Shin Godzilla
Der "aktuelle" Godzilla-Film aus Japan kommt zwar extrem geschwätzig (aber zumindest in der deutschen Synchronisation oft - unfreiwillig? - komisch) und streckenweise recht langatmig daher, versöhnt dafür aber mit CGI-Effekten, die für das 15-Millionen-Dollar-Budget des Films
erstaunlich gut sind. Der Umstieg vom "Darsteller im Gummi-Kostüm" zum rundum computergenerierten Monster scheint der Toho (sicherlich auch dank Shinji Higuchi) erfolgreich geglückt zu sein.
Ungewöhnlich ist nicht nur das Aussehen des "neuen" Godzillas; auch an seine Fähigkeit, Energiestrahlen zusätzlich aus Schwanzspitze und Rückgrat abfeuern zu können, muss man sich erst mal gewöhnen. Für die nächsten Godzilla-Filme wünsche ich mir eine deutlich gestraffte Handlung, mehr Action und weniger Lächerlichkeiten (z.B. die 1. beiden Metamorphosen oder die Idee, Godzilla mit riesigen Tankern, Kränen und Schläuchen tonnenweise Chemikalien ins Maul zu stopfen ...
).
NSU - Mitten unter uns
Tja, da bin ich ziemlich hin und her gerissen: Die NSU-Thematik im Spielfilm-Format - geht das überhaupt? Ich habe mich für ein verhaltenes "Ja" entschieden, wenn man die Trilogie wirklich nur als "Spielfilme" ansieht - dann ist das spannend und streckenweise sehr bewegend (2. Teil). Aber als Quasi-Dokumentation funktioniert es nicht. Da wird zuviel gerafft und vereinfacht, so dass die Filmemacher - eben, weil sie kürzen und auf den Punkt bringen
müssen - es
immer falsch machen, egal wie sie es machen. In diesem Sinn ist so was tatsächlich auch ein mutiges Unterfangen. Als Spielfilme ohne den Anspruch, die Wahrheit komplett abzubilden, fand ich sie sehenswert (in der Reihenfolge: 2, 1, 3) und handwerklich gelungen.