Mal abseits von Loriot habe ich gerade meine halbe Bildungslücke bezüglich Shrek gefüllt.
Während der dritte echt grottig war, finde ich den vierten gerade am besten von allen. Und das, obwohl Mike Mitchell sonst eher nicht so coole Sachen gemacht hat.
Aber Shrek Forever After hat echt ne nice Story und ist schön kitschig. So wie es sich für so ne Filme gehört.
Außerdem gab's gestern beim FFF Chillerama.
Der ist zwar gerade noch in der Phase des in verschiedenen Ländern gekauft werdens und wenn ich das richtig verstanden habe, waren wir neulich die ersten, die den in fertiggestellter Version gucken duften (zwei der Regisseure waren anwesend und meinten, sie hätten den 2 Wochen vorher auf der Comic-Con gezeigt, wo aber die Effekte und so noch nicht drin waren), aber ich will jedem, der auf solche Sachen wie Kentucky Fried Movie oder Top Secret steht, raten, sich den zu merken.
Der hier hat zwar etwas mehr Splatter als die genannten, aber ist trotzdem nicht weniger lustig oder einfallsreich.
Chillerama ist ein Episodenfilm der Regisseure Adam Green (der mag dem einen oder anderen vllt als Regisseur von Hatchet, Hatchet II oder Frozen bekannt sein), Joe Lynch, Adam Rifkin und Tim Sullivan.
Es geht um einen Drive-in-Abend, bei dem 3 Filme gezeigt werden, wobei nach dem dritten das die Episoden verbindende Szenario noch einmal ausgespielt wird, wie der Horror-Fan es gern hat.
Ich fasse mal ein bisschen zusammen, da es keinen Unterschied macht, ob man den "Plot" kennt oder nicht:
Das erste Segment behandlet ein schiefgelaufenes Potenzmittel-Experiment, was in einem zu Godzilla-Größe angewachsenen Spermium endet, welches New York dem Erdboden gleichmachen will. Ist schon mal ein mehr als witziger Auftakt, auch wenn die Schauspielleistungen etwas zu wünschen übrig lassen. Aber das hat den Qualitäten der oben erwähnten Beispiele ja auch keinen Abbruch getan.
Das zweite Segment hat mir weniger gut gefallen. Ist eine Art 50er/60er-Musical-Persiflage, in der ein Teenager seinen Hang zur Homosexualität entdeckt. Und außerdem zum Werwolf wird. Hier würde ich die Schauspielerei sogar als "grottig" bezeichnen, vllt kam mir das aber auch nur so vor, weil hier der Humor etwas dünner ausfiel, besonders was Details und Einfallsreichtum angeht.
Das, dritte, mein absoluter Liebling, war von Adam Green und kam sogar komplett ohne Splatter oder sonstigen Ekligkeiten aus. War einfach pure Comedy, wie man sie von den unterschiedlichsten Leuten von Chaplin über Mel Brooks bis hin zu den Zucker-Brüdern bzw. Jim Abrahams gewohnt ist. Titel: The Diary of Anne Frankenstein. Hauptsächlich deutsche Besetzung, abgesehen von Joel David Moore (ich kenne den nur aus Hatchet und Avatar), der ne geniale Comedy-Performance als Hitler abgibt, ohne auch nur ein Wort deutsch zu sprechen. So viel Äste, wie ich mir da abgelacht habe, gibts an allen Bäumen der Welt nicht.
Ich würde das alles nicht als Spoiler bezeichnen, da das inhaltliche weder eine Rolle spielt, noch vorhanden ist, wenn ich mal so genau drüber nachdenke. Ist einfach ne Comedy, die primitiv ist und direkt die Lachmuskeln angreift, weil sie eben nicht auf inhaltlicher Ebene stattfindet, sondern aus Effekten besteht. So lobe ich mir das. Oldschool Visual Comedy. Obwohl es hier eher Audio-Visual heißen müsste...
Jedenfalls kann man sich anhand der komischen Beschreibungen vielleicht ein Bild von dem Film machen.
Ich find's jedenfalls cool, dass man für extrem wenig Kohle (alle Mitwirkenden haben keine Bezahlung erhalten, quasi ein No-Budget-Film), so einen Spaß auf die Leinwand zaubern kann. Einfach, weil man Ideen hat. Ich würde den Film sogar als echte Exploitation bezeichnen...was ja heutzutage eher selten vorkommt. Vielleicht muss man auch an nem Troma-Set gearbeitet haben, um so ne Stimmung hinzukriegen.
Zum Schluss sage ich jetzt mal nichts, da der eben die episodenverbindende Story betrifft. Man darf sich aber auf ein Gewitter an Filmreferenzen, insbesondere berühmter One-Liner, freuen.
Es gibt hier und da auch Blut, Sperma und Exkremente zu sehen, aber das ist alles einfach so over-the-top inszeniert, dass es einfach nicht mehr geschmacklos ist. Einzig und allein, weil es purer Style geworden ist und nichts mehr mit dem zu tun hat, was es darstellt bzw. repräsentiert...wasweißich.
Jedenfalls hat der Saal quasi ununterbrochen gebrüllt vor Lachen. Für mich einer der sehenswertesten Filme dieses Jahres. Allen Ernstes. Angucken.