegt. Man sieht: Die Trommel (und nur die) wird als Kontrast zum hellen Leslie dunkel werden - aber eben nicht schwarz, das kann ja jeder ;)
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...und die zweite Rutsche der zu beizenden Teile....
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Zumindest hat sich mein Montageständer schon bewährt - mit dem Alurohr als Griff ließen sich die Teile in einem Rutsch allseitig bearbeiten, und trocknen können sie so auch, ohne Flecken zu kriegen (oder zu hinterlassen ;) )...
 
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Im Moment zieht es sich etwas, weil immer wieder Teile zu lackieren sind, die dann erst wieder über Nacht trocknen müssen - und in so einer Lackierphase ist es weder ratsam, in der Werkstatt spanende Arbeiten zu erledigen, auch nicht vor dem Lackieren. Sonst hat man dann doch wieder jede Menge Holzstaub in der Luft.

Und Platz steht auch nicht in so großer Menge zur Verfügung, dass ich immer gleich alle Teile ausbreiten kann - so geht das dann nach und nach.

Trotzdem möchte ich euch zwei Bilder nicht vorenthalten: einmal die fertiggestellte Stütze, die hinten in der Trommel den Scoop in der Mitte nochmal fixiert und in Form hält:

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Und zweitens die Auflösung der Frage, wie ich denn die Trommel später an der Achse befestige: Die Stellringe halten jedenfalls bombig am Holz, und die Achse wird dann mit der Madenschraube fixiert.

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Sooo... Nach der Geduldsprobe des Lackierens und einer erholsamen Woche Urlaub in Mittelenglad habe ich in den letzten Tagen einen Meilenstein geschafft: die Trommel ist fertig (bis auf ein paar kleinere Nacharbeiten am Lack und das Auswuchten - das werde ich wohl am einfachsten machen, wenn die Lager an der Grundplatte montiert sind...)

Zunächst mal eine letzte Trockenmontage - passt alles?

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Dann den Scoop vorbiegen und in die erste Seitenplatte einleimen:

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In die zweite Seitenplatte einleimen und dabei kontrollieren, dass alles in Ober- und Unterplatte passt, rechtwinklig ist und die Krümmung für die Mittelstütze passt (die ist hier noch nicht angeleimt). Boden und Deckel dienen im Moment nur dazu, alles in der endgültigen Position auszurichten - leimen geht an den Stellen noch nicht, weil der Spanngurt vorerst den Scoop auf Biegung halten muss...

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Der Montageständer, den ich mir dafür gebaut habe, mir der wirklich 100% geraden Alu-Achse, leistet dabei gute Dienste...
Jetzt die Mittelstütze sauber ausrichten und stumpf an den Scoop leimen, damit für den nächsten Schritt der Spanngurt ab kann:

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Am nächsten Tag - Mittelteil bestehen aus Scoop und den beiden Seitenplatten bereitlegen, Spanngurt lösen (hoffen, dass nicht alles wieder auseinanderfällt) und alles in die Bodenplatte einleimen:

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Dann zügig den Deckel auch noch anbringen, alles (solange der Leim das noch zulässt) in den letzten mm zurechtrücken und ausrichten - und zum Schluss eine vorbereitete Spanplatte von ca. 3kg als Gewicht oben drauf: So viele Zwingen habe ich nicht, und ich will auch nicht durch zuviel Druck die ja doch bezüglich Punktlast nicht allzu stabile Konstruktion beschädigen. Eine ebene Flächenlast ist dagegen kein Problem... ;)

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Und so sieht das ganze zwei Tage später aus (vorne und hinten)

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...und so wird das ganze dann mit der "richtigen" Achse (nicht nur der Montagehilfe) und Riemenscheibe aussehen - dem einzigen "Original"teil, was von dem allerersten Leslie von vor 20 Jahren beibehalten wird:

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Die Achse ist noch zu kurz und muss daher noch verlängert werden - angefangen habe ich damit schon, Fotos folgen. ;)
 
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So, die Achse ist fertig - nachdem ich mich leider zweimal "versägt" habe (zum Glück immer nur zu wenig abgeschnitten ;) ).

