@ Puppetofmasters: Ich will ja nix gegen den Film per se sagen, hab ihn ja auch noch nich gesehn, aber er ist handlungstechnisch echt wie ein blauer Zwitter aus Pocahontas und Der mit dem Wolf tanzt.
Das muss ja auch nix schlechtes sein.
Gibt ja auch genug gute Filme die auf Romeo und Julia basieren.
Pocahontas sicher irgendwie auch.
Die Story ist ja auch gar nicht originell, das ist eine die schon man schon tausendmal irgendwo gehört hat, da muss man nicht Pocahontas für kennen. Wenn ich sage, dass Avatar mit Pocahontas wenig zu tun hat, meine ich damit, dass bei Avatar die Story mehr Mittel zum Zweck ist, da die ganze Inszenierung im Vordergrund steht, und, dass Pocahontas vielleicht auch noch mehr zu bieten hat. Die Story kenne ich, kann aber nicht sagen, ob ich den Film überhaupt mal gesehen habe.
Ich kenne außer König der Löwen sowieso eigentlich gar nichts von diesen alten Disney-Trickfilmen.
Ob Cameron sich das nun direkt oder bewusst von Pocahontas abgeschaut hat...keine Ahnung, ist einfach so ein Archetyp einer guten Story. Auch Der mit dem Wolf tanzt besteht in meinen Augen aus deutlich mehr als boy-meets-girl-of-a-different-ethnic-group-blabliblubb. plöp.
Ich erwarte bei einer gut erzählten Geschichte generell nichts, auch wenn ich im Nachhinein einsehen dass man Wendung xy hätte vorhersehen können. Ich erwarte von einer guten Geschichte nur, dass sie mich weit genug in ihren Bann zieht, dass das eben nicht passiert.
Es gab plot hole von der behindertsten Sorte, aber das ist halt ein Moment. Ich beschwöre dann meine interne Kino-Amnesie und konzentiere mich darauf, wie der Film weitergeht. Finds einfach schade, sich an einem Fehler allzu arg zu stören.
Ich finde, Avatar war so der Kinofilm, den man sich angesehen haben sollte, genau wie Inception jetzt.
nfernal Affairs, obwohl es bei Original/Remake ja meist andersrum ist (vorallem wenn Bay mal Hand anlegt
), ist viel "hipper" inszeniert als Departed.
Der ist vor allem viel straighter, wie man so schön sagt. The Departed ist einfach einen Zacken ausführlicher, was das ganze zu einem eindringlicheren Erlebnis macht. Mehr Charaktertiefe irgendwie. Muss ich aber auch nochmal sehen. Kenne den bisher nur auf deutsch und da hat mich diese Motherfucker->Schwanzlutscher Übersetzung irgendwie genervt. Gerade was das lip syncing anging.
Und das mit dem vielschichtiger als Inception hab ich auch noch nich wirklich verstanden...
Mit vielschichtig meine ich filmische Ebenen. Ich habe das jetzt schon sehr oft angesprochen, dass mir bei Inception halt bestimmte Elemente des Kinos zu wenig bzw. gar nicht bedient werden.
Bei Avatar sind die Dialoge zwar auch nicht von den besten Eltern, aber die Szenen sind einfach glaubwürdiger und nicht ausschließlich dazu da, dir zu erklären, wie die Welt funktioniert, in der der Film spielt. Habe ich jedenfalls nicht so in Erinnerung. Außerdem würde es auch nur für den Film sprechen, dass er mich so abgelenkt hat, dass es mir nicht aufgefallen ist.
Durch sowas ergeben sich halt Dinge, die man quasi zwischen den Zeilen oder am Spiel der Darsteller ablesen kann, wodurch der Film mE mehr Tiefe erhält. Das kommt halt ganz drauf an, wer was wann zu wem sagt und wie er dabei guckt, wann er ne Pause macht, wie er/sie/es sich ausdrückt und blabliblubb. Beispielhaft dafür wären zB Gladiator (bei dem mir das früher nie aufgefallen ist) oder Inglourious Basterds.
Bei letzterem habe ich mir mal die Barszene 5mal (oder so) hintereinander angesehen, damit ich mich einzeln auf jede Figur konzentrieren kann. Cool ist da auch, wie viel Til Schweiger da spielt, ohne den Mund aufmachen zu müssen. Sowas durchzuinszenieren ist echt nicht short of a Meisterleistung.
In dem Film kann man sich jede Szene mit Hans Landa zigmal angucken und hat immer das Gefühl, es immer noch nicht 100%ig durchschaut zu haben, aber man findet immer wieder was neues. So ging's mir jedenfalls.
Bei Gladiator sind einige Szenen gesamtdramaturgisch (also im Hinblick auf den gesamten Handlungsverlauf, keine Ahnung, ob ich das Wort korrekt verwende, geschweige denn es dieses überhaupt gibt) einfach phänomenal konstruiert. Finde das zum Teil genial in was für Positionen sich die Charaktere da befinden - bezogen auf persönliche Beziehungen, Erfahrungen, ihre Rolle/ihren Status innerhalb der Gesellschaft, politische Machtverhältnisse, usw... - und wie sie trotz dieses ....Drucks, würde ich es nennen, so handeln wie es im Film eben tun.
Und Crowe schafft das sogar noch, sowas schauspielerisch rüberzubringen.