Kann ich mich anschließen. Auch wenn ich finde, dass bei den Dogma Geschichten sein Kumpel Thomas Vinterberg besser war, aber ansonsten wird Von Trier viel kritisiert, viel möchtegern Kunst, viel Pretention etc. vorgeworfen aber scheinbar nur aus Neid, denn seine Filme sind über die meisten Zweifel erhaben und wirklich ausgeklügelte Werke.
The World of Kanako - Kawaki
Das neuste Werk von Tetsuya Nakashima (Confessions, Memories of Matsuko, kamikaze Girls). Ein Geisteskranker Vater sucht seine verschollene Tochter und findet raus, dass sie ein Monster par excellence war und Leute mehr als einen Grund hatten sie zu töten.
Tue mich etwas schwer den Film zu empfehlen. Er sieht cool aus, klasse geschnitten (ich erwarte nix anderes bei Mr. Nakashima oder mr Coolness) und klasse gespielt von Koji Yakushi und co. Das Problem ist nur, dass das Nakashima wie kaum ein anderer gerade in diesem Film keine echten Menschen zeigt sondern kabuki artig nur Sammlungen von Typen aus anderen Filme. Yakuza die schreien und schlagen, Bullies die prügeln und fluchen, Mädchen die verrucht sind, Killer die cool und gefühllos sind. Keiner hat einen zweiten Modus und keiner zeigt zu irgendeinem Zeitpunkt eine andere Reaktion als "the best of japanese character writing". Sono Shion hat es in Himizu geschafft auch Yakuza eine zweite Perspektive zu verschaffen als Fürsorgliche Vaterfigur und Nakashima selber hat Bullies in der Vergangenheit Gründe für ihre Handlungen gegeben. Das diese etwas flache Figurenzeichnung dennoch ein Problem des japanischen kinos ist wird bewusst wenn man im gleichen Jahr Filme wie Birdman oder Nightcrawler sieht und sieht wie Figuren sonst noch dargestellt werden können.
Darüber hinaus fehlen mehrfach Erläuterungen für die Geschichte...warum passiert etwas? Wer ist das? Was soll das? Mehrere Nebengeschichten laufen absolut ins Leere. Man hat das Gefühl viel musste für die 2 Stunden geschnitten werden, was dem Verständnis geholfen hätte.
Was ich dem Film anrechne ist, dass er es nicht für nötig hält den Protagonisten (typisch amerikanisch) mögenswert zu machen. Fujishima ist ein Psychpath der mordet, vergewaltigt und Realität und Wahn ständig durcheinander bringt auf der Suche nach seiner Tochter und der Film zwingt den Zuschauer seine Position zu akzeptieren ob man will oder nicht.
Damit hat der Film doch irgendwo eine Existenzberechtigung (auch wenn die Vergewaltigungszenen wirklich nicht sein müssen) durch Showwerte und rein Schock Effekt und gewissen Grindhouse charme.
Dennoch ist es schon etwas enttäuschend, dass Big Budget Gott Nakashima in Jahren nicht schafft was Indie Ikono Sono Shion 3 mal im Jahr raushämmert...interessante, unterhaltsame, tiefgründige Filme die oft geschmacklos, oft Ambivalent, oft gegen jeden Moral gehen und dennoch eine nachvollziehbare Charakterzeichnungen auf allen Seiten besitzen. Ohne Millionen von Euro (Milliarden von Yen) dabei rauszuhauen (bei seinem 4 Stunden Epos Love Exposure hieß es er hatte Geld für nen Medium Budget 2 Stunden Film...er hat nen 6 Stunden Film daraus gemacht und musste ihn auf 4 runter schneiden....es wurde einer der besten japanischen Filme die je gedreht wurden).