Links im Bild die Originalachse (schwach zu erkennen: die Nut für den C-Ring), rechts daneben die Teile (8mm Alu-Stab, 10mm Alu-Rohr von der Stange - zum Drehen aus dem Vollen fehlt mir die Ausrüstung...), die zusammengefügt dann die verlängerte Achse ergeben:

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Hier sieht man nochmal im Detail, dass die neue Achse sowohl in das Lager passt, in dem sie nachher läuft, als auch exakt in die Trommel: Bingo! :D

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Hoppla, ist das echt schon wieder einen Monat her? Tja - die Zeit vergeht einfach zu schnell.

In den letzten Wochen hatte ich Holzarbeiten in größerem Maßstab vor der Brust - einige Meter IKEA-Möbel ;) Nebenher war ich nicht ganz untätig, aber das waren auch wieder unspektakuläre, zeitfressende Arbeiten: Schleifen, lackieren, schleifen, lackieren... Ich hatte mich entschlossen, die Innenseiten des Gehäuses vor der Endmontage zu lackieren, weil man zumindest an die Louvres danach echt schlecht rankommt. Aber der Reihe nach:

Die Leisten, die von innen die Ecken stabilisieren, wurden eingeleimt und mit Schrauben fixiert: hauptsächlich, um den für's Leimen nötigen Druck aufzubauen, ohne dass was verrutscht. Das wäre zwar bei den ersten Leisten auch noch mit Zwingen gegangen, aber spätestens bei der ersten Verbindung zweier Wände wird das schwierig.
Dann habe ich den "Alu-Innenausbau" komplettiert, was auch besser ging, solang die Wände noch einzeln vor einem lagen: Zum einen die weiter oben schon erwähnten Winkel, die mir innen die längeren Louvres stützen (funktioniert 1A!), zum anderen die Schienen, in die später die Mechanikträger eingeschoben werden. Diese "Regalböden" wollte ich nicht wie beim Original verschrauben/leimen, weil ich sehr gute Erfahrungen mit diesem "Schubladen"-Konzept gemacht habe. Sämtliche Wartungsarbeiten werden so zum Kinderspiel.

Schienen zurechtschneiden:
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Innenwände lackieren (hier sieht man übrigens ganz schön, dass die Holzfarbe durch den Lack doch noch einmal ganz gut angefeuert wird - ein echter Gewinn):
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Und die Aluschinen schließlich montieren - Innenseiten fertig ;)
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Wer genau hinschaut, sieht, dass ich die späteren Leimflächen vorher abgeklebt habe, damit der Holzleim besser haftet - geht auf Lack eher nicht so gut. Die Übergänge werde ich - wo nötig - später nochmal mit einem Pinselstrich nacharbeiten.

Dieses Wochenende war dann endlich die finale Montage des Gehäuses dran: Dübeln, Leimen und Zusammenbauen:
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Die Stoßstellen sind nicht perfekt - das Holz hat dann doch ein klein wenig gearbeitet inzwischen - aber doch so, dass ich noch zufrieden bin. Die Übergänge kriegen eh noch einen Feinschliff, und wo dann noch Spalt zu sehen ist, wird mit Holzpaste ein wenig nachgeholfen - ich habe nämlich nach langer Suche auch inzwischen das richtige Material gefunden, um die kleinen Löcher in den Louvres unsichtbar zu machen: Clou Holzpaste "natur". Nach dem Lackieren der Innenseiten hatte sich meine Hoffnung, dass diese kleinen Überbleibsel der Fräsarbeiten unter dem Lack kaum noch zu sehen sein würden, eher ins Gegenteil verkehrt. Also habe ich an Reststücken ein paar Sachen ausprobiert, und die Holzpaste hat genau den richtigen Farbton und lässt sich gut verarbeiten, um kleine Löcher und Defekte auszubessern. Da ist nach der Lackierung dann tatsächlich fast nichts mehr zu sehen.

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Weiter geht es mit der zweiten Seitenwand - die spätere Griffleiste ist hier noch nicht verleimt, dient aber dazu, die Seitenwände auf der Rückseite im richtigen Abstand (und damit rechtwinklig) zu halten,
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*** übrigens, ein Jubiläum: Dies war gerade Bild Nr. 100 in dieser Fotostory :D ***

Dann der Boden (überquellenden Leim kurz antrocknen lassen, und solange er noch leicht zähflüssig ist, aus der Ecke kratzen)...
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...und man kann erahnen, was es werden soll.
MB-Leslie-102.jpg MB-Leslie-103.jpg

Letzte Amtshandlung heute war dann der Deckel (hier unten im Bild - das Gewicht des Gehäuses sorgt so für Anpressdruck, und das Verschrauben der Leisten geht so auch einfacher als über Kopf)

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Der "doppelte Boden" liegt im Moment noch lose oben drauf - der kommt dann als nächstes.

