.Jens
Mod Emeritus
"Pimp my Leslie" - (vorerst?) letzter Teil:
die interne Mikrofonierung. Zunächst die Kabel, die innen im Leslie liegen sollen, um die Anschlüsse der Mikros bequem ans Anschlussblech zu bringen - da habe ich Reststücke der Einzeladern des Multicores genommen, die sind schön dünn, und innen brauche ich ja keine allzu robusten Kabel:
Die XLR-Buchsen komplettieren dann das vorher mit Blenden verschlossene Anschlusspanel:
Dann die schon erwähnte Befestigung der Mikros mit Schwanenhalsgrundplatten, die ich zur Vermeidung von Motorgeräuschen mit Hilfe einer Moosgummilage und ein paar O-Ringen etwas vom Holz entkopple:
Für die Kabeldurchführungen habe ich flugs (und ganz oldschool mit Handwerkzeug ) ein paar passende Kerben gefeilt, die nachher durch die Rückwand verschlossen werden:
Und so sieht es dann in der oberen Etage aus:
Die etwas unsymmetrische Anordnung habe ich bewusst so gewählt: rechts habe ich mit dem Platz nicht viel Spielraum - mehr als ein paar mm links oder rechts sind da nicht drin. Das zweite Mikro links symmetrisch hinzupacken, hätte zwar gut ausgesehen, aber da bin ich dann schon wieder deutlich weiter vom Horn weg - für ein ausgewogenes Stereobild nicht ideal. Symmetrisch zur Drehachse des Leslies, etwas weiter innen an der Vorderkante wäre auch möglich gewesen, aber das ist dann genau dort, wo man zum Transport reingreift. Also habe ich das Mikro etwas nach hinten versetzt, so dass sie gleich weit von der Rotationsachse weg sind und ungefähr einen 120°-Winkel einschließen. Macht vom Sound her einen runden Eindruck, finde ich.
Die verbleibenden Wind- und Motorgeräusche oben lassen sich übrigens mit einem steilen Lowcut-Filter bei ca. 250Hz perfekt entfernen - zur Optimierung der Nebengeräusch-Unterdrückung gibt es weiter unten noch was
Unten musste ich mir wie gesagt was einfallen lassen - denn Lowcut geht ja nunmal an der Basstrommel schlecht. Also zunächst mal einen passenden Poppschutz aus einem Rest Lautsprecherbespannstoff auf einem Metallrahmen hergestellt:
...und dieses dann an die Lagerstrebe vorne angeschraubt. Der Zufall will es, dass die Verschraubung der Frequenzweiche genau dort sitzt, wo der hintere Winkel der Befestigung des Rahmens hingehört - als hätte ich es geahnt. So muss ich kein weiteres Loch bohren, sondern kann die Verschraubung der Luftspulen mitnutzen:
Damit sind auch unten die Windgeräusche schonmal um rund 80% reduziert - im Spielbetrieb hört man es kaum, nur in Pausen blubbert es leise vor sich hin. Allerdings - das war mir allerdings klar - ist das untere Mikro natürlich auf recht nah an der Trommel. Dadurch habe ich einen sehr starken AM-Anteil (Throb) - oben wird das durch die Diffusoren, das enge Gehäuse und die Stereo-Mikrofonierung etwas abgemildert.
Um jetzt letzteres, die verbleibenden Windgeräusche und den Rest des Motorbrummens noch loszuwerden (so, dass es für live genügt...), gehen die drei Mikros in den Submischer, wo oben der LowCut gesetzt wird, und unten ein Q=10 Kerbfilter bei 100Hz (der holt ganz schmalbandig das Motorgeräusch raus). Alle drei Mikros laufen je über ein Gate, um in Spielpausen die Mechanikgeräusche ganz zu unterdrücken.
