Ich bin mit zunehmendem Alter immer skeptischer geworden, was den Tausch von Pickups betrifft. Ich habe zur Zeit 4 LP-artige in Gebrauch, eine Tokai HLS 145 mit den Original 59er Pickups, eine Epi mit SD SH2/SH4, leihweise eine Gibson Studio 2015 mit den 57er Pickups (bei der ich noch unentschieden bin, ob ich sie letztlich kaufe) und eine DBZ Bolero mit den koreanischen DBZ Pickups. Die einzige Gitarre, bei der die Pickups so grottig waren, dass ich sie 2010 sofort getauscht habe, war die Epi. Da ich mit Pedalen und überwiegend Fender-Verstärkern Princeton RI und Deluxe RI spiele, in der Hauptsache mit dem Princeton, machen die Pedaleinstellungen und Potieinstellungen an Verstärker und Gitarre mehr aus, als letztlich die Pickups. Die Tokai mit den relativ outputschwachen Pickups ist eher so Ende der 60er zu Hause (Peter Green), die Gibson ist ein guter Allrounder, schafft aber nicht die Tiefenauflösung, also das Grummeln der Tokai, die Epi ist durch die Pickups eher wuchtig und moderner "gescoopt" und auf der Bolero kann man eigentlich auch alles spielen, aber wegen der eingeschränkten Regelmöglichkeiten mit nur einem Ton- und Volumenpoti nehme ich sie meist nur als Backup. Mir würde es schwerfallen, irgendetwas zu raten, ohne das Setup aus Pedalen und Verstärker zu kennen und die bevorzugte Musikrichtung zu kennen. Wer z.B. die Zerre nur über den Verstärker holt und mit den Potis der Gitarre arbeitet, um den Verstärker zu beeinflussen, wird um Versuch und Irrtum bei den Pickups nicht herumkommen. Da wären dann z.B. Tokais 59er oder Gibsons 57er Pickups im Metalbereich Totalausfälle. Alle Gitarren haben z.B. auch unterschiedliche Hardware, also das Material für Brücken und Tailpiece ist wahlweise Aluminium, Messing, ZAMAC oder undefinierbar, aber extrem schwer wie bei der Bolero. Das alleine produziert deutliche Klangunterschiede.