Wenn der verschraubt ist, können sämtliche Übergänge feingeschliffen werden, die Löchlein gekittet und die komplette Außenseite feingeschliffen werden, bevor es ans Lackieren geht. Da wird es also nochmal langwierig. Aber: jetzt, wo das Grundgehäuse fertig ist, kann ich mich zwischendurch schonmal an den Zuschnitt der Rückwand und der "Schubladen" machen - und dann geht es mit großen Schritten in Richtung Aufbau des technischen Innenlebens - yeah!
 
Grund: Typo
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Kleiner Nachtrag von gestern - links das alte Gehäuse, rechts das neue (ich denke, das ist schon eine Verbesserung ;) ):

MB-Leslie-105.jpg

...und ich habe beide mal auf die Waage gestellt: das alte Gehäuse wiegt ohne Innenleben 15,9kg (inklusive Rückwand knapp 19kg) - das neue liegt bei sagenhaften 10,2kg (inklusive Bodenplatte und Rückwand 13,4kg) :D
Da im Wesentlichen das Innenleben 1:1 wieder reinkommt - zuzüglich der Endstufe, die beim alten Aufbau noch extern war - sollte das neue Leslie in Summe nicht schwerer werden als die alte Version...
 
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Ohne große Worte: die fertig montierte Hardware der Bodenplatte (Griffe, Rollen, Halterung für den Amp):

MB-Leslie-106.jpg MB-Leslie-107.jpg
 
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Da ich heute auf langwierige Schleif- und Lackierarbeiten keine Lust hatte, habe ich mich mal um meine "Schubladen" gekümmert (die erste von zweien zumindest).

Zunächst habe ich das Bretter für die obere Etage und die spätere Rückwand zugeschnitten - letztere braucht im Moment noch keine weitere Bearbeitung. Da mein Holz eine Stärke von 18mm hat und die lichte Weite der Alu-Schienen ein paar mm kleiner ist, habe ich das Brett an drei Seiten mit der Oberfräse gefalzt und angefast, damit es in die Führungsschiene passt und sich später leicht einschieben lässt.

MB-Leslie-108.jpg MB-Leslie-109.jpg MB-Leslie-110.jpg

Das zweite Bild zeigt einen "Zwischenstand" noch ohne Fase, wo man aber das Prinzip anhand eines Reststücks der Alu-Schiene gut erkennen kann. Die fertige Kante ist auf Bild 3 zu sehen.

Und siehe da: es passt, wackelt nicht und hat nicht unnötig Luft. Das Regal lässt sich mit recht wenig Kraftaufwand einschieben, sitzt aber so stramm, dass es sich nicht von selbst bewegt.

MB-Leslie-111.jpg

Zwei Kleinigkeiten geben mir noch zu denken: Zum einen hoffe ich, dass es nach dem Lackieren immer noch passt - ich habe zwar schon 1/10mm mehr runtergenommen als nötig, aber so gut, wie das jetzt sitzt, befürchte ich, dass es mit Lackschicht dann klemmt. Eine Alternative wäre, den umlaufenden Falz nicht mitzulackieren oder aber nur zu grundieren (um die Poren zu füllen) und wieder auf Maß runterzuschleifen.
Zum Zweiten gehen die Aluschienen an der Rückwand entgegen der ersten Planung nicht über die ganze Breite (da hätte ich entweder stückeln oder eine weitere 1m-Schiene besorgen müssen - so ging das mit dem Material, was ich da hatte). Siehe Bild im letzten Beitrag... Dadurch ist dort, wo die Schiene nicht ganz durchgeht, der Regalboden nicht "luftdicht", sondern es bleibt ein Spalt von ca. 2cm x 2mm. Hermetisch dicht muss es nicht sein (und wird es ja auch schon wegen der Mechanik/Motoren etc. nicht sein), aber ich wollte die verbleibenden Undichtigkeiten auf das absolut notwendige Maß beschränken, damit der Tieftöner nicht ins Leere arbeitet. Vielleicht werde ich mir da noch Passstücke machen, die hinten die Lücken schließen.