Und jetzt kommt der Clou: ich gehe mit dem Orgelsignal nicht direkt in das Leslie (geht auch, aber dann funktioniert der folgende Trick nicht), sondern erst in den Submischer und von da aus ins Leslie. Das hat zwei Vorteile:
1) kann ich die Gates auf das trockene Orgelsignal ganz sauber triggern, ohne dass mir bei etwas zu hohem Threshold das Gate bei Wind öfter mal von alleine aufgeht - und ohne dass bei ganz leisen Passagen das Gate versehentlich zubleibt. auf dem trockenen Orgelsignal der HX3 rauscht nix, also kann ich da bei -60dB triggern, extrem kurzes Attack, und alle Mikros sind auf den Punkt offen (und schließen mit einer Releasezeit von einer halben Sekunde sachte wieder).
2) mische ich dem Bass das tiefpassgefilterte, trockene Orgelsignal nochmal zu. Dadurch reduziere ich den AM-Throb, und gleichzeitig kann der FM-Anteil einen schönen Choruseffekt erzeugen, fast so wie mit einem zweiten Mikro am Bass.
Über Kopfhörer klingt das schon sehr sahnig, im Proberaum (mit) über die PA auch - ist da allerdings etwas schwierig zu beurteilen, weil man den Direktschall ja auch noch hört.
Heute abend allerdings ist dann die Feuertaufe beim ersten Liveeinsatz - und ich freu mich wie Bolle Ich werde berichten, und vielleicht gibt es ja davon dann auch Bild- und Tondokumente. Orgelparts gibt es jedenfalls reichlich
PS: das einzige, was ich leider vergessen habe, beim Einbau der Mikros direkt mit zu erledigen ist folgendes: Die Endstufe hat, wie heute leider üblich, eine Standby-Automatik, die nach ca. 5 Minuten ohne Signal den Amp abschaltet - und er braucht dann leider ein paar Sekunden, um aus dem Standby wieder aufzuwachen. Ich muss also dran denken, die Orgel dann immer einmal kurz anzutippen, bevor gespielt wird...
Man kann diesen Standy-Modus abschalten - aber der Schalter sitzt so blöde auf der Rückseite, dass ich da im montierten Zustand nicht drankomme. Beim Einbau der Mikros hatte ich die Trommel zwischendurch draußen - da wär's gegangen. So muss ich jetzt bis zur nächsten Gelegenheit warten...
die interne Mikrofonierung. Zunächst die Kabel, die innen im Leslie liegen sollen, um die Anschlüsse der Mikros bequem ans Anschlussblech zu bringen - da habe ich Reststücke der Einzeladern des Multicores genommen, die sind schön dünn, und innen brauche ich ja keine allzu robusten Kabel:
Die XLR-Buchsen komplettieren dann das vorher mit Blenden verschlossene Anschlusspanel:
Dann die schon erwähnte Befestigung der Mikros mit Schwanenhalsgrundplatten, die ich zur Vermeidung von Motorgeräuschen mit Hilfe einer Moosgummilage und ein paar O-Ringen etwas vom Holz entkopple:
Für die Kabeldurchführungen habe ich flugs (und ganz oldschool mit Handwerkzeug ) ein paar passende Kerben gefeilt, die nachher durch die Rückwand verschlossen werden:
Und so sieht es dann in der oberen Etage aus:
Die etwas unsymmetrische Anordnung habe ich bewusst so gewählt: rechts habe ich mit dem Platz nicht viel Spielraum - mehr als ein paar mm links oder rechts sind da nicht drin. Das zweite Mikro links symmetrisch hinzupacken, hätte zwar gut ausgesehen, aber da bin ich dann schon wieder deutlich weiter vom Horn weg - für ein ausgewogenes Stereobild nicht ideal. Symmetrisch zur Drehachse des Leslies, etwas weiter innen an der Vorderkante wäre auch möglich gewesen, aber das ist dann genau dort, wo man zum Transport reingreift. Also habe ich das Mikro etwas nach hinten versetzt, so dass sie gleich weit von der Rotationsachse weg sind und ungefähr einen 120°-Winkel einschließen. Macht vom Sound her einen runden Eindruck, finde ich.
Die verbleibenden Wind- und Motorgeräusche oben lassen sich übrigens mit einem steilen Lowcut-Filter bei ca. 250Hz perfekt entfernen - zur Optimierung der Nebengeräusch-Unterdrückung gibt es weiter unten noch was
Unten musste ich mir wie gesagt was einfallen lassen - denn Lowcut geht ja nunmal an der Basstrommel schlecht. Also zunächst mal einen passenden Poppschutz aus einem Rest Lautsprecherbespannstoff auf einem Metallrahmen hergestellt:
...und dieses dann an die Lagerstrebe vorne angeschraubt. Der Zufall will es, dass die Verschraubung der Frequenzweiche genau dort sitzt, wo der hintere Winkel der Befestigung des Rahmens hingehört - als hätte ich es geahnt. So muss ich kein weiteres Loch bohren, sondern kann die Verschraubung der Luftspulen mitnutzen:
Damit sind auch unten die Windgeräusche schonmal um rund 80% reduziert - im Spielbetrieb hört man es kaum, nur in Pausen blubbert es leise vor sich hin. Allerdings - das war mir allerdings klar - ist das untere Mikro natürlich auf recht nah an der Trommel. Dadurch habe ich einen sehr starken AM-Anteil (Throb) - oben wird das durch die Diffusoren, das enge Gehäuse und die Stereo-Mikrofonierung etwas abgemildert.
Um jetzt letzteres, die verbleibenden Windgeräusche und den Rest des Motorbrummens noch loszuwerden (so, dass es für live genügt...), gehen die drei Mikros in den Submischer, wo oben der LowCut gesetzt wird, und unten ein Q=10 Kerbfilter bei 100Hz (der holt ganz schmalbandig das Motorgeräusch raus). Alle drei Mikros laufen je über ein Gate, um in Spielpausen die Mechanikgeräusche ganz zu unterdrücken.
Und jetzt kommt der Clou: ich gehe mit dem Orgelsignal nicht direkt in das Leslie (geht auch, aber dann funktioniert der folgende Trick nicht), sondern erst in den Submischer und von da aus ins Leslie. Das hat zwei Vorteile:
1) kann ich die Gates auf das trockene Orgelsignal ganz sauber triggern, ohne dass mir bei etwas zu hohem Threshold das Gate bei Wind öfter mal von alleine aufgeht - und ohne dass bei ganz leisen Passagen das Gate versehentlich zubleibt. auf dem trockenen Orgelsignal der HX3 rauscht nix, also kann ich da bei -60dB triggern, extrem kurzes Attack, und alle Mikros sind auf den Punkt offen (und schließen mit einer Releasezeit von einer halben Sekunde sachte wieder).
2) mische ich dem Bass das tiefpassgefilterte, trockene Orgelsignal nochmal zu. Dadurch reduziere ich den AM-Throb, und gleichzeitig kann der FM-Anteil einen schönen Choruseffekt erzeugen, fast so wie mit einem zweiten Mikro am Bass.
Über Kopfhörer klingt das schon sehr sahnig, im Proberaum (mit) über die PA auch - ist da allerdings etwas schwierig zu beurteilen, weil man den Direktschall ja auch noch hört.
Heute abend allerdings ist dann die Feuertaufe beim ersten Liveeinsatz - und ich freu mich wie Bolle Ich werde berichten, und vielleicht gibt es ja davon dann auch Bild- und Tondokumente. Orgelparts gibt es jedenfalls reichlich
PS: das einzige, was ich leider vergessen habe, beim Einbau der Mikros direkt mit zu erledigen ist folgendes: Die Endstufe hat, wie heute leider üblich, eine Standby-Automatik, die nach ca. 5 Minuten ohne Signal den Amp abschaltet - und er braucht dann leider ein paar Sekunden, um aus dem Standby wieder aufzuwachen. Ich muss also dran denken, die Orgel dann immer einmal kurz anzutippen, bevor gespielt wird...
Man kann diesen Standy-Modus abschalten - aber der Schalter sitzt so blöde auf der Rückseite, dass ich da im montierten Zustand nicht drankomme. Beim Einbau der Mikros hatte ich die Trommel zwischendurch draußen - da wär's gegangen. So muss ich jetzt bis zur nächsten Gelegenheit warten...