PS: zur jetzt noch offenen Seite hin ist das Brett mit Absicht noch etwas zu lang. Das werde ich dann passend zur Stärke der bereits zugeschnittenen Rückwand ablängen, damit die dann schön bündig im Gehäuse sitzt ;)
 
Grund: Typo
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Nachdem das gleiche Spiel nochmal für den unteren Regalboden passiert ist, habe ich mich dann heute den ersten Mechanik-Teilen gewidmet.

Zunächst der tendenziell einfachere Part: Befestigung des Horn-/Treiberflansches. Dazu wird als erstes mit der Lochsäge die Durchführung ausgespart (wegen der Dicke des Brettes und zur Vermeidung von Ausbrüchen von beiden Seiten her bis ca. zur halben Brettstärke):

MB-Leslie-112.jpg MB-Leslie-113.jpg

Dann eine längliche Aussparung gefräst, in der die Arretierung des Horns Platz findet - bei der alten Version klemmte der äußere Teil davon immer zwischen Flansch und Brett fest, und um dem eigentlichen Haken Platz zu geben, hatte ich damals das Loch deutlich größer gemacht. Jetzt, wo ich passendes Werkzeug habe, wollte ich sowohl aus optischen Gründen als auch um unnötige Luftspalte zu vermeiden, das eigentliche Loch so klein wie möglich lassen.

MB-Leslie-114.jpg

Auf dem Bild sieht man auch schon die Löcher für die Führungshülsen der Grommets - die Löcher sind in diesem Durchmesser (8mm) nur so tief wie sie sein müssen, damit die Hülsen nicht irgendwann mal ganz im Loch verschwinden, sondern immer auch in den Grommets stecken bleiben. Der Rest des Bohrlochs hat dann nur noch 5mm - genau passend für die M4-Einschlagmuttern, die das ganze von der anderen Seite halten sollen.

So sieht das dann montiert aus (von unten, mit dem Anschlussgewinde für den Monacor-Treiber, und von oben, wo das Horn dann aufgesteckt wird):

MB-Leslie-115.jpg MB-Leslie-116.jpg

Und dann der spanndende Test, ob mit Horn die Schublade noch eingeschoben werden kann: ja. Ist zwar knapp (mit nur 2-3mm Luft unter der Griffleiste hindurch), aber genau so war es ja gedacht...

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Das sieht jetzt auch von hinten schon langsam unverkennbar nach Leslie aus ;)
 
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Auch wenn es mich jeden Tag in den Fingern juckt, muss ich im Moment meine Energie vorrangig auf diverse Möbelauf- und -abbauten konzentrieren (Zimmertausch und zwei Wohnungen zusammenlegen). Das hat auch zur Konsequenz, dass ich nach den Bildern in diesem Beitrag erstmal meine Werkbank zugunsten von Stellfläche für Umzugskartons abbauen musste... Gerade jetzt ;)

Nachdem das Hörnchen schonmal sitzt, habe ich mich an die untere Etage gemacht. Da es dort richtig eng wird, wollte ich genau wissen, wo der Motor sitzt, bevor ich die Position des oberen Motors festlege. In der Höhe fehlen ein paar mm, um beide aneinander vorbeizukriegen - jedenfalls dann, wenn die Slow-Motoren zufälligerweise an der selben Stelle hängen. Um das zu vermeiden, wird erstmal wieder gezeichnet:

MB-Leslie-118.jpg

...und dann die Halterung für den Motor ausgefräst.
MB-Leslie-119.jpg

Bis hierhin sieht das in etwa so aus wie bei den Original-Baffles, nur spiegelverkehrt (Motor sitzt nicht wie im Original nahe der Rückwand, sondern vorne im Leslie).
Da ich etwas dickere Baffles habe als im Original und nicht die selben Pulleys etc., muss mein Motor weiter "ins Holz tauchen". Dazu drehe ich die Dreipunkt-Lagerplatte einfach um - damit die dann nicht plan auf dem Holz aufliegt (was die Grommets sinnlos machen würde), musste ich an ein paar Stellen noch 2-3mm Material wegnehmen, damit der Motor in jeder Position des Langlochs frei in den Grommets hängt:
MB-Leslie-120.jpg

Anprobe: passt ;)
MB-Leslie-121.jpg MB-Leslie-122.jpg

Von unten sieht das ganze dann so aus:
MB-Leslie-123.jpg

Bei der Gelegenheit noch eine Frage an die Experten: Was genau ist der Sinn dieser "Blattfeder", die in den dritten Grommet einhakt? Ich habe den Motor so bekommen, und in den Original-Leslies ist es anscheinend auch genau so montiert. Ich war immer davon ausgegangen, dass die Feder den Motor mit sanftem Druck um die zwei festen Punkte der Lagerung kippen soll und so den Riemen spannt - fein dosierbar.
Nun ist diese Feder aber dermaßen schwach (und auch weich - Federstahl ist das nicht), dass verglichen mit dem Eigengewicht des Motors, der ja in die gleiche Richtung ein Kippmoment erzeugt, und der Spannung, die schon über die Grommets aufgebaut wird, diese Feder eigentlich nichts bewirkt.
Im Gegenteil - ich befürchte, dass bei Verschraubung an nur zwei Punkten (so wie im Bild) der Motor wegkippt, wenn das Leslie auf der Seite liegend transportiert wird. Auch wenn das Einstellen dann wieder etwas schwieriger wird, überlege ich ernsthaft, noch ein zweites Langloch zu fräsen, damit ich den Motor in allen drei Grommets verschrauben kann. Zumindest irgendwie so, dass er nicht mehr als ein paar mm Spiel hat und nicht das ganze Gewicht des Motors an dem kurzen Hebelarm hängt.
Diese Federkonstruktion war mir schon auf Bildern immer ziemlich suspekt - jetzt umso mehr (in der alten Version des Leslies hatte ich eine Adapterplatte, die an allen drei Grommets verschraubt war). Weiß jemand was näheres dazu? Oder ist das gar nur eine Klemmvorrichtung, die die Schraube beim Lösen der Flügelmutter "festhält" und am Klappern hindern soll?
 
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Nein... ich habe nicht aufgegeben. Aber wie schon angekündigt, hatte das Projekt erstmal ein paar Wochen Zwangspause, während der der Bastelkeller etlichen Umzugskartons weichen musste. Endlich, endlich ist dort wieder Ordnung eingekehrt und genug Platz, um wieder nach Herzenslust zu werkeln...

Das habe ich dann auch gleich genutzt und die Trägerplatte für die untere Etage fertiggestellt, die ich vor der Pause angefangen hatte.

MB-Leslie-125.jpg MB-Leslie-124.jpg

Die Platte sieht ein wenig anders aus als bei den Originalen - das ist der Tatsache geschuldet, dass ich ja etwas kleiner baue und daher mit dem Platz etwas tricksen muss (z.B. kommen die Motoren an die Vorder- statt Rückseite, damit an der Rückwand Platz für Vorverstärker und Elektronik/"Front"panel ist). Und einige der Teile, die ich wiederverwenden will, stammen ja aus einem kleineren Leslie mit Styro-Rotor. Daher die beiden "Ecken" in der Schallwand - die Lagerbrücke für die Trommel ist zu kurz für die große Öffnung. Statt die Brücke jetzt aufwändig (und womöglich wackelig) zu verlängern habe ich da einfach etwas Holz stehen lassen.

Und: aufmerksamen Beobachtern mag auffallen, dass an der Motorhalterung jetzt zwei Langlöcher sind. Die Lösung mit der "Blattfeder" ist mir so, wie der Motor da drinhängen wird, zu unsicher - insbesondere bei liegendem Transport. Deshalb wird der Motor an allen drei Lagerpunkten verschraubt - wobei der Punkt, der normalerweise nur von der Feder gehalten wird, wahrscheinlich noch eine federnde Verschraubung (vielleicht ein zweiter Grommet obendrauf) bekommen wird, um beim Betrieb ein wenig nachgeben zu können. Ich will nur vermeiden, dass mir beim Transport der dann waagerecht hängende Motor beim nächstbesten Schlagloch aus der Halterung reißt oder sich die Grundplatte des Motors verbiegt ...
